Pädagogische Psychologie (Subject) / 4d LUL Besonderheiten (Lesson)

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Besonderheiten

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  • Wozu dienen kognitive Trainings? •zur Verbesserung von Aufmerksamkeits- & Wahrnehmungsfunktionen  •zur Funktionssteigerung des Arbeitsgedächtnisses  •zur Verbesserung von Lernstrategien & ihrer metakognitiven Regulation 
  • Wozu dienen kognitive Strategien bei … zur Verbesserung von Aufmerksamkeits- & Wahrnehmungsfunktionen •Training der Konzentrationsfähigkeit über verbale Selbstinstruktion  •Frostig-Training  –5 Teilbereiche der visuellen Wahrnehmung (als Voraussetzung für nachfolgende kognitive Fähigkeiten):  1.Visuomotorische Koordination  2.Figur-Grund-Wahrnehmung  3.Wahrnehmungskonstanz  4.Wahrnehmung der Stellung im Raum  5.Wahrnehmung von räumlichen Beziehungen  –Übungen zur subjektiven Erfahrung & Bewegungserziehung  –3-8 J., Einzel- od. Gruppen, Dauer: 12-18 Monate 
  • Wozu dienen kognitive Trainings zur … zur Funktionssteigerung des Arbeitsgedächtnisses Sprachlich-phonologische Funktionen: inneres Nachsprechen (subvocal rehearsal) , ABER phonologischer Speicher & Arbeitsgedächtnis sind nur sehr schwer trainierbar  Visuell-räumliche Funktionen: besser trainierbar, v.a. über Computerspiele (z.B. Tetris) + verbales Selbstinstruktionstraining
  • Wozu dienen kognitive Trainings und Welche vier Aspekte werden im Rahmen von kognitiven Trainings zur Verbesserung von Lernstrategien & ihrer metakognitiven Regulation unterschieden? Geben Sie für einen Aspekt ein Beispiel für ein kognitives Trainingsprogramm. •Aufmerksamkeitskontrollstrategien: z.B. Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern von Lauth & Schlottke (2002)  •Denkstrategien: z.B. Denktraining nach Klauer (1993, 2002)  Förderung des induktiven Denkens  •Gedächtnisstrategien: z.B. Training für Kinder mit Gedächtnisstörungen (REMINDER) von Lepach u.a. (2003)  •Metakognitive Regulation: z.B. Reciprocal Teaching of Reading von Palinescar & Brown (1984) 
  • Nennen Sie die vier basalen Voraussetzungen zur Förderung von Motivation und Interesse nach Woolfolk 1.Geordneter & angemessener Lernkontext  2.Unterstützendes Verhalten des Lehrenden  3.Angemessenes Schwierigkeitsniveau der Lernanforderungen  4.Lernanforderungen werden als sinnvoll & lohnenswert wahrgenommen 
  • •Welche Prinzipien führen zu einer motivationalen Optimierung von Unterricht? Erläutern Sie in Stichpunkten. •Aufbau positiver Erwartungen  –Klare, spezifische und mit Anstrengung erreichbare Lernziele (Zieltransparenz & Zielaktivierung)  –Rückmeldungen, die die individuelle Bezugsnormorientierung fördern  •Den Wert des Lernens verdeutlichen  –Verknüpfung der Lernziele mit vorhandenen Interessen  –Wecken von Neugier  •Hilfestellungen für ausdauernde Aufgabenbezogenheit 
  • Ansätze zur Förderung individueller motivationaler Dispositionen •Selbstverursachungserleben  •Reattribuierung  •Individuelle Bezugsnorm  •Integrierte Förderung motivationaler Dispositionen und bereichsspezifischer kognitiver Fähigkeiten (z.B. Concept-Oriented Reading Instruction, CORI) 
  • Facetten des Selbstverursachungserleben (nach deCharms, 1979) •Sich selbst erreichbare, aber anspruchsvolle Ziele setzen  •Um die eigenen Stärken und Schwächen wissen  •Vertrauen in die Wirksamkeit des eigenen Handelns haben  •Selbst die Wege & Schritte zur Erreichung der eigenen Ziele bestimmen  •Rückmeldungen einholen und bewerten, ob das Ziel bereits erreicht ist  •Sich selbst für die eigenen Handlungen und deren Folgen verantwortlich fühlen 
  • CORI: Concept-Oriented Reading Instruction (Wigfield & Guthrie, 2010) •Trainingsprogramm zur Förderung von Lesemotivation & -verständnis (3.-6. Schulklasse):  1.Inhalts- & Wissensziele  2.Wahl- & Entscheidungsmöglichkeiten  3.Praktische Tätigkeiten mit Bezug zu Texten  4.Interessante Texte  5.Soziale Kollaborationen  •Effektivität bzgl. Förderung von Leseverständnis & Lesemotivation, sowie in der Strategienutzung und Lesehäufigkeit durch umfangreichen Evaluationsstudien belegt 
  • Wie lässt sich Interesse für ein neues Lerngebiet wecken? •Ob aus Ansätzen zur Förderung von Motivation ein überdauerndes Interesse wird, hängt von einer Reihe individueller Voraussetzungen ab.  •Nach Krapp (1998) kommt dabei den folgenden Erlebensqualitäten eine entscheidende Rolle zu:  –Kompetenzerfahrung  –Autonome Handlungssteuerung  –Soziale Eingebundenheit 
  • Welche Geschlechtsunterschiede bezüglich Konsequenzen und Interessen sind über Alter und Länder relativ stabil?Diskutieren sie. Was für Maßnahmen könnte den Geschlechtsunterschieden entgegen wirken? •Über Alter und Länder stabile Geschlechtsunterschiede (z.B. IGLU 2001 & 2006; PISA 2001-2012):  –Lesen: ♀ > ♂  –MINT: ♀ < ♂  •Analoge Unterschiede zeigen sich im Interesse.   Diskutieren Sie: Was für Maßnahmen könnten den Geschlechterunterschieden entgegen wirken? -Jungs -> Fußballbücher -Mädchen: in Mintfächer Schuhabsatz berechnen, oder wie weit fliegt eine Tasche
  • Was lässt sich zusammenfassend über Effekte des mono- und koedukativen Unterrichts schlussfolgern? •Einige nationale (z.B. Kieler Modellversuch, Berliner Schulversuch) und internationale Schulversuche weisen im Hinblick auf die Leistungsentwicklung der Mädchen langfristig auf günstigere Wirkungen des monoedukativen Unterrichtens hin, die vermutlich über motivationale Mechanismen (Interessen, Selbstkonzepte) vermittelt sind.  •Insgesamt erlauben die vorliegenden Befunde bislang keine befriedigende Antwort auf die Frage, ob es für Jungen und Mädchen unterschiedlich geeignete Arten des Unterrichtens gibt. 
  • Der Kieler Modellversuch (Hoffmann, Häußler & Peters-Haft, 1997 6 Gymnasien, 7. Jgst., Anfangsunterricht in Physik, geschlechtsneutrale didaktische Aufbereitung des Lernstoffs  a.Wöchentlicher Wechsel zwischen monoedukativen Unterricht in Halbklassen & koedukativen Unterricht in Gesamtklasse  b.Wöchentlicher Wechsel in koedukativer Halb- & Gesamtklasse  c.Durchgängig koedukative Gesamtklasse mit Standard-Lehrplan (KG)  In Gruppe (a) erwarben die Mädchen ein umfangreicheres Physik-Wissen als in (b) & (c).  Sowohl bei Jungs als Mädchen aus (a) bleibt Fachinteresse und fachspezifisches Selbstkonzept stabil, während dieses bei (b) und (c) nachlässt.  Weder Unterricht in koedukativen Halbgruppen, noch das neuartige Konzept hatten einen Effekt auf Wissen. 
  • Der Berliner Schulversuch (Hannover & Kessels, 2002) Physikunterricht in der 8. Klasse an Berliner Gesamtschulen, SchülerInnen aus je 2 Klassen / Schule wurden für ein Schuljahr per Zufall mono- oder koedukativ unterrichtet.  Zum Halbjahr & Jahresende zeigten sich positive Effekt für monoedukativ unterrichtete Schülerinnen bzgl. Lernmotivation & Selbstkonzept.  In Bezug auf die Physik-Note zeigten sich keine Effekte. 
  • Nennen Sie je zwei Befunde die dafür und dagegen sprechen das Jungen die neuen Bildungsverlierer sind •Mädchen erhalten im Mittel bessere Abschlusszeugnisse & erreichen häufiger das Abitur als höchsten Bildungsabschluss.  •Mädchen sind anteilsmäßig in Gymnasien & Realschulen überrepräsentiert und in Haupt- & Förderschulen unterrepräsentiert.  •Mädchen verlassen seltener die Schule ohne Abschluss als Jungen, werden häufiger vorzeitig eingeschult, seltener zurückgestellt und müssen seltener eine Klasse wiederholen.  •Frauen absolvieren zwar häufiger einen Hochschul-Abschluss, ABER Männer sind bzgl. der weiteren berufl. Laufbahn, der Erwerbsbeteiligung, des Einkommens & des Erreichens höherer akademischer Abschlüsse im Vorteil. 
  • Jungen als neue Bildungsverlierer? Erklärungsansätze 1.Jungen erhalten bei gleichen Kompetenzen schlechtere Noten als Mädchen.  2.Mädchen verfügen über bessere überfachlichen Kompetenzen (z.B. Organisation von Lernprozessen).  3.Dominanz weiblicher Lehrkräfte im Schulsystem wirkt sich negativ auf die Leistungsentwicklung von Jungs aus.  4.Bei Jungen gibt es mehr extrem leistungsschwache Subgruppen.  5.Ein stark die eigene „Männlichkeit“ betonendes Verhalten von Jungen an Schulen sei nicht erwünscht.