psychologische diagnostik (Subject) / Psychologische Diagnostik (Lesson)
There are 34 cards in this lesson
Prüfungsfragen zum Fach Psychologische Diagnostik
This lesson was created by Vongi.
- Wie kann man Tests verfälschen? allgemeine Verfälschungtechniken: Simulation, Dissumlation, Aggravation, Diminuation Soziale Erwünschtheit Lügen Selbstdarstellungstechniken (Impression Management, Intrigation, Einschüchterung, Selbstbeförderung, Exemplifikation, Demut), allgemeine assertive oder defensive Strategien durch Eigenschaften des Messinstruments: Item repräsentiert Konstrukt schlecht, d.h. Pb würde andere Antwort geben, wenn Item anders forumliert werden würde a) Effekt der Anzahl der Abstufungen der Antwortskala (Mitteltendenz, Neigung zu extremen Urteilen, subextremen Urteilen oder Ausweichtendenz) b) Reihenfolgeeffekte Assimilations - und Kontrasteffekt Ja-Sage-Tendenz (Acquieszenz)
- Nennen Sie alle Formen der Validität! Inhaltliche Validität Empirische bzw. Kriteriumsvalidität: konkurrente und prädiktive V. Konstruktvalidität: Faktorielle V. diskriminante V., konvergente V., Multitraid-Multimethod-Analyse
- Wofür braucht man überhaupt Tests? zur Prognose zukünftigen Verhaltens zur Diagnostik (Überprüfung von Hypothesen) Erfassung von nicht-beobachtbarer Aspekte und impliziter Motive
- Welche Gesetze muss man in der psychologischen Diagnostik beachten? - Grundgesetz: Art. 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar Art. 2 (1): Recht auf freie Entfaltung Art. 2 (2) : Recht auf Leben und körperlicher Unversehrtheit - Strafgesetzbuch Paragraph 203: Verletzung von Privatgeheimnissen durch Ärzte und Berufspsychologen wird mit Freiheitsstraße (bis zu 1 Jahr) oder Geldstrafe bestraft (dazu gehören auch Psycholgen in der Ausbildung). Auch wenn die betroffene Person tot ist, ist man unbefugt Privatgeheimnisse preis zu geben Paragraph 53: kein Zeugnisverweigerungsrecht für Psychologen vor Gericht - Betriebsverfassungsgesetz Paragraph 94 (1): Personal-Fragebogen müssen vom Betriebsrat zugestimmt werden Paragraph 94 (2): Der Betriebsrat stellt Beurteilungsgrundsätze und persönliche Angaben in Arbeitsvertragen auf Paragraph 95 (1): Richtlinien der personellen Auswahl von Versetzungen und Kündigung bedürfen der Zustimmung Paragraph 95 (2): In Betrieben über 1000 MA kann Betriebsrat diese Richtlinien über Vorraussetzungen und soz. Gesichtspunkten verlangen Jedoch hat Betriebsrat kein Zustimmungsrecht bei Festlegung und Konstruktion eines Auswahlverfahrens bei externen Bewerbern
- Was kann man gegen die Verfälschung von Tests tun? konstruktspezifische Lügenskala (z.B. Helmke, 1982) Skala zur Messung der sozialen Erwünschtheit (Mummendey & Eifler, 1993) Subskala im AFS (Wieczerkowski et al., 1975): Soziale Erwünschtheit Ja- Sage-Tendenz: Negation von Aussagen, oder "zustimmende Reaktionseinstellung-Skala" (Gauss, 1874) Ausweichtendenz: forced-choice ohne Mittelkategorie
- Wie kann man soziale Erwünschtheit kontrollieren? Wie erfolgreich wird das in der Praxis umgesetzt? Durch Skalen der Sozialen Erwünschtheit/Lügenskala innerhalb eines Fragebogens z.B. Skala Soziale Erwünschtheit im AFS von Wieczerkowski et al. (1975): z.B. Konstruktspezifische Lügenskala (Helmke, 1982 "Konstanzer FB zur Schulischen Leistungsangst"): Tabuiisierung von Leistungsangst: "Wer Angst vor Klassenarbeiten hat ist eine Flasche" z.B. Neue Skala zur Erfassung der soz. Erwünschtheit (Mummendey & Eifler, 1993) "Ich sage immer die Wahrheit"
- Was versteht man unter Konstruktvalidität? Welche Methoden der Konstruktvalidierung gibt es? = Bestätgiung einer Theorie oder eines theor. Konstrukts, welches die Erklärung eines Testverhaltens ermöglicht = Kenngrößen einer Theorie werden in theoriekonformer Weise abgebildet Methoden: Faktorielle Validität: Faktorenanalyse Konvergenzvalidität: Faktorenanalyse Diskriminante Validität: Faktorenanalyse Multitraid-Multimethod-Analyse: Korrleationskoeffizient
- Welche Methoden gibt es in der psycholog. Diagnostik? Gesprächsmethoden Dokumenten- und Werkanalyse Fragebögen und Tests Verhaltensbeobachtung und -beurteilung
- Gesprächsmethoden: Wie beeinflussen Interviewer und Interviewter die Situation? 1) Interviewter: Lügen: Weglassen von Informationen, bewusstes Spiel mit Mehrdeutigkeit, Ausflüchte, Höflichkeitslügen, erfunde Entschuldigungen,... Maskierungsstrategien: Amplifikation, Reduktion des Ausdrucks, Neutralisierung, anderer Ausdruck soziale Erwünschtheit Selbstdarstellungdtechniken (z.B. Familienanamnese): Impression Management Formation, Assertive Strategien, Defensive Strategien, Intrigation, Exemplifikation, Demut, Selbstbeförderung, Einschüchterung,... 2) Interviewer: mehrere Interviewer, ein Befragter: Stresssituation für Interviewten Verhaltensweisen (Kopfnicken, Schweigen,...) können Sprechhäufigkeit und -dauer des Befragten beeinflussen freundliche, häufig lächenlnde Interviewer erhalten mehr Antworten als fordernd-autoritäre durch subtile Konditionierung können bestimmte Antworten hervorgerufen werden Vorinformationen über den Befragten beeinflussen das Ergebnis der Exploration (Pygmalion-Effekt...) Techniken zum Erwecken des Vertrauens: Körper hinwenden, bestätigenden Nicken, lächlen, Blickkontakt, optimale soz. Distanz, gleicher Sprechcode
- Erklären Sie die Multitraid-Multimethod-Analyse ausführlich. = Methode der Konstruktvalidität Systematische Analyse erlaubt, die wechselseitige Beziehung zwischen Konstrukten und Methoden abzuschätzen Abschätzung der zwei Arten der Konstruktvalidiät: Die konvergente und die diskriminante Validität werden miteinander (innerhalb einer SP) verglichen (Korrelationskoeffizient) Konvergente Validität sollte dabei höher als die Diskriminante Validität sein. Diese Analayse gibt außerdem Auskunft über den Reliabilitätskoeffizienten.
- Nennen Sie die unterschiedlichen Selektionsmethoden! 1. Proportionale Repräsentation (Quotenmodell): repräsentative Chancengleichheit; Proportionen der Gruppen in der selegierten SP = Proportionen in der Gesamtbevölkerung 2. Regressionsmodell / Modell der fairen Vorhersage (Cleary): Keine Unter- und Überschätzung für Gruppen; Auswahl der unterschiedlichen Gruppenmittelwerte unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Regressionsgeraden mit einem Kriteriumsmaß, d.h. die geschätzen MW sind mit den gemessenen gleich 3. Modell konstanter Verhältnisse (Thorndike): Verhältnis (RP+FP) : (RP+FN) in in allen Gruppen gleich, d.h. Verhältnis der Selegierten zu potentiell Erfolgreichen --> Test ist in Bezug auf Selegierte fair, für Angewiesene unfair 4. Conditional propability model (Cole): Verhältnis RP:(RP+FN) in allen Gruppen gleich -->kein Bonus-Malus-System 5. Equal propability model (Linn): Verhältnis RP:(RP+FP) in allen Gruppen gleich
- Beschreiben Sie Inhaltliche Validität genauer. Test und Items repräsentieren das frageliche Merkmal in optimaler Weise (Beispiel: Kenntnisse in Englisch durch Vokabeltest abprüfen)
- Beschreiben Sie die Empirische - / Kriteriumsvalidität genauer. - bezieht sich auf den Zusammenhang zwischen den Ergebnissen des Messinstruments und einem empirischen Kriterium - Empirischer Nachweis, welches Verhalten aus dem Verhalten in der diagn. Situation vorhergesagt werden kann (Korrelationsschluss) - Formen: a) Gleichzeitigkeits (konkurrente) Validität: interne V (das Kriterium ist ein anderer Test), externe V. (das Kriterium ist ein Verhaltesnaspekt) b) Vorhersage (prädiktive) Validität: interne V. (das Kriterium ist ein anderer in der Zukunft durchgeführterTest), externe V. (das Kriterium ist ein in der Zukunft liegender Verhaltensaspekt; vgl. Marshmallow-Test von Mischel)
- Beschreiben Sie die Konstruktvalidität! Güte der Operationalisierung eines Konstrukts Auffinden und Bestätigen eines theoretischen Konstrukts oder einer Theorie, die die Erklärung eines Testverhaltens ermöglicht die Kenngrößen einer Theorie werden in theoriekonformer Weise abgebildet Formen: a) Faktorielle Validität: Korrelationen der Testwerte mit den Faktoren (Faktorenanalyse) b) konvergente Validität: Testdaten, die das selbe Konstrukt abbilden, müssen hoch miteinander korrelieren c) diskriminante Validität:Testdaten, die verschiedene Konstrukte abbilden, sollen nur gering miteinander korrelieren d) Multitrait-Multimethod-Analyse
- Nennen Sie die Nebengütekriterien. Ökonomie Vergleichbarkeit Akzeptanz Nützlichkeit/Zumutbarkeit (Normierung und Testfairness)
- Wo kann man gute Tests finden? bei Hogrefe oder noch besser: psyindex plus Test (Datenbank) Sammlung von ca. 6500 Tests mit Angabe zum theor. Hintergrund, Inhalt (Items), Zielgruppe, Konstruktion Auswertung und Interpretation, Gütekriterien, Normierung, Evaluation
-
- Was ist Ökonomie? Nennen Sie Nachteile. Merkmale eines ökonimischen Tests: - kürze Durchführungszeit - Gruppentestung möglich - wenig Material - einfache Handhabung - schnelle und bequeme Auswertung Nachteil: Ökonomie darf andere Gütekriterien nicht dominieren (z.B. ist Reliabilität u.a. abhängig von der Testlänge); in der Schule scheint Ökonomie manchmal wichtiger zu sein als Validität
- Beschreiben Sie die faktorielle Validität genauer. Was kann man damit herausfinden? Faktorielle Validität ist Form der Konstruktvalidität. Durch eine Faktorenanalyse kann geprüft werden, wie hoch die Korrelation der Testwerte mit den Faktoren ist. Zum Beispiel Intelligentest "Primary mental abilities" (Thurstone): Die 7 herausgearbeiteten Intelligenzfaktoren (räumliches Sehen/Vorstellung, Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Numerische Fähigkeit, Verbale Fähigkeit, Wortflüssiugkeit, Gedächtnis, induktives Denken) müssten Intelligenz messen und dabei sollten die Messergebnisse nicht miteinander korrelieren.
- Welche Probleme ergeben sich bei Beurteilungsmethoden? Verzerrungsfaktoren: Güte-/Mildefehler, Großzügigkeitsfehler, Pygmalion-Effekt, Fehler der zentralen Tendenz, Reihungs- und rhythmische Reihungseffekte, Halo-Effekt, Tendenz zur Strenge, logischer Fehler, Konstrastfehler, Projektionsmechanismus, Ettiketierung und Stigmatisierung, Soziale Stereotype (vgl. logischer Fehler), Konfabulationen beim Beobachtungsvorgang, Beobachtungsbericht als Fehlerquelle, Nikolaus-Effekt, Kleber-Effekt, Hierarchie-Effekt Gütekriterien nicht vollständig erfüllt: intuitive Schützurteile (hochinferent): Urteil ist nicht näher konkretisiert, keine Kriterien gegeben
- Nennen Sie die Schritte bei Erstellung einer Beurteilungsskala. 1. Beschreibung und Freie Protokollierung / Beobachtung einer Situation 2. Auswahl der (Verhaltens-)Indikatoren 3. Übernahme von Items aus Persönlichkeits-FB / anderen Beurteilungsmethoden, die bereits das Verhalten beschreiben 4. Befragung von Experten 5. verbale Beschreibung der Zwischenstufen 6. formale / grafische Gestaltung der Ratingskala
- Wie erstellt man einen Paralleltest? alle Items eines Tests werden 2 mal aus einem Itemsuniversum gezogen und stellen eine repräsentative Zufalls-SP dar
- Wie überprüft man, ob Items bzw. Tests wirklich parallel sind? Items: durch Generierungsregeln wird die Gleichheit von Items paarweise gesichert (kleine Schwierigkeit, gleiche Trennschärfe, gleiche Faktorladung) Tests: Unterstellung der Tau-Aquivalenz: der wahre Wert ist bei beiden Tests gleich, es gibt lediglich Unterschiede beim Messfehler Tests sind dann parallel, wenn sie sich nicht im MW, in der Varianz und der Iteminterkorrelation unterscheiden (Votaw) oder wenn sie den gleichen Validitätsanspruch haben
- Nennen Sie die unterschiedlichen Fragebogenskalen! Likert-Skala Thurstone-Skala Guttmann-Skala (Skalogrammanalyse)
- Beschreiben Sie die Likert-Skala! Intervallskala Pb gibt auf einer 5-/7-/9-stufigen Skala den Grad der Zustimmung/Ablehnung an Methode der summierten Einschätzungen: Summenwert über alle Items wird gebildet und gemittelt und intervallskaliert berechnet durch Item- und Reliabilitätsanalyse kann die Rationaliät der Skala überprüft werden
- Beschreiben Sie die Thurnstone-Skala! beruht auf der Methode der gleich erscheinenden Intervalle 1. Aussagen für ein Objekt werden gesammelt 2. Sachverständige stufen Aussagen nach Grad der Günstigkeit für ein Objekt in 11 Kategorien ein 3. für jede Aussage wird Median (Skalenwert) und Maß für die Streuung berechnet 4. Auswahl der Aussagen, deren Mediane um eine Maßstabeinheit voreinander entfernt sind und besonders kleine Streuung haben
- Beschreiben Sie die Gutmann-Skala! beruht auf der Skalogrammanalyse Personen und Items werden gleichzeitig skaliert es werden nur Indikatorfragen mit monotonen, abrupt steigenden Reaktionskurven zugelassen Kurven werden in Koordinatensystem (x-Achse = Items und Person; y-Achse = Lösungswahrscheinlichkeit) mit abrupter Steigung abgebildet links neben Person, die Item zugestimmt hat (p = 1) liegen Personen, die Item ablehnen Personen, die zustimmen nehmen höhere Rangordnung ein Skala bildet Rangordnung (Ordinalskalen-Niveau)
- Unterscheiden Sie klinische und statistische Urteilsbildung! Klinische Urteilsbildung: subjektives Ermessen entscheidet, d.h. anhand einer Reihe von Daten (Tests, FB, Interview,...) wird aufgrund von Erfahrung oder Intuition ein Schluss gezogen. Es liegt kein Algorithmus vor = klinisch-intuitive Urteilsbildung Statistische Urteilsbildung: Die Postion eines Pbn wird auf einer Kriteriumsdimension durch Regressionsanalyse und festgelegten Cut-off-Regeln bestimmt = Entscheidungsalgorithmus (gilt nur für eng umgrenzte Situationen)
- Beurteilen Sie die Gütekriterien von Gesprächsmethoden! Objektivität: - Durch Wahrnehmungsfehler evtl. eingeschränkt - Berichtetes sollte nicht subjektiv bewertet werden - Bei unstrukturierten Interviews / Auswahlgesprächen eingeschränkt Reliabilität: - Durch Wahrnehmungsfehler evtl. eingeschränkt - bei Auswahlverfahren wenig gegeben Validität: - wenig Kenntnis über die Validität von Auswahlgesprächen; aber eher gering --> Objektivität und Reliabilität können, wenn sich die Wahrnehmungsfehler von 2 Interviewn angleichen, angehoben werden
- Nennen Sie die unterschiedlichen Äquivalenzformen! streng-paralllel essentiel-pararllel tau-äquivalent essentiell-tau-äquivalent tau-kongenerisch
- Was bedeutet streng parallel? MW und Varianzen beider Tests sind gleich wahre Werte und Messfehler sind gleich
- Was bedeutet tau-äquivalent? Beide Tests unterscheiden sich nicht in ihrem wahren Wert es liegen Unterschiede bei den Messfehlern vor (Tests sind unterschiedlich messgenau)
- Was bedeutet essentiell-parallel? Fehlervarianzen sind gleich Der wahre Wert ist bei einem Test um eine additive Konstante verschoben
-
- Was bedeutet essentiell-tau-äquivalent? Der wahre Wert ist um eine additive Konstante verschoben, aber es besteht ein systematischer Zusammenhang Die Verfahren sind unterschiedlich messgenau
- Was bedeutet tau-kongenerisch? Die Verfahren unterscheiden sind in Maßeinheit, MW und Fehlervarianzen aber wahre Werte sind perfekt miteinander korreliert und bilden trotz additiver Konstante und multiplikativer Konstante das selbe Merkmal ab