Gesundheits und Krankenpflege (Subject) / Demenz (Lesson)

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  • Grundsätze Validation Ist eine Pflegetechnik, welche von Naomi Feil in den 90er Jahren aus der klientenzentrierten Gesprächsführung des Psychologen Carl Rogers heraus entwickelt wurde. nie widersprechen von den Pat. Gefühlen leiten lassen ruhig, klar, verständlich, wertschätzend sowie eindeutig sein es sollen W-Fragen gestellt werden - z.B. Wer, Was, Wo, Wie, Wann Fragen die mit "Warum" beginnen sind zu vermeiden (verlangen logisches Denken, dieses geht aber bei verwirrten Menschen verloren) immer von vorne ansprechen, auf Augenhöhe begeben, nicht lauter als nötig sprechen genügend Zeit geben, das Gesagte zu verstehen. Pro Satz eine Mitteilung Nonverbale Kommunikation einsetzen d.h. die eigenen Worte mit - Gestik, Mimik, Augen, Tonfall und Körperhaltung unterstreichen. Dabei weder unter noch übertreiben- ein dementer Mensch merkt sofort wenn ihm etwas vorgespielt wird! Sprachniveau halten
  • Validation in der Praxis Akzeptanz  der Rückzug in die Vergangenheit wird respektiert seine Verhaltensweisen werden nicht verkindlicht und es wird nicht an ihm herumerzogen er wird nicht korrigiert ("Ihre Mutter ist doch schon tot") er wird nicht abgelenkt ("Nun gehen wir erst einmal einen Kaffee trinken.") seine Gefühle werden nicht heruntergespielt ("Wer wird denn bei solch einem Wetter traurig sein") er wird nicht getadelt ("Das ist aber gar nicht schön, dass sie so böse sind.") es wird nicht nachgebohrt ("Jetzt denken sie doch mal nach - wie war das genau") man muss sich auf den dementen Menschen einstellen und eigene Gefühle zurückstellen wichtig ist ein aufrichtiger Blickkontakt! es wird in einer deutlichen, tiefen und liebevollen Stimme gesprochen. es kann Körperkontakt hergestellt werden (Berührungen wecken Erinnerungen, außerdem werden sie als angenehm empfunden) die Kernaussage eines Gespräches wird wiederholt und die gleichen Schlüsselwörter benutzt Fragen zur Vergangenheit und dem hier und jetzt werden gestellt es wird dem dementen Menschen Zeit gegeben, um sich auszudrücken, was in ihm vorgeht beim SPIEGELN wird auf die Körpersprache des alten Menschen geachtet, dies sollte jedoch nicht mit dem sogenannten "nachäffen" verwechselt werden es wird dieselbe Körperhaltung oder Körperspannung angenommen seine Bewegungen werden nicht nachgeäfft, der Gespiegelte fühlt sich sonst verspottet respektvolles Spiegeln bedeutet: Den Anderen ernst nehmen, verstehen und bestätigen
  • Medikamente bei Demenz mit NW NOOTROPIKA - Medikamente bei Demenz Cholinesterasehemmer z.B. Donepezil (Aricept), Rivastigmin (Exelon), Galantamin (Reminyl)Indikation: leichte bis mittelschwere Demenz Wirkung: Verschiebung eines Demenzverlaufes um ca. 6 Monate; Verbesserung der kognitiven Störung und der ADL, Verringerung der Verhaltensauffälligkeiten und des Betreuungsaufwandes Absetzversuch bei Zweifel an einem günstigen Verhältnis aus Nutzen zu Nebenwirkungen Bei schwerer Demenz off-label usw NW: Donepezil: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel; Reminyl: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, abdominelle Schmerzen, Dyspepsie, Erschöpfung, Schwindel, Kopfschmerzen, Somnolenz und Gewichtsabnahme; Rivastigmin/Exelon: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Somnolenz, Agitiertheit, Verwirrtheit, Depressionen und Schlaflosigkeit 2.  NMDA-Antagonist - Memantin-HCl (moderate bis schwere Demenz)  Wirkung: Verbesserung der Kognition und funktioneller Defizite NW:  Schwindel, Kopfschmerz, erhöhter Blutdruck und Schläfrigkeit, innere und motorische Unruhe, Überregbarkeit, Durchfall und Übelkeit, Kopfschmerzen, Halluzinationen, Stürze, Husten 3. Ginko biloba - inkonsistente Studienlage;  Neuroprotektion Sie verbessern Gedächtnisleistung und Lernvermögen Sie fördern die zerebrale Neurotransmission  Sie fördern die Durchblutung und verbessern die Fließeigenschaften des Bluts
  • Demenzformen Alzheimerdemenz (50-60%) - ungeklärte Ursache Vaskuläre Demenz (20%) Lewy-Körperchen-Demenz (10%) - häufig von Parkinsonsymptome begleitet, schwankende Vigilanz und Aufmerksamkeit Mischformen und andere (10-20%)
  • Symptome bei Demenz Symptome: Gedächtnisstörung (anfangs nur neues, später bekanntes) - Betroffene schreiben oft Zettelchen Wahrnehmungs- und Denkstörungen Desorientierung Persönlichkeitsveränderung (sehr spät) Zuspitzung von Eigenschaften körperlicher Abbau (meist folge) Reizbarkeit Enthemmung Suizid/Depressive Episoden (CAVE Pseudodemenz) Wahn und Halluzinatonen Kognitive Störungen: Aphase (Echolalie), Apraxie (keine sinnvollen Bewegungen), Agnosie (keine Wiedererkennung) gestörter Tag-Nacht-Ryhtmus Rückzug psychomotorische Verlangsamung Schluckstörung anterograde Amnesie gefolgt von retrograd progredienter Amnesie Lethargie Agitation Angst Euphorie Inkontinenz
  • Nicht medikamentöse Therapie Ziel --> größtmgl. Selbstständigkeit im Alltag, Wohlbefinden der Patienten, Teilhabe am sozialen Leben, Förderung im Fähigkeitsrahmen Verhaltenstherapie Körperliche Aktivität Validation Hirnleitstungstherapie (Gehirnjogging; CAVE wg Überforderung) Biografiearbeit, Kunsttherapie, Tanztherapie, Musiktherapie, Tiertherapie, Ergotherapie, Bewegungstherapie Millieutherapie, Sozialassesment, Wohnbereich anpassen
  • Pathophysiologie DAT Verlust von Neuronen Atrophie des Hippocampus (Nucleus basalis Meynert); später auch des Kortex usw. (deutlich vergörßerte Ventrikel) -> herabgesetzte Neurotransmitterbildung und -konzentration (v.a. Acetylcholin) Verfall ist verbunden mit extrazellulärer Anhäufung von ß-Amyloid und intrazellulär Taoproteinplaques (genetischer Defekt des ß-amyloid precursor) Wichtigster Transmitter im Hippocampus (für das Langzeitgedächtnis wichtig!) ist Glutamat; begünstigt wird das Übertragen in das Langzeitgedächtnis durch  Noradrenalin und Acetylcholin (nikotinerge Rezeptoren) --> Die Übertragung ist bei Läsionen (DAT) erschwert; bei Schädigung des Hippocampus können Betroffene kein deklaratives Gedächtnis mehr bilden (Bewusst abgerufene Informationen) der retrograde Geächtnisverlust geschieht bei Rindenfelddegeneration
  • Ziele von Validation Kognitive Ziele = Ressourcen frei zu setzen Körperliche Ziele = Wohlbefinden zu verbessern Emotionale und Personelle Ziele = alte Konflikte zu lösen Soziale Ziele = Rückzug zu verhindern Wertschätzung zu vermitteln Identität und Selbstwertgefühl zu stärken Würde zu bewahren Stress zu reduzieren Wohlbefinden zu verbessern frühere Emotionen wiederzubeleben gemeinsame Kommunikationsebene zu finden Kommunikation auf der emotionalen Ebene