Musiklehre (Subject) / Matura (Lesson)
There are 31 cards in this lesson
Alles und nochmehr
This lesson was created by tipsyao.
This lesson is not released for learning.
- Jazzstandard "So What": Typus, Harmonischer Aufbau, Improvisieren Modaler Jazz: Kirchentonart = Modus (Mz. Modi) Beginnt in d-moll, Halbtonrückung nach es-moll ("dorisch") Improvisieren: Pentatonik, Blues-Moll oder dorisch
- Tonsysteme im Laufe der Zeit (nur chronologisch nennen) Pentatonik Kirchentonleitern (Modi) Dur-Tonleiter (Quintenzirkel) Moll-Tonleiter (Natürliches, Harmonisches und Melodisches Moll) Chromatik Ganztonleitern Dodekaphonie (Zwölftonleitern)
- Pentatonik griech: fünfstufig; 4 übereinander liegende Quinten, eines der ältesten Tonsysteme, heute noch in traditioneller asiatischer (China, Japan, Indien), afrikanischer und folkloristischer Musik zu finden.
- Kirchentonleitern (Modi) Musik des Mittelalters, erst im 17.Jh durch Dur/Moll abgelöst, auch später griffen Komponisten immer wieder auf Modi zurück. Ionisch (Dur-Tonleiter) Dorisch Phrygisch Lydisch Mixolydisch Aeolisch (Natürliches Moll) Lokrisch
- Dur-Tonleiter und Quintenzirkel Dur-Tonleiter besteht aus einer abfolge von Halb- und Ganztonschritten. Die Halbtonschritte befinden sich zwischen 3. und 4. Stufe und 7. und 8.Stufe. Quintenzirkel:
- Moll-Tonleitern: natürliches, harmonisches und melodisches Moll Natürliches oder Reines Moll: Von jeder Dur-Tonleiter lässt sich eine Moll-Tonleiter bilden, man geht eine kleine Terz vom Grundton hinunter. Harmonisches Moll: Die VII.Stufe des natürlichen Moll wird erhöht (=Leitton), es entsteht eine übermäßige Sekund. Melodisches Moll: Da die übermäßige Sekund schwer singbar ist wird auch die VI. Stufe erhöht (beim aufwärts gehen), beim hinab zieht es zur V.Stufe (alles wird aufgelöst)
- Chromatische-Tonleiter Die Oktav wird in 12 Halbtonschritte geteilt. Kein Toncharakter vorhanden, jedoch neue Ausdrucksmöglichkeiten. "Enharmonische Verwechslung"
- Ganztonleitern Oktav wird in 6 Ganztonschritte geteilt, dadurch verliert die Tonleiter ihren Grundton, d.f. schwebender Charakter der vor allem im Impressionismus sehr beliebt war.
- Dodekaphonie (Zwölftonsystem) Arnold Schönberg (1874-1951); "Gleichberechtigung aller Töner und der Dissonanzen" Regeln: 12 chromatische, gleichberechtigte Töne der Ton darf erst wiederholt werden wenn alle 11 anderen erklungen sind Originalform bzw Modi (Umkehrung, Spiegel, Krebs, transponiertes Modi) Töne können Oktav versetzt werden Also horizontale Linie (Melodie) oder vertikale Linie (Harmonie/Akkorde) Rhytmik und Dynamik ist frei
- Pro und Contra Klavierauszug im Gegensatz zur Patitur Pro: Vereinfacht Proben auch kostengünstiger weil nicht ständig mit Orchester geprobt werden muss. Schwierigkeit ist theoretisch anpassbar Contra: Nicht alle Stimmen erfassbar, da Stück vereinfacht ist (evtl. fallen Stimmen weg) Beeinflussund des Klangcharakters des Werkes
- Neapolitanischer Sextakkord (Bildung, Ersatzfunktion, Name, Beispiele in Werken) Bildung:1. Mollsubdominante mit kleiner Sext anstatt der Quint. amoll: d-f-b statt d-f-a2. Sextakkord der II.Stufe mit tiefalteriertem Grundton Funktion: Neapolitanier dient als Ersatz für die Subdominate (IV.Stufe) oder um in entfernte Tonarten zu modulieren. Name: Von seiner häufigen Verwendung in der "Neapolitanische Oper" (18.Jh.), als Ausdruck für Trauer, Schmerz und Leid in Moll. (Ab der Romantik auch in Dur, dann aber mit tieferalterierter Terz der IV.Stufe anstatt der Sext) Beispiele:- Beethoven: Mondscheinsonate 1.Satz (Takt 3)- J.S. Bach: Passacaglia in cmoll- Mozart: c-moll-Konzert KV 491, 1. und 3. Satz
- Gregorianische Choräle, Gregorianik (Name, Sprache, Zeit) Um 600 (n.Chr.) vereinfachte und vereinheitlichte Papst Gregor I liturgische Gesänge in einer Sammlung.- Romanik (650-1250): geschlossenes Weltbild und tiefe Religiösität- erstes großes Werk des Christentums- älteste noch lebendige Kunstform des Abendlandes (Chorschola der Wr. Hofkapelle) Bedeutung (außer liturgisch):- Geistliches, volkstümliches Lied- Minnesang- Entwicklung mehrstimme Kunstmusik-Cantus-Firmus-Technik- deutsches Kirchenlied der Reformationszeit-Kirchenmusik im 19.Jh- Komponisten im 20.Jh
- Notre-Dame-Epoche Kathedralmusik des 12. bis 14.Jh.. Solistenmusik: 3 bis 4 Sänger und Instrumente musizieren aus einer Handschrift. Wichtigesten Formen: Organum und Motette Komponisten: bis Mitte des 14.Jh meist anonym. Ausnahmen: Leoninus (2stimmige Organa) und Perotinus Magnus (3 bis 4stimmige Organa)
- Variationsform -Haydn: Paukenschlag Figurale/Ornamentalevariation Charaktervariation: Melodik, Rhythmik, Tongeschlecht, Taktart Cantus-firmus-Variation: Begelitstimmen ändern sich Ostinatovariation: Meist im Bass (Basso ostinato) oder eine Harmoniefolge. Bei Ostinatobasso eine gegenüberstehender Kontrapunkt, Harmoniefolge dient als Grundlage für figurale Ausschmückungen
- Kontrapunktische Formen Kanon Invention Cantus-Firmus-Bearbeitung Fuge Polyphone Stücke im 20.Jh. Fantasie, Praeludien, Toccaten (eigentliche freie Formen, können aber auch polyphon sein)
- Homophon VS Polyphon Homophon: eine führende Stimme, sonst Begleitstimmen (die nicht selbstständig sind) Polyphon: alle Stimmen sind gleichberechtigt und eigenständig in Rhythmik und Melodik. Keine Hauptstimme
-
- Kontrapunkt Früher: Eine Stimme die zu einer anderen hinzugefügt wurde "Punctus contra punctum" Heute: Gegenstimme die sich bewusst rhythmisch und melodische von den anderen unterscheidet.
- Imitation Nachahmen einer Tonfolge in einer anderen Stimme zu einem späteren Zeitpunkt in dem Stück. Es kann ein Thema, Motiv, Motivgruppe oder Teilmotiv imitiert werden. Strenge (rhytmisch und melodisch komplet gleich) und freie (leichte Variation) Imitation möglich Muss nicht den selben Grundton besitzen Seit dem 15.Jh wichtigstes polyphones Stilmittel
- Engführung Vortrag eines Themas, Motives (...) ist noch nicht abgeschlossen, wenn es in einer anderen Stimme einsetzt.
- Kanon Strengste Form der Imitation. Alles Stimmen übernehmen dieselbe Melodie in aufeinanderfolgenden Einsätzen Als eigenes Stück oder Teil eines Werkes Einsätze können ident sein oder Oktavversetzt Kunstvolle Formen des 15./16.Jh:- In Umkehrung (2.Stimme spiegelt erste)- Doppelkanon (2 und 2 Stimmen bilden einen Kanon)- Krebskanon (2.Stimme krebst erste)- In Vergrößerung/Verkleinerung
- Invention - Invention I (C-Dur) Kürzeres polyphones Insrumentalwerk auf Prinzip der motivischen Nachahmung. J.S.Bach: 2 bis 3stimme Inventionen
- Cantus-firmus-Bearbeitung Kontrapunktische Bearbeitung einer "festen" Melodie (meist gregorianische Choräle, evangelische Choräle oder Volksweisen) Hauptstimme (Cantus firmus) bleibt gleich während sich Begleitstimmen ändern. Instrumental und Vokal möglich. Choralvorspiele: Organist schmückt Melodie kontrapunktisch aus.
- Freie Formen (4) Fantasie: Themen und Motive werden frei verarbeitet. Als alleinstehende Form oder Teil eines zyklischen Werkes Praeludium: Kann frei stehen oder in Kombination mit einer Fuge auftreten (Bach. Wohltemperiertes Klavier). In Romantik: "Prélude" als kurzes Charakterstück. Toccata: Virtuoses Stück für ein Tasteninstrument in schnellen Tempi, mit vielen Passagen (schnelle Läufe) und Verzierungen. Frei stehend (20.Jh) oder mit Fuge (Bach: dmoll) Potpourri: Folge von bekannten Melodien. Besonders im 19.Jh.. Viele Ouvertüren (Oper und Operette) stehen in dieser Form.
- Ablauf der Messe bzw des Requiems Messe: Kyrie ("erbarme dich") - Gloria ("Ehre sei Gott in der Höhe") - Credo ("Ich glaube")- Sanctus ("Heilig, heilig") - Benedictus (Weihe/Segnung) - Agnus Dei ("Lamm Gottes") Requiem: Kyrie - Dies irea (=Sequenz) - Sanctus - Benedictus - Agnus Dei
- Messkomponisten und ihre Werke; Wichtige Kirchen für geistliche Musik in Wien Mozart: "Krönungsmesse" (C-Dur) Schubert: G-Dur, F-Dur, B-Dur, As-Dur, Es-Dur (postum aufgeführt) Haydn: "Schöpfungsmesse", "Nelson-Messe", "Pauken-Messe" Bach: "Hohe Messe in hmoll" Beethoven "Missa solemnis" (D-Dur) (Solemnis = feierlich) Mozart: "Requiem" Brahms: "Deutsches Requiem" Stephansdom Peterskirche Karlskirche Malteserkirche Annakirche Minoritenkirche
- Mess(feier), Liturgie, Ordinarium und Proprium Messfeier: Liturgie: Riten und Handlungen des christlichen (und jüdischen) Gottesdienstes Ordinarium: 6 Teile aus der jede Messe besteht. Proprium: Zusätze im Kirchenjahr
- Renaissance: Tendenzen (9) Musik als Repräsentationsmittel; Künstler wurden an den Höfen gefördert. Individualismus: gehobenes Selbstbild des Künstlers, entfalten des Virtuosemtums (Orgel, Laute, Gambe) Humanismus; menschliches Element in der Musik, Musik als Sache des Herzens und der Gefühle (einfache melodische Linien) Ausdrucksgehalt der Worte in der Musik wiedergeben (affektmäßige Ausdeutung des Textes) Ideal der neuen Polyphonie = Ausgleich zwischen horizontaler Linienführung und vertikaler Harmoniebildung. Stücke als Ganzes komponiert (früher einzelne Stimmen hinzugefügt) Dur/Moll lösen Kirchentonarten ab Gleichberechtigung von kirchlicher und weltlicher Musik Notendruck führte zu einer schnelleren Verbreitung
- Renaissance: Messe und Motette wichtigste Gattungen in der Vokalpolyphonie Motette: jeder Textabschnitt enthält ein neues Motiv, das dann durch die anderen Stimmen wandert. Josquin Deprez -> höherer individueller Ausdruck, klare Gliederung, kontrapunktische Künste ((Paar)Imitation, Durchimitation) und Ausgewogenheit des Satzes. Giovanni Pierluigi da Palestrina
- Renaissace: Merkmale des A-capella-Stills (Palestrina) Ausgewogenheit zwischen Linie und HarmonieMelodie schreitet stufenweise voran (Horizontale); Harmonisch oft Dreiklänge, sehr selten Dissonanzen (Vertikale) Wechsel zwischen Poly- und Homophonen-Abschnitten Rhythmus fließt ebenmäßig Vielstimmig (bis zu 6 Stimmen) Vermeiden von expressiver Affektbezogenheit ("objektiv")
- Renaissance: weltliche Gesellschaftskunst & Entwicklung des Cantus-firmus-Liedes Das altdeutsche Volkslied diente als Basis für das polyphone Gesellschaftslied.Die Melodiestimme meistens der Tenor (Cantus firmus) 15.Jh 15.Jh 15./16.Jh 16.Jh. 16.Jh. 16./17.Jh------- -------- ----------- ------------- ----------- ------------------- -------- ----------- ------------- ----------- ------------ -------- ----------- ------------- ----------- ------------ ----------- -------------- ----------- ------------Bicinum Tenorlied Tenorlied wandernder c.f. Kanongerüst Diskantlied
- Liedform (2 und 3-teilig) 2-teilige Liedform: Schema AB zB "Early One Morning" 3-teilige Liedform: A-B-A (oft A-A-B-A-B-A) zB "Von fremden Ländern und Menschen" Wo tritt diese Form aus? Periode: eine StruktureinheitVorsatz: schließt Subdominantisch oder Dominantisch abNachsatz: schließt auf der Tonika abHalbschluss: Harmonischer Schluss auf der DominantenGanzschluss: Harmonischer schluss in der Tonika
