Vertreter
Frankreich Deutschland England Schweden Italien u.w. NICHT Niederlande (Vorreiter)
Merkmale des Merkantilismus
als Reaktion Frankreichs und Englands auf die neiderländische Hegemeonie entstanden Leitdimension: Integrationnach innen, Separation nach außen England: Handelspolitik in der Ära Cromwell Frankreich: Colbertismus (staatl. Regie der Wirtschaft) Deutschland: Kameralismus
Merkantilismus in England
Akteur: Parlament Felder: Handelspolitik, Handelskompanien, Schiffahrt, Kolonialpolitik) Maßnahmen: Navigationsakte, Stapelakte, Charter für Handelskompanien, Kaliko-Gesetze
Merkantilismus in Frankreich
Akteur: Absolut und neue Bürokratie Felder: Gewerbeförderung, Kolonialpolitik Maßnahmen: - Begrenzung der Importe - Förderung der Exporte durch Verordnungen - staatliche Regelung der Güterproduktion - Anwerben ausländischer Spezialisten - Auswanderungsverbot für Spezialisten - Einrichtung staatlicher Manufakturen - Reduzierung interner Zölle - Ausbau der Infrastruktur - einheitliche Größe, Währungen, Gewichte, Maße und Zölle wurden geschaffen - Zentralisierung der Politik und Wirtschaft - verstärkt indirekte Besteuerung -> mehr Steuern auf Handelsgewinne; Entlastung Landwirtschaft etc.
Merkantilismus in Deutschland
Akteure: Territorialfürsten Felder: Kameralismus, Stärkung der Saatsfinanzen Maßnahmen: Föderung der Landwirtschaft, Manufakturgründung, Infrastrukturmaßnahmen, Trennung fürstl. und staatl. Finanzen
Merkantilismus in Italien
Akteure: Stadtstaaten, Banken Felder: Währungspolitik, Geldpolitik
Dimensionen des Merkantilismus
Nationalstaatsbildung Gewerbeförderung Schutzsystem Geldsystem Kolonialsystem Machtsystem Ordnungssystem
Merkantilismus als System zur Bildung des Nationalstaates
Integration nach innen (Aufhabung von Binnenzöllen, Einheitsmaße, ~gewichte, ~münzen, ~gewerbeverodnungen, Infrastrukturmaßnahmen Separation nach außen (Zollgrenzen, Navigationsakten, Stapelrecht)
Merkantilismus als System der Gewerbeförderung
Industriepolitik Zollpolitik Qualitätskontrolle Arbeitsgesetze Armengesetze Antimonopolgesetze Wissenschaftssubvention Niedriglohn für internationale Konkurrenzfähigkeit
Merkantilismus als Schutzsystem
Agrarzölle (Grundrenten) Manufakturzölle (Profit) Navigationsakten und Stapelrechte (Konkurrenz) Maschinenexprotverbote (Monopolismus) Privilegien für Handelskompanien
Merkantilismus als Geldsystem (Edelmetallvorrat)
Bergbau Eroberung und Plünderung von Überseeterritorien Kaperkrieg Erzielung einer positiven Handelsbilanz (Zollstaffelung, Kontigentierung, Navigationsakten) Wechselkurspolitik
Merkantilismus als Kolonialsystem
Autarkie Versorgungssicherheit Kolonie gründung und ~eroberung Kolonialgesellschaften Monopole im Kolonialhandel für Handelskompanien Manufakturverbote in Kolonien Besteuerung des Kolonialhandels Staatshandel
Merkantilismus als Machtsystem
Maximierung der Staatseinnahmen (Steuern, Zölle, Gebühren, staatl. Unternahmensgewinne) Burden Sharing mit Kolonien durch Besteuerung Bürokratie (Föderung, Kontrolle, Besteuerung der Privatwirtschaft) Stehende Heere/Flotten (durch Zölle refinanziert) Subvention von Rüstungsindustrie (Werften, Arsenale, Magazine) Konkurrenzausschaltung (Zünfte, Gilden, Grundherren, Klöster) durch Regulierung Infrastruktur zu militärischen Zwecken (Straßen, Kanäle, Häfen)
Merkantilismus als Ordnungssystem
Wohl des Staates steht über Wohl des Einzelnen staatl. Wirschaftsaufsicht Liberalismus im Inneren Regulation im Außenhandel Trennung von Moral und Wirtschaft (Wucher, Zins, Luxuskonsum, Tabak, Alkohol, Sklaven, Erwerbsstreben) Toleranz von Andersgläubigen (Juden) Edelmetallhortung Kapital und Arbeit als Quelle von Wohlstand unbekannt