Sozialpsychologie I (Subject) / 3 Soziale Kognition und Attribution (Lesson)

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  • 3 Soziale Kognition und Attribution 3.1. Soziale Kognitionen Dieses Kapitel behandelt zwei Schlüsselthemen: Soziale Kognition: Wie gelangen Menschen zu ihrer subjektiven Konstruktion der sozialen Realität? Attribution: Nach welchen Prinzipien entwickeln Menschen Erklärungen für ihr eigenes Verhalten und das Verhalten anderer Menschen 3.1. Soziale Kognitionen das was Menschen als soziale Realität wahrnehmen wird durch ihre eigenen Ziele, Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen beeinflusst.  Studie: Forscher aktivierten bei den VP ( heterosexuelle Männer) das Bedürfnis, eine Sexual-Partnerin zu finden, indem sie ihnen Szenen aus einem Liebesfilm zeigten.  Anschließend wurden Fotos von Gesichtern attraktiver Frauen zur Beurteilung vorgelegt.  Im Einklang mit ihrer BEdürfnislage glaubten die Männer in den Frauengesichtern Spuren sexueller Erregung zu erkennen - obwohl dies de facto nicht der Fall war  Menschen neigen auch dazu, eigene unerwünschte Emotionen oder Wünsche auf andere Personen zu projizieren. Umfassend empirisch dokumentiert ist auch der Einfluss von sozialen Stereotypen auf die Wahrnehmung von Personen oder sozialen Ereignissen.  Stereotyp: Sozial geteilte Überzeugung bezüglich der Attribute, Eigenschaften, Verhaltensweisen etc., hinsichtlich derer die Mitglieder einer Gruppe ähneln.  Experimentelles Beispiel: In einer experimentellen Untersuchung spielte Duncan weißen VP unterschiedliche Versionen eines Video vor mal der Weiße der Täter mal der Schwarte der Täter VP beurteilten den Verhaltensakt als gewalttätiger und aggressiver, wenn er von einem Schwarzen statt von einem Weißen ausgeführt wurde.  Plus, war der Schwarze der Täter, führten die VP das Verhalten eher auf seine Persönlichkeitseigenschaften zurück.  Das identische Verhalten eines Weißen wurde hingegen eher durch die situativen Umstände erklärt.  Das was Menschen als soziale Realität wahrnehmen ist nicht einfach nur ein Abbild einer irgendwie gearteten "objektiven" Realtität.  Vielmehr handelt es sich um eine subjektive Konstruktion, die aus einem Zusammenspiel zwischen "objektiven" Daten und Erwartungen, Zielen und Bedürfnisse des Wahrnehmens resulitert.
  • 3.1.1 Begriffsbestimmung Themen der sozialen Kognitionsforschung: Die Frage, wie soziale Informationen verarbeitet werden und wie sich diese Verarbeitungsprozesse auf die subjektive Wahrnehmung und Interpretation der sozialen Realität auswirken. Die soziale Kognitionsforschung hat zahlreiche theoretische Modelle und empirische Befunde hervorgebracht, die für die  Erklärung sozialpsychologischer Phänomene von grundlegender Bedeutung sind.  Die paradigmatischen Ansätze der sozialen Kognitionsforschung basieren auf Erkenntnissen der Kognitionspsychologie.  soziale Kognition: Der Prozess des Erwerbs, der Organisation und Anwendung von Wissen über sich selbst und die soziale Welt. konkret beinhaltet dieser Prozess                        .            a) Mentale Repräsentationen über sich selbst, über andere und über soziale Beziehungen zu erstellen und im Gedächtnis zu speichern, und                                                 .            b) diese mentalen Repräsentationen flexibel anzuwenden, um Urteile zu bilden und Entscheidungen zu treffen.  Mentale Repräsentation: Wissensstrukturen, die Menschen konstruieren, im Gedächtnis speichern, aus dem Gedächtnis abrufen und in unterschiedlicher Weise verwenden könnnen.  Überblick über unterschiedliche Typen mentaler Wissensrepräsentation, die in der sozialen  Kognitionsforschung unterschieden werden. Begriff   //  Definitorische Merkmale // Beispiel Schema // Präsentation, die Informationen über die Attribute eine Konzepts und die Attriburrealtionen beinhaltet // Personen Schemata: Wissen über bestimmte Personen; Kausale Schemata: Abstrakte Annahmen darüber, welche Ursachen für bestimmte Arten von Ereignissen verantwortlich sind.  Skript // Repräsentation von Ereignissen, die 
  • 3.1.2 Schritte der sozialen Informationsverarbeitung Das Experiment von Duncan verdeutlicht: zentrale Erkenntnisse der sozialen Kognitionsforschung zu den Schritten des menschlichen Informationsverarbeitungsprozesses und zum Einfluss des Wissens des Wahrnehmenden zu verdeutlichen.  Initiale Wahrnehmung: In einem ersten Schritt muss eine Person das kritische Stimulusereignis wahrnehmen.  Voraussetzung: Person konzentriert ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte der Situation. (im Duncan'schen Experiment beispielsweise auf die Akteure und deren Verhalten) + Person schließt andere Merkmale der Situation von der Verarbeitung aus. (im Duncan'schen Experiment die Detailmerkmale des Raums, in dem die Interaktion statt fand) Von den vielen individuellen Merkmalen der Akteure in dem Experiment von Duncan (Größe, Sprechgeschwindigkeit, Alter u.a.) zog offenbar die Hautfarbe besonders viel Aufmerksamkeit der Versuchspersonen auf sich, allerdings nur dann, wenn der Akteur schwarz war. → Salienz: Ein Stimulus, der die Fähigkeit besitzt, im Zusammenspiel mit Merkmalen des Wahrnehmenden (z.B. seine Bedürfnissen, Zielen ) die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wird in der sozialen Kognitionsforschung als "salient" bezeichnet.  In einem zweiten Schritt muss die Person die Stimuli enkodieren und interpretieren (d.h. ihnen muss Sinn verliehen werden) → Enkodierung: Der Prozess, der einen äußeren Stimulus in eine kognitive Repräsentation überführt, die dann im Gdächtnis gespeichert wird. Der Prozess der Enkodierung beinhaltet, dass der externe Stimulus mit bereits vorhandenem Wissen in Beziehung gesetzt wird, wodurch er informationshaltig wird und einen Sinn erhält. Der Prozess der Enkodierung setzt voraus, dass im Gedächtnis gespeichertes Wissen, welches für die Interpretation relevant ist, zugänglich ist und abgerufen werden kann. → Zugänglichkeit: Der Begriff der Zugänglichkeit bezieht sich darauf, wie leicht ein besitmmer Inhalt aus dem Gedächtnis abgerufen werden kann. Schnell abrufbare Inhalte werden leicht zugänglich bezeichnet. Ein Reiz, der die Zugänglichkeit eines Gedächtnisinhalts erhöht bzw. zur Aktivierung eines bestimmten Inhalts führt, wird als "Prime" bezeichnet.  Im Hinblick auf die Enkodierung kommt dem Prozess der Kategorisierung des Stimulus besondere Bedeutung zu → Kategorisierung: Der Prozess, durch den ein Stimulus einer Klasse ähnlicher Objekte (Personen, Ereignisse etc.) zugeordnet wird.  Eine Hauptfunktion der Kategorisierung besteht in der  → Systematisierung der wahrgenommenen Stimuli im Hinblick auf zielorientiertes Handeln. Diese Systematisierung wird dadurch erzielt, dass bestehende Unterschiede zwischen Stimuli, die einer gemeinsamen Kategorie zugeordnet werden, zugunsten bestehender Ähnlichkeiten vernachlässigt werden.  B: wenn Kunde im Supermarkt herausfinden möchte in welchem Regal ein Produkt befindet, vernachlässigt er typischerweise die individuellen Unterschiede zwischen den in der Abteilung tätigen Verkäufern und konzentriert sich auf die Merkmale, die Angehörige der sozialen Kategorie "Verkäufer" (im Unterschied zu Angehörigen der soziealen Kategorie "Kunden" teilen - die Inspektion individueller Merkmale einzelner Verkäufer (Haarfarbe, Schuhgröße, Körperlänge) wäre demgegenüber ineffektiv.  Die Funktion der Kategorisierung geht über die reine Systematisierung sozialer Stimuli hinaus.  Die Kategorisierung eines Stimulus erlaubt es, aud dem bereits gespeicherten Wissen über Mitglieder der Kategorie auf Eigenschaften oder Merkmale des Stimulus zu schließen, die nicht unmittelbar beobachtet wurden (oder werden können)  Wenn ein Kunde eine Person als "Verkäufer" kategorisiert, kann er im Hinblick auf die Interaktion mit eine Person auf das Wissen zurückgreifen, das er über Mitglieder dieser Kategorie gespeichert hat (d.h. er weiß, was er von dieser Person im Hinblick auf seine Anliegen erwarten kann und was nicht)  Ohne diese Möglichkeit der Inferenz wäre jeder Stimulus (Person, Ereignis etc.) immer wieder aufs Neue unbekannt und einzigartig.  Man müsste daher immer wieder in einem aufwändigen Prozess seine Eigenscahften und Qualitäten neu eruieren.  Das Hinausgehen über die gegebene Information hat erhebliche Effekte auf die Informationsverarbeitung. Die Interaktionssequenz in Duncans Experiment war absichtlich so gestaltet, dass die Versuchspersonen den Schubser auf unterschiedliche Arten interpretieren konnten: als Herumalbern, als Gewalttätiges verhalten, als dramatisierende Geste etc.  Wie das Experiment zeigte, haben die Versuchspersonen je nachdem, ob sie den Akteur als Weißen oder als Schwarzen kategorisierten, unterschiedliche Gedächtnisinhalte zur Interpretation der Situation herangezogen.  Wenn der Schubser vom Schwarzen ausgeführt wurde, dann wurde die Enkodierung dieses Ereignisses ganz offenbar durch Vorannahmen beeinflusst, welche die weißen Versuchspersonen aus der sozialen Kategorie "schwarze" ableiten, speziell dem mit der Kategorie assoziiertn Stereotyp, schwarte Männer seinen aggressiv und gewaltbereit.  Urteilen und Entscheiden In einem weiteren Schritt der Informationsverarbeitung wurd die enkodierte Wahrnehmung schließlich im Gedächtnis gespeichert. Dieser neue Gedächtnisin halt → liefert mit dem Wissen das bereits vorhanden ist die Grundlage für Urteile und Entscheidungen.  Welche dann die Verhaltensreaktionen gegenüber dem Stimulusobjekt bestimmen (z.B. Annäherung, Vermeidung, Ignoranz) Pers. als Schwarz kategorisiert → auf der Grundlage ihrer Interpretation schlossen die meisten VP auf weitere nicht-beobachtbare stabile Persönlicheitseigenschaften des Akteurs (z.B. dessen Gewaltneigung) Pers als Weiß kategorisiert →Vp führen das beobachtete Verhalten eher auf äußere Umstände. → es ist zu Vermuten dass die VP im Fall eines weißen/schwarzen Akteurs anders gehandelt hätten.  Einerseits stellt die Zuordnung von Personen zu Kategorien - wie am Beispiel der Orientierung in einem Supermarkt in vielen sozialen Situationen die Grundlage für effektive soziale Interaktionen dar.  Andererseits kann der Prozess der Kategorisierung in Abhängigkeit von der verwendeten Kategorie und den assoziierten Stereotypen zu voreiligen und falschen Schlussfolgerungen führen. 
  • 3.1.3 Modus der Informationsverarbeitung Zu welcher Interpretation der sozialen Realität der Wahrnehmende gelangt, hängt maßgeblich davon ab, auf welche Art und Weise er die sozialen Informationen verarbeitet.  Drei Aspekte der Informationsverarbeitung sind von besonderer Bedeutung: Das Zusammenspiel von Stimulus und vorwissen,  Die Menge der verarbeiteten Information und das relative Verhältnis von automatischen und kontrollierten Verarbeitungsprozessen Zusammenspiel von Stimulusinformation und Vorwissen: Wie aus der Abb. 3.1. hervorgeht, wird die soziale Informationsverarbeitung durch den Input aus zwei unterschiedlichen Quellen beeinflusst: Input aus der sozialen Welt (der Merkmalen des Stimulus bzw. den Daten) und Input in Form bereits vorhandenen Wissens der Person (z.B. Vorwissen über den Stimulus bzw, Hypothesen oder Konzepte) In manchn sozialen Situationen wird die Verarbeitung der sozialen Informationen überwiegend durch Vorwissen oder Erwartung des Wahrnehmenden geleitet - in diesem Fall spricht man von top-down oder konzeptgesteuerter Informationsverarbeitung. In anderen Situationen wird die Informationsverarbeitung überwiegend durch die Merkmale des Stimulus oder der Situation determiniert - man spricht dann von bottom - up oder datengesteuerter Informationsverarbeitung. Die Informationsverarbeitung der Versuchspersonen in dem Experiment von Duncan, die beobachteten, dass ein Schwarzer den Schubser ausführte, wurde offenbar durch die Aktivierung einer sozialen Kategorie und entsprechender Stereotype geleitet → konzeptgestuert/ top-down  Wenn die VP hingegen einen Weißen bei derselben Verhaltensweise beobachten, berücksichtigten sie im Hinblick auf ihre Eindrücke und Schlussfolgerungen offenbar auch Merkmale der sozialen Situation ( hitzige Debatte etc.)  In diesem Fall war die Infoverarbeitung vergleichsweise stärker datengesteuert oder bottom-up.  Menge der verarbeitenden Information: Informationsverarbeitungsprozesse unterscheiden sich auch in Bezug auf die Menge der verarbeiteten Informationen. Im Falle systematischer Verarbeitung berücksichtigen Menschen eine Vielzahl von Informationen im Rahmen der Eindrucks- oder Urteilsbildung - Informationen werden sorgfältig gesammelt, geprüft und abgewogen, bevor sie in eine Interpretation des sozialen Stimulus oder der sozialen Situation integriert werden.  In anderen Situationen verarbeiten Menschen hingegen nur einige wenige Hinweisreize und stützen sich dann auf subjektiv bewährte Entscheidungshilfen (Heuristiken), die ihnen eine schnelle Urteilsbildung ermöglichen - man spricht in diesem Fall von heuristischer Informationsverarbeitung. Kognitive Heuristik: eine kognitive Entscheidungshilfe im Sinne einer Faustregel, die es Menschen ermöglicht, mit geringem kognitivem Aufwand auf der Grundlage weniger Informationen Entscheidungen oder Urteile zu treffen.  B: Bei der Einschätzung von Häufigkeiten oder Auftretenswahrscheinlichkeiten von Ereignissen verwenden Personen beispielsweise oft eine Heuristik, bei der der Grad der Zugänglichkeit von Informationen im Gedächtnis als Urteilsgrundlage dient - eine Strategie, die "Verfügbarkeitsheuristik" genannt wird.  Bittet man eine Person z.B., den Ausländeranteil in ihrem Viertel abzuschätzen, wird sie wahrscheinlich versuchen, sich an ausländische Bewohner und Nachbarn zu erinnern. → Je mehr Personen dieser Kategorie ihr einfallen (und je schneller) desto höher wird sie den Ausländeraneil aller Wahrscheinlichkeit nach einschätzen.  Einerseits kann diese Strategie zu korrekten Schlussfolgerungen führen - Ereignisse die häufiger auftreten, fallen einem i.d.R. tatsächlich schneller ein; allerdings gilt dies auch fur andere Ereignisse - (z.B. emotionsauslösende oder ungewöhnliche Ereignisse) woraus Fehleinschätzungen resultieren können.  Im Experiment von Duncan: Stereotype fungieren häufig im Sinne von Heuristiken  - auf der Grundlage weniger wahrgenommener Hinweisreite (die Hautfarbe) werden Stereotype aktiviert, die dann Urteile und Eintscheidungen beeinflussen, ohne dass weitere verfügbare Informationen systematisch berücksichtigt werden. Beruht die Urteilsbildung auf systematischer oder auf heuristischer Informationsverarbeitung: Dies hängt von zwei Faktoren ab: Verarbeitungskapazität Verarbeitungsmotivation Prozess der sozialen Informationsverarbeitung wird häufig mit der Funktionsweise eines Computers verglichen. Ähnlich wie der Arbeitsspeicher eines Computers ist auch die menschliche Verarbeitungskapazität begrenzt.  Ist eine Person mit mehreren Aufgaben gleichzeitig beschäftigt, verfügt sie für jede Einzelaufgabe nur noch über eingeschränkte Kapazitäten und Ressourcen (z.B. Aufmerksamkeit) → erhöht die Wahrscheinlichkeit heuristischer Verarbeitung. Art und Weise der Informationsverarbeitung hängt von der Verarbeitungsmotivation ab.  Wenn die zu treffenden Urteile oder Entscheidungen hohe persönliche Relevanz besitzen, sind Menschen typischerweise auch hoch motiviert, zu einem möglichst adäquaten Urteil zu kommen → erhöht Wahrscheinlichkeit systematischer Verarbeitung.  Relatives Verhältnis zwischen automatischer und kontrollierter Informationsverarbeitung: Läuft der kognitive Prozess weitgehend automatisch ab oder handelt es sich um einen kontrollierten Prozess? Automatische Prozesse sind u.a. dadurch gekennzeichnet: verbrauchen wenig kognitive Ressourcen + müssen nicht kontrolliert werden  (oder können nicht kontrolliert werden) + laufen unterhalb der Bewusstseinschwelle ab. Kontrollierte Prozesse benötigen demgegenüber: erhebliche kognitive Ressourcen, sie erfordern aktive Regulation, die von einer Person (zumindes teilweise) bewusst gesteuert werden kann.  Das Kontinuum-Modell von Susan Fiske und Steven Neuberg (z.B. Fiske & Neuberg, 1990) eines der einflussreichsten Modell zur Frage, wie sich Menschen Eindrücke von anderen Menschen bilden geht davon aus, dass die Eindrucksbildung stets mit einer automatischen Kategorisierung der fremden Person beginnt, die auf Grundlage leicht beobachtbarer Merkmale erfolgt. (Hautfarbe, Geschlecht, Alter) Infolge dieser automatischen Kategorisierung wird die Zielperson zunächst - ohne dass der Wahrnehmende das beabsichtigt - im Sinne ihrer Kategorienzugehörigkeit und der damit assoziierten stereotypischen Eigenschaft wahrgenommen (B: Als Schwarzer) Nur wenn die Motivation zu einer kontrollierten Form der Informationsverarbeitung vorhanden ist, wird die kategorien- oder stereotypenbasierte Informationsverarbeitung aufgegeben, bei der die wahrnehmende Person Schritt für Schritt die individuellen Eigenschaften und Merkmale der Zielperson bei der Eindrucksbildung berücksichtigt.  Infolge individualisierter Informationsverarbeiung stellen kategoriale Informationen dann nur noch einen Arpekt der vielen individuellen Charakteristika dar, die in den Gesamteindruck von der Zielperson mit einfließen (z.B. Collin, ein 25 Jähriger schwarzer Psychologiestunden, der gern über politische Themen diskutiert, Hunde mag und gut Fußball spielt) Duale-Prozess-Modelle: Modelle wie Kontinuum-Modelle von Fiske und Neuberg werden als Duale Prozesse Modelle bezeichnet, da sie zwei dintinkte Modi der sozialen Infoverarbeitung unterscheiden - hier: automatischer vs. kontrolliert Infoverarbeitung. 
  • 3.1.4 Zugrundeliegende Bedürfnisse Die Soziale Informationsverarbeitung ist funktional - sie dient grundlegenden Bedürfnissen. Menschen haben ein Bedürfnis nach akkuraten Informationen, positiven Informationen über sich selbst, und Informationen, die ihre Erwartungen, Einstellungen und Überzeugungen bestätigen. Diese Bedürfnisse steuern 1) die Selektion von Informationen und 2) die Art und Weise, wie Informationen verarbeitet werden.   Bedürfnis akkurat zu sein: ein angemessenes Bild von der sozialen Realität zu entwickeln ist lebenswichtig für den Menschen; Es stellt die Grundlage für effektive Umweltkontrolle dar. Zahlreiche sozialpsychologische Theorien gehen  daher davon aus, dass Menschen ein Bedürfnis danach haben, von sich selbst und von ihrer sozialen Umwelt ein möglichst akkurates Bild zu entwickeln. Diese Auffassung wird insbesondere im Rahmen von Attributionstheorien vertreten - Theorien , die sich damit befassen, wie Menschen ihr eigened Verhalten und das Verhalten anderer Menschen erklären. (Theorien der kognitiven Dissonanz) In Situationen, die für Menschen persönlich hochgradig relevant sind sind sie daher i.d.R motiviert, alle relevanten Informationen zu beachten und in systematischer Art und Weise zu verarbeiten, bevor sie ein Urteil oder eine Entscheidung treffen.  Allerdings ist diese Notwendigkeit nicht in jeder Situation gegeben, ud akkurate Informationen sind auch nicht immer erwünscht (z.B: wenn sie mit anderen BEdürfnissen konfligieren).  Das Bedürfnis, akkurat zu sein, ist daher nicht immer eine treibende Kraft in der sozialen Informationsverarbeitung.  kognitive Dissonanz; Bedürfnis nach Konsistenz:  Die Theorie der kognitiven Dissonanz von Leon Festinger (1957) ist eine weitere bedeutende Theorie, aus der sich explizite Aussagen hinsichtlich der Suche nach Verarbeitung von Info machen lassen.  Der Theorie zufolge verletzt die Wahrnehmung subjektiv-logischer Unvereinbarkeiten zwischen zwei oder mehreren thematisch relevanten Kognitionen das Bedürfnis nach kognitiver Konsistenz, was sich in einem unangenehmen Zustand innerer Anspannung nierderschlägt (kognitive Dissonanz)  Kognitionen sind beispielsweise dann dissonant, wenn sie nicht zueinander passen oder sich gegenseitig ausschließen. Um den Zustand kognitiver Dissonanz zu vermeiden, tendieren Menschen daher oft dazu, Info zu suchen, die mit ereits bestehenden Einstellungen und Meinungen im Einvernehmen stehen, während sie konträre Info eher vermeiden.  Diese Tendenz zur selektiven Suche nach konsistenten Informationen spielt auch bei der Aufrechterhaltung von Stereotypen eine wichtige Rolle. Menschen suchen selektiv nach Hinweisen, die ihre Stereotype bestätigen;  stereotypeninkonsistente Informationen werden hingegen eher vernachlässigt, ignoriert oder "wegerklärt". Bedürfnis nach positiver Selbstbewertung: Zahlreiche Untersuchungen dokumentieren, dass Menschen bestrebt sich, das eigene Selbstewertgefühl zu schützen und/oder zu steigern. Dieses Bestreben beeinflusst zum einen, welche selbstbezogenen Informationen Menschen aktiv suchen (solche, die geeignet sind ihr Selbstwertgefühl zu steigern) und welche sie vermeiden (solche, die ihr Selbstwertgefühl bedrohen) Menschen ziehen einen Teil ihres Selbstwertgefühls aus ihrer Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen.  Daher wirkt sich das Bedürfnis nach positiver Selbstbewertung auch auf die Interpretation und Beurteilung der Handlungen und Verhaltensweisen von Mitgliedern der Gruppe aus, zu denen der Wahrnehmende gehört.  Es wird erinnert werden, dass die weißen VP in dem Duncan'schen Experiment, wenn sie beobachteten, dass ein Weißer einen Schwarzen schubste, dessen Verhalten eher auf die äußeren Umstände als auf spezifische Persönlickeitseigenschaften zurückführten. Dieses Befundmuster steht im Einklang mit einer Vielzahl von empirischen Belegen, die dokumentieren, dass Menschen negative Verhaltensweisen, die von Angehörigen ihrer eigenen Gruppe ausgeübt werden , in einer Art und Weise erklären, die es ihnen erlaubt, ihr positives bild von der Gruppe (und damit auch ein positives Bild von sich selbst) aufrechtzuerhalten. 
  • 3.2 Die Rationalität von Entscheidungen Kan die menschliche Informationsverarbeitung als rational eingeschätzt werden? Gedankenexperiment: Sie bekommen vom Staat 10.000€ im Monat als bedingungsloses Grundeinkommen, alle anderen Menschen 5000€ Sie bekommen vom Staat 14.000€ im Monat als bedingungsloses Grundeinkommen, alle anderen Menschen 20.000€ Für beide Optionen gilt gleiche Kaufkraft bzw. gleiches Preisniveau (konstante Rahmenbedingungen) vielen Menschen erscheint intiutiv die Option A als sehr viel reizvoller als Option B, obwohl es eigentlich ökonomisch nicht sinnvoll ist, mehr unter sonst gleichen Bedingungen auszuschlagen - es ist ökonomisch sogar höchst irrational.  Ein rationaler Mernsch der seinen Nutzen maximieren möchte, müsste eigentlich Option B wählen.  Sind Menschen nun nicht rational, wenn sie sich für Option A entscheiden?
  • 3.2.1 Die Prospect Theory Rationalität als Nutzenmaximierung Die Rationalität menschlicher Infoverarbeitung = alte philosophische Streitfrage, die noch immer in der psychologischen Entscheidungstheorie und -forschung diskutiert wird.  Eine Antwort auf diese Frage gibt das Oaradigma, das la "Heuristiken und Verzerrungen" bezeichnet werden kann.  Kahnemann und Tversky (Nobelpreis): ein normativ rationales Individuum handelt nach dem Prinzip der Nutzenmaximierung d.h. es bedient sich in seinen Entscheidungen mathematischer bzw. statistischer Rationalität, da diese Art der Entscheidungsfindung den optimalen Nutzen einer Entscheidung ermitteln kann.  Aus diesem Verständnis von Rationalität heraus beobachteten die Forscher tatsächliches menschliches Entscheidungsverhalten in Dilemmasituationen und notierten, wann dieses Verahteln von der festgelegten mathematischen Rationalität  - also der optimalen Nutzenmaximierung abwich.→ Verzerrung (die Abweichungen im Entscheidungsverhalten) Verstoß gegen das Invarianzprinzip nach Rahmenverschiebung Eine solche Verzerrung wiesen Kaneman und Tversky z.B. nach, indem es ihnen gelang, Entscheidungsverhalten allein durch die Variation des Rahmens, in dem eine Entscheidung zu treffen war, zu beeinflussen.  Diese Beeinflussung kann als Beleg für den Verstoß gegen das Invarianzprinzip bei gleich bleibenden Wahrscheinlichkeiten verstanden werden.  Tversky und Kahneman stellten dazu ihren Untersuchungsteilnehmern zunächst folgende Aufgabe: Bitte stellen Sie sich folgende Situation vor. Die BRD bereitet sich auf den Ausbruch einer seltenen Krankheitsepidemie vor, die voraussichtlich 600 Menschen das Leben kosten wird. Zwei unterschiedliche Programme zur Bekämpfung dieser Krankheit wurden vorgeschlagen. Dabei sind die exakten wissenschaftlichen Schätzungen der Folgen der beiden Programme wie folgt: Bei Anwendung des Programms A werden 200 Personen gerettet Bei der Anwendun des Programms B gibt es eine Wahrscheinlichkeit von 1/3 dass 600 Per gerettet werden, und eine Wahrscheinlichkeit von 2/3, dass keine Person gerettet wird.  Entscheiungen unter positivem Rahmen (positiv frame): wurde die Entscheidung auf positive Art gerahmt (framing) → 72% der Untersuchungsteilnehmer für die Option A (als sicher bezeichnet)  → 22% Option B dies ist bemerkenswert, da aus rein mathematischer/statistischer Sachlogik die beiden Antwortoptionen genau den gleichen Erwartungswert haben, nämlich 200 Menschenleben zu retten.  Entscheidung unter negativem Rahmen (negative frame): Das gleiche Dilemma nur mit einem "negativen" Rahmen wurde nun anderen Untersuchungsteilnehmener von Tversky und Kahneman vorgelegt.  Der Begriff "retten" wurde durch den Begriff "sterben" ersetzt.  obwon die durchschnittliche Anzahl geretteter Menschenleben in allen Optionen 200 betrug, sorgten diese rein sprachlichen Änderungen für ein ganz anderes Antwortverhalten.  78% der Untersuchungsteilnehmer → Option B; 22%  → Option A Allein durch die Veränderung des Rahmens  →  entscheidungsverhalten der Untersuchungsteilnehmer werden stark beeinflusst, es wurde sogar fast gänzlich umgekehrt.  der deutsche Soziologe Hartmut Esser spricht davon, dass sich die Zeistruktur der Situation mit dem jeweiligen Rahmen verändert (z.B. Verlust vermeiden oder Gewinn behalten). Je nach Rahmen werden andere Handlungsbedingungen als angemessen, effizient oder überhaupt erst für  denkbar eingeschätzt Die erste Version ging von einem Gewinn an Menschenleben aus zweite Version ging von einem Verlust an Menschenleben aus, der verhindert werden muss.  Gewinne müssen demnach abgesichert und nicht mehr riskiert, Verluste möglichst komplett auf Kosten höheren Risikos vermieden werden.  Anhand der durchschnittlichen Antwortverschiebung konnten Kahneman und Tversky zeigen, dass Menschen in Situationen in denen sie von einem Verlust ausgehen, eher zu riskantem Verhalten neigen. wenn sie aber einen Gewinn erwarten, so bevorzugen Menschen eher risikoloses Verhalten, sie entschieden sich also für die sichere Option .  Die durchschnittliche Präferenz der Antwortoptionen wird stark von diesen Rahmenbedingungen beeinflusst, ohne dass die mathematischen/statistischen Grundlagen verändert werden.  dies zeigt, dass menschliches Entscheidungsverhalten von einem rein mathematisch/statistisch logischen Entscheidungsverhalten abweicht, das "Invarianz"   im Entscheidungsverhalten bei gleichen Wahrscheinlichkeiten verlangt (Tversky & Kahneman, 1986) Zusammenfassend schließen Kahneman und Tversky auf der Basis umfangreicher Studien, dass Entscheidungsverhalten von Menschen vor allem in den folgenden drei wesentlichen Punkten von einem komplett rationalen Entscheidungsverhalten abweicht:    1. Wahrscheinlichkeitseinschätzung: die Wahrscheinlichkeits des Eintreffens eines Ereinisses wird von Menschen häufig subjektiv falsch eingeschätzt → kl Wahrscheinlichkeiten werden überschätzt. Nur bei den Extremen der absoluten Sicherheit oder unmöglichen Ereignissen stimmt die subjektive Bewertung der Wahrscheinlichkeit mit der objektiven Realität überein.    2. Referenzpunkt: Menschen bewerten das Ergebnis von Entscheidungen immer in Relation zu einem Ausgangspunkt.  Gewinne werden gegenüber diesem Ausgangspunkt als positiv erlebt Verluste werden gegenüber diesem Ausgangspkt als neg erlebt Gewinn und Verlust und die damit einhergehenden Gefühle sind aber nicht linear miteinander verknüpft. → B: Fund 10€, 100€, 110€ Kahneman und Tversky gehen daher von einer S-förmigen Nutzenfunktion von Gewinn und Verlusten aus  Gewinne und Verluste unterscheiden sich nach dem damit assoziierten Gefühl + in ihrem Anstiegsverhalten. Kleine Verluste verursachen wesentlich mehr neg Gefühle als kleine Gewinne in Relation dazu positive Gefühle hervorbringen können.  Stellen sie sich vor, sie verlieren 10€  und finden kurz darauf wieder 10€. → Nach dieser Theorie blieben dann bei ihnen immer noch ein leicht negatives Gefühl übrig    3. Rahmung der Entscheidung:  Wie Entscheidungsalternativen bewertet werden, hängt nicht zuletzt davon ab, in welchem Rahmen sie gesehen werden. Wie im obigen Beispiel der Krankheitsepidemie, spielt nicht die objektive Qualität der Entscheidungsalternativen eine Rolle, diese ist in beiden Fällen ja gleich, sondern deren Einordnung in Gewinn oder Verlust.  Wie Menschen Entscheidungen rahmen, hängt mit Gewohnheiten, der Kultur und weiteren Einflüssen zusammen, die sich relativ schwer zu einem Begriff vereinheitlichen lassen.  Menschliches Entscheidungsverhalten ist demnach in vielen Fällen nicht rational im Sinne einer strengen mathematischen/statistischen Nutzenmaximierung. Menschen nehmen sich entwieder nicht die Zeit wirklich systematisch alle Informationen einer geg. Situation auszuwerten  o. haben kein mathematisch/statistisches Grundwissen.  Selbst wenn sid über dieses Wissen verfügten so verwenden es doch die wenigsten in ihren Alltagsentscheidungen.  Meist werden Entscheidungen lediglich aufgrund von Heuristiken getroffen. Nach dieser Feststellung geht es nun in der Forschung nach diesem PAradigma darum festzustellen, welchen Verzerrungen Menschen unterliegen  und welche Heuristiken sie anwenden, die solche Verzerrungen erklären können.  Kahneman und Tversky verweisen dabei vor allem auf drei zentrale Heuristiken, die Menschen anwenden, wenn sie sich entscheiden . Eine davon ist die schon weiter oben erläuterte Verfügbarkeitsheuristik. Weitere einflussreiche Heuristiken sind die Repräsentativitätsheuristik und die Anker- und Anpassungsheuristik.  Repräsentativitätsheuristik: Wenn Menschen Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen, so werden sie diese häufig anhand von Repräsentativitätsheuristiken generieren. Dabei betrachten sie Merkmale eines zu klassifizierenden Gegenstandes und schätzen ab, für welchen Bereich dieser typisch ist.  B: Tom entspricht dem Stereotyp eines Bankangestellten, es ist aber wahrscheinlicher, dass er Handwerker ist, da es in Deutschland mehr Handwerker als Bankangestellte gibt. Dennoch tippen die meisten auf den Bankangestellten.  N: Zahlenfolge 1,2,3,4,5,6 im Lotto erscheint unwahrscheinlicher als 4,15,23,34,5,16 unsere Intuition wird uns eher auf die 2. Zahlenfolge tippen lassen, obwohl beide Zahlenkombinationen im Grundgesamt gleich (un-)wahrscheinlich sind.  Die Anker- und Anpassungsheuristik : wird von Menschen angewendet, wenn diese eine Quantität abschätzen sollen.  die Schätzung orientiert sich an einem relativ willkürlich festgelegten Wert und wird von diesem ausgehend adjustiert. Rekordmeister Bayern München haben die meisten Deutschen Meisterschaften im Fußball → 22;  es sollen die Meisterschaften des Vizerecordmeisters FC Nürnberg gewonnen werden.  Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Schätzung höher ausfällt, wenn Ihnen wie eben der FC Bayern als Anker gegeben wurde, verglichen mit dem FC Schalke 04 der sieben Meistertitel errungen hat und damit in der ewigen Meistertabelle Rang Drei einnimmt.  Der Anker der errungenen Meistertitel der beiden Fußballvereine Bayern oder Schalke beeinflusst, ob Sie von 22 oder 7 etwas abziehen oder hinzufügen müssen, um die korrekte Zahl der Meistertitel von Nürnberg zu schätzen (wenn sie es nicht zuvor schon wussten). Menschen lassen sich bei Entscheidungen durch eigene Eindrücke und Vorgaben lenken ohne systematisch über Grundgesamtheiten oder mathematische Formeln nachzudenken. - sie bedienen sich ihrer Heuristiken. Ritov und Baron konnten z.B. zeigen, dass die meisten Menschen es unterlassen, ihr eigenes Kind gegen eine gefährliche Krankheit zu impfen, wenn die Gefahr einer Infektion durch die Impfung selbst besteht, aber wesentlich geringer ist.  Rational ist das Nicht-Impfen nicht in diesem Fall, es ist sogar für das Kind gefährlich, denn dadurch wird das Kind einer größeren Bedrohung ausgesetzt als nötig.  Diese Tendenz eine Handlung zu vermeiden, die potentiell Schaden zufügen könnte aber viel Wahrscheinlicher Schaden abwendet, wird als Auslassungsverzerrung (omissions bias) bezeichnet. Das Wissen um solche Verzerrungen und Heuristiken kann helfen, sinvolle Programme und Entscheidungshilfen zu entwickeln. Davon könnte nicht nur in der Medizin oder der Wirtschaft profitiert werden, sondern in fast allen Lebensbereichen. 
  • 3.2.2 Begrenzte Rationalität (Bounded Rationality) Können menschliche Entscheidungen als rational bezeichnet werden? Gerd Gigerenzer; "Begrenzte Rationalität": Gigerenzer und Kollegen kritisieren den Rationalitätsbegriff, der im oben skizzierten "Heuristiken und Verzerrungen" Paradigma verwendet wird.  → zu eng gefasst und würde nicht die Komplexität der alltäglichen LEbensumwelt berücksichtigen. Am Ansatz von Kahneman und Tversky werden also vor allem die folgenden zwei Punkte kritisiert Enge Normen: Rational sei hier nur Verhalten, das in Einklang mit statistisch/mathematischem Denken steht. Dies sei nicht sinnvoll, da                                 a) Entscheidungen meistend ledigliche einen Einzelall betreffen und damit per                 .    Definition nicht durch statistische Methoden  "richtig" erfasst werden können.                  b) Entscheidungen stehen immer in einem gewissen Kontext, welcher selbst definiert, .    welches Verhalten in ihm als rational zu bezeichnen ist. Zugrundeliegende Prozesse.: oft würden nur vage Heuristiken als Erklärung von Entscheidungsphänomenen angegeben, die oft auch noch doppeldeutig im Sinne ihrer Interpretierbarkeit seien. Konstatiert würde nur ein Verstoß gegen mathematisch/statistische Denkweisen. Die zugrunde liegenden Prozesse von Entscheidungen würden dadurch aber nicht deutlich gemacht. → so könnte die Aufgabe, den oben genannten Tom als Bankangestellte oder Handwerker einzuschätzen, durchaus auch als bloße Kategorisierungsaufgabe verstanden werden. Dies würde die Interpretation des durchschnittlichen Antwortverhaltens auf die Tom-Aufgabe, als einen irrationalen Verzicht auf die Berücksichtigung des Grundgesamts, nicht mehr zulassen.  Ausgangslage der Theorie der Begrenzten Rationalität ist die Beschränktheit der menschlichen Verarbeitungskapazität (Zeitdruck, Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit etc.) Der komplett rationale Mensch im Sinne des Heuristiken und Verzerrungen Paradigmas sei ein mythischer Superheld. Der alltägliche Mensch verfügt schlichtweg nicht über die Kapazitäten und Ressourchen, jede Entscheidung so lange hin und her abzuwägen, bis die tatsächliche mathematisch beste Wahl getroffen werden kann. Die Aufgabe ist es nun zu zeigen, dass menschliches Entscheidungsverhalten, wenn diese Zwänge berücksichtigt werden, durchaus als rational eingestuft werden kann.  Erklärung des Entscheidungsverhaltens durch die Anspruch-Anpassungs-Theorie: Nach dieser Theorie ist das Entscheidungsverhalten stark davon beeinflusst, welchem Anspruchslevel (aspiration level) eine Entscheidung überhaupt gerecht werden muss.  Je nach Anspruchslevel muss das entscheidende Individuum unterschiedlich viel Aufwand betreiben, um dieses Level zu erreichen.  B: das Anspruchslevel ist beim Kauf eines Autos wesentlich größer als beim Kauf von Orangen.  Wenn ein Auto gekauft werden soll, werden wesentlich mehr Optionen um Informationen gegeneinander abgewogen, wohingegen beim Kauf von Orangen weniger Sorgfalt, Zeit und Aufwand an den Tag gelegt wird.  Verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten liegen nicht einfach auf dem Tisch sondern müssen zunächst einmal gefunden werden, was Ressourcen benötigt Deshalb wird auch nur ein hohes Anspruchslevel bei solchen Entscheidungen gewählt, bei denen relativ viel davon abhängt. Die Suche nach möglichen Entscheidungsalternativen schreitet im Allgemeinen dabei nur so lange voran, bis eine Alternative als zufriedenstellend bewertet wird oder der Suchaufwand das Anspruchslevel für eine Entscheidung übersteigt.  Das Anspruchslevel ist keine Konstante → je nach situation flexibel anpassbar.  z.B. sollen nun nicht mehr nur einige Orangen für den Eigenbedarf, sondern mehrere Tonnen für eine Saftfabrik gekauft werden.  Entscheidungsverhalten lässt sich nach dieser Theorie nun im Dreiech der Begriffe "Anspruchslevel", "Zufriedenstellung" und "Anpassung an die Situation" begreifen.  In diesem Sinne wird Entscheidungsverhalten, das auf Heuristiken basiert, die schnell und sparsam sind (fast & frugal), verständlich und kosteneffektiv, mithin also rational. Die weitere Aufgabe in der Entscheidungsforschung ist es nun zu konstatieren             a) welche Heuristiken existieren?                                                                                            b) unter welchen Kontexten kommen diese zum Tragen bzw. sind sinnvoll? Aus dieser Perspektive heraus können nun Verzerrungen können nun Verzerrungen/ bzw. kognitive Illusionen als sinnvolle Adaption an eine komplexe Umwelt verstanden werden.  Eine kognitive Illusion betrifft z.B. die Sicherheit des eigenen Fahrstils→ es zeigt sich dass die meisten Fahrer ihren Fahrstil als überdurchschnittlich sicher bezeichnen. → es kann nicht sein, dass fast alle Menschen überdurchschnittlich sind, denn woher soll dann der Durchschnitt kommen? Die Aussage macht Sinn, wenn die Verteilung von Autounfällen hinzugezogen wird. einige wenige Autofahrer verursachen die meiste Anzahl von Unfällen pro Jahr. →  tatsächlich weist die meiste Anzahl von Autofahrern unterdurchschnittlich wenige Autounfälle auf, d.h. fährt überdurchschnittlich sicher.  Zusammenfassung: Wie die Rationalität der menschlichen Entscheidungsfähigkeit  eigenschätzt wird ist abhänging von:                                                                                                                            a) welche Bedeutung der Umwelt für den Entscheidungsprozess zugesprochen wird  .    und                                                                                                                                                   b) was in dieser Umwelt als Optimum erreicht werden soll. 
  • 3.2.3 Der Einfluss von Emotionen und Stimmungen Emotionen und Rationalität Frühere Rationalitätsdebatten wurden oft unter der Prämisse geführt, dass Rationalität nur dann möglich ist, wenn die Gefühle aus dem Entscheidungsprozess herausgehalten werden.  Diese Position gilt als veraltet Damasio Damasio behauptet bspw., dass wurd ohne Emotionen garnicht fähig wären überhaupt zu entscheiden.  Ohne Emotionen würden wur nur gleich einem zwanghaften Buchhalter auf beiden Seiten einer Entscheidung Argumente aufhäufen und dann zw. den Argumentbergen stehen bleiben. Erst unsere Emotionen würden uns anzeigen, auf welchem Argumentberg wir dann tatsächlich setzen.  → unsere Emotionen sind demnach aktiv an Entscheidungsprozessen beteiligt.  In der sozialpsychologischen Forschung gibt es keine einheitliche Definition des Emotionsbegriffs.  Als Arbeitsdefinition kann für die folgenden Darstellungen die Thede von William James über die Beschaffenheit von Emotionen dienen: Emotionen:                                                                                                                                            Das fühlen einer körperlichen Veränderung, welche auf die Wahrnehmung eines erregenden Ereignisses erfolgt. Einfluss von allgemeinen Stimmungen auf Entscheidungsprozesse. Im Gegensatz zum schwer zu bestimmenden Begriff der Emotion lässt sich nach Bless der Begriff der Stimmung relativ gut definieren , dies aber auch nur in Abgrenzung zur Emotion. Stimmung in Abgrenzung zur Emotion:                                                                                                  a) Stimmungen sind Gefühlszustände von geringerer Intensität  als Emotionen;                             b) Stimmungen sind nicht auf ein Objekt gerichtet ;                                                                                c) die Ursache von Stimmung liegt nicht im Aufmerksamkeitsfokus;                                                  d) Stimmungen ziehen keine bestimmte Reaktionen in Verhalten, Emotionen und                     .   Kognitionen nach sich;                                                                                                                            e) Stimmungen sind informativ für all die allgemeine Qualität des eigenen Zustandes.  Stimmungen beeinflussen unsere Kognitiven Entscheidungsprozesse genaue Vorhersage wie sie dies tun ist nicht einfach Da sich Stimmungen über lange Zeiträume erstrecken können und somit eine erhebliche Varianz an beobachtbaren Verhalten nach sich ziehen, → nicht leicht zu beobachten bzw. vorherzusagen, welches Verhalten nun genau aus einer Stimmung resultiert haben soll. →  deswegen ist die sozpsy Forschung dazu übergegangen gewisse eher allgemeine Denkstile zu identifizieren, die unter verschiedenen Stimmungen wahrscheinlicher angewendet werden.  Zumeist wird dabei zwischen positiver und negativer Stimmung unterschieden und die Auswirkungen dieser beiden Stimmungslagen untersucht.  Stimmung als Indikator für Verarbeitungstiefe Da Menschen ihre eigene Stimmung als Information für ihr Befinden verwenden können, kann sie ihnen als Anhaltspunkt für die Angemessenheit von aufwendigen oder weniger aufwendigen kognitiven Verarbeitungsstilen in einer gegebenen Situation dienen.  Es gibt in soz Situationen einfach keine objektven Indikatoren, die einem sagen, wann wie viele kognitive Ressourcen eingesetzt werden müssen, um ein effektives Verhaltensmuster zu zeigen.  Deswegen sind Menschen auf ihre eigenen Gedanken und Gefühle als einzige Datenbasis für eine Situationsanalyse angewiesen. Bless geht davon aus... dass Stimmungen vermitteln, ob eine Situation als problematisch (negative Stimmung) oder unproblematisch (positive Stimmung) gesehen wird.  Wird eine Situation als unproblematisch identifiziert, so besteht keine Motivation diese weiter zu verarbeiten.  Somit verlässt sich das positiv gestimmte Individuum vermehrt auf seine bestehenden allgemeinen Wissensstrukturen, um zu handeln, um zu planen  oder zu entscheiden.  Es verlässt sich z.B. auf seine Stereotype, Skripts oder Schemata. Wird eine Situation hingegen als problematisch eingeschätzt, ist es meist sinnvoll, sich von den eigenen ausgetretenen Pfaden zu lösen.  Es werden spezifischere Repräsentationen und genauere Problemanalysen notwendig. Das negativ gestimmte Individuum wendet also nicht mehr seine allgemeinen Wissensstrukturen an, sondern analysiert genauer, um ein Verhalten, Planen und Entscheiden zur Lösung der problematisc empfundenen Situation auszurichten.  Diese Feststellung könnte zu einem verfrühten Schluss führen, dass gut gestimmte Personen weniger kognitive Leistungen erbringen als schlecht gestimmte. Bless, Mackie und Schwarz konnten in der Tat zeigen, dass die Qualität von Argumenten vor allem von Menschen in einer traurigen Stimmung berücksichtigt wird. während auf freudig gestimmte die Qualität von Argumenten kaum Einfluss bezüglich deren Einstellungsänderung hatte.  Bei freudig Gestimmten wirkten schwache Argumente fast ebenso gut wie starke Argumente. Weiter konnte gezeigt werden, dass gut gestimmte Menschen eher als schlecht gestimmte auf Stereotype zurückgreifen, somit eher Stimuli ganzheitlich verarbeiten, anstatt sie auf ihre Komponenten hin zu analysieren. Sollten deswegen alle nur noch in einer schlechten stimmung lernen, da dann analytisch über das Lernmaterial nachgedacht wird?  Dies scheint nicht sinnvoll, da gerade gut gestimmte Menschen zu allgemein befriedigenden Problemlösungen und vor allem zu kreativeren Leistungen fähig sind.  Gerade das Verwenden von allgemeinen Wissensstruktren erlaubt es erst, neue Zusammenhänge zu entziffern.  Auch Höchstleoistungen von Menschen, wie sie unter dem Konzept des "Flow" beschrieben werden, sind Leistungen die unter einer positiven Stimmung erbracht werden und zu einer Optimierung des Verhaltenspotentials führen.  Flow:                                                                                                                                           Freudiges reflexionsfreies Aufgehen in glatt laufender Tätigkeit, die trotz hoher Beanspruchung ständig unter Kontrolle ist.  Stimmung als Motivationsregulativ: Außerdem sind Menschen im Allgemeinen motiviert sich in eine gute Stimmung zu versetzen und schlechte Stimmung zu meiden Menschen streben eine angemessene positive, optimistische Affektbalance im alltag an. Die eigene stimmung dient als ein Regulativ für die earbeitung von Aufgaben.  Sinkt die Stimmung während der Bearbeitung einer Aufgabe ab, z.B. durch Ermüdung, so sinkt auch die Motivation weiter zu arbeiten.  als Gegenmaßnachme wird es wahrscheinlicher, dass die Bearbeitung der Aufgabe gestoppt und eher solche tätigkeiten aufgesucht werden, die zur Wiederherstellung der positiven Affektbalance beitragen. Deswegen ist es auch eer ratsam Lernen so zu gestalten, dass dies zu einer guten Stimmung führt, damit die Motivation zu lernen über eine längere Zeit ohne besondere Anstrengung aufrecht erhalten werden kann.  Auch wenn Lernen unter schlechter Stimmung also zu mehr kognitivem Aufwand führen kann, so verkehrt sich doch dieser Vorteil durch den Verlust an Kreativität und Motivation in einen erheblichen Nachteil.  Joseph Forgas - Affect Infusion Modell (AIM): Ein Modell zur wirkung von Stimmung auf kognitive Prozesse. Es werden vier Prozesstrategien unterschieden, die Menschen anwenden und die unterschiedlich stark durch Stimmungen beeinflussbar sind.  der direkte Abruf eines bereits existierenden Verhaltens, Motivierte Verarbeitung für ein bereits gesetztes Ziel Anwendung einer Heuristik substantielle generative Verabeitung um Verhalten zu planen welche dieser Prozessstrategien verwendet wird, ist maßgeblich durch die jeweilige Person, deren Aufgabe und die Situation bestimmt. Diese vier Prozessstrategien lassen sich dahingehend unterscheiden, wie anfällig sie für den Einfluss von Affekten sind - wann Affekte in die Gedankenprozesse eindringen können.  1 +2 werden eher dann verwendet, wenn keine eigene Planung mehr vorgenommen werden muss und die Abfolge der nächsten Handlungsschritte relativ festgelegt ist. 3 + 4 werden eingesetzt wenn das zukünftige Verhalten noch nicht festgelegt ist.  Dementsprechend sind es vor allem 3 + 4 die durch Affekte beeinflussbar sind.  denn in diesen wird die eigene Stimmung und emotionale LAge als Faktum mit in die Bewertung der aktuellen Situation und in die sich daraus ergebenden Handlungsmöglichkeiten einbezogen, wohingegen die ersten beiden Prozessstrategien das FAktum der aktuellen eigenen Stimmung und emotionalen Lage kaum berücksichtigen. es ist also so, dass gerade wenn der meiste kognitive Aufwand nötig ist, also die substantielle generative Verarbeitungsstrategie gewählt wird, Affekte am wirksamsten das Handeln beeinflussen, wärend sie bei der bloßen ausführung einer Handlung um ein Ziel zu erreichen, relativ wenig Einfluss haben. Das AIM sagt also vorher, wann Affekte besonders viele Auswirkungen auf unser Denken und Handeln in sozialen Situationen haben.  Forgas imd Laham: argumentieren, dass positive Stimmung eher zur Verwendung von assimilativen schemabasierten Denkprozessen führt- während negative Stimmung eher akkomodative, auf die Umwelt gerichtete, Denkprozesse hervorruft.  Stimmung legt damit zwar die Qualität aber nach dem AIM nicht die Quantität dieser Denkprozesse fest.  Wie viel kognitiver Aufwand betrieben wird ist durch die Stimmung allein nicht determiniert, sondern durch die Verwendung der oben eingeführten vier Prozessstrategien.  Situation 1:                                                                                                                                                  Sie haben Ihrer Kommilitonin 20 €   geliehen   und   denken,   dass diese das eventuell vergessen hat. Wie sprechen Sie dies an? Situation 2:                                                                                                                                            Sie sind zum Essen bei einem Freund eingeladen, der stolz auf seine Kochkünste ist. Sie würden nun gerne et- was Ketchup zu ihrem Essen dazu haben, ohne Ihren Gastgeber zu beleidigen. Wie sprechen Sie dies an?  Schuldensituation → fällt es leichter das Anliegen vorzubringen als in der Ketchupsituation.  Ketchupsituation → mehr kognitiver Aufwand betreiben um die Anfrage zu formulieren Forgas versetzt nund seine Studenden in die beiden Anforderungssituationen.  Zuvor manipuliert er die Stimmung seiner Studenten, imdem er sie bat, sich entweder an freudige oder traurige autobiographische Situationen zu erinnern.  Hypothese: Freudig gelauntere Menschen → sollten einen direkteren, weniger höflichen Fragestil verwenden, da sie durch ihre positive Stimmung leichter auf positive Besispiele und Gedanken in ihrem Leben zurückgreifen, die sie bei der Formulierung ihrer Bitte zu Rate ziehen können.  Traurig gestimmte Menschen → eher indirektere, höflicheren Fragestil, aus Angst mit der eigenen Bitte zu verärgern.  tatsächlich ließen sich diese unterschiedlichen Wirkungen freudiger und negativer Stimmung belegen. Traurige Teilnehme → höflicher als fröhliche.  Dieser Effekt war umso größer je schwieriger die Situation war. → dies kann al ein Hinweis zur Gültigkeit der Annahmen aus dem AIM gedeutet werden. Die Stimmung war vor allem dann einflussreich, wenn die Studenten ihr Verhalten aktiv planen und durchdenken mussten. 
  • 3.3 Attribution 3.3.1 Begriffsbestimmung Im Folgenden geht e darum, nach welchen Prinzipien Menschen Erklärungen für das Verhalten anderer Menschen entwickeln - eine Frage, die im vorangehenden Abschnitt bereit wiederholt angklungen ist.  3.3.1 Begriffsbestimmung Im Mittelpunkt der Attributionsforschungs steht wie sich ein Beobachter das Verhalten eines Handelnden gegenüber einem anderen Menschen (oder einem Objekt) erklärt.  Als Attribution werden die subjektiven Schlussfolgerungen des Beobachters bezüglich des beobachteten Verhaltens (oder eines Ereignisses) bezeichnet.  Manchmal machen Menschen ihr eigenes Verhalten zum Gegenstand ihrer subjektiven Erklärungen - sie nehmen dann selbstbezogene Attributionen vor.  Die Zuschreibung von Ursachen eröffnet Menschen die Möglichkeit, den Wiedereintritt in Frage stehenden Ereignisses vorherzusagen und es dadurch unter Umständen zu kontrollieren Heider: der Begründer der Attributionsforschung, sah in dieser Funktion den Hauptgrund dafür, weshalb sich der Alltagsmensch überhaupt für Ursache-Wirkungszusammenhänge interessiert. Menschen machen sich daher nicht bei allen Ereignissen spontan Gedanken über deren Ursachen, sondern sie tun dies insbesondere dann, wenn diese ihr Bedürfnis nach Umweltkontrolle tangieren.  Menschen beschäftigen sich beispielsweise eher mit der Erklärung der Verhaltensweisen von Menschen, von denen sie persönlich abhängig sind, als von Personen, deren Verhalten für sie keine Bedeutung hat.  Aus dem gleichen Grund werden Attributionen auch eher durch unerwartete (im Vergleich zu erwarteten) oder durch negative (im Vergleich zu positiven) Ereignisse ausgelöst. Die Vielzahl möglicher Attributionen, die Menschen zur Erklärung des Verhaltens anderer Menschen bzw. des Eintretens von Ereignissen vornehmen können, lassen sich anhand einer Reihe unabhängiger Attributionsdimensionen systematisieren. Lokation: Liegen die subjektiv wahrgenommenen Ursachen für das beobachtete Verhalten oder Ereignis in der Person (personale oder interne Faktoren) oder liegen sie in der Situation und den Umständen (situationale oder externe Faktoren)? Stabiltität: sind die Ursachen stabil (nicht veränderlich oder fix) oder instabil (variabel)? Kontrollierbarkeit: Sind die Ursachen für den Handelnden kontrollierbar oder unkontrollierbar? Die Unterscheidung zwischen diesen Attritbutionsdimensionen sind insbesondere deshalb relevant, weil in Abhängigkeit der spezifischen Ausprägungen einer Ursachenzuschreibung auf diesen Dimensionen ganz unterschiedliche Meinungen, Bewertungen und emotionale Konsequenzen beim Beobater resultieren.  Experimentelles Beispiel: In einem Experiment zum Zusammenhang zwischen Attributionen und Affekten gaben Weiner, Graham und Chandler ihren Versuchspersonen Beschreibungen von verschiedenen negativen Verhaltensweisen (z.B. Schulden nicht zurückzahlen, eine Prüfung nicht bestehen)  Für jedes Ereignis wurden acht verschiedene Ursachen dargeboten, die sich jeweils aus der Kombination der oben beschriebenen Attributionsdimensionen ergaben.  (d.h. Intern/extern x stabil/instabi x kontrollierbar/unkontrollierbar) Wahrnehmung kontrollierbarer Ursachen führte zu Ärger,  Wahrnehmung unkontrollierbarer Ursachen zu Mitleid.  Beide Emotionen wurden verstärkt wenn wenn zudem interne und stabile Urachen Vorlagen.  Kobination intern/stabil/kontrollierbar bewirkte den größten Ärger Kombination intern/stabil/unkontrollierbar bewirkte das meiste Mitleid.  Die Art der Erklärung eigenen Erfolgs bzw. Misserfolgs spielt auch eine wichtige Rolle für das Selbstwertgefühl.  So konnte gezeigt werden, dass die Attribution eigenen Erfolgs auf interne und stabile Faktoren (z.B. die eigenen Fähigkeiten ) Stolz und Selbstvertrauen auslöst. Die Attribution eigenen Misserfolgs auf interne und stabile Faktoren hat hingegen negative Affekte → Niedergeschlagenheit + Enttäuschung zur Folge.  Attributionsstil = relativ zeitstabile Tendenz einer Person, über verschiedene Situationen hinweg bestimmte Erklärungsmuser zu verwenden.  Depressive Menschen weisen bspw. häufig einen pessimistischen Attributionsstil auf, der darin besteht, dass sie eigene Misserfolge unabhängig davon, ob sie dafür verantwortlich sind oder nicht, auf stabile, interne und kontrollierbare Faktoren zurückzuführen.
  • 3.3.2 Attributionsprozess Wie gehen Menschen vor, wenn sie die Ursachen von beobachteten Handlungen anderer Menschen erschließen? Zur Beantwortung diese Frage wurden unterschiedliche Theorien und Modelle entwickelt.  Korrespondierende Schlussfolgerungen Im Zentrum der Theorie der koresspondierenden Schlussfolgerungen von Jones und Davis steht die Frage, wie Menschen von einer beobachteten Handlung auf die Dispositonen (Persönlichkeitsmerkmale, Einstellungen, Motive etc.) des Handelnden schließen, die ihn zu dem Verhalten veranlasst haben (bsw. die in diesem sinne mit dem Verhalten korrespondierten) Die Theorie postuliert zwei wesentliche Schritte: In einem ersten Schritt muss der Beobachter entscheiden, ob der Handelnde die Handlung mit Absicht ausgeführ hat (Kannte er die Konsequenzen siener Handlung? Hatte er die Fähigkeit, die Handlung auszuführen?) -zufällig ausgeführte Verhaltensweisen haben in der Regel keinen Informationsgehalt für zugrundeliegende Dispositionen.  In einem zweiten Schritt muss der Beobachter dann entscheiden, welche Dispostion(en) den Handelnden zu der konkreten Handlung veranlasst haben. Als aufschlussreich für zugrundeliegende Disposition werden der Theorie zufolge vom Beobachter solche Handlungen angesehen, die unter der Bedingung der Wahlfreiheit ausgeführt wurden (das Befolgen eines Befehls unter Zwang lässt beispielsweise keine Rückschlüsse auf zugrundeliegende Dispositionen zu)  um für eine Handlung verantwortliche Disposition zu ermitteln, vergleicht der Beobachter der Theorie zufolge sämtliche Verhaltensmöglichkeiten, die der Handelnde zur Auswahl hatte, im Hinblick auf ihre spezifischen Konsequenzen miteinander.  Spezifische Konsequenzen sind solche, die ausschließlich mit einer bestimmten Handlungsalternative, nicht jedoch mit anderen möglichen Handlungen einhergehen (Prinzip der nicht-gemeinsamen Effekte) Allerdings sind nicht alle spezifischen Konsequenzen einer Handlung gleichermaßen informativ. Aufschlussreich sind insbesondere solche, deren Wert im Allgemeinen als gering oder sogar negativ eingeschätzt wird.  Entscheidet sich eine Psychologin bei der Auswahl mehrerer Stellenangebote für jenes mit dem höchsten Einkommen, so sagt das für den Beobachter relativ wenig über ihre individuellen Eigenschaften - die meisten anderen Menschen hätten sich in derselben Situation vermutlich ebenso entschieden.  Ganz anders hingegen, wenn sich die Zielperson für die Stelle mit den längsten Arbeitszeiten und den schwierigsten Klienten entscheidet.  Dann würde ihr ein Beobachter vermutlich ein hohes persönliches Interesse an ihrer beruflichen Tätigkeit oder großen Idealismus zuschreiben. Kovariation und kausale Schemata Theorie von Kelley ist die allgemeinste und einflussreichste aller Attributionstheorien. Kelley unterscheidet drei Arten von Attributionen: Personenattributionen (die Ursachen liegen in der beobachteten Person) Stimulationsattribution (die Ursachen liegen in Eigenschaften eines Reizes bzw. der Umgebung) Umständeattributionen (die Ursachen liegen in spezifischen Umständen zu bestimmten Zeitpunkten) Verfügt eine Person aufgrund wiederholter Verhaltensbeobachtungen über Informationen aus mehreren Informationsquellen, dann wird die entsprechende Ursache Kelley zufolge nach dem Kovariationsprinzip ermittelt. Dieses Prinzip besagt, dass ein beobachteter Effekt derjenigen Ursache zugeschrieben wird (derPerson, dem Stimulus oder den Umständen) mit der er über die Zeit hinweg kovariiert. Zur analyse potentieller Ursache-Wirkungsbeziehungen nach dem Kovariationsprinzip ziehen Menschen informationen aus drei unterschiedlichen Quellen heran.  Das genaue Vorgehen lässt sich am besten an einem beispiel verdeutlichen.  B: Stellen sie sich vor, ein Lehrer beobachtet, dass Tim seinem Mitschüler Lars auf dem Pausenhof androht, ihn zu verprügeln.  Konsensinformationen resultieren aus Beobachtungen der Reaktionen anderer Personen auf den Stimulus. Im Beispielfall wäre der Konsens hoch, wenn andere Schüler sich ähnlich wie Tim gegenüber Lars verhalten (z.B. ihm ebenfalls drohen oder ihn drangsalieren) Distinktheitsinformationen resultieren aus Beobachtungen des Verhaltens der Person in anderen Situationen (gegenüber anderen Stimuli). Im Beispielfall wäre die Distinktheit hoch, wenn Tim außer Lars keinen seiner Mitschüler je bedroht oder drangsaliert hat.  Konsistenzinformationen resultieren aus Beobachtungen des relevanten Verhaltens über die Zeit. Im Beispielsfall wäre die Konsistenz hoch, wenn Tim Lars zu verschiedenen Zeitpunkten wiederholt bedroht und drangsaliert hat. Bei einer dichotomen Ausprägung der jeweiligen Informationen (hoch vs. niedrig) resultieren acht unterschiedliche Informationsmuster Zu einer Personenattribution kommt es nach Kelley dann, wenn geringer Konsensus + geringe Distiktheit + hohe Konsistent besteht. d.h. das Ereignis oder Verhalten kovariiert mit der Person (Niemand außer Tim drangeliert Lars, Tim drangeliert auch andere Klassenkameraden; Tim hat Lars auch schon früher drangeliert.  Die Schlussfolgerung des Lehrers ist daher: Tim ist ein aggressiver Rabauke. Personen attribuieren eher auf den Stimulu: bei hohem Konsensus, hoher Distinktiheit und hoher Konsistenz attribuieren Personen hingegen eher auf den Stimulus (Lars Drangelierung, liegt daran, dass er ein sozialer Außenseiter ist); Bei niedrigem Konsensus, hoher Distinktheit und niedriger Konsistenz attribuieren Personen eher auf die Umstände (Tim und Lars haben offenbar Streit). Konfigurationsprinzip: Es gibt eine Reihe von experimentellen Untersuchungen, die in Übereinstimmung mit dem Kovariationsprinzip demonstrieren, dass Konsensus-, Distinktheits- und Konsistenzinformationen Einfluss auf die Attributionen haben, die Menschen vornehmen.  Das Konfigurationsprinzip: Es gibt eine Reihe von experimentellen Untersuchungen, die in Übereinstimmung mit dem Kovariationsprinzip demonstreieden, dass Konsensus- Distinktheits- und Konsistenzinformationen Einfluss auf die Attributionen haben, die Menschen vornehmen. Das Kovariationsprinzip beruht allerdings auf einem kognitiv äußerst anspruchsvollen Prozess der Datenanalyse - tatsächlich gleicht er einer naiven Version der statistischen  Varianzanalyse.  Zudem setzt die Anwendung dieses Prinzips voraus, dass Personen über eine Vielzahl von Informationen verfügen - eine Voraussetzung, die in vielen Situationen, in denen Menschen kausale Schlussfolgerungen anstellen, nicht gegeben ist.  Kelley räumt daher ein, dass das Kovariationsprinzip "Idealcharakter" habe und dass Menschen in Situationen, in denen ihnen nur unvollständige Informationen vorliegen (oder ihnen die Zeit der Motivation zur systematischen Verarbeitung feht), auf andere Art und Weise zu kausalen Schlussfolgerungen gelangen: Sie greifen auf kausale Schemata zurück (Dieser Prozess wird auch als Konfigurationsprinzip bezeichnet).  Kausale Schemate: Wissensstrukturen, in denen durch Erfahrung gewonnene abstrakte Annahmen darüber repräsentiert sind, welche Ursachenfaktoren für bestimmte Arten von Ereignissen verantwortlich sind, bzw. wie diese Ursachenfaktoren zusammenspielen.  zwei Arten von kausalen Schemata:  solche, explizit Annahmen über die möglichen und wahrscheinlichen Ursachen machen. solche die zur Ergänzung unvollständiger Informationen dienen (Ergänzungsschemata) zur Kategorie 1. gehört das Schema der multiplen hinreichenden Ursachen: dieses Schema repräsentiert die Annahme, dass für das auftreten ein und desselben Effekts (z.B. Prüfungsversagen) unterschiedliche Ursachen hinreichend sein können (entweder mangelnde Begabung oder ein zu hoher Schwierigkeitsgrad der Prüfungsaufgaben, oder private Probleme des Prüflings.  Kelley ging davon aus, dass Schlussfolgerungen auf der Basis kausaler Schemate durch die Anwendung abstrakter Attributionsprinzipien unterstützt werden.  Abwertungsprinzip: Vorwissen → Menschen neigen dazu für das Auftreten eines bestimmten Effekts weniger Gewicht beizumessen, wenn gleichzeitig andere plausible Ursachen für den Effekt ebenfalls gegeben sind, als wenn sie allein vorhanden wäre  B:Ein Prüfer würde dementsprechend das Prüfversagen eines Prüflings, weniger auf dessen mangelnde Begabung zurückführen, wenn er weiß, dass dieser sich gerade von seiner Freundin getrennt hat, als wenn ihm diese alternative Ursachenerklärung nicht bekannt ist. Aufwertungsprinzip: Faktoren, die gegen das Auftreten eines Effekts wirken, verleiten Menschen hingegen dazu, einer plausiblen förderlichen Ursache für eine Handlung eine stärkere Wirkung zuzuschreiben, als wenn diese Ursache alleinevorliegt.  B: Wenn der Prüfer über die privaten Probleme des Prüflings weiß, würde er dementsprechend vermutlich im Fall einer erfolgreichen Prüfungsleistung eher dazu tendieren, auf eine besondere Begabund des PPrüflings zu schließen, als er dies ohne das Wissen um diesen hemmenden Faktor getan hätte.  Duale-Prozess-Modelle der Attribution: die meisten neueren Modelle gehen davon aus, dass Menschen -obwohl sie dies prinzipiell können - nur in den seltensten Fällen derartig datengeleitet, systematisch und kontrolliert vorgehen, wie es das Kovariationsprinzip erfordert.  Stattdessen bilden sie ihre Attributionen offenbar in vielen Fällen mehr oder weniger automatisch.  Daniel Gilbert und Kollegen gehen in ihrem Modell von einem zweistufigen Attributionsprozess aus.  Wenn Menschen das Verhalten einer Person beobachten, bilden sie zunächst relativ automatisch eine Personenattribution (d.h. sie vernachlässigen situative externe Faktoren und führen das Verhalten auf in der Person liegende bzw. interne Ursachen bzw. Dispositionen zurück). Welche Dispositionen? →  wird dem Modell zufolge maßgeblich durch die Erwartungen des Beobachters beeinflusst.  Zu  einem weiteren Schritt der Informationsverarbeitung kommt es nur, wenn die Person über die nötigen kognitiven Ressourchen verfügt und sie entsprechend motiviert ist, diese zu verwenden. → Sind diese Voraussetzungen gegeben wird ein kontrollierter Attributionsprozess eingeleitet, in dem systematisch weitere Informationen zur Schlussfolgerung herangezogen werden ( z.B. Informationen über den Einfluss von Situationsfaktoren).→ die ursprüngliche dispositionale Schlussfolgerung wird dann ggf. modifiziert oder möglicherweise vollständig durch eine andere Attribution ersetzt. (situationsbezogene Korrektur)  Die zentralen Annahmen diese Modells, das eine Reihe der in den vorangehend dargestellten Attributionstheorien postulierten Prozesse integriert, werden durch vielfältige Forschungsbefunde bestätigt. 
  • 3.3.3 Attributionsverzerrungen Auch wenn Menschen bemüht sind, die für die Erklärung einer beobachteten Verhaltensweise (oder eines Ereignisses) relevanten Informationen sorgfältig zu verarbeiten, tendieren sie dazu, einigen Erklärungen gegenüber anderen den Vorzug zu geben, obwohl dies sachlich nciht gerechtfertigt ist (d.h. dihre schlussfolgerungen sin din systematischer Art und Weise verzerrt). Die Forschung hat u.a. die folgenden Verzerrungen im Attributionsprozess identifiziert:    Korrespondenzverzerrung: Beobachter neigen generell dazu, das Verhalten eines Handelnden eher auf interne als auf externe Faktoren zurückzuführen. Ursachen für ein Verhalten werden somit eher der handelnden Person ( ihren Dispositionen, Motiven etc.) als der Situation oder den Umständen (z.B. äußeren Zwängen) zugeschrieben.  Kulturvergleichende Studien zeigen allerdings, dass kulturelle Faktoren für die Stärke der Ausprägung dieser Verzerrung verantwortlich sind Menschen aus Gesellschaften, deren Kulturen durch individualistische Ideologien geprägt werden (z.B. die USA oder westeuropäische Länder) → neigen stärker zu dispositionalen Erklärungen  als Menschen, die in einer kollektivistischen Kultur sozialisiert wurden (z.B. Japan oder Indien)  Choi et al. vertreten die Auffassung, dass dieser Unterschied auf einer höheren Sensibilität von Angehörigen kollektivistischer Kulturen für den Einfluss von Situationsfaktoren beruht; sie führen dies auf eine stärker kontextbezogene (laientheoretische) Konzeption der Persönlichkeit in diesen Kulturen zurück.     Akteur-Beobachter-Divergenz: Obwohl Menschen das Verhalten anderer Personen oft automatisch auf Dispositioinen des Handelnden zurückführen, gibt es eine spezifische Divergenz zwischen Akteuren und Beobachtern, wenn es um die Zuschreibung von URsachen geht.  Interessanterweise neigen Menschen nämlich dazu, ihr eigenes Handeln (d.h., wenn sie selbst der Akteur sind) stärker auf externe oder situationale als auf interne oder dispositionale Faktoren zurückzuführen.  Wie Storms in einem  Experiment nachweisen konnte, besteht ein Grund für diese Verzerrung in der unterschiedlichen Ausrichtung der Aufmerksamkeit bei der Verhaltensbeobachtung. Wenn Menschen das Vehalten eines anderen Menschen bobachten →wird diese (und deren Verhalten) als "Figur" vor dem "Hintergrund" der Situation wahrgenommen. Beim eigenen handeln → Aufgrund der eigenen Perspektive ist die Aufmerksamkeit auf Merkmale der Situation gerichtet, situative Faktoren sind daher auffälliger als das Verhalten selbst.  Im Einklang mit dieser Erklärung konnte Storms zeigen, dass die Akteur-Beobachter-Divergenz umgekehrt werden kann, wenn man dem Handelnden das Geschehen aus der Perspektive eines Beoobachters zeigt und umgekehrt.  Experiment: VP sehen FIlm : Gruppe a) wird ein Film gezeigt, der aus der Perspektive des Handelnden gedreht wurde → Vp attribuierten beobachtetes Verhalten stärker auf Situationsfaktoren.            Gruppe b) wird ein Film gezeigt der aus der Perspektive des Beobachters gedreht wurde.  → Vp atrribieren beobachtetes Verhalten weniger stark auf Situationsfaktoren wie in Gruppe a) → attributieren Verhalten auf Personenfaktoren zurück.     Selbstwertdienliche Attributionsverzerrung:  Diese Art der Verzerrung spielt insbesondere in Leistungssituaionen eine Rolle; sie dient der Steigerung oder dem Schutz des Selbstwertgefühls. Um ihr Selbstwertgefühl zu steigern, → führen Menschen die eigenen Erfolge typischerweise in höherem Maße auf (stabile) interne Faktoren zurück (Fähigkeiten, Begabung) als vergleichbare Erfolge anderer Personen. Um ihr Selbstwertgefühl zu schützen → die eigenen Misserfolge werden im Unterschied zu den Misserfolgen anderer Personen hingegen eher auf externe Faktoren zurückgeführt (Schwierigkeit der Aufgabe, Pech)  Kapitelzusammenfassung:  Die soziale Informationsverarbeitung lässt sich in drei Schritte unterteilen Wahrnehmung Enkodierung Urteilen Zu welcher Interpretation der sozialen Realität eine Person gelangt, hängt maßgeblich davon ab, wie sie die Informationen verarbeitet: eher konzept oder her datengeleitet.  eher systematisch oder eher heuristisch eher automatisch oder eher kontrolliert Ob Menschliches Entscheidungsverhalten als rational  eingeschätzt wird, hängt dacon ab, welche Bedeutung der Umwelt und der Optimierung einzelner Entscheidungen verliehen wird. Mathematisch statistische Rationalität erreichen Menschen mit ihren Entscheidungen im Alltag selten.  Meistens orientieren sie sich an Heuristiken → kosteneffektiv Die Selektion und Verarbeitung von Informationen wird auch durch grundlegende Bedrüfnisse beeinflusst: Menschen haben zwar ein starkes Bedürfnis danach, ein akkurates Bild von der sozialen Realität zu entwickeln, sie streben allersing auch danach, dass dieses Bild mit ihren eigenen Erwartungen übereinstimmt und ihr Bedürfnis nach positivher Selbsbewertung nicht verletzt. Entscheidungen sind vor allem dann durch momentane Stimmungen beeinflussbar, wenn aktuell mehr kognitiver Aufwand für die Planung von Verhalten betrieben werden muss.  Positiv gestimmte Menschen verlassen sich dabei eher auf ihre allgemeinen Wissensstrukturen, während negativ gestimmte Menschen analytischer denken.  In vielen sozialen Situationen versuchen Menschen, die Ursachen des Verhaltens anderer Menschen zu ergründen. Das Kovariationsprinzip beschreibt einen hoch systematischen Prozess der Ursachenanalyse, bei dem ein Beobachter Informationen aus mehreren Informationsquellen berücksichtigt.  In Situationen, in denen nur unvollständige Informationen vorliegen (oder die Zeit oder Motivation zur systematischen Verarbeitung fehlen), greifen Menschen häufig auf einfachere Strategien zurück.  Sie verwenden einfache kausale Schmata oder verlassen sich auf eine Erklärung, die sie automatisch auf der Grundlage weniger Infromationen ableiten die kausalen Sclussfolgerungenm die Menschen bezüglich des eigenen Verhaltens und des Verhaltens anderer Menschen ziehen, können durch bestimmte kognitive und/oder motivationalte Prozesse verzerrt sein.