Soziologie (Subject) / Vorlesung (Lesson)

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1.Teil

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  • Titel eines mit Bildung befassten Buches von Dietrich Schwanitz Bildung - alles was man wissen muss
  • Einen Grund für die Relevanz sozialgebilligten Wissens  Die Macht des sozialgebilligten Wissens ist so groß, dass das, was von mehr oder weniger allen als selbstverständlich hingenommen wird
  • Eine Bestimmung soziologischen Denkens Soziologisch denkt, wer die Wirklichkeit als eine soziale Konstruktion, also als sozial konstruiert, dabei vor allem sozial konstruiert begreift.
  • Einen Vorschlag zur heuristischen Definition von 'Wissen'  Wissen Soll heißen, das Dafürhalten von Wahrheit
  • Ein kleines Experiment zu unseren Assoziationen bei einem Wort für einen bestimmten Gegenstand Synonyme
  • Erklären sie den Sachbereich, an dem die Aufschichtung von Sonderwissensbeständen aus dem "Jedermannswissen" erläutert wurde Lichtschalter betätigen:• gehört in unserer Gesellschaft zum alltäglichen Jedermannswissen -> wird vorausgesetzt• Leute, die wissen wie man eine Glühbirne wechselt, wissen mehr als viele andere• Es gibt Leute, die wissen wie Strom erzeugt wird• ... Leute, die wissen wie physikalische Gesetze funktioneren• und es gibt Leute, die wissen, ob dieses Wissen den aktuellen physikalischen Erkenntnissen entspricht
  • Den wesentliche Unterschied im Risikoverständnis von Experten und Laien Experten: i.d.R. meist infolge bekannter Faktoren quantifizierbarer Schadensdimensionen Laien: beziehen sich meist auf diffuses Spektrum negativer Auswirkungen unvorhersehbarer Ausmaße denkbarer Schädigungen
  • Die wissenssoziologische Einsicht, dass es keine Sicht der Dinge gibt, die völlig vorurteilsfrei wäre. Jeder Mensch greift in jeder Situation auch auf vorentscheidendes Wissen zurück. Folglich gibt es überhaupt keine Sicht der Dinge, die völlig vorurteilsfrei wäre
  • Pragmatischer Nutzen von Handlungsroutinen und Routinewissen  Man geht davon aus, dass Handlungsweisen, die sich bereits ein- oder mehrmals bewährt haben, auch jetzt und zukünftig erfolgreich angewendet werden können Wenn alles normal zu sein scheint, wissen wir meist selbstverständlich, was zu tun ist, wenn wir wissen was los ist.
  • Die Idee der "Reziprozität der Perspektiven"  Idee, dass andere Menschen die Welt im Grunde so sehen, wie wir sie sehen, wenn sie an unserer Stelle sein würden
  • Das Wissen um die Einzigartigkeit je subjektiven Wissens  Das Wissen des Einzelnen ist in seiner Zusammensetzung nicht identisch mit dem, was ein anderer weiß. Jeder hat eine eigene, einzigartige Zusammensetzung des Wissens.
  • Eine dreiteilige Definition von Alltagswissen 1. Wissen um die vertrauten Dinge und ihre Funktionen, die vertrauten Menschen und ihre Eigenschaften und die vertrauten Geschichten und ihre Bedeutungen  2. Wissen um die Notwendigkeit sein Wissen pragmatisch zu nutzen, das heißt sein Leben zu vollziehen 3. Wissen darüber, dass dieses oder jenes so ist wie es ist und nicht anders und dass dieses oder jenes Problem besser so und nicht anders gelöst werden sollte
  • Pragmatischer Vorteil kleiner, alltäglicher Selbstverständlichkeiten Der pragmatische Vorteil kleiner alltäglicher Selbstverständlichkeiten liegt darin, dass sie uns davon entlasten immer und im Bezug auf alles kreativ sein  zu müssen ....liegt einmal darin, dass sie uns nachhaltig dabei helfen, uns schnell in der Welt zu orientieren, sodass wir uns in der jeweiligen Situation besonders wichtigen, vordringlichen Themen zuwenden können.
  • Thomas - Theorem If men define situations as real, they are real in their consequences 
  • Eine Bestimmung des Alltagverständnisses Jene Geisteshaltung, in der wir davon ausgehen, dass andere erwachsene, normale, hellwache Menschen, Menschen wie wir sind und im Grunde die Welt so sehen, wie wir sie sehen, wenn sie an unserer Stelle wären 
  • Fünf Kennzeichen des Alltagverstandes Konsensfixiert: wir sind uns vor allen Dingen dann sicher, dass die Welt ist, wie sie ist, wenn sie andere genauso sehen wie wir sie sehen Traditionsgebunden: Wir akzeptieren Erklärungen oft, weil sie schon immer gegolten haben Unsystematisch: Wir greifen auf viele, teils widersprüchliche Erklärungen zurück Perspektivisch borniert: wir neigen dazu anzunehmen, dass andere Menschen die Dinge im Grunde so sehen, wie wir sie sehen  Nützlichkeitsorientiert: wir handeln nach eigenen Interessen derer, denen wir uns zugehörig fühlen
  • Ein programmatisches Statement von Robert Ezra Park A moral man cannot be a sociologist
  • Die Maxime der Werturteilsfreiheit nach Max Weber Folgt dem Prinzip der Neutralität: Eine Aussage, die von sich selbst beansprucht wissenschaftlich zu sein, muss sich gänzlich von den Vorstellungen und der Moral desjenigen, der die Aussage trifft, distanzieren. Es wird ausschließlich gesagt, was ist und nicht was nicht ist oder sein sollte
  • Geboren gestorben Max Weber 1864-1920
  • Eine Verbildlichung der Idee beabsichtigter Desorientierung gegenüber dem Gewohnten soziologischer Blick: bewusste Veränderung der Perspektive, aus der heraus wir uns üblicherweise in der Welt orientieren Fraser Spirale
  • Der Effekt "künstlicher Dummheit" 1)Ermöglicht eine affirmative Beschreibung der Lebenswelt anderer Menschen, da der auf die Lebensbelange abgestellt und mitgebrachte Alltagverstand bewusst verändert wird 2) Ermöglicht eine distanzierte Beobachtung und Analyse sogenannter professionalisierter Wissensbestände
  • Die für das Betreiben von Pädagogik vordringliche Wissensform  Pädagogik ist letztlich legitimiert als "Praxiswissen" Pädagogik als Handlungsform soll verändernd in die Praxis eingreifen
  • Die Aufgabe von Pädagogik als Wissenschaft  Die Aufgabe als Praxiswissen ist, in die alltägliche Handlung verändernd einzugreifen  Die Aufgabe von Pädagogik als Wissenschaft ist es, die Ziele und Voraussetzungen dieses Eingreifens zu (er)klären ist eine Antwort auf die Frage zu finden, was sie berechtigt ihren Klienten Interpretationsmuster zu geben, die deren Selbstverständlichkeiten problematisieren!
  • Das Ziel an dem sich Pädagogen i.d.R. bei der Arbeit mit ihrem Klientel orientierten Steigerung der Handlungskompetenz ; Ermöglichung des Verstehens von gesellschaftlichen Wirklichkeits-und Situationsdefinitionen 
  • These, wie das Anliegen (Re-) Sozialisation /Emanzipation herbeiführen Es lässt sich politisch und moralisch-jedoch nicht im Sinne Max Webers -wissenschaftlich begründen
  • Name des Begründers d. philosophischen Richtung, Phänomenologie Edmund Hussler
  • Literaturangabe zu einem Buch von Alfred Schütz und Thomas Luckmann Strukturen der Lebenswelt. Konstanz (UVK) 2003
  • Zwei analytisch unterschiedliche Erlebnisqualitäten der Grundelemente des Wissens 1) Begrenztheit der Situation 2) unumstößliche Bedingungen subjektiver Erfahrungen
  • Drei Konkretisierungen der Begrenztheit s. Situation 1) Zeit 2) Ort 3) körperliche Funktionen
  • Drei Konkretisierungen der unumstößlichen Bedingungen subjektiver Erfahrungen 1) ständiges Unterliegen der eigenen Reichweite und Wirkungszone 2) stetiges Leben mit Erwartungen und Hoffnung 3) stetiges Leben mit Anderen (Vorwelt-Mitwelt-Nachwelt)
  • Drei analytische Unterscheidungen zum Routinewissen 1) Fertigkeiten 2) Rezeptwissen 3) Gebrauchswissen
  • Drei Dimensionierungen der Elemente expliziten Wissens Vertrautheit Bestimmtheit Glaubwürdigkeit
  • Zwei Varianten potentiellen Wissens Wiederherstellbares Wissen  Erlangbares Wissen 
  • Wesentliche Unterschiede "Allgemeinwissen/Sonderwissen" Allgemeinwissen: unsystematisch, quasi von jedermann geteiltes Wissen Sonderwissen : vom Spezialisten Systematisch bewusst angeeignetes theoretisches Wissen über Teilgebiete der Praxis
  • Besonderheiten der Ebstorfer Weltkarte Geostet, Fundort : Kloster, kulturelle Merkmale, Illustriert dargestellt, hat Kopf, Hände und Füße, Teile von Mäusen angefressen
  • Merkmale archaischer Gesellschaften Keine Schriftkultur Quasi-natürliche Arbeitsteilung  Mythen und Chaos bestimmen Alltagswissen quasi von jedem gleichgeteiltes Alltagswissen
  • Grundlegende Unterschiede der Teilhabe am sozialen Wissensvorrat auch in archaischen Gesellschaften Die Teilhabe am sozialen Wissen wird nach Altersgruppen und Geschlecht differenziert
  • Die ständige Risiko-Kalkulation in archaischer Weltdeutung Systematische Vorannahme von Chaos, welches die gewohnte Ordnung zerstört
  • Merkmale traditioneller Gesellschaften Hochkultur, ganzes-Haus, Schriftkultur, Sonderwissensbestände
  • Die unverzeihliche Sünde des Hochmuts im okzidentalen Mittelalter Sich gegen die Gruppe, die Gesellschaft zu stellen, bedeutete im Mittelalter eine unverzeihliche Sünde des Hochmuts zu begehen 
  • Kennzeichen der Symbolsysteme traditioneller Gesellschaften Gleichsetzung von Glauben (an ein Heiliges) und Wissen (als göttliche Offenbarung)
  • Schrift Max Webers Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus
  • Merkmale moderner Gesellschaften Komplexere Form der Arbeitsteilung Ausdifferenzierte Medienkultur Komplexe Wissensverteilung Juristisch-administrative Regelungskomplex Privatisierung von eigener Weltanschauung  • jedermann ist zugleich Laie auf den meisten und Experte auf ganz wenigen bzw. nur einem der (institutionell immer stärker spezialisierten) Gebiete des Sonderwissens• (Nahezu) ‚autonome’ institutionelle Bereiche• Relativ strikte Trennung von Öffentlichem und Privatem• Weltanschauungen als multioptionale ‚Privatsache(n)’
  • Verschiebung des Verhältnisses von Allgemeinwissen und Sonderwissen bei fortschreitender Arbeitsteilung Sonderwissensbestände nehmen zu und entfernen sich zunehmend vom Allgemeinwissen
  • Drei universalhistorische, vorfindliche, nicht-alltägliche Einstellungen der Welt: Träumen Phantasieren Theoretisieren
  • Künftiger Status von Studierenden in der Wissensgesellschaft Wissensangestellter
  • Zentrales in der Agrar-, Industrie- und Wissensgesellschaft Agrar Produktion von landwirtschaftlichen Gütern  Industrie Produktion von Investitions-und Konsumgütern Wissen Produktion von know-How
  • Nennen Sie die zentrale These und zugleich das Kernthema der Wissenssoziologie. Die Sozialität von Wissen und Erkennen: Wissen und Erkenntnis nicht als individuelles Vorkommnis begreifen, sondern als soziales Ereignis!
  • … Was in der Soziologie unter negativer Anthropologie verstanden wird (welche menschlichen Eigenschaften die Konstruktion der Wirklichkeit erst möglich machen) (bzw. was es bedeutet, dass die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit vor dem Hintergrund einer negativen Anthropologie stattfindet). Die Konstruktion der Wirklichkeit vollzieht sich nicht in einem luftleeren Raum, sondern vor dem Hintergrund der negativen Anthroplogie. Das heißt, es werden nicht Triebe, Instinkte oder Bedürfnisse angegeben, sondern nur die negativen Bestimmungsmerkmale des menschlichen Wesens, die Instinktarmut und Weltoffenheit und damit auch die Loslösung vom organischem Geschehen.
  • Welchen Einfluss hat die Selektion der Wissenschaft auf die Erkenntnis? Die Selektionen unterwerfen die Erkenntnis einer Entscheidungslogik, die sich im sozialen Umfeld des Labors entfaltet.(Was muss ich einkaufen? Ist das moralisch vertretbar?)