Pädagogische Psychologie (Subject) / Moderierte Diskussion_Teilnehmeraktivierung (Lesson)
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Wie werden Teilnehmer aktiviert. Was ist Moderation
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- Welche förderlichen Frageformen gibt es im Rahmen der moderierten Diskussion? Nennen Sie drei Formen und geben Sie jeweils ein Beispiel! Offene Frage : ->„Welche Themen sollen wir in unserer heutigen Gruppensitzung bearbeiten?“ z.B. Kartenabfrage, Zuruffrage •Zentrale Frageform in der Moderation •Lässt verschiedene Antworten zu •Gefragte können frei formulieren •Betroffenheit kann hergestellt werden •Erfragt Meinungen und Erfahrungen •Führt auf ein Ziel hin Geschlossene Frage -„Können wir jetzt zum nächsten Schritt übergehen?“ z.B. Einverständnisabfrage •Strukturiert die Moderation •Klärt die Situation •Eindeutige Rückmeldungen sind möglich •Schränkt Mitteilungsmöglichkeit ein Alternativfrage -„Sollen wir diesen Punkt noch weiter bearbeiten oder zum nächsten Punkt übergehen?“ •Eingrenzung der Möglichkeiten - Entscheidungen zwischen Alternativen Gegenfrage „Wann kommen wir endlich zum nächsten Punkt?“ „Warum fragen Sie?“ z.B. zur Klärung von Störungen •Verständnisfrage •Gibt die Frage an den Fragenden zurück •Wirkt unter Umständen provozierend Zurückgegebene Frage „Müssen wir dafür nicht den Chef fragen?“ „Was meinen die anderen dazu?“ Zentral bei inhaltlichen Fragen •Gibt der Gruppe die Verantwortung zurück •Regt Diskussionen an •Nimmt vom Moderator Druck, alles wissen zu müssen
- Moderationszyklus 1.Einstieg: Begrüßung, ggf. interaktionsauslösende Frage zur Arbeitsanregung 2.Sammel: Gruppenrelevante Themen sammeln (oftmals über Kartenabfrage) 3.Auswählen: Gewichtung nach Relevanz der Themen 4.Bearbeiten: Abarbeitung der Punkte nach Gewichtung (das Wichtigste zuerst) 5.Planen: Konkrete Maßnahmen (auf Basis von Punkt 4 erarbeitet) festlegen (wer bis wann?) 6.Abschließen: Positiv die Runde beenden und die Teilnehmer verabschieden. Ggf. Folgetermin vereinbaren, wenn etwas liegen bleibt. Beispielablauf einer Moderation Thema: Regeln & Verträge im Klassenzimmer erarbeiten 1.Schüler begrüßen, Sinn erklären (Lehrer hält sich zurück), interaktionsauslösende Frage 2.„Was sind für Euch die wichtigsten drei Regeln? Schreibt sie auf, eine Regel pro Karte“ 3.„Was sind für Euch die wichtigsten 5 Regeln? Markiert sie; fünf Punkte für Platz 1, vier… und ein Punkt für Platz 5. 4.„Was machen wir, um diese (fünf) Regeln einzuhalten?“ 5.„Wie setzen wir das um?“ (inkl. Konsequenzen bei Regelverstoß) 6.Zusammenfassung, Verabschiedung, Regeln aufschreiben in der Klassen aufhängen oder allen Schülern per Email schicken.
- Moderation ist … eine laufend vom Moderator visualisierte Diskussion strukturieren durch Fragetechniken: jeder Arbeitsschritt ist in sich sinnvoll gegliedert systematisch: die einzelnen Arbeitsschritte folgen logisch aufeinander offen: Manipulationen jeder Art werden ausgeschlossen den Meinungsbildungsprozess einer Gruppe zu ermöglichen, ohne inhaltlich einzugreifen
- Moderation ist KEINE … Universalmethode Methode zur Absegnung bereits („von oben“) getroffener Entscheidungen Gelegenheit zur Selbstdarstellung des Moderators Durchsetzungs- oder Überzeugungstechnik Kuschel- oder Therapietechnik zur Stärkung des Teamfeelings
- Erläutern Sie eine teilnehmeraktivierende Methode, die Sie im Rahmen Ihres Studiums bereits eingesetzt haben. Für welchen Kontext eignet sich diese Methode besonders gut? Was sind potenzielle Chancen und Risiken? Flipchart generell Teilnehmeraktivierung, Wissen auffrischen, Vorwissen einbeziehen, Diskussion anregen? Chancen: Das gelernte auf Papier bringen und den anderen mitteilen -> schnelleres Lernen -> jeder kann sich einbringen und jeder macht mit und sagt seine Meinung Risiken: Überforderung falls Thema nicht gelernt, Angst vor Publikum zu sprechen, Unterforderung und Abneidung, keine aktive Teilnahme, Verweigerung
- Was bedeutet moderieren und welche Funktion hat der Moderator? Moderieren heißt, den Meinungsbildungs- und Problemlöseprozess einer Gruppe zu ermöglichen und zu erleichtern, ohne inhaltlich einzugreifen. Moderator(inn)en sind methodische Helfer, die ihre eigenen Meinungen und Wertungen zurückstellen können. Dabei sollten sie sich nach bestimmten Regeln verhalten
- Frageformen – DONT‘s Rhetorische Frage „Sollen wir uns denn noch ewig mit diesem Thema beschäftigen? •Untergräbt Klima der Offenheit •Gegenmeinungen werden im Keim erstickt Suggestivfrage „Sie sind sicherlich auch der Meinung, dass wir jetzt bereits mehr als genug Zeit für diese Thema verwendet haben?“ •Gefragte werden manipuliert •Wird als „Bauernfängerei“ empfunden
- 12 Regeln für eine gute Moderation 1. Fragen statt sagen 2. Es ist alles eine Frage der Haltung 3. Nicht gegen die Gruppe ankämpfen 4. Störungen haben Vorrang 5. Unterscheide: wahrnehmen, vermuten, bewerten 6. Ich statt man 7. Nonverbale Signale 8. Nicht bewerten und beurteilen 9. Sich nicht rechtfertigen 10. Nicht über die Methode diskutieren 11. Zu zweit moderieren 12. Je nachdem
- Definition Moderation Herkunft: latein: moderatio „die Mitte finden“ „das richtige Maß“ „mäßigen“ „lenken“ Bedeutung (allgemein): [1] Gestaltung, Lenkung einer Diskussion, eines Gesprächs [2] Medien: Gestaltung, Lenkung einer Sendung durch Moderatorinnen/Moderatoren Bedeutung (i.S. einer moderierten Diskussion): eine spezifische Grundhaltung des Moderators die Arbeit nach einer bestimmten Methodik die Verwendung spezieller Hilfsmittel und Materialien „Hilfe zur Selbsthilfe“
- Warum moderierte Diskussionen? •Die Akzeptanz von Regeln und Beschlüssen wird erhöht, wenn diese Regeln/Beschlüsse gemeinschaftlich definiert werden: „Wir wollen das so & so und deswegen gilt für uns folgendes“ „Ihr müsst das so & so machen, weil ich das gut finde“ Identifikation Reaktanz •Die Moderation kann bei allen möglichen Gruppen eingesetzt werden, sofern die Gruppe selbst eine Entscheidung treffen kann und will.
- Interaktionsauslösende Fragen sollten… Herausfordern, betroffen machen nicht blockieren, gegen den Strich gehen. Offen sein, mehrere Antworten zulassen nicht zu allgemein, zu vage sein. Für die Teilnehmer eindeutig sein nicht mehrere Fragen in einer stellen. Erfahrungen und Meinungen erfragen nicht überfordern. Auf das Ziel hinführen nicht (zu) suggestiv sein.
- Hilfsmittel der Moderation: Karten •Vorteil: sehr flexibel anwendbar •Farbe & Form als Bedeutungsträger Überschriften Unterpunkte Thema Kommentare & Ergänzungen