psychologische diagnostik (Subject) / Gesprächsmethoden (Lesson)

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Gesprächsmethoden

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  • Was ist eine Anamnese? = das Insgesamt der Mittelungen eines Probanden oder wesentl. Bezugspersonen über seine Persönlichkeit, Lebensgeschichte, soziale Bezüge, erlebnisse, Handlungen, Einstellungen und Wünsche →bewusstseinsnaher Aspekt der Lebensgeschichte
  • Formen der Anamnese Biografische Anamnese (Bereiche wie Beruf, Interesse, Neigungen, Sexualität..) Selbst- und Fremdanamnese partielle Anamnese: Beschränkung auf einen Teilbereich nach dem diagnotischen Erkenntniszweck Lebenslaufanalysen: Verwertung weiterer indikativer Angaben (Dokumente, Zeugnisse, tagebücher...)  
  • Wozu dient die Anamnese? verfahren zur Klärung der Problemstellung, Instrument der Hypothesenerstellung, Verhaltenserklärung anamnestische Daten müssen aber mit hypothesen und Theorien in Beziehung gesetzt werden um diagnostisches Urteil zu ermöglichen!
  • Was ist Exploration? = fachkundige, nicht standardisierte mündliche, psychologische Befragung "Erkundung, Erforschung"
  • Was ist ein Interview? =planmäßiges Vorgehen mit wissenschaftlicher Zielsetzung, bei dem die versuchsperson durch gezielte Fragen zu verbalen Informationen veranlasst werden soll  
  • Formen des Interviews - Strukturierungsgrade standardisiertes Interview (standardisiertes fragebogenverfahren in gesprächsform) halbstandardisiertes Gespräch: Gesprächsthema vorgegeben, Fragen nicht im Detail formuliert (z.B. problemzentriertes Interview) freies Interview: Gesprächsthemen entwickeln sich erst im Laufe des Gesprächs
  • Formen des Interviews - Anzahl der Interviewer/Interviewten Duale Form Gespräch mit einem Probanden und einem oder mehrerer Angehöriger (Sozialverhalten zw. Gesprächspartnern beobachtbar, Selbstdarstellungstechniken durch Probanden untereinander) einseitige Sozialsituation: mehrere Untersucher beschäftigen sich mit einem Probanden (erhöhung der Objektivität, Reliabilität, Ausgleich der Wahrnehmungsfehler)
  • Axiome der menschlichen Kommunikation nach Watzlawick Man kann nicht nicht kommunizieren Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt Ereignisse können durch die Kommunikationspartner unterschiedlich interpunktiert werden (das Verhalten des einen ist immer Ursache und Wirkung für das Verhalten des anderen - Kreislauf!) Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitale Modalitäten Störungen können durch symmetrische und komplementäre Interaktionen zustande kommen  
  • Interaktionseinflüsse durch Gesprächsleiter Verhaltensweisen des Interviewers beeinflussen Verhalten des Befragten in spiegelbildlicher Weise mehr Antworten bei freundlichem, aufmunterndem Verhalten des Testleiters als fordernd-autoritäres, neutrales Vorabinfo über zu interviewenden beeinflussen Ergebnisse der Exploration
  • Was ist Impression-Managment? Steuerung bzw. Kontrolle des Eindrucks, den man auf andere Menschen ausübt
  • Motive und Ziele der Selbstdarstellung Anstreben vorteilhafter und glaubwürdiger Eindrücke → Assertive Strategien (sich beliebt machen, als kompetent darstellen..), defensive Strategien (Rechtfertigung, Entschuldigung..) → Wirkungsvolle Selbstdarstellung
  • Wie kommen Lügen und Täuschungen zustande? Zielmodell (Modellierung eines Zielzustandes beim Rezipienten) und Rezipientenmodell (Modellierung eines momentan gegebenen Ist-Zustandes beim Rezipienten) → Diagnostische Kompetenz zur Feststellung des Ausgangszustandes und prozessbegleitende Kompetenz zur Feststellung der Diskrepanz zwischen zu erreichenden und gegenwärtigen Überzeugungen → Diagnose einer Ist-Soll-Diskrepanz ...bei größer 0: Handlungsplanung und Verhaltensausführung (beeinflusst durch prozedurales Wissen: welche Taktiken kann ich anwenden um Ziel zu erreichen?)    
  • Häufigkeit und Bewertung verschiedener Formen des Lügens und Täuschens nur jede 4. Lüge geplant nur ca. 30 % aller Lügen emotional bedeutsam 60% der befragten gaben an, gleich häufig wie andere zu lügen 32 % gaben an, seltener als andere zu lügen, ca. 8 % lügen häufiger als andere
  • Maskierungsstrategien Amplifikation (mehr freude wird ausgedrückt, als eigentlich empfunden) Reduktion des mimischen Ausdrucks, wenn dieser unangemessen wäre Neutralisierung Maskierung durch anderen emotionalen Ausdruck
  • allgemeine Vorraussetzungen zur Optimierung von Befragungsergebnissen Sympathie-/Antipathie größtmögliche Objektivität vorgegebene Rollenbeziehungen, soziale Erwartungen an Interaktionspartner (verpflichtung zu Verschwiegenheit, Konföderant des Interviewten, Gegner oder Helfer, rollenkonfigurationen bestimmen, welche Themen als angemessen akzeptiert werden und was verschwiegen, beschönigt wird um günstiges Bild abzugeben) Geschlecht des Probanden u. des Interviewers, Alter, Stimme... Störreize ausschalten Ironie, Sarkasmus, Demonstration von Überlegenheit vermeiden...
  • Maßnahmen zur Optimierung von Befragungsergebnissen Gestaltung der Gesprächssituation (Vorbereitung, räumliche, zeitl. Umstände) Gesprächsdurchführung Gesprächseinstieg: evtl. Sachliche Info über Untersuchungszweck Gesprächsführung: z.B. nondirektiv: reformulierung von Inhalten des Probanden; wertschätzendes, uneingeschränktes Akzeptieren, einfühlendes, nicht wertendes Verstehen der inneren Welt des Probanden, Echtheit, Kongruenz des Interviewers Sprache: gleicher Sprachcode, Kontrolle von non- und paraverbalen Informationskanälen, vorsichtiger Umgang mit Suggestivfragen direkte, indirekte Fragen (eher indirekt bei Tabubereichen) projektive Fragen Anwendung von Verstärkungstechniken (Blickkontakt, Gemeinsamkeiten betonen, Hinwendung zum Gesprächspartner, ruhige Stimmlage,...) Gesprächsbeendigung Gesprächsprotokollierung: wenn nicht mitgeschrieben wird, gehen ca. 60 % der Infos verloren
  • Selbstdarstellungstechniken Intrigation (sich beliebt machen9 Exemplifikation Demut Selbstbeförderung Einschüchterung