Diagnostik II (Subject) / Inhalte (Lesson)

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Entwicklungstest, inzidentelles Lernen, Intellektuelle Lernfähigkeit

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  • Intellektuelle Lernfähigkeit => Unterschied Status vs. Prozessdiagnostik = initiiertes oder auch nicht initiiertes Ausbilden bestimmter Bearbeitungsstrategien im ziemlich komplexen Problemlösesituationen- Lerntests nach Guthke verfolgen einen anderen Zugang als die psychologische Diagnostik (Statusdiagnostik), nämlich Prozessdiagnostik Statusdiagnostik (Psychologische Diagnostik) = um Prognosen über zukünftiges Leistungsverhalten treffen zu können, muss folgende Annahme zutreffen: dass das bis zum Testzeitpunkt Gelernte ist für das gegenwärtige Leistungsvermögen und für die weitere Entwicklung repräsentativ- betreffend weitere Entwicklung = das gegenwärtige Wissen und Können ist Voraussetzung für künftiges Aneignen und es drückt den Beweis von Lernfähigkeit aus Prozessdiagnostik (Lerntest sensu Guthke) -Leistungstests zielen auf die Feststellung der momentanen Leistung ab- Lerntests prüfen die Fähigkeit zur Leistungssteigerung infolge von unmittelbar gegebenen Lernanregungen (=Entwicklungsprozess der Ausgangsleistung zugrundeliegenden Fähigkeit)=> es geht also um die Messung von Fähigkeitsveränderungen innerhalb einer psychologischen Untersuchung, also um Prozessdiagnostik ursprüngliches Konzept von Lerntests: Vor- (bzw. Prä-) und Nach- (bzw. Post-)Test, mit dazwischenliegender Lernphase, diese enthält allgemeine Lösungshinweise oder spezifische, auf den Fehler abgestimmte Denkhilfen
  • Welche faktorenanalytisch begründete Fragebogenbatterien gibt es? PF – R - Cattell filterte aus 18 000 persönlichkeitsrelevanten Begriffen letztendlich 16 Faktoren NEO – PI – R - ursprünglich nur 3 Faktoren (Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrung) – jetzt noch Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit- 6 Skalen zu je 8 Items; Alters- und Geschlechtergruppen über Summierung der Skalenrohwerte; Antwortformat 5 – kategoriell- Beschreibung der Skalen1. Neurotizismus (Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Depression, soz. Befangenheit, Impulsivität, Verletzlichkeit)2. Extraversion (Herzlichkeit, Geselligkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Aktivität, Erlebnissuche, pos. Emotionen)3. Offenheit für Erfahrung (O. für Fantasie, O. für Ästhetik, O. für Gefühle, O. für Handlungen, O. für Ideen, O. für Werte- und Normensysteme)4. Verträglichkeit (Vertrauen, Freimütigkeit, Altruismus, Entgegenkommen, Bescheidenheit, Gutherzigkeit)5. Gewissenhaftigkeit (Kompetenz, Ordnungsliebe, Pflichtbewusstsein, Leistungsstreben, Selbstdisziplin, Besonnenheit)- 16 – 50 Jahre, aber auch ältere Personen- klein. Anwendungsfelder, Berufsberatung, Arbeits- und Organisationpsychologie- auch Fremdeinschätzungen möglich
  • Was ist der MMPI? a - priori festgelegtes Persönlichkeitsinventar ursprünglich gedacht zur psychiatrischen Kategorisierung bzw. Differenzierung zwischen „normal“ und „abnormal“  => Dann diente es zur Erfassung psych. Störungen in einem psychiatrischen Interview - Anwendung trotzdem auch bei „Normal“ – Population Orientiert sich am Konzept der inhaltlichen Gültigkeit anhand klinischer Syndrome. Aus 1000 Items wurden jene, die als typisch klassifiziert wurden in das Inventar angenommen Nachteile: 1. insgesamt 567 Items, davon werden 350 nicht nur einer, sondern mehr als einer Skala zugeordnet => hohe Skalen – Interkorrelationen. Unterskalen messen also ungenau 2. Inadäquate Fragen über den Intimbereich => Zumutbarkeit  3. Einsatz von Lügenskalen (Infrequenzskala, Korrekturskala) => fragwürdig, weil es keine Hinweise darauf bestehen, dass diese etwas hilft: Durchschaubarkeit, kaum geringer als inhaltliche Skala 4. Angaben zu Reliabilität und Validität fehlen im Manual 5. Unverfälschbarkeit nicht gegeben 6. beruht auf einer 60 Jahre alten Konzeption  von Kraepelin => Eichung
  • Was ist Leistungsmotivation? (Spezielle Persönlichkeitsfragebogen) Wird bestimmt durch das „Motiv“ als (situationsüberdauernde) Disposition einer Person zu bestimmtem Handeln (trait) und „Motivation“ als die momentane, (situationsbedingt) aktualisierte Tendenz zu bestimmtem Handeln Personen unterscheiden sich hinsichtlich der1. Hoffnung auf Erfolg:= Personen suchen Leistungssituationen zwecks Bewährung (extra und gezielt)2. Furcht vor Misserfolg:= Personen meiden Leistungssituationen  Abhängig von der Erfolgserwartung eine Leistungssituation zu meistern wird also  zwischen diesen beiden Möglichkeiten gewählt: 1. Streben nach Erfolg oder keine oder Aufgabe 2. nicht angemessene Bearbeitung der Aufgabe (ähnlich dem verhaltenstheoretischen Ansatz) 
  • PRF Deutsche Personality Research Form Stellt eine Adaption der amerikanischen Originalversion dar. Basiert auf motivationspsychologischen Ansatz von Henry Murray.  Etablierte die beiden Begriffe "need" (Personenseite) und "press" (Situationenseite). Need ist dabeit ein Bedürfnis und "press" ist ist ein Zielzustand, der durch die Situation definiert wird  Überwindet damit motivationspsychologische Ansätze, dass die Motivation entweder eine Disposition ist oder durch situationenbezogenes Lernen entsteht Nach Murray wird das Personentypische über mehrere Situationen und über die Zeit hinweg durch Beobachtung deutlich Wurde aus einem ursprünglich 3000 Wörter bestehenden Wörterpool entwickelt.Mit Hilfe von Experten wurden die Items auf inhaltiche Gültigkeit beurteilt und zur Absicherung wurde die konvergente und diskriminante Validität überprüft
  • Was versteht man unter der Sedimentationshypothese? - Bei der Sedimentationshypothese geht man davon aus, dass die menschliche Sprache für alle persönlichen Eigenschaften, die bedeutsam interessant oder nützlich sind oder waren, im Laufe der Zeit spezielle Wörter entwickelt hat. - Mit der Wichtigkeit individueller Persönlichkeitsunterschiede stieg dabei auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Sprache ein gesondertes Wort hervorbrachte. Die Big 5 wurden über die Sammlung von Eigenschaftswörtern, die zunehmend gefiltert und zu latenten Faktoren zugeschrieben wurden faktorenanalytisch bestätigt