Biologische Psychologie (Subject) / 1h Wahrnehmung und visuelles System (Lesson)
There are 67 cards in this lesson
1h Wahrnehmung und visuelles System
This lesson was created by MarienkEva.
- Gegenfarbenzellen Ganglienzellen mit spektral unterschiedlich empfindlichen Zonen --> Bsp.: rotes on-Zentrum und grünes off-Umfeld Gegenfarbentheorie: Zwei Klassen von Zellen zur Farbkodierung Eine Zellenklasse zur Helligkeitskodierung Jede Klasse kodiert zwei Komplementärfarben Z.B. Rot durch Veränderung ihrer Aktivität in eine Richtung Rot (z.B. durch Hyperpolarisation) und Grün durch die Veränderung ihrer Aktivität in die andere Richtung (z.B. Hypopolarisation)Blau / Gelb durch gegensätzliche Aktivierungen
- Dorsaler Pfad Dorsale Bahn. primär visueller Cortex --> dorsal prästriar --> posterior parietal Neurone spezialisiert auf: Räumliche Wahrnehmung, Bewegung, „wo“ Alternativhypothese: Vermittlung von Verhaltensinteraktion mit Objekten
- ventraler Pfad Ventrale Bahn. primär visuell --> ventral prästrinär --> inferotemporaler Cortex Neurone spezialisiert auf: visuelle Musterwahrnehmung, „was“Alternativhypothese: Vermittlung von bewusster Wahrnehmung von Objekten
- Organisationsprinzipien der Wahrnehmung Visuelle Wahrnehmung: Fähigkeit, etwas visuell zu identifizieren und einem Objekt eine Bedeutung zuzuordnen 3 Hauptprinzipien: hierarchische Organisation, Zunahme der Komplexität funktionelle Trennung, aber auch Redundanz bzw.„schwache Selektivität“ parallele Verarbeitung
- Hierarchische Organisation, Zunahme der Komplexität Organisation in Ebenen und Rängen („militärisch“) Höherer Rang = höhere/komplexere FunktionEmpfinden vs. WahrnehmenRezeptoren --> Thalamus --> primärer sensorischer Cortex --> sekundärer sensorischer Cortex --> Assoziationscortex
- Funktionelle Trennung, aber auch Redundanz bzw. „schwache Selektivität“ Die 3 Ebenen der kortikalen Organisation beinhalten funktionell unterschiedliche Bereiche, spezialisiert auf verschiedene Analysearten Extremvariante: „Großmutterzellen“ (Konzept der neuronalen Sparsamkeit) Hypothetische Neurone, die ein komplexes und spezifisches Konzept oder Objekt repräsentieren Abgeschwächte Variante: „Jennifer-Aniston-Zellen“ Ableitung im medialen Temporallappen bei Epilepsiepatienten Darbietung von Bildern (Gesichter, Objekte) Neurone kodieren eventuell keine Bilder, sondern Konzepte Es handelt sich nicht um einzelne Zellen, sondern größere Populationen Es gibt dennoch vermutlich keine Region, die nur für eine bestimmte komplexe Wahrnehmungsleistung selektiv ist Sondern nur „schwache Selektivität“ und teilweise Redundanz
- Parallele Verarbeitung Alte Ansicht: serielle Verarbeitung über eine BahnHeutige Ansicht: mehrere Bahnen, in denen multipel und simultan bzw. parallel verarbeitet wird Bewusst – unbewusst Bottom-up – top-down
- Bindungsproblem/sensorische Integration Wie kann es trotz der vielfältigen Arbeitsteilung Position, Form, Farbe, Bewegung, Richtung…zu einer komplexen Wahrnehmung (z.B. eines Objektes) kommen? Weil alle daran beteiligten sensorischen Systeme auf eine gemeinsame „Spitze“ im Cortex projizieren?Oder Weil komplexe Wahrnehmung das Produkt der gemeinsamen Aktivitäten ist?
- Synästhesie Prävalenz ca. 4% vermutlich angeboren, gehäuftes familiäres Auftreten vermutlich häufiger bei Frauen häufiger bei künstlerisch Tätigen Rolle spezifischer Tests neuronale Ursachen? spontane und unwillentliche Kopplung zwei oder mehrererBereiche der Wahrnehmung– in den vielfältigsten Kombinationen– z.B. schwarze Buchstaben farbig oder als Form sehen,Farbenhören, Geschmäcker sehen...
- Skotom Blinder Bereich im kontralateralen Gesichtsfeld beider Augen Verursacht durch Schädigung eines Bereichs des primären visuellen Cortex Analyse mit Perimetrie
- Perimetrie Untersuchungsweise bei neurologischen Patienten mit einer mutmaßlichen Schädigung des primären visuellen Cortex Kopf des Patienten bewegungslos, ein Auge schaut auf einen Fixationspunkt auf einem Bildschirm. Patient zeigt an, ob er Lichtpunkt auf Bildschirm sehen kann Ergebnis: Karte vom Gesichtsfeld jedes Auges, bildet Bereiche von Blindheit ab
- Wahrnehmungsergänzung Eine komplexe Gestalt wird als vollständig wahrgenommen, obwohl ein Teil im Skotombereich liegt Residuale Wahrnehmungsfähigkeiten /Funktionen Tatsächliche Ergänzungen
- Blindsehen Bzw. cortikale Blindheit Reaktion auf visuelle Reize im Skotombereich ohne bewusste Wahrnehmung eines Reizes, vor allem bei BewegungErklärungenversuche: Keine vollständige Läsion des relevanten CortexbereichesVermittlung der visuellen Information von subcortical nach sekundär cortical über andere Bahnen
- Agnosie (früher Seelenblindheit)Eine Störung des Erkennens, die nicht auf sensorische Defizite oder verbale oder intellektuelle Beeinträchtigungen zurückzuführen ist Simultanagnosie: der Mann, der immer nur einen Gegenstand gleichzeitig sehen konnte Bewegung Objekte …
- Prosopagnosie Gesichtsblindheit / Nichterkennen von Gesichtern) Typ von visueller Agnosie (Bewegung, Objekt, Farbe..) Meist: Gesicht als solches wird erkannt, aber die Person nicht identifiziert Gesichtsmuster scheint durcheinander Gelegentlich: eigenes Gesicht wird nicht erkannt Vermutlich oft nicht auf Gesichter beschränkt --> Sondern auf gröbere Objektklassen (Autos, Häuser, Vögel) Rolle der spezifischen Testung: Was ist das? Vs. Welches Haus ist das? Schädigung häufig in ventraler Bahn im fusiformen Gesichtsareal Bewusste vs. Unbewusste Indikatoren der Gesichtswahrnehmung Prosopagostiker können Gesichter unbewusst wahrnehmen Keine Benennung der bekannten Gesichter, aber starke Hautleitfähigkeitsreaktion
- Fusiformes Gesichtsareal zwischen Occipital-&Temporallapen, Teil des Gyrus fusiformis
-
- Objekterkennung man findet Regionen, die bei Gesichtsdarbietung aktiviert sind (wie fusiformes Gesichtsareal) Aber objektrelevante Regionen im Cortex (hier Gesicht) reagieren teilweise auch auf andere Objektklassen bzw. man findet Aktivierungen für bestimmte Objekte in mehreren Hirnregionen Redundanz, Überlappung