Pädagogik (Subject) / Allg. 2 (Lesson)

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  • Was versteht man unter Selbsterziehung? Einen Sonderfall der Vermittlung und Aneigung in einer Person, die sowohl Lehrer/Erzieher wie auch Zögling ist. Besonders schwierig, da der Zögling sich sämtlicher pädagogischer Tricks bewusst ist. So ist oft sehr viel Überzeugungsarbeit norwendig, um Widerstand aufzulösen und die Aneignung in Gang zu setzen.
  • Wer vor allem eignet sich TD mimetisch an? Kinder
  • Was bedeutet mimetische Aneignung einer TD? Mimetische Aneignung einer TD erfolgt, indem ich andere Menschen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit beobachte, in der die TD disponiert ist und versuche diese nachzuahmen. 
  • Was ist der dritte Faktor und warum ist er von Bedeutung? Der dritte Faktor ist das was der Erzieher dem Zögling vermitteln möchte, also das was über die Mortalitätsschwelle übermittelt werden soll (Kenntnisse, Fertigkeiten, Motive). Er ist all dass, was man wissen, können und wollen muss, um die gesellschaftliche geforderten Tätigkeiten sachgerecht und erfolgreich ausüben zu können. Bezeichnungen für den Dritten Faktor: Subjektive Tätigkeitsvoraussetzungen (Kenntnisse/ Fertigkeiten/Motive, die zur erfolgreichen Durchführung einer Tätigkeit notwendig sind.) Der dritte Faktor der Erziehung definiert und objektiviert die Koaktivität, also das Zusammenwirken von Erzieher und Zögling. 
  • Was sind Tätigkeitsdispositionen? Tätigkeitspositionen (TD) sind Voraussetzungen die ein Subjekt in sich haben muss um eine Tätigkeit erfolgreich ausführen zu können. 
  • Warum handelt es sich bei Behinderung und Begabung um die gleiche Struktur? Alle Menschen haben die Fähigkeit, sich nicht-genetische TD anzueignen. Die individuellen Grundlagen dafür sind jedoch bei jedem Individuum in unterschiedlicher Weise und unterschiedlichem Maß ausgeprägt. Liegt diese Ausprägung deutlich unter / über dem Durchschnitt, so spricht man von Behinderung / Begabung. Es handelt sich also um entgegengesetzte Ausprägungen der gleichen Struktur. Behinderung kann gleichzeitig aber auch Begabung sein,z.b. wenn jemand ohne Arme geboren wird und mit den Füßen Klavier spielen lernt. 
  • Was sind Elemente der nichtgenetischen Disposition? Kenntnisse, Fertigkeiten,Motive 
  • Gibt es Erziehung bei Tieren? Erziehung ist ihrer Definition nach an Kulturalität, also an die Weitergabe nicht-genetischer TD über die Mortalitätsschwelle hinweg, gebunden. Im Tierreich kommt Kulturalität jedoch nur in Ansätzen und Ausnahmefällen vor. Werden genetische Dispositionen durch quasi-vermittelnde Tätigkeit aktiviert, so weisen diese Vorgänge eine analoge Struktur auf und erfüllen eine analoge Funktion, es handelt sich dabei aber nicht um Erziehung im strengen Sinn des Begriffs.
  • Was ist Erziehung? Erziehung sichert die Weitergabe nicht-genetischer Tätigkeitsdisposition über die Mortalitätsschwelle hinweg. Immer dann, wenn, und überall da, wo nichtgenetische Tätigkeitsdispositionen vermittelt und angeeignet werden, handelt es sich um Erziehung. Mit anderen Worten: Erziehung ist die vermittelte Aneignung nichtgenetischer Tätigkeitsdispositionen.
  • Was sind die 3 Grundmerkmale menschlicher Gattungsexistenz? Sozialität, Kulturalität, Mortalität 
  • Was besagt die Sozialität? Der Mensch ist ein soziales Wesen. Die Tätigkeiten derMenschen sind von einander abhängig und auf einander bezogen, selbst das einsame Denken. Der Mensch lebt in Gruppen (in Gesellschaft) und kann nur so leben. Das ist seine Naturausstattung, sein phylogenetisches Erbe. 
  • Was besagt die Kulturalität? Die Tätigkeiten der Menschen können dazu führen, neue Möglichkeiten veränderter Tätigkeiten zu schaffen. Diese kulturelle Entwicklung erfolgt beim Menschen mit einer offenen Varianz der Resultate sehr viel schneller als imTierreich und als die biotische Evolution.
  • Was besagt die Mortalität? Der Mensch ist sterblich. Seine kulturellen Errungenschaften können nicht wie die biotischen durch Vererbung weitergegeben werden, sondern nur durch Erziehung.
  • Was bedeutet „tradieren“? Übermitteln, darbieten, zeigen, lehren etwas (mündlich) überliefern, weitergeben 
  • Was bedeutet „rezipieren“? Lernen, üben, verstehen (einen Text) aufnehmen, verstehen 
  • Was versteht man unter Selbsterziehung? Einen Sonderfall der Vermittlung und Aneigung in einer Person, die sowohl Lehrer/Erzieher wie auch Zögling ist. Besonders schwierig, da der Zögling sich sämtlicher pädagogischer Tricks bewusst ist. So ist oft sehr viel Überzeugungsarbeit norwendig, um Widerstand aufzulösen und die Aneignung in Gang zu setzen.
  • Was ist die Hauptaufgabe der vermittelnden Generation? Die Vermittlung von Kenntnissen, Fertigkeiten und Motiven (Die Arbeit ist ihre Hauptaufgabe) 
  • Was bedeutet bisubjektive Tätigkeit? Tätigkeit, die notwendigerweise die Tätigkeit zweier unterschiedlicher Subjekte ist.
  • Was sind die drei Grundaspekte der Erziehung? Erziehungsfeld Erziehungsprozess Erziehungsverhältnis 
  • Erkläre Binnenstruktur! Binnenstrukturen geben an, wie das Phänomen Erziehung in sich selbst strukturiert ist, dazu gehören die Beziehungsstrukturen des Erziehungsverhältnisses und die Zeitdifferenzstrukturen des Erziehungsprozesses.
  • Erkläre Außenstruktur! Außenstrukturen geben an, wie das Phänomen Erziehung mit dem jeweiligen gesamtgesellschaftlichen System verknüpft ist, dazu gehören die meisten Strukturen des Erziehungsfeldes.
  • Was ist intentionale Erziehung?  Intentionale Erziehung ist die bewusste, absichtsgesteuerte Erziehung.
  • Was ist die Protopädie? Protopädie bezeichnet alle jene Aneignungs-Vermittlungs-Vorgänge, die indiskret-implizit ablaufen, also nicht als gesonderte Vorgänge in Erscheinung treten, sondern auf dem Rücken anderer Tätigkeiten erfolgen.
  • Was ist die Pädeutik? Pädeutik bezeichnet alle jene Aneignungs-Vermittlungs-Vorgänge, die diskret-explizit ablaufen, also klar als eigene Tätigkeiten erkennbar sind.
  • Wie ergänzen sich Protopädie und Pädeutik einander? Zwischen Protopädie und Pädeutik besteht kein statischer Gegensatz, sondern wechselseitige Ergänzung und dynamischer Übergang. Pädeutische Vorgänge können protopädischen zu Hilfe kommen, umgekehrt können sie Raum für die Entfaltung protopädischer Momente lassen und diese sogar methodisch einbeziehen.