motorische Koordination
„reibungslose, aufeinander abgestimmte Durchführung von Bewegungen“ > Muskelspannung + Muskelkraft > in verschiedenen Muskelteilen > im zeitlichen Ablauf ° im Kleinhirn koordiniert
Muskelzellen
veränderbare Form durch ° Aktinfilamente ° Myosinfilamente, die sich gegeneinander verschieben
quergestreifte Muskulatur
° Kraftübertragung über Sehnen auf Knochen ° arbeitet häufig antagonistisch (z.B. Beuger+Strecker) ° Fleischfasern aus 0,01 bis 0,1 mm breiten Muskelfasern/Muskelzellen mit Myofibrillen
Myofibrillen
innerer Teil einer Muskelzelle der quergestreiften Muskulatur: ° langgestreckt ° durch die Anordnung der Aktin- u. Myosinfilamente entsteht die charakteristische Bänderung > Querstreifen
α-Motoneurone
° innervieren die Skellettmuskelfasern ° dicke Axone > hohe Leitgeschwindigkeit > zielgerichtete Bewegung ° etwa 70% aller Motoneurone
γ-Motoneurone
° innervieren die Muskelspindeln ° regulieren durch Vordehnung die Sensibilität der Muskelfasern > Stützen / Halten
motorische Einheit
Gesamtheit aller von EINEM Motoneuron versorgter Muskelfasern (1 bis 1000) 1 Faser wird nur von 1 Neuron innerviert, aber 1 Neuron kann mehrere Fasern innervieren
motorische Endplatte
= Synapse des Motoneurons auf der Muskelfaser Transmitter: AHh (Acetylcholin)
glatte Muskulatur
° kurze, spindelförmige Muskelzellen ° netzartig angeordnet ° ziehen sich bei Aktivierung kugelförmig zusammen ° können lange anhaltend kontrahieren > Verformungen können bleiben > plastisch formbar
myogener Rhythmus
° Eigenrhythmik der glatten Muskulatur: Kontraktionen auch ohne exogene Reize
reflektorische Tonuserhöhung
° bei passiver Dehnung eines glatten Muskels
neurogener Tonus
° bei neuronaler Aktivierung (VNS)
Afferenzen der Skelettmuskulatur
° als Voraussetzung für die Steuerbarkeit des Muskelsystems über ° Muskelspindeln ° Golgi-Sehnenapparate
Muskelspindeln
° spezielle Muskelfasern zwischen den Muskelfasern der gestreiften Muskelatur ° reagieren sensibel auf Dehnung des Muskels ° Empfindlichkeit durch γ-Motoneuronen gesteuert
Golgi-Sehnenapparate
° am Übergang von Muskel zu Sehne ° liefern Informationen zum Spannungszustand des Muskels
Reafferenz
Abgleich zwischen Bewegungsplanung und Bewegungsausführung > feedback > Efferenzkopie
Reflexbewegung
= gleichbleibende motorische Antwort auf einen bestimmten Reiz
reziproke Hemmung
° zur Steuerung antagonistisch arbeitender Muskeln > spinale Verschaltung durch Interneurone zur Hemmung des Antagonisten
Rückwärtshemmung
Rückwärtshemmung ° zur (zitterfreien) Aufrechterhaltung bestimmter Körperhaltungen > über Axonkollaterale > Hemmung des aktiven Motoneurons oder des Antagonisten (durch Hemmen der Hemmung)
Motorkortex
° primärer motorischer Kortex ° supplementär-motorischer Kortex ° prämotorischer Kortex > miteinander verknüpft > mit der jeweils gegenüberliegenden Hemisphäre verknüpft
Bereitschaftspotential
° messbare Aktivierung der motorischen Kortexareale bereits > VOR der Bewegungsausführung > bei Imagination > bei beobachteter Bewegung (→ „Spiegelneurone“)
Spiegelneurone
als „neuronale Korrelate der Empathie“ angesehen - ist aber noch nicht ganz klar erforscht
Afferenzen aus den motorischen Kortexarealen
° dem sensorischen Kortex ° als thalamokortikale Projektionen aus > Kleinhirn > Basalganglien > Körperperipherie
primärer motorischer Kortex
direkte Bewegungssteuerung über die kortikospinalen Verbindungen z.B. Feinmotorik der Finger
kortikospinal
von der Großhirnrinde in das RM verlaufend
supplementär motorischer Kortex
willkürlich initiierte Bewegungssequenzen + deren Erinnerung > Koordination beidhändiger Bewegungen > als einziges motorisches Areal für beide Körperhälften zuständig
prämotorischer Kortex
+ posterior-parietaler Kortex (zählt nicht zu motorischen Hirnarealen) > Rolle bei der Startphase einer Bewegung > bei sensomotorisch gesteuerten Bewegungen (z.B. Auge-Hand-Koordination) > Integration von Wissen über Objekte und Bewegungsplänen (z.B. Greifbewegung)
Kleinhirn und Feinabstimmung der Bewegung
> Afferenzen aus dem RM > Efferenzen zu Kerngebieten °Vestibularkerne °Nucleus ruber °Thalamuskerne > Feinabstimmung von Bewegungen, Stabilität > Erlernen reflexhaft ablaufender Bewegungen > Zeitabstimmung (Erkennen + Nachvollziehen von Rhythmen, Ortung akkustischer Reize)
Nucleus ruber
° Afferenzen aus dem Kleinhirn ° Efferenzen über den Tractus rubrospinalis auf die motorischen Neuronen des RM ° Aktivierung des Beugers / Hemmung des Streckers ° Abstimmen der Zielbewegungen der Extremitäten (ohne Zittern)
Vestibularkerne
° steuern aufrechte Körperhaltung ° Afferenzen über den 8. Hirnnerv (vestibularis) aus dem Gleichgewichtsorgan > Weiterleitung zu °RM °Augenmuskeln °Thalamus °Kleinhirn > Steh-, Stell- und statokinetische Reflexe
1 Stehreflexe
2 Stellreflexe
3 statokinetische Reflexe
1 ruhige Körperhaltung 2 Wiederaufnahme einer normalen Körperhaltung 3 Erhaltung des Gleichgewichts über Ausgleichsbewegungen
Basalganglien
° verschiedene Kerngebiete ° Afferenzen vom Kortex ° Reafferenzen über den Thalamus zurück zum Kortex > Feedback-Schleife: Abstimmung von einzelnen Bewegungen + Gesamtsystem
Emotion Trieb Bewegung
> Verbindung von (motorischem) Verhalten mit emotionalen + motivationalen Kontexten z.B. Angriff, Flucht
Plus- u. Minus-Charakteristik bei Bewegungen
z.B. hin-weg / stark-schwach / schnell-langsam bei "emotional initiierten" Bewegungen = Trieben
Integration von Sinneseindrücken in motorische Abläufe
° im Hirnstamm, v.a. Formatio reticularis ° aus Muskeln, Gelenken ° vom Gleichgewichtsorgan ° von den Augen > zur Regulation der Körperhaltung (Ausgleichsbewegungen, Muskelregulationen)
Trakte
= Bahnen zur Informationsleitung von Gehirn zu RM und weiter zu den Effektorganen 1 Pyramidenbahn (Tractus corticospinalis) 2 rubrospinaler Trakt 3 vestibulospinaler Trakt 4 retikulospinaler Trakt 5 tektospinaler Trakt
Pyramidenbahn
Tractus corticospinalis ° paarig von der Hirnrinde zum RM ° sehr lange Axone ° pyramidenförmige Wölbung (in der Medulla oblongata) ° darunter wechseln ca. 80% der Fasern auf die jeweils gegenüberliegende Seite u. ziehen in den Seitensträngen des RM nach unten ° ungekreuzte Fasern laufen auf Vorderseite des RMnach unten
Pyramidenbahn (was)
Aktivierung der distalen Extremitäten