HP Allgemeine Psychopathologie - Diagnosesysteme (Subject) / Diagnosesysteme (Lesson)

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allgemeine Psychotherapie Ergänzende Befundbausteine Diagnosesysteme

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  • Affektivität Gesamtheit des Gefühlserlebens eines Menschen nach dessen Grundstimmung, Intensität, Ansprechbarkeit und Dauer.
  • Affekt Gestimmtheit im Augenblick Dauerhafte Gemütsverfassung (Grundstimmung des Lebens) wird durch diverse Außeneinflüsse kurzzeitig verändert. (Affekt)
  • Affekt affektive Schwingungsfähigkeit Affekt = augenblickliche/momentane Stimmungslage affektive Schwingungsfähigkeit = gefühlsmäßiges Eingehen auf Veränderungen in der Außenwelt. (Ereignisse)
  • Willensbeeinflussung (gestörte Ich-Steuerung) Der Patient hat das Gefühl, dass sein DENKEN, HANDELN, WOLLEN von außen gesteuert wird. gehört zu: Ich-Störung
  • Gedankeneingebung Gedachtes ist in den Köpfen anderer entstanden und wird dem Patienten eingegeben. gehört zu: Ich-Störung
  • Gedankenausbreitung Der Patient hat den Eindruck, dass seine Gedanken nicht geschützt sind, sondern sich in alle Richtungen ausbreiten, so dass andere seine Gedanken kennen (wahrnehmen können). ACHTUNG: Nicht hören, sondern wirklich nur wahrnehmen. Hören kommt in Gedankenlautwerden vor. gehört zu: Entfremdungserleben
  • Gedankenlautwerden Der Patient hört seine Gedanken nicht nur im Kopf sondern er glaubt sie laut zu hören, so dass auch seine Mitmenschen diese hören und somit kennen. Gehört zu: Entfremdungserleben
  • Depersonalisation Der Patient empfindet Teile seines Ich's oder seines Körpers als ihm nicht zugehörig. gehört zu: Entfremdungserleben
  • Derealisation Der Patient empfindet sich oder seine Umwelt als anders/fremd/verändert gehört zu: Entfremdungserleben
  • Gedankenentzug Dem Klienten werden die Gedanken von anderen weggenommen. Sie stehen ihm nicht mehr zur Verfügung  gehört zu: Ich-Störung
  • Gedankeneingebung Gefühl, Gedanken werden von außen in den Kopf eingegeben gehört zu: Ich-Störung
  • Entfremdungserleben Die eigene Person oder die Umwelt wird als unwirklich und verändert erlebt. Die Wahrnehmungswelt kann entfremdet sein. Die äußeren Handlungen können als verändert erlebt werden das Erleben vom eigenen Körper oder Körperteilen kann verändert wahrgenommen werden Entfremdungserlebnisse werden häufig nicht als von außen gemacht erlebt. Sie sind daher unspezifisch und werden nicht als typisch "schizophren hinweisend" gewertet. Sie können auch bei vielen anderen psychischen Störungen auftreten.
  • Affektarmut auch: Affektverflachung Unter Affektarmut versteht man den Mangel oder Verlust an emotionaler Schwingungsfähigkeit und affektiver Ansprechbarkeit Verlust der Fähigkeit, Freude zu empfinden (Anhedonie) Gefühl der Gefühllosigkeit (für nichts und niemanden mehr etwas empfinden können. Der Patient leidet darunter) Vorkommen: bei organisch begründbaren Psychosen oder Depressionen.
  • Organische oder körperlich begründbare Psychosen Organische Psychosen sind auf eine organische Erkrankung zurückzuführen. Die organischen Psychosen werden auch oft als körperlich begründbare Psychosen oder als exogene oder symptomatische Psychosen bezeichnet. Die Begriffsvielfalt trägt häufig zur Verwirrung bei. Zu den organischen Psychosen gehören die: akuten organischen Psychose. Sie sind reversibel (umkehrbar) chronischen organischen Psychose. Sie sind irreversibel.Diese Form wird auch vielfach als organisches Psychosyndrom bezeichnet. (nicht umkehrbar)
  • exogen ursache liegt "außerhalb des Seelischen"
  • endogen ungeklärte Ursache, auf ererbter Grundlage entstanden
  • psychogen erlebnisbedingte Ursache seelische Reaktion Neurosen
  • reaktiv Erlebnis bewirkt direkte, akute und kurzdauernde Reaktion
  • Affektstarre Verlust der affektiven Modulaltionsfähigkeit Unabhängig von der äußeren Situation verharrt der Patient in seinem Affekt. Er hat also noch einen Affekt, kann diesen aber nicht mehr verändern. Vorkommen: organische psychosen, Depressionen, Schizophrenie
  • Inadäquater oder parathymer Effekt (Parathymie) Man spricht auch von paradoxen Effekten. Bei der Parathymie handelt es sich um eine Störung der Affektivität. Die Störung zeigt sich darin, dass eine Dissonanz zwischen dem gegenwärtigen Erleben und dem Gefühlsausdruck besteht. Gefühlsausdruck und Erleben stimmen nicht überein Beispiel: Ein Patient lacht, während er erzählt, dass ein über alles geliebter Mensch gestorben sei. Vorkommen: typischer Weise bei Schizophrenie
  • Affektinkontinenz mangelnde Affektsteuerung Affekte springen übermässig schnell an haben oft eine übermässige Stärke können nicht beherrscht werden Weinen und Lachen können innerhalb weniger Sekunden wechseln Wenn ein Affekt plötzlich, unvermittelt und heftig auftaucht, spricht man von einem Affekteinbruch Vorkommen: bei organisch, psychischen Störungen. Z.B. ZNS Erkrankungen
  • Affektlabilität Hier wechseln die Stimmungen des Patientenwährend des Gesprächs schnell, und die Affekte haben meist eine kurze Dauer. Beispiel: Der Patient ist bei einem Thema zu Tode betrübt, beim nächsten erheitert. Vorkommen: v.a. bei organischen psychischen Störungen
  • Ambivalenz Hier bestehen nebeneinander positive und negative Gefühle, Stimmungen oder Strebungen.   Es handelt sich also nicht um ein schnelles Alternieren zwischen beiden Extremen, sondern um ein gleichzeitiges Nebeneinander. Liebe - Hass er will Essen - er will nicht essen Vorkommen: .im normalpsychischen Bereich bei Depressionen Zwangsstörungen Schizophrenien
  • Vitalstörungen (leibliche Missempfindungen) Besonders bei schweren Depressionen kommt es zu leiblichen Missempfindeungen, die mit einer tiefen Traurigkeit einher gehen: der Patient empfindet während der depressiven Phase Druck, Schwere, Schmerz.             Oft lokalisiert in der Herz- oder Brustgegend oder im Hals (Globusgefühl), oder als Schwere in den Beinen. die Patienten stellen sich nur mit den körpferlichen Beschwerden bei ihrem Arzt vor (maskierte oder lavierte Depression) Achtung: bei einer Manie sind die Vitalgefühle gehoben
  • Angst ein unbestimmtes, ungerichtetes Gefühl der Beengung, Bedrohung oder des Ausgeliefertseins. Angst bezieht sich nicht auf eine Ursache
  • Furcht Furcht kennzeichnet die Angst vor einem Ereignis, einer Person oder einem Gegenstand
  • Phobie Phobos = Furcht, Flucht Die Angst wird durch ganz bestimmte Situationen hervorgerufen, die normalerweise nicht zu dieser Reaktion führen. Es kommt schon im Voraus zu angstbesetztem Denken, zu einem Vermeidungsverhalten Die Phobien ähneln darin den Zwängen
  • Agoraphobie Agora = Marktplatz Angst vor freien Plätzen
  • Klaustrophobie Klaustro = Verschluss, Käfig Angst vor engen oder geschlossenen Räumen
  • Arachnophobie Arachno = arachnida =  Spinne Angst vor Spinnen
  • Akrophobie Akro = gr. hier; Spitze Höhenangst
  • Realangst (Furcht) Angst vor Examen, unbekannten Situationen, dunklen Kellern etc.
  • Panikattacken Die Panikattcke ist ein eigenständiges Krankheitsbild daher gehört sie eigentlich in die spezielle Psychopathologie abgrenzbare Perioden intensiver Angst oder intensiven Unbehagens, die meist plötzlich auftreten Atemnot Benommenheit Herzrasen Erstickungsgefühl Zittern