Soziologie (Subject) / Mikro (Lesson)

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Mikrosoziologie

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  • Situation Bedingungen Externe Situationsbedingungen (im Umfeld) ●Symbole/Bezugsrahmen (Frames) ●Institutionelle Regeln ●Opportunitäten, R estriktionen Interne Situationsbedingungen (im Akteur) ●Innere Einstellungen ●Identität
  • Die Objektiviät der Situation Die Objektivität der Situation●Es zählt zwar -letzlich- nur die Subjektivität●Die Subjektivität ist aber nicht zufällig●Die subjektiven Erwartungen, Bewertungen, wahrgenommenen Alternativen bilden sich nicht unabhängig von den objektiven Merkmalen einer Situation → Subjektivität wird von diesen objektiven Merkmalen geprägt
  • Soziale Produktionsfunktion. Annahmen 3 Annahmen 1) Menschliches Handeln wird als Produktion aufgefasst 2) Alle Menschen teilen bestimmte Grundbedürfnisse (physisches Wohlbefinden, soziale Annerkennung) 3)Institutionelle Ordnungen legen fest, wie sich diese Grundbedürfnisse befriedigen lassen und wiesich wiederum diese Inputs „produzieren“ lassen
  • Soziale Produktionsfunktion, Arten von Produktionen Nutzenproduktion, universal Nutzen (U) erreicht man, wenn man die zwei universalen menschliche Bedürfnisse physisches Wohlbefinden & soziale Anerkennung (PW & SA) erreicht Bedurfnisbefriedigung, gesell. festgelegt Die Grundbedürfnisse lasen sich über primäre Zwischengüter (Z) erreichen Zielerreichung, gesell. festgelegt Zur Produktion der primären Zwischengüter sind indirekte Zwischengüter (x) notwendig X ⇒ Z ⇒  PW/SA ⇒  U
  • Verteilungswirkung der SPF Akteure unterscheiden sich in ihrer Ressourcenkontrolle ●Deshalb können nicht alle Akteure den durch die SPF vorgegebenen Weg gleich gut befolgen → SPF erzeugen somit strukturelle Spannungen/Konfliktlinien ●Interesse am Umsturz der SPF ●Interesse am Erhalt der SPF
  • Parametrische Situation Keine Abhängigkeit von anderen Akteuren Autonomie Spiel gegen die Natur bsp. Angeln
  • Soziale Situation Abhängigkeit von anderen Akteuren  bsp. Einkaufen
  • Strategische Situation, strategische Interdependenz Mein Handeln hängt von anderen ab,deren Handeln hängt von meinem Handeln ab,und wir wissen das gegenseitig und ziehen dies jeweils beim Handeln in Betracht. → doppelte Kontingenz (doppelte Bedingtheit), strategische Interdependenz
  • Parametrisierung sozialer Situationen Im Alltag machen wir keine vollständigen strategischen Überlegungen Wir parametrisieren! Man orientiert sich an einem (vermuteten) Wahrscheinlichkeitsparameter
  • Nash Gleichgewicht Alle Spieler spielen (je nach dem, was der andere macht) ihre besten Antworten. Gibt an welche Situation sich einstellen wird.
  • Pareto- Optimum Kästchen , das man nicht ändern sollte! Man darf keinen Spieler besser stellen wenn man den anderen Spieler dafür schlechter Stellen würde. 
  • Dominante Strategie Strategie, die immer angewendet wird, egal was der andere macht; denn diese Strategie ist in jedem Fall das Beste  ●Besonderheit dominante Strategien sind auch immer Nash-Gleichgewichte
  • Vorkommen von dominanten Strategien ●Im Koordinationsproblem:keine dominanten Strategien ●In Soziale Dilemma-Situation:nur im PD gibt es eine dominante Strategie(Assurance Game & Chicken Game nicht) ●Bei Konflikten:es gibt dominante Strategien (verschieden je nach Spieler)
  • Koordinationsprobleme ●Akteure haben ein gemeinsames Interesse: sie wollen sich koordinieren ●Lösung solcher Koordinations-Probleme: ●Symbole, Gesten, Absprache ●Konventionen (allgemeine Verhaltenserwartungen) ●Bevorzugte, auffällige Strategien (Fokalpunkte) ●Beispiele:zwei sich entgegenkommende Fahrräder, Treffpunkt mit Freund, gemeinsames Date
  • Koordinationsprobleme ●Wenn Akteure unterschiedliche Strategiennehmen, ist das Ergebnis immer 0,0→ denn sie wollen sich ja koordinieren/einigen ●Anzahl der Nash-Gleichgewichte entsprichtder Anzahl der Strategien/Alternativen ●Kooperationsinteresse ●Einmal gefundene Lösungen sind „self-enforcing“ ●(vergleichsweise) wenig Aufwand bei Lösung ●Normbedarf●Konventionelle Normen●z.B. Gewohnheiten, Übereinkunft ●Problem●Koordination mit zunehmender Komplexität schwieriger●Eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten
  • Prisoners Dilemma ●Defektieren ist für beide Spieler eine dominante Strategie→ DD (2,2) ist das Ergebnis ●Eigentlich wäre aber CC (3,3) für beide besser→ pareto-inferiores (schlechtes) Gleichgewicht ●Absprache würde das Problem nicht lösen.Es würde sogar eher zum Defektieren verleiten!
  • Assurance- Game (sicher sein) ●Keine dominante Strategie ●Ist man sich sicher (assurance), wie der andere handelt, wird man das dasselbe tun .→ Wenn er also kooperiert, tut man es auch. → Wenn er defektiert, tut man dies auch. ●Absprache hilft hier weiter (vs. PD)
  • Chicken Game ●Keine dominante Strategie ●Spieler benutzen gegensätzliche Strategien (Wenn der andere ausweicht, wird man selber nicht ausweichen. Und andersherum) ●Man strebt an, nicht der Feigling zu sein! (D = nicht ausweichen) ●Was tun, damit der andere ausweicht? ●„Muskeln spielen lassen“, „Emotionalität“ ●Externe Bindung (sich nötigen/binden, nicht auszuweichen) ●Worst-case: beide defektieren (vs. PD)
  • Soziale Dilemma-Situationen ●Besonderheiten Interesse an Kooperation wie an Nicht-Kooperation→ antagonistische Kooperation, mixed motive Absprachen und Versprechen helfen nicht (außer beim Assurance Game) ●Normbedarf essentielle Normen z.B. Moral, Gewissen, Ehre, Emotion, soziale Sanktionen ●Problem Woher kommen die essentiellen Normen? Wer setzt sie durch?
  • Nullsummenspiel- reiner Konfikt ●Jeder bekommt nur das, was ein anderer verliert ●Beide Spieler haben eine (unterschiedliche)dominante Strategie ●„unlogisches“ Nashgleichgewicht→ keine wirkliche „Lösung“ ●Alle Strategieprofile sind Pareto-Optimal ●Negative Zahlen ●Ein Außenstehender muss für Ordnung sorgen!
  • Konflikte ●Besonderheiten Rein antagonistisch (gegensätzliche Interessen) Interne Lösung nicht möglich Nur extern (von außen), durch Druck ●Normbedarf Repressive Normen Herrschaft (staatliches Gewaltmonopol) ●Problem Woher kommt die Herrschaft?
  • Kollektivgüter Kollektivgüter sind also ... ●Nicht-ausschließbar man kann Niemanden vom Konsum des Gutes ausschließen ●Nicht-rivalisierendder Wert des Gutes reduziert sich nicht durch den Konsum Das Problem Die meisten Kollektivgüter stellen sich nicht automatisch zur Verfügung. Sie müssen mit einem gewissen Einsatzproduziert/erhalten werden. Es kostet also etwas. Jedoch kann man auch ohne etwas beizutragen, vom Kollektivgut profitieren(nicht-ausschließbarkeit) → Trittbrettfahren (Free-Riding) → Defektieren/nichts beitragen → Besonderheit von Dilemma-Situationen
  • Kollektives Handeln wann wird ein Beitrag geleistet? ●Je höher der Nutzen ist ●Je kleiner die Kosten des Beitragend sind● Je kleiner die Anzahl der Personen ist→ Dann wird Kooperieren (C) zur dominanten Strategie!
  • Die „Ausbeutung“ der Großen durch die Kleinen ●Manche Akteure sind so „groß“, dass sie viel zum KG beitragen können, sodass der Beitrag für sie individuell rational wird. ●Wertsteigerung auch für alle anderen:positive Externalitäten ●Die „kleinen“ Akteure können dann Trittbrettfahren z- B. EU, NATO
  • Die „Ausbeutung“ der Großen durch die Kleinen Gruppen ●privilegierte Gruppen (die Großen)mind. einer der Mitglieder hat einen Anreiz zum KG beizutragen ●latente Gruppen (meist groß & homogen, die Kleinen) kein Mitglied hat einen Anreiz zum KG beizutragen ●intermediäre Gruppen (liegt zwischen den beiden anderen Gruppen) latente Gruppen, in denen einige Nutzen davon hätten, zum KG beizutragen, wenn sie abgestimmt handeln würden
  • Selektive Anreize Kollektivgutproblem Selektive Anreize ●Zusätzliche Anreize, die nur den Kooperierenden (selektiv) zukommen materiell oder immateriell positiv oder negativ → so sollen auch latente Gruppen zum KG-Beitrag gelockt werden → Problem der Nicht-Ausschließbarkeit wird dadurch gelöst → Kooperieren (C) wird zur dominanten Strategie
  • N- Personen Assurance Game ●Man möchte nicht einseitig ausgenutzt werden ●Wenn viele D spielen, ist D für mich besser je mehr C spielen, desto eher lohnt sich C ●2 stabile Gleichgewichte/Nash-Gleichgewichte: Beitragen (C) und Nicht-Beitragen (D) ●S ist ein instabiles Gleichgewicht (C,D) ●leicht lösbar: man muss nur sicherstellen, dass die anderen mitmachen ●Bsp. Party planen
  • N-Personen Chicken Game ●Das Gegenteil tun ●Wenn viele D spielen, lohnt sich C je mehr C spielen, desto eher lohnt sich D ●S ist ein stabiles Gleichgewicht (C,D)und gleichzeitig ist es auch das Nash-Gleichgewicht(also einige tragen was bei, andere nicht) ●Bsp: Impfen
  • N- Personen Freiwilligendilemma ●KG kann bereits durch einenFreiwilligen bereit gestellt werden ●Dem Freiwilligen entstehen Kosten ●Kosten sind aber geringer als der Nutzen des KG→ trotzdem stellt aber keiner das KG bereit, weil jeder lieber wartet, bis es ein anderer tut ●Bsp. Kinofilm zu leise, Handy in der Bahn zu laut
  • Tragödie der Allmende ●Nicht-ausschließbar vom Konsum kann keiner ausgeschlossen werden ●Rivalisierend Wert durch den Konsum des Gutes reduziert sich → Unterschied zum Kollektivgut ●Beispiele●Weidennutzung●Überfischung der Meere●Zu volles Tutorium●Voller Badestrand●Volle Autobahnen zur Urlaubszeit ●Der Gesamtertrag, also das Optimum der Allmende wird nicht erreicht → pareto-inferiores Ergebnis ●Institutionelle Lösung ●Privatisierung●Verstaatlichung
  • Externalitäten ●1. Handeln der Akteure hat oft externe EffekteEs erzeugt bei den anderen: ●Kosten (negative externe Effekte)●Nutzen (positivie externe Effekte) ●2. Externalitäten erzeugen typische Ordnungsprobleme ●Koordinationsprobleme●Soziale Dilemma Situationen●Konflikte → Ordnungsbedarf, → Nachfrage nach Institutionen/Normen ●3. Wann lässt sich Ordnung effektiv einrichten →Frage nach dem Angebot von Institutionen/ Normen
  • Institution nach Durkheim Institutionen sind soziale Tatbestände Institutionen sind alle Glaubenvorstellungen und durch die Gesellschaft festgelegten Verhaltensweisen ⇒ Soziologie: wissenschaft von den Institutionen
  • Institutionen nach Esser ●Eine Institution sei eine sozial definierte Regel, die in den Erwartungen der Akteure als Geltungsanspruchverankert ist Modell für die Wirklichkeit Wertungen, Wünsche, Gefühle Erwartungserwartungen
  • soziale Normen ●Eine soziale Norm sei eine sozial definierteVerhaltensregel, deren Einhaltung in den Erwartungen der Akteure als Geltungsanspruchverankert ist und deren Nicht-Befolgen zu externen Sanktionen führen kann. → klingt wie die Institutionsdefinition → soziale Norm = Spezialfall einer Institution ●verlangt bestimmtes Verhalten ●Anspruch auf Einhaltung ●Externe Sanktionen
  • Arten von Sanktionen positiv vs negativ formell vs informell extern vs intern Eigenschaften von internen Sanktionen (schlechtes Gewissen, Schuldgefühle usw.): Voraussetzung: Internalisierung Hauptprozess: Sozialisation Befolgung der Norm stiftet Nutzen Besonders wirksam, denn kostenfrei!
  • Warum gibt es Institutionen? ●Orientierungsfunktion (für die Akteure selbst) Instinktersatz Entlastung Definition der Situation (Regeln des Spiels) ●Ordnungsfunktion (für das Miteinander) Handeln der Akteure hat oft externe Effekte für andere Externalitäten erzeugen typische Ordnungsprobleme → Institutionen lösen diese Probleme, stiften Ordnung ●Externe Effekte sind notwendige, allerdings nicht hinreichende Bedingungen der Institutionen- bzw. Normenenstehung → Wie enstehen dann also Institutionen?
  • Entstehung von Institutionen 3 Wege Koordination⇒konventionell⇒ungeplant, evolutionär  → Wenn Übereinkunft besteht, dann ist die Einhaltung rational (self-enforcing, konventionell) Dilemma⇒essentiell⇒Vertrag Anreiz zur Defektion, man setzt Sanktionen für die Normverletzung ein, interne am besten weil kostenlos Konfikt ⇒repressiv⇒Dekret
  • Sanktionen Selektive Anreize kosten Das Aufbringen der Mittel für die selektiven Anreize ist wieder ein KG-Problem Nicht- Ausschließbarkeit derjenigen, die nichts zum Bestrafen beitragen Kollektivgutproblem 2. Ordnung SanktionenBessere KG-Bereitstellung (Kooperieren/ Übereinkunft) in kleineren Gruppen: leichtere kostengünstigere Kontrolle → bessere Sichtbarkeit von Trittbrettfahrern größere Wirksamkeit nicht-materieller Anreize → Bewunderung, Missachtung Sanktionen sind effektiv, wenn sich die Akteure vorher einigen, die Kosten für die eventuelle Sanktion an einen Dritten zu entrichten → Wenn also beide die „Mafia“ vorher bezahlen → Dann wird die Versuchung, den anderen zu verraten, von vornherein gestoppt → außerdem übernehmen beide die Kosten
  • Iterierte (wiederholte) Dilemma-Situation ●Iteration erhöht die Kooperation ●Tit-for-Tat („Wie du mir, so ich dir“) ●Die Defektierer merken, dass irgendwann keiner mehr ihretwegen kooperiert (D,D) ●Dann fängt man an zu kooperieren→ am Ende strebt man CC an, denn DD hat weniger Nutzen
  • Soziale Präferenzen ●Akteure besitzen auch soziale Präferenzen(starke Reziprozitäts-Präferenz) ●Neigung zur ●konditinalen Kooperation mit Anderen ●Bestrafung derjenigen, die die Kooperation verletzen, auf eigene Kosten→altruistic punishment Soziale Ordung wird häufig durch die Existenz sozialer Präferenzen erleichtert Angeborene soziale Präferenzen + Sozialisation
  • Soziale Netzwerke ●„Eine durch Beziehungen eines bestimmten Typs verbundene Menge von sozialen Einheiten wie Personen, Positionen, Organisationen usw.“ ●Auch für gleiche Einheiten, lassen sich sehr verschiedene Netzwerke definieren(Verwandtschaft, Freundschaft, Arbeitskontakt...)
  • Beziehungen ●Beziehungen ●ungerichtet (Verwandtschaft) ●gerichtet (jemandem helfen) ●Intensität (schwach, mittel, stark) ●Vorzeichen (positiv, negativ)
  • Soziomatrix ●Matrixdarstellung des Soziogramm→ hiermit kann man weiterarbeiten ●Mit wem man eine Beziehung hat ●Zeile: ausgehende Beziehung ●Spalte: eingehende Beziehung ●0= man hat keine Beziehung 1=man hat eine Beziehung
  • Pfaddistanzen Soziomatrix Gibt die minimale Anzahl der Schritte an, über die ein Akteur (Zeile) einen anderen (Spalte) erreichen kann
  • Lokale Zentralität Lokale Zentralität eines Akteurs wird als Zeilen- bzw. Spaltensumme in der Soziomatrixberechnet ●Zeilensumme: Wie viele Akteure er nennt (Außengrad) ●Spaltensumme: Wie oft er genannt wird (Innengrad)
  • Globale Zentralität Globale Zentralität●Eine globale Zentralität eines Akteurs wird als Kehrwert der Summe über alle Pfaddistanzen eines Akteurs berechnet● Zeilensumme: Wie viele Schritte man braucht, um insgesamt jeden zu erreichen (Summe ausgehend)●Spaltensumme: Wie viele Schritte benötigt werden, damit man selbst erreicht wird ( Summe eingehend)
  • Bedeutung sozialer Netzwerke ●Ein wichtiger Fall sozialer Strukturen→ gehören zur Makro-Ebene Sind relevant: ●für Durchsetzung sozialer Normen/ Lösung von Kollektivgutproblemen ●als Opportunitäten/Restriktionen für Transaktionen ●als Quelle für Machtunterschiede ●als Grundlage sozialer Prozesse→ Diffusionsprozesse→ Kettenmigration
  • Soziales Kapital Wertvolle Ressourcen (Hilfe, Geld, Tipp), über die Personen durch soziale Netzwerke verfügen
  • Strukturelle Löcher ●Brückenbeziehungen = strukturelle Löcher (den Zwischenraum zwischen Teilnetzwerken) füllen! Vorteile von Brückenbeziehungen für Einzelnen :●Größere Vielfalt an Informationen ●Früherer Zugang zu Informatione n●Kontrolle über Informationsdiffusion
  • Stärke schwacher Beziehungen Brückenbeziehungen: Verbindungen zwischen Teilnetzwerken ohne Alternative       → schwache Beziehungen Nur schwache Beziehungen sind ein Zugang zu „anderen Welten“ und daher für viele Dinge (z.B. Arbeitsplatzsuche) von großer Bedeutung.