Rechnungslegung (Subject) / Analyse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (Lesson)
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Bilanzanalyse Kurseinheit II
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- Aufgabe 38. In der Praxis werden neben den absoluten Definitionen auch relative Liquiditätsmaßstäbe eingesetzt, z.B. die "Überliquidität" und die "Unterliquidität. Ist es sinnvoll, derartige relative Maßstäbe zur Liquiditätsanalyse heranzuziehen? Mit der in der Praxis teilweise vorzufindenden relativen Liquiditätsmaßstäben der "Überliquidität" bzw. der "Unterliquidität" soll gemeinhin eine "zu hohe" oder "zu iedrige" Liquidität bezeichnet werde. Diese relativen Definitionen stehen jedoch in einem Wiederspruch zu der theoretisch fundierten (subjektbezogenen) absoluten Definition der dispositiven Liquidität: So kann eine "Unterliquidität" i.S.e. "zu geringen" Fahigkeit des Wirtschaftssubjektes, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, kein seriöser Maßstab zur Liquiditätsbeurteilung sein, weil in einem solchen Fall schlichweg von Illiquidität gesprochen werden sollte. Bezüglich der Unfähigkeit im Hinblick auf die fälligen Zahlungsverpflichtungen besteht aus Sicht der Insolvenzordnung keine Steigerungsmöglichkeit. Zwar wäre eine Beurteilung hinsichtlich einer "Überliquidität" i.S. e. relativ hohen (oder "zu hohen") Zahlungsmittelbestands schon eher denkbar, allerdings müsste eine derartige Beurteilung in einem weitreichenden Gesamtkonzept des Unternehmensgeschehens vorgenommen werden, weil ein hoher Zahlungsmittelbestand regelmäßig durch gewisse Unsicherheiten wegen möglicher ungeplanter oder unerwarteter Auszahlungen begründet sein dürfte. Vor dem Hintergrund der Rentabilität bzw. der Gewinnmaximierung wird ein rational handelndes Wirtschaftssubjekt von sich aus kaum bestrebt sein, unbegründet (zu) hohe Zahlunsmittelreserven vorzuhalten.
- Begriff der Liquidität, strukturelle und dispositive Strukturelle Liquidität == die Eigenschat von Vermögenspositionen (Wirtschaftsgütern, Vermögenswerten bzw. -gegenständen) verstanden, als Zahlungsmittel zu dienen oder in diese umgewandelt werden zu können. Beschreibt für "Nichtzahlungsmittel" die unterschiedlichen Möglichkeiten des unternehmens, diese Vermögenspositionen im Rahmen des mormalen Geschäftsverkehrs mehr oder weniger schnell verflüssigen (liquidiren) zu können, um fälligen Zahlungsverpflictungen nachzukommen == Liquidierbarkeit. Die dispositive Liquidität charakterisiert hingegen die Fähigkeit von Wirtschaftssubjekten, also auch von Unternehmen, ihren fälligen Zahlungsverplichtungen betrags- und zeitgenau nachkommen zu können == Zahlungsfähigkeit, finanzielle Gleichgewicht. Das permanente Vorliegen ist für Wirtschaftssubjekte existenznotwendig. Wenn nichht gegeben == Zahlungsunfähigkeit oder Illiquidität. Eine drohende und die bereits eingetretene Zahlungsunfähigkeit sind Insolvenzbestände. Illiquidität == wenn zu einem Zeitpunkt die Höhe der fälligen Zahlungsverplictungen den eigenen Zahlungsmittelbestand einschließlich der Zahlungsmittelreserven übersteigt. Den Zahlungmittelreserven (nicht ausgenutzten Kreditlinien bei Kreditinstituten oder anderen Einrichtungen, sehr wahrscheinliche Einzahlungen, jede sonstige Möglichkeit der Beschaffung von Zahlungsmitteln) werden zum jeweils betrachteten Zeitpunkt subsumiert. Informationen über Zahlungsmittelreserven sind für den Bilanzanalysten oft unzugänglich.
- Liquidität + Illiquidität Konsequenzen einer Illiquidität --> die Insolvenz, der Vergleich oder die Auflösung bzw. die Restrukturierung eines Unternehmens ohne Zwansmaßnahmen. Das Ananlyseiel "Liquidität" einschließlich der "Liquidierbarkeit" ist existentiell für das zu analysierende Unternehmen. Informationsbesürfnis: Liquidität und Illiquidität. Haben absolute Priorität, weil Illiquidität regelmäßig zur Beendigung der unternehmerischen Aktivitäten führt.
- Einzahlungen+Auszahlunen Einnahmen+Ausgaben Erträge+Aufwendungen Einzahlungen und Auszahlungen - bezeicnen den Zufluss und den Abfluss liquider Mittel und beziehen sich demnach auf die Erhöhungen und Verminderungen des Zahlungsmittelfonds bzw. des Fonds "Liquide Mittel". Der Fonds "Liquide/Flüssige Mittel" betrifft regelmäßig die Bilanzposition "Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks". Einnahmen und Ausgaben betreffen die Erhöhungen und Verminderungen des Fonds "Nettogeldvermögen" Einnahme(wenn Ergebnis positiv)/Ausgabe(wenn Ergebnis negativ) = Einzahlung-Auszahlung+Forderungszugang-Forderungsabgang+Schuldenabgang-Schunldenzugang. Erträge und Aufwendungen betreffen die Veränderungen des Reinvermögens (des Eigenkapitals) und sind im Rahmen des Jahresabschlusses direkt aus der Gewinn- und Verlustrechnung ablesbar.
- Aufgabe 39. Welchen finanziellen Stromgrößen sind folgende Buchungen zu subsumieren? a) Begleichen einer besehenden Forderung: Verbindlichkeiten an Kasse b) Verkauf von Waren (über Einkaufspres): Kasse an Umsatzerlöse c) Verkauf eines Grundstücks zum Buchwert auf Ziel: Forderung an Grundstück. a) Verbindlichkeiten an Kasse: Auszahlung, aber keine Ausgabe und kein Aufwand b) Kasse an Umsatzerlöse: Einzahlung, Einnahme und Ertrag c) Forderung an Grundstück: keine Einzahlung und kein Ertrag, jedoch Einnahme.
- Zukunftsbezogenheit der strukturellen Liquidität Liquiditätsprognose => die Analyse der bisherigen Liquiditätssituation bedeutsam, bietet die Anhaltspunkte für die Liquiditätsplanung der Geschäftsleitung. Die unternehmensinternen Planungsunterlagen sind extern nicht zugänglich => bei der Bilanzanalyse kann bestenfalls anhand der aus der Vergangenheit hergeleiteten Anhaltspunkte eine Aussage über die zukünftige Liquiditätslage gemacht werden. Analyse der Liquidierarkeit: zwischen der Liquidierbarkeit am Analysestichtag und der künftigen Liquiditätslage besteht ein kurzfristiger Zusammenhang. Eine analyse ohne Prognose ist nicht sinnvoll.
- Aufgabe 40. Welchen Rang nimmt die Liquiditätsprognose im Zielsystem einer Bilanzanalyse ein? Dem analyseziel der Liauiditätsprognose kommt im Zielsystem der Bilanzanalyse eine hervorragende Bedeutung zu. Die Sicherung der Zahlungsufähigkeit ist für alle Unternemen eine notwendige Existenzbedingung. Dieses Ziel muss vor allen anderen Zielen erreicht werden, weil Illiquidität gewöhnlich zu eier Beendigung der unternehmerischen Aktivitäten führt.
- Methoden der Liquiditätsanalyse Bestandsorientierte: langfristige Dekungsgrade Liquiditätsgrade "Working Capital" Umschlagkoeffizienten Kombinierte: Gesamtkapitalliquidität Stromgrößenorientierte Cashflow Kapitalflussrechnungen - Bewegungsbilanz - erweiterte Kapitalflussrechnung - Fondsrechnung
- Bestandsorientierte LA - Bildung horizontaler Kennzahlen Es wird versuch durch die Gegenüberstellung von bestimmten Aktiv- und Passivpositionen der Bilanz die Möglichkeit der fristgerechten Einhaltung von Zahlungsverpflichtungen zu beurteilen. Es werden horizontale Kennzahlen gebildet --> "gleichfristige" Zahlungsverpflichtungen (Fremdkapital der Passivseite der Bilanz) und Liquidirungsmöglichkeiten (Vermögenspositionen der Aktivseite der Bilanz) werden gegenübergestellt. Rückschlüsse auf die Liquidierbarkeit.
- Hauptproblem der bestandsorientierten Methoden Es soll von Bestandsgrößen auf mögliche Zahlungsströme (Einzahlungen und Auszahlungen) gesclossen werden. Die notwendige Voraussetungen sind nicht gegeben: Aus der Bilanz ist nicht zu erkennen, zu welchen konkreten Terminen Zahlungsverpflichtungen anfallen und zu welchen Terminen sich Vermögenspositionen verflüssigen lassen. Die Bewertung innerhalb der bilanz - vor allem auf der Aktivseite - wird nicht auf Basis zukünftiger Ein- und Auszahlungen vorgenommen -- Vorsichtsprinzip der Bewertung: "potenzielle Auszahlungen" (Passiva) eher zu niedrig und die "potenziellen Auszahlungen" (Passiva) eher zu hoch angesetzt werden; bei der Folgebewertung auf der Aktivseite das Anschaffungskostenmodell verwendet - historische Größen statt künftige Ein-/Auszahlungen. Die Bilanz spiegelt schließlich nicht säntliche zukünftige Einzahlungen und Auszahlungen wider: Stichtagprinzip -- nur zwischen verschiedenen Geschäftsjahren abgegrenzte Einnahmen und Ausgaben sowie Ertrags- und Aufwadspotentiale / keine zukünftige Ein- und Auszahlungen.