Ziel und Indikation
Ziel: Verfahren zur Konsequenzkontrolle werden angewendet, wenn ein Verhaltens in seiner Auftretenswahrscheinlichkeit verändert werden soll. Operantes Verhaltens ist dann sinnvoll, wenn von einem unmittelbaren Reiz eine längerfristige Wirkung auf das Verhalten erwartet werden kann (bei Kindern) Es gelten drei wichtige Prinzipien Verstärker sollen unmittelbar nach dem Verhalten erfolgen (Verbindung erkennbar) Es soll über den Zusammenhang zwischen Verhalten und Konsequenz informiert werden (v.a. bei Abbau von Verhlaten) Es müssen relevante Verstärker ausgewählt werden Indikation: praktisch bei jeder Störung, mit jeder Patientengruppe und in jedem Setting
Methoden zum Aufbau von Verhalten (nach Siegl & Reinecker, 2007)
Shaping Schrittweise Ausformung des Verhaltens, bei dem zunächst erste Ansätze des Zielverhaltens positiv verstärkt werden müssen Verstärkung erster kleiner Schritte beim Erlernen der Entspannungsreaktion beim Biofeedback Chaining Aufbau einer komplexen Verhaltensweise: Das letzte Glied der Kette wird als erstes verstärkt und die Verhaltenskette "von hinten" ausgeformt Beim Selber anziehen lernen des Kindes erst das Schuhanziehen beibringen und "abfeiern" Fading Schrittweises Ausblenden von verbalen, bildlichen oder verhaltensmäßigen Hilfsstimuli. Selbstständige Ansätze werden konsequent verstärkt Verlängerung der Sitzungsabstände im Rahmen der Generatlisierung von Veränderungen in den Therapie Prompting Verbale oder verhaltensmäßige Hilfestellung, die die Aufmerksamkeit der person auf das gewünschte Verhalten lenkt. Instrktionen geben, das Kind an die Hand nehmen: "jetzt möchte ich, dass du ... machst" Token Economies Einsatz von Verstärkern, die man gegen etwas eintauschen kann (Belohunungsaufschub)
Methoden zum Abbau von Verhalten
Grundsätzlich: Bestrafung von Typ I und II Bestrafung sollte nur in einem geringem Umfang und stets in Verbindung mit der positiven Verstärkung von Alternativverhalten durchgeführt werden. Bestrafung Anwendung eines aversiven Reizes auf unerwünschtes Verhalten. Sollte nur angewwendet werden, wenn wein Verzicht auf Bestrafung noch negativere Folgen hätte. Benötigt Zustimmung des Patienten Antabus-Therapie bei Alkoholikern Löschung Entfernen des positiven Verstärkers, der das Problemverhaltens aufrechterhält. Löschung braucht Zeit und ist deshalb nicht angemessen, wenn das Problemverhalten sofort unterlassen werden soll. Ausblenden der elterlichen Aufmerksamkeit bei problematischem Verhalten, Therapiepause bei Suizidversuch in der DBT Checking Spezialform der Löschung, welche jedoch graduiert erfolgt Einschlaftraining bei Säuglingen, bei dem jeweils zu einem festgelegtem Zeitabstand wieder zum Kind gegangen und es beruhigt wird. Respone Cost Bereits erhaltene Verstärker, werden bei unangemessenem Verhalten wieder eingezogen, in Verbindung mit einem Token-System, Spezialfall der Löschung Schüler muss bei Nichteinhalten der Arbeitszeit in Ruhe ihre Tokens zurückgeben. Timeout Alle potenziellen Verstärker des Verhaltens werden unerreichbar gemacht, ist v.a. inidziert, wenn es schwierig ist, alle relevanten Verstärker zu identifzieren oder zu kontrollieren Der Klassenkaspar wird für fünf Minuten in einen neutralen Raum gebracht Sättigung tritt mit der Zeit immer dann ein, wenn eine bestimmte Reaktion sehr häufig gezeigt wurde und immer derselbe Verstärker erfolgt Einem geistig Behinderten, der Papier sammelt, wird beliebig viel davon zur Verfügung gestellt Beschränkung Durch die physikalische Behinderung eines Verhaltens kann dieses kurzfristig reduziert werden bei akutem aggressiven Verhalten wird eine Person festgehalten Verstärkung inkompatibler Verhaltensweisen ein mit dem unerwünschtem Verhalten unvereinbares Verhalten wird verstärkt z.B. Habit-Reversal-Training