Klinische Psychologie II (Subject) / Allgemeine Grundlagen (Lesson)
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Begriff klinische Psychologie, Definition: Gesundheit, Krankheit, psychische Störungen, Psychologische Störungsmodelle, Historische EW, Nachbardisziplinen
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- Gegenstand der klinische Psychologie Beschreibung und Erforschung und Behandlung von abweichenden Verhalten und psychischen Störungen
- Definition der Klinischen Psychologie Baumann & Perrez (2011) Größtes Anwendungsfach bzw. Teildisziplin der Psychologie, die sich mit - psychischen Störungen - psychischen Aspekten/Folgen somatischer Störungen und Krankheiten befasst. Ätiologie/Bedingungsanalyse Klassifiaktion Diagnostik Epidemiologie Interventionen: Prävention Rehabilitation Gesundheitsversorgung Evaluation Psychotherapie (= spezielles Teilgebiet der Klinischen P.)
- Merkmale der Klinischen Psychologie (4) - Anwendungsfach - enge Beziehung zu den Nachbardisziplinen - Selbstverständnis der empirischen Wissenschaft - Psychotherpie = Teilgebiet (Spezialfall der klinisch psycholog. Interventionen)
- Abgrenzung der Klinischen Psychologie zu den Nachbardisziplinen (5) Verhaltensmedizin/Psychosomatik (Grundlage biolog. Krankheitsmodell, Krankheit ist psychisch mitbedingt) Medizinische Psychologie (v.a. Arzt-Patient-Interaktion) Klinische Neuropsychologie (Auswirkungen des erkrankten Gehirns --> Psyche) Gesundheitspsychologie (Gesundheitsförderung, -prävention, Bestimmung Risikoverhalten) Psychiatrie
- Definition der Psychotherapie als Teilgebiet der Klinischen Psychologie (Strotzka, 1969) bewusster, geplanter interaktionaler Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen in Konsensus (Therapeut - Patient - Bezugsgruppe) durch zielgerichtete psychische Mittel ( (non)verbale Kommunikation) ein gemeinsames Ziel definieren mittels lernbarer Techniken auf Basis der Theorie des normalen und pathologischen Verhaltens
- Begriff der Norm (5) in der Klinischen Psychologie statistische Norm (Häufigkeiten, Normalverteilung, MW, ...) subjektive Norm (individuell) soziale Norm (kulturell abhängige Konventionen) funktionale Norm (berufliche, soziale Leistungsfähigkeit) ideale Norm (etisch, idiologisch, Werte, Gesundheitsdefinitionen)
- Heutige Konventionen für die Annahme einer psychischen Störung Leidensdruck (erhebliches psychisches Leid) Beeinträchtigung in sozialen, beruflichen o. anderen wichtigen Funktionsbereichen --> rechtfertigen Diagnose Probleme zu mangelnde Einsicht wie Funktionsbereiche beeinträchtigt sind, zeitlich begrenzt definiert durch ständige Erneuerung wissenschaftlicher Erkenntnisse UND oft bei narzisstische PS oder Phobien gar nicht gegeben
- Gesundheitsbegriff 2 Perspektiven 1. Defizitorientierung - Betonung fehlender Fähigkeiten --> Stigmatisierung 2. Ressourcenorientierung - eigene Ressourcen/Kräfte deutlich machen und nutzen
- Definition Gesundheit und Störung nach Brockhaus (1930) Gesundheit = Zustand voller Leistungsfähigkeit des Organismus alle Teilen stehen richtig zueinander und verichten ihren normalen Gang Es gibt keinen Körper der 100%ig gesund ist --> relative Gesundheit = persönliches Wohlgefühl und ungehemmte Leistungsfähigkeit OBWOHL es Ausfälle gibt
- Definition Gesundheit und Störung nach WHO (1958) Zustand vollkommener körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens, (!) nicht nur definiert über die Abwesenheit von Krankheit und Behinderung.
- Ressourcen als Vulnerabiliäts- / Störungspuffer (6) Peterson & Seligman (2004) Weisheit Gerechtigkeit Mut Mäßigung Menschlichkeit Transzendenz
- Krankheitsmodell der Medizin Krankheitsursachen (biolog., soziolog., psychol.) Krankheit (patholog. Veränderung) Kranksein (Beschwerden, Symptome, Befunde) Krankheitsfolgen (Krankenrolle, Einschränkungen normales Rollenverhalten) --> 3. + 2.
- Störungsmodelle der Psychologie (4) analytisch = unbewusster Konflikt lernpsychologisch = Folge ungünstiger Lernprozesse sozialpsychologisch = Folge fehlerhafter sozialer Interaktionen humanistisch = Selbstentfaltung und Reifung nicht möglich --> Störung (psychologische Auffälligkeiten)
- Perspektiven der Klinischen Psychologie (2) Baumann & Perrez (2011) 1. intrapersonell = Störungen bei psych. Funktionen und Funktionsmustern intrapersonelles System --> Funktionen (Denken, WHN, Motorik, Gedächtnis, Emotion, Essen, Schlaf, Problemlösen) --> Funktionsmuster (Angststörung, Depression, ...) 2. interpersonell = Störungen bei Systemen mit unterschiedlichem Auflösungsgrad interpersonelles System --> Störung auf der Ebene des Systems ... ... Dyade ... Familie ... Betrieb ... Schule ... Paar ...
- Geschichte der Psychopathologie (v. Chr. - Mittelalter - ab 16. Jhd.) frühe Kulturen - Mittelalter vorchristliche Kulturen (Dämonen) Hippokrates (4 Körpersäfte) klerikales Mittelalter (Hexenwahn / Teufelsaustreibung) ab 16. Jhd.: naturwissenschaftliche und humansistische Auffassung vermehrtes Interesse an Medizin Einrichtung Hospitäler für psych. Kranke inkl. Klassifikationen und Diagnosen Individualismus und Menschenrechte 3 Modelle: somatogenetische Position (Grisinger: psych. Störung physiolog. Ursachen - Gleichstellung Körper und Psyche; Kreaplin: Syndrombegriff, pathologische Klassifikation; Syphilis-Erreger entdeckt) psychogenetische Position (Mesmer: magnetische Rituale; Charot: Hypnose; Breuer: krathartische Behandlung; Freud: Psychoanalyse) Entwicklung der klinischen Psychologie (Wundt: Institut experimentelle Psychologie; Witmer: Begriff Klinische Psychologie; 1919 APA Sektion; Kraeplin: Übertragung experimentell --> klinisch-psychiatrisch; Hellpach: 1. Verwendung des Begriffs in Literatur --> Selbstverständnis wächst als Anwendungsfach der akademischen Psychologie)