BM3 (Subject) / Die Wirtschaftsordnung als Institutionen und Regelsystem (Lesson)

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Grundsachverhalte, Ordnungskonzepte etc

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  • In welchen zwei Grundformen existiert gesellschaftliches Eigentum an Produktionsmitteln? gesamtgesellschaftliches Volkseigentum genossenschaftliches Eigentum werktätiger Kollektive Eigentum gehört immer der gesamten Gesellschaft, die ihre Eigentümerfunktion durch den sozialistischen Staat wahrnimmt. 
  • Bedeutung des Wettbewerbsprinzips in der ordoliberalen Konzeption Gestaltung des Wettbewerbs bzw einer Wirtsschaftsordnung ist nach Eucken fundamental für die gewünschte Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft -> Wettbewerb ist demzufolge ein Instrument, dessen Funktionsfähigkeit durch einen von der Politik geschaffenen Ordnungsrahmen - von Eucken als "ordo" bezeichnet -gesichert werden muss. 
  • Grundsätze wirtschaftspolitischen Handelns nach Eucken Konstituierende Prinzipien zur Herstellung einer Wettbewerbsordnung Regulierende Prinzipien zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der Wettbewerbsordnung und zur Beseitigung von Unvollkommenheiten
  • Nenne drei unterschiedliche Ansätze der Wettbewerbstheorie Statische Wettbewerbstheorie Dynamische Wettbewerbstheorie Evolutorische Wettbewerbsstrategie
  • Was sind Instrumente der Deregulierungspolitik? (Kritik an übermäßiger Regulierung durch staatliche Eingriffe in das Wirtschaftsgeschehen problematisiert das grundlegende Informationsproblem des Staates hinsichtlich der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen und der Notwendigkeit von Folgeinterventionen) Korrektur von Marktversagen durch private Verträge ( z.B. Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern mit Tarifabschlüssen) Entschärfung des Problems asymetrischer Informationen (z.B. durch Bereitstellung zusätzlicher Informationen (Signaling) oder Einholen zusätzlicher Informationen (Screening) Haftungsregeln zur Vermeidung von Marktversagen aufgrund technologischer Externalitäten (z.B. Verringerung oder Vermeidung von Umweltschäden durch Gefährdungs- oder Verschuldenshaftung) Internalisierung externer Effekte durch private Verhandlungslösungen (z.B Zuteilung von handelbaren Schädigungsrechten wie Umwelt-/Emissionszertifikate)
  • Walter Eucken 1891-1950 einer der geistigen Väter der sozialen Marktwirtschaft wichtigste Werke "Grundlagen der Nationalökonomie, Grundsätze der Wirtschaftspolitik" Freiburger Schule (der Nationalökonomie und Rechtswissenschaft) um Eucken, Hans Großmann-Doerth und Franz Böhm konstituierend für den Ordoliberalismus, aber auch für weitergehende Konzepte wie die Soziale Marktwirtschaft
  • Instrumente der Regulierungspolitik (In der wirtschaftlichen Praxis lassen sich im Kontext staatlicher Regulierungspolitik verschiedene Maßnahmen identifizieren, die sich vor allem hinsichtlich der Intensität des Markteingriffes unterscheiden) Durchsetzung eines Nachfragezwangs oder Verbots über staatliches Ordnungsrecht (Schulpflicht, Verbot des Drogenkonsums) Verstaatlichung privater Unternehmen, Gründung staatlicher Unternehmen (Eisenbahn) oder Bereitstellung öffentlicher Güter (Landesverteidigung) Internalisierung externer Effekte durch Steuern oder staatlichen Subventionen (z.B. Kompensation durch Umweltabgabe) Preisregulierung natürlicher Monopole (z.B. kosten- oder renditeorientierte Preisregulierung Festsetzung einer Preisobergrenze)
  • Was sind die zwei idealtypischen Grundformen von Wirtschaftssystemen, die Eucken analysierte? zentralgeleitete Wirtschaft Verkehrswirtschaft (marktwirtschaftlich orientiert)
  • Eucken und Verkehrswirtschaft: Wettbewerb und Preise Wettbewerb in der Verkehrswirtschaft als höchst leistungsfähiges und regulatives Prinzip (nach Böhm genialstes Entmachtungsinstrument der Geschichte) Preise fungieren als Knappheitsmesser, daraus resultiert bedeutende Rolle des Preissystems für die Koordination der einzelwirtschaftlichen Pläne
  • Eucken und die Implementierung einer Wirtschaftsverfassung funktionsfähige und menschenwürdige Dauerordnung entwickelt sich nicht von selbst, sondern muss durch die Implementierung einer wirksamen Wirtschaftsverfassung flankiert werden Empfehlung von Ordnungsgrundsätzen und wirtschaftspolitischen Handlungsempfehlungen 
  • Gestaltung einer Wettbewerbsordnung nach Eucken Wettbewerbsordnung fundamental für die gewünschte Ordnung zwischen Wirtschaft und Gesellschaft Wettbwerb als Instrument, dessen Funktionsfähigkeit durch einen von der Politik geschaffenen Ordnungsrahmen (ordo) gesichert werden muss 
  • Zwischen welchen Epochen unterscheidet Eucken? Epoche der Politik des Laissez-faire als Wirtschaftspolitik des 19. Jhd bis 1914 Epoche der wirtschaftspolitischen Experimente seit dem 1. Weltkrieg Eucken analysiert in diesem Kontext die staatlichen Eingriffe in die Wirtschaftsform und in den Wirtschaftsprozess
  • Wie bewertet Eucken die Epochen des Laissez-faire und die Politik der Experimente? beide Formen sind aus Euckens Sicht keine gute Wirtschaftspolitik beide Ansätze untergraben im Ergebnis die marktwirtschaftliche Ordnung  beide Ansätze lösen nicht die Probleme der modernen Gesellschaft
  • Erläuterung des freien Marktzugangs (Eucken) Recht auf Privateigentum und Prinzip der Vertragsfreiheit konstitutiv für Wettbewerbsordnung Grenzen sind der Vertragsfreiheit gesetzt, da sie nicht zur Bildung von Monopolen und Kartellen genutzt werden darf, die die Wettbewerbsordnung beschränken oder gar abschaffen  freier Marktzugang soll dementsprechend das Konkurrenzelement in der Wirtschaftsordnung beleben und Wettbewerb ermöglichen
  • Eucken: Regulierende Prinzipien am Beispiel staatl. Monopolkontrolle Selbst wenn Politik der Wettbewerbsordnung auf Basis konstituierender Prinzipien realisiert wird, kann resultierende Wirtschaftsordnung von der angestrebten Ordnung abweichen (Oligopol- und Monopolbildung) Einrichung eines unanbhängigen Monopolaufsichtsamtes, um die Funktionsfähigkeit der Wettbewerbsordnung zu erhalten 
  • Grundlegende Intention des ordoliberalen Konzepts Eucken: Wettbewerb als höchst leistungsfähiges und regulatives Konzept, dass durch einen von der Politik geschaffenen Ordnungsrahmen (Wettbewerbsordnung) gesichert werden muss Wirtschaftspolitik des Staats sollte also auf die Gestaltung der Wirtschaftsordnung und nicht auf die Lenkung der Wirtschaftsprozesse ausgerichtet sein Wesentliche Vorraussetzung für den Staat als "ordnende Potenz"-> dessen Unabhänigkeit
  • Denken in Ordnungen und Interpendenzthese (Eucken) Suche nach einer funktionsfähigen und menschenwürdigen Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft erfordert das Denken in Ordnungen  Wirtschaftsordnung, Staatsordnung und Gesellschaftsordnung stehen in Interpendenz zueinander.
  • Interpendenzgedanke Denken in Ordnungen fokussiert Interpendenzgedanken Interpendenz der Ordnungen ist wesentlicher Tatbestand des (modernen) Lebens. Ihre Erkenntnis ist Vorraussetzung fpr das Verständnis aller Probleme der Wirtschafts- Rechts- und Staatspolitik der Gegenwart. Erkennen der Ordnungsformen und ihrer wechselseitigen Beziehungen ist nötig. 
  • Alfred Müller-Armack Begründer der Konzeption und des Begriffs der sozialen Marktwirtschaft systematische Herleitung seiner Idee der sozialen Marktwirtschaft in der Theorie langjähriges Engagement für die Umsetzung des Konzeptes in die wirtschaftspolitische Praxis Frage der Ausgestaltung in "Wirtschaftsordnung und Wirtschaftspolitik"
  • Was war die Zielsetzung der Sozialen Marktwirtschaft nach Müller-Armack? Prinzip der Freiheit auf dem Markte in Verbindung mit dem des sozialen Ausgleichs zahlreiche Aspekte aus der ordoliberalen Theorie (wettbewerbliche Rahmenordnung) darüber hinaus umfassender Stilgedanke -> Nähe zu den gestalttheoretischen Ansätzen der Historischen Schule -> konsequente Weiterentwicklung der Stilidee zu einem gesellschaftspolitischen Leitbild
  • Analyse und Kritik des Systems der Wirtschaftslenkung und der freien, liberalen Marktwirtschaft als Ausgangspunkt zur Entwicklung einer alternativen Konzeption, die die Frage eines möglichst schnellen und erfolgreichen Wiederaufbaus beantworten muss: System der Wirtschaftslenkung nicht nur mit wirtschaftlichem Zwang sondern auch mit gravierenden Einschänkungen von allgemeinen Grundrechten und individueller Freiheit verbunden System der freien, liberalen Marktwirtschaft vor dem Hintergrund der Zustände zur Zeit der frühen Industrialisierung im Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise kritisiert
  • Was war in der Rückschau ein schwerwiegendes Versäumnis des Liberalismus? fehlende Einbettung der freien, liberalen Marktwirtschaft in eine "übergreifende Lebensordnung" Ideale menschlicher Freiheit und persönlicher Würde sollen in Einklang mit der Wirtschaftsordnung gebracht werden.
  • Zur ersten Phase der sozialen Marktwirtschaft nach Müller-Armack Konzept der sozialen Marktwirtschaft (dritter Weg) -> Alternative zum System der freien, liberalen Marktwirtschaft und dem System der Wirtsschaftslenkung Gestaltung des Wettbewerbs zentrale Aufgabe staatlicher Wirtschaftspolitik Marktwirtschaft als tragendes Gerüst, diese aber bewusst und sozial gesteuert marktwirtschaftliche Ordnung kann "zweckmäßiges Organisationsmittel sein, aber nicht mehr Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit sind in de Konzeption Werte die als zweifellos wesensnotwendige Ausprägungen des Sozialen anzusehen sind. staatliche Eingriffe in Form von sozialpolitischen Interventionen müssen mit der marktwirtschaftlichen Ordnung im Einklang stehen, Grundsatz der Marktkonformität Beispiel: Umverteilung durch staatliche Einkommenspolitik : Ausgehend von der Feststellung dass die marktwirtschaftliche Einkommensbildung teilweise zu sozial unerwünschten Ergebnissen führt, plädiert M.A. für eine indirekte progressive Steuer um so eine Umverteilung zu organisieren
  • Wonach werden die verschiedenen Wirtschaftsordnungskonzepte beurteilt? Effizienz Stabilität Entwicklungsfähigkeit
  • Als was können Wirtschaftsordnungskonzepte interpretiert werden? Als Lösungsversuche zur Reduktion von Knappheit
  • Was ist das Ziel des Vergleichs von Wirtschaftsordnungen? Grundlegende Erkenntnisse über die Auswirkungen institutioneller Regelsysteme auf wirtschaftliche Prozesse zu gewinnen
  • Welche konkrete Ebene ist beim Vergleich von Wirtschaftsordnungen zu berücksichtigen? Die konkrete Vergleichsebene: Verdeutlichung, welche Ordnungselemente einer zentralverwaltungswirtschaftlichen und einer marktwirtschaftlichen Ordnung miteinander verglichen werden
  • Wovon sind wirtschaftswissenschaftliche Vergleiche zentral- und marktwirtschaftlich geprägter Ordnungen stark bestimmt worden ? von wohlfahrtsökonomischen Kriterien Problem der Operationalisierbarkeit, so dass eine deutliche Zurechenbarkeit der Ergebnisse zu systemspezifischen Bedingungen kaum möglich ist (z.B. Verleichbarkeit der Daten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung)
  • Was ist ein alternativer Ansatz im Hinblick auf Wirtschaftsordnungsvergleiche? Debatte um konkurrierende Wertvorstellungen, Normen Einstellungen Debatte um das Individual/Kollektiv Prinzi Individualismus <-> Kollektivismus
  • 6 Problembereiche zentralwirtschaftlich geprägter Ordnungen: Vergesellschaftung der Produktionsmittel (in Form Volkseigener Betriebe) großer Nachteil, da mit der Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln ein entscheidendes Antriebs- und Motivationsinstrument für die Wirtschaftstätigkeit fehlte Zentrale Planung/Planvorgaben engten Spielräume für unternehmerisches Handeln stark ein, tatsächliche Bedürfnisse der Konsumenten wurden nicht exakt wiedergespiegelt Durch staatliche Festsetzung von Preisen wurde Funktioon als Indikator für die relative Knappheit eines Gutes außer Kraft gesetzt Fehlerhaft wirkender Preismechanismus erzeugt permanent falsche Signale (Informationsprobleme) und führt zu falschen Anreizen für das Handeln von Individuen (Anreizprobleme) -> Produzenten erhalten keine Signale, inwiefern auf dem Markt zusätzlicher Bedarf besteht Eingeschränkter Wettbewerb: Für Unternehmen besteht kein Anreiz, neue oder bessere Produkte auf den Markt zu bringen oder Produktionsprozesse effizienter zu gestalten fehlender Wettbewerb wirkt sich auch internationale Konkurrenzfähigkeit eines Landes aus (Importfähigk/Exportfähigk), wodurch die Vorteile internationaler Arbeitsteilung nur eingeschränkt genutzt werden können
  • Was wird mit Konvergenz beschrieben? Mit Konvergenz wird die Veränderung der Disparitäten (Unterschiede im Wohstandsniveau) im Zeitverkauf beschrieben