Institutionenökonomik (Subject) / 6. Die Prinzipal Agent Theorie (Lesson)

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6. Die Prinzipal Agent Theorie

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  • Auch für die Prinzipal Agent Theorie gelten Verhaltensannahmen, das heißt, es wird unterstellt, dass Prinzipale wie Agenten ... • ... versuchen, ihren individuellen Nutzen zu maximieren.• ... sich opportunistisch verhalten.• ... begrenzter Rationalität unterliegen und unter anderem
  • Der Prinzipal beauftragt den Agenten mit der Wahrnehmung seiner Interessen, indem er bestimmte Aufgaben oder Entscheidungskompetenzen überträgt.
  • Prinzipale übertragen Entscheidungskompetenzen an Agenten, um deren Spezialisierungsvorteile zunutze zu machen.
  • Die Unvollständigkeit der Auftragsbeschreibung verschafft dem Agenten die Möglichkeit zu opportunistischem Verhalten.
  • Normative Theorie sucht nach optimalen, das heißt paretoeffizienten Verträgen.
  • Positive Theorie beschreibt Realität.
  • Insbesondere der zweiten Fragestellung widmet sich der normative Ast der Prinzipal Agent Theorie, im Rahmen dessen versucht wird, optimale Verträge zwischen den Parteien formal abzuleiten.
  • Ursächlich für die erforderliche Vertragsabsicherung sind die aus der Transaktionskostentheorie bereits bekannten Phänomene der asymmetrischen Informationsverteilung. Hier existieren die drei Fälle Qualitätsunsicherheit (im weiteren auch als Hidden Characteristics bezeichnet),Hold up (auch: Hidden Intention) und Moral Hazard (im Folgenden unterschieden nachHidden Information und Hidden Action).
  • Im Fall von Hidden Characteristics, also Qualitätsunsicherheit, ist der Prinzipal schlechterüber bereits vor Vertragsabschluss und später auch durch den Agenten nicht beeinflussbareSachverhalte informiert als der Agent.
  • Adverse Selektion führt zur Verdrängung guter Angebote vom Markt und letztlich zum Marktzusammenbruch
  • Als Folge der adversen Selektion wird der Markt vollständig zusammenbrechen. Daran haben aber wederPrinzipal noch Agent ein Interesse. Beide müssen also nach Wegen suchen, die geeigneterscheinen, das Problem zu lösen.
  • Hidden Action Hidden Action entsteht durch Handlungen des Agenten nach Vertragsabschluss.
  • Hidden Action entsteht durch Handlungen des Agenten nach Vertragsabschluss. Das Problemfür den Prinzipal besteht nun darin, dass er zwar das Handlungsergebnis der Tätigkeit desAgenten kennt, aber nicht beurteilen kann, welche Anstrengungen der Agent hierauf verwendethat.
  • Beim Shirking (= Drückebergerei) versucht der Arbeitnehmer seinErgebnis mit möglichst wenig Mühe zu erreichen.
  • Im Falle von Hidden Information resultiert die Möglichkeit zum Moral Hazard daraus, dassder Agent über Informationen verfügt, die dem Prinzipal nicht zur Verfügung stehen, beispielsweiseüber die Qualität oder die Produktivität von Ressourcen.
  • Auch das Problem der Hidden Intention tritt in der Phase nach Vertragsabschluss auf. DerPrinzipal durchschaut in diesem Fall die Handlungsabsichten des Agenten nicht vollständig.Der Agent seinerseits setzt nach Vertragsabschluss im Verlauf der Vertragserfüllung seineAbsichten jedoch um und verschafft dem Prinzipal so einen Nachteil.
  • Agency-Probleme müssen gelöst werden, weil sonst der Vertragsabschluss unterbleibt.
  • Durch glaubhafte Signale werden gute von schlechten Angeboten getrennt.
  • Kontrollmechanismen wirken nur schlecht gegen Qualitätsunsicherheit.
  • Im Falle von Hidden Action helfen Kooperationsdesigns nicht weiter, weil das Leistungsergebnisdurch den Prinzipal nicht eingeschätzt werden kann und ihm Opportunismus auch imNachhinein nicht bekannt wird.
  • Moral Hazard- Probleme werden meist durch Motivationsstrategien gelöst.
  • Verträge, die beide Probleme lösen, müssen daher zwei Bedingungen gerecht werden: 1. Partizipationsbedingung: Der Vertrag muss für den Agenten so attraktiv sein, dass erdem Versicherungsbedürfnis gerecht wird und der Agent den Vertrag auch annimmt.2. Anreizkompatibilitätsbedingung: Der Vertrag muss den Agenten motivieren, sichmaximal in die Vertragsbeziehungen einzubringen, also das gewünschte Aktivitätsniveauerreicht
  • Zudem gilt es eine Regelung zu finden, die die Agenturkosten minimiert. Diese setzen sich zusammen aus: • Steuerungs- und Kontrollkosten,• Garantiekosten und• Residualkosten.
  • Unter Steuerungs- und Kontrollkosten werden die Aufwendungen verstanden, die beim Prinzipal anfallen, damit er die ordnungsgemäße Leistungserbringung beim Agenten sicherstellenkann. Hierzu zählen neben den Kosten für den Vertragsabschluss selbst die ÜberwachungsundMotivationskosten, die anfallen, um die individuellen Interessen der Agenten mit jenender Prinzipale möglichst weitgehend in Übereinstimmung zu bringen
  • Schließlich ergeben sich die Residualkosten aus der Differenz zwischen dem möglichen Nutzenmaximum im Falle desoptimalen Tausches und der tatsächlichen Leistungserstellung durch den Agenten.
  • Im Falle von Hidden Intention und dem daraus resultierenden Hold up besteht das Problem überwiegend darin, dass der Prinzipal irreversible Investitionen getätigt hat und damit schonsogenannte versunkene Kosten (Sunk Costs) produziert hat, die ihn gegenüber dem Agenten ineine schlechtere Verhandlungsposition manövrieren.