organisationssoziologie (Subject) / Orga VO + ÜBUNG (Lesson)

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Grundlagen, Organisationskultur, Mikropolitik in Organisationen, die soziale Verantwortung von Managern

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  • Lösungsansätze Principal-Agent-Problem 1. soziale Kontrolle: Kontrolle von A    - Kostet Zeit, Mühe und Geld 2. Reputation: Agenten werden nur aufgrund ihres früheren nachweisbaren Einsatzes                        befördert 3. Gewinnbeteiligung: A hat neben Gehalt noch Option auf Firmengewinn 4. Konkurrenz: Wettbewerb der Abteilungen, Gewinner wird Nachfolger von A                          (Benchmarking)
  • Soziologische Machttheorien und GOOGLE 1. Resourcenbasiert  - Google hat Kontrolle über Resource "Wissen"  - Google hat Kontrolle über Ressource "Kunde" (für Online-Händler/ Werbung)  - Kontrolle über Informationsfluss: Gatekeeper für das Internet  - nicht-Substituierbarkeit 2. Relational  - Google kann Verhaltensänderung erzwingen   - Google kann Verhalten sanktionieren  - Macht muss stets von neuen produziert werden (weil kein statischer Besitz): User    muss mitspielen  - User hat Macht über Google: keine Nutzer, keine Werbeeinnahmen 3. asymmetrischer Tausch  - partieller Tausch zwischen User und Google  - User (= A1) gibt persönliche Daten preis (= Ea)  - Google (= A2) beantwortet Suchanfrage ( = Er)  - Restwert der User-Informationen verbleibt bei Google: gibt nur Hälfte der Kontrolle von                                                                                           Er (Informationen) ab.  FOGLE: A1 wird abhängig von A2 4. Machtbildung  - eigendynamische Selbstverstärkung des Unternehmens Google durch User-Verhalten    --> bessere Suchergebnisse bei Google    --> weniger aufdringlich (freundliches Image)  - Macht wird anerkannt   - Google kontrolliert Ressource "Wissen" im Internet
  • Fallbeispiel 1: TechNet (SEU-Modell) Situation- Sie sind Manager bei TechNet (= global aufgestellter Anbieter von IT-Lösungen für netz-                                                        basierte Dienste)- gängige Praxis im Unternehmen: Aufträge mit Hilfe von Schmiergeldzahlungen an                                                         korrupte Politiker zu akquirieren- Sie als Manager haben erhebliche Zweifel und fürchten als Mitwisser belangt zu werdenWas können Sie tun? SEU-Modell1. Alternativen A2. Ziele O3. Bewertung der Ziele U4. Pij = Wahrscheinlichkeit, dass eine Handlung i zu einem Ziel j führt.--> Wahl der Alternative mit höchstem SEU-WertSEU-Wert = Summe der gewichteten Ziele für EINE Handlungsalternative An
  • Moralische Integrität von Managern: Handlungsalternativen 1. individueller Verzicht: z.B. (symbolischer) Verzicht auf Gehalt 2. Selbstregulierung der Wirtschaft: z.B. Corporate Governance Codex (= Regeln guter                                                         Unternehmensführung) 3. gesetzliche Regulierung
  • Corporate Governance Codex - Regeln guter Unternehmensführung: Verhaltensregeln für Manager - freiwillige Selbstverpflichtung  - kein Wechsel von Vorstand in Aufsichtsrat  - Überwachung des Vorstands durch den Aufsichtsrat  - Offenlegung der Gehälter  - Abfindung: max. 2 Jahresgehälter
  • Regulierung unternehmerischen Handelns: das Mehrebenen-Modell Gesellschaft Organisation Individuum - der Kontext wirkt sich auf die Situationswahrnehmung aus (Logik der Situation) und  beeinflusst:  - die verfügbaren Handlungsalternativen  - die Wahrscheinlichkeiten- veränderte Rahmenbedinungen verändern die p-Werte  --> U-Werte bleiben Konstant
  • Motivation für moralisches Handeln 1. intrinsische Motivation   - individuelles, moralisches Bewusstsein   - Normbefolgung aus tiefer moralischer Überzeugung  2. ökonomische Motivation  - moralisches Handeln bringt ökonomische Rentabilität mit sich    --> Normbefolgung kann zu längerfristim Erfolg führen 3. defensive Motivation  - durch öffentlichen Druck  - durch gesetzliche Regelungen
  • Unmittelbarer ökonomischer Nutzen (von moralischem Handeln) - Handlungsspielräume von Managern: können moralisch gefüllt werden- Handeln unter Ungewissheit: keine optimale Strategie - kein Widerspruch zwischen Profit und Moral:  - Legitimität der Produkte erhöht Markenloyalität von Kunden  - Imagegewinn  - Glaubwürdigkeit- Verbindung von sozial verantwortlichem Handeln und ökonomischen Eigeninteressen  - indirekter Nutzen sozial verantwortlichen Handelns: z.B. Arbeitsverkürzung im 19. Jh
  • öffentlicher Druck zu moralischem Handeln - öffentliche Kampagnen von Verbraucherverbänden  - negative PR --> Imageschaden  - Propagierung von Alternativen - Risiko für Unternehmen - Textilindustrie  - ethisch korrekte Herstellung der Produkte  - soziale und ökologische Nachhaltigkeit  - interne Regelwerke
  • Institutionalistische Ethik - institutionelle Rahmenbedingungen  - ausschlaggebend für individuelles moralisches Verhalten  - lenken Handeln der Akteure in gewünscht Richtung  - Rahmenbedingungen so gestalten, dass Menschen sich aus eigenem Interesse so     verhalten wie sie sich im Interesse der Allgemeinheit verhalten sollen Regelsystem 1. Standards2. Kontrollmechanismen für Standards     z.B.: Blitzer für Geschwindigkeitsbegrenzung Drei institutionelle Ebenen um ethische Vorschriften einzuhalten  - unternehmensinterne Selbstregulierung  - verbandliche Regulierung  - politische Regulierung
  • 1. Unternehmensinterne Selbstregulierung - Ethik-Kodex-Siemens    - Verhaltensregeln und Kontrollmechanismen (müssen jährlich unterschrieben werden)    --> Korruption ist strikt untersagt  - holt Mitarbeiter aus Grauzone - Compliance-Abteilung bei Daimler-Chrysler  - unsachgemäße Zahlungen in 2003/2004  - Korruptionsbekämpfung  - Anlaufstelle für anonyme Informationen
  • 2. Verbandliche Selbstregulierung - Brancheninitiativen  - Holz- und Fachwirtschaft  - Nachhaltigkeit: freiwillige Selbstregulierung FAZIT- Selbstregulierung der Wirtschaft: Unternehmen wirken an der Realisierung von Umwelt-                                                        schutz und Menschenrechten mit GRENZEN- Assurance Game: wechselseitige Verpflichtung zur Einhaltung von Standards  R = alle halten Standards ein  T = alle außer mir halten Standards ein  P = keiner hält Standards ein  S = ich halte Standards auch dann ein, wenn alle anderen es möglicherweise nicht tun
  • politische Regulierung - institutionelle Unterstützung moralischen Handelns  - damit unmoralisches Handeln unattraktiv bleibt  - genuine Aufgabe des Staates BEISPIEL: Unternehmensstrafrecht USA- mehrstufiges System von Anreizen und Beiträgen  --> hohe Strafandrohungen für an New Yorker Börse notierte Unternehmen im Fall von       Korruption   --> Belohnung bei präventiven Maßnahmen  = "intelligente" Kombination aus Regulierung und Selbstregulierung
  • Fazit: gesellschaftliches Engagement von Unternehmen - die institutionelle Sicherung moralischen Verhaltens beseitigt nicht die Moral, sondern  ermöglicht sie  --> Ethik kann nicht von Individuum verlangen, dass es dauerhaft gegen seine Interessen       verstößt -  Recht macht Moral nicht überflüssig, sondern stützt sie  --> Moral und Institutionen sind wechselseitig aufeinander angewiesen - Kombination von Regulierung auf mehreren Ebenen
  • Grundprobleme von Organisationen 1. Kollektive Entscheidungen= Entscheidungen über die Verwendung der kollektiv zusammengelegten RessourcenProblem: Bündelung individueller Interessen zu kollektiven EntscheidungenLösung: Abstimmungsregeln oder Herrschaft durch einen zentralen Koordinator 2. Verteilung des Ertrags - Verteilung des kollektiv erbrachten Ertrags wieder auf die individuellen Akteure - Eigentümer: hat die Ressourcen beigesteuert, Anspruch auf ergebnishängigen Anteil des                        Ertrags - Angestellten: Anspruch auf Entlohnung für ihre Arbeit 3. Arbeitsbeziehungen und ArbeitsverträgeProblem: individueller Beitrag des Einzelnen zum Gesamtbeitrag               --> oft nicht mehr nachweisbar               --> individuelle Entlohnung ist nicht möglichLösung: Arbeitsverträge, individuell ausgestaltet 4. Principal-Agent-Problem