Maschinenbau Werkstoffkunde (Subject) / Die berühmten 52 Fragen (Lesson)

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Vorbereitung auf die Klausur Werkstofftechnik I im WS 2010/2011 an der Uni Siegen

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  • Wodurch werden die Eigenschaften von Werkstoffen bestimmt? nBindungsart (Atombindung, Ionenbindung, Metallische Bindung Sekundäre Bindung) nAnordnung der Atome im Festkörper (Kristallgitter/Gefüge)
  • Was ist ein Struktur-, was ein Funktionswerkstoff? Beispiele? nBei Strukturwerkstoffen interessieren die mechanischen Eigenschaften (Beton-Druckfestigkeit) nbei Funktionswerkstoffen die physikalischen (Si-Halbleiter)
  • Was versteht man unter dem Gefüge von Werkstoffen? nDas Gefüge ist die mikroskopische Anordnung der einzelnen Kristalle und Störungen.
  • Wie kann das Gefüge von Werkstoffen modifiziert werden? Durch Rekristallisation, Wärmebehandlung, Kaltumformung und Warmumformung
  • Was ist eine glasartige (amorphe) Struktur? Struktur maximaler Unordnung (z.B. Glas)
  • Welche Methoden werden eingesetzt, um den atomaren Aufbau von Werkstoffen zu bestimmen? Untersuchung erfolgt mit diffraktometrischen Methoden z.B. Röntgen oder Elektronenbeugung
  • Nennen Sie mindestens vier Kristallsysteme. n kubisch ntetragonal nrhombedisch nhexagonal nmonoklinisch
  • Welche Kristallbaufehler gibt es? n0-dimensional (Punktfehler) ¨  Leerstellen ¨ Zwischengitteratome ¨ Fremdatome n1-dimensional (Linienfehler) ¨ Versetzungen n2-dimensional (Flächenfehler) ¨ Korngrenzen ¨ Zwillingsgrenzen ¨ Stapelfehler
  • Welche technische Bedeutung haben Leerstellen, Versetzungen, Korngrenzen? nLeerstellen: ¨ Diffusion ¨ elektrische Leitfähigkeit ¨ Härte nVersetzungen: ¨ Festigkeit ¨ plastische Verformbarkeit nKorngrenzen: ¨ Festigkeit ¨ Verformbarkeit
  • Wodurch wird die Festigkeit (def. durch den Beginn der plastischen Verformung) von Werkstoffen bestimmt? nKörnung nGefüge (homo/heterogen) nZahl der Gleitebenen nBindungsart der Atome
  • Welche atomaren Bindungsarten gibt es? Beschreiben Sie die Art der Bindung, geben Sie Beispiele und nennen Sie technische Eigenschaften, die sich aus dem Bindungscharakter ergeben. nIonenbindung: ¨ vollständiger Elektronenübergang und damit elektrostatische Wechselwirkung ¨NaCl, NaF,MgO, BaTiO3 ¨Sauerstoffsensoren, Dielektrika, Supraleiter nAtombindung: ¨ Bildung gemeinsamer Molekülorbitale durch Teilung  von Valenzelektronen ¨Diamant (extrem hart, Schneidwerkstoff, optischer Werkstoff ¨Graphit (Elektrodenwerkstoff, Leichtbauverbundwerkstoff) ¨Si,GaAs, InSb Halbleiter nMetallische Bindung   ¨ Überlappung der Energiezustände (Orbitale) vieler Metallatome, kein diskreter Bindungstyp, sondern Elektronengas, elektrostatische Anziehung ¨ Fe, Cu, Al    ¨elektr. Leitfähigkeit, verformbar
  • Welche Bindungsarten treten in Polymerwerkstoffen auf? nAtombindungen zwischen den Kohlenstoffatomen der Molekülketten nVan-der-Waals-Bindungen zwischen den Ketten
  • Was sind die häufigsten Kristallstrukturen bei metallischen Werkstoffen? Beispiele? nhexagonal dichteste Packung (hdp) ¨ Mg, Li nkubisch flächenzentriert (kfz) ¨ Cu, Ag nkubisch raumzentriert (krz) ¨ W, Cr
  • Wodurch wird der Schmelzpunkt von Werkstoffen bestimmt? nDer Schmelzpunkt ist die Temperatur, bei der die freie Gibbsche Energie der festen Phase mit der der flüssigen übereinstimmt. n Beim Schmelzen muss Energie aufgebracht werden, um die Bindungen im Kristall, van-der-Waals Kräfte oder Wasserstoffbrückenbindungen zu lösen. Somit hängt der Schmelzpunkt von den intermolekularen Kräften ab.
  • Was ist ein Zustandsdiagramm? nBei Werkstoffen, die aus mehreren Elementen bzw. Phasen bestehen, werden Zustandsdiagramme erstellt, um die Verteilung dieser Komponenten auf die auftretenden Phasen sowie deren Mengenanteile zu beschreiben. n Das Zustandsdiagramm gibt, aus thermodynamischen Gleichgewichtsprinzipien abgeleitet, für einen konstanten Druck in Abhängigkeit vom Mischverhältnis  und der Temperatur die Zusammensetzung und Mengenangaben an.
  • Warum verwendet man beim Fe-C-System im allgemeinen das metastabile Zustandsdiagramm Fe-Fe3C? nIn der technischen Anwendung im Eisenkohlenstoffsystem liegt Kohlenstoff chemisch gebunden als Fe3C (Eisencarbid) vor, da sich die stabilere Gleichgewichtsphase Graphit erst nach sehr langen Glühzeiten einstellt.
  • Beschreiben Sie anhand des Phasendiagramms das Abkühlverhalten einer Stahlschmelze (z. B. mit 5 At.% C) und nennen Sie damit verbundene technische Probleme. n> 1450°C  völlige Mischbarkeit in der Schmelze n< 1450°C   Bildung von Schmelze + Austenit n= 1320°C  (Soliduskurve) Erstarrung Austenit n< 870°C    Austenit wandelt sich um in Fe3C n< 723°C     kein Austenit mehr, nur noch Perlit
  • Wodurch entstehen Lunker bei der Erstarrung von Legierungen? Warum kommt es bei der Erstarrung von Metallschmelzen in Tiegeln häufig zur Ausbildung von Stengelkristallen? nWenn die Schmelze bei großen Wandstärken von außen nach innen erstarrt, wird Schmelze eingeschlossen. Die mit der Abkühlung verbundene Volumenkontraktion kann dann nicht mehr durch nachfließende Schmelze ausgeglichen werden und es entstehen Lunker. nDie Tiegelwand dient dabei als Fremdkeim. Die Kristalle wachsen von der Wand aus ins innere genau entgegengesetzt der Richtung der schnellsten Wärmeabfuhr.
  • Was ist eine eutektische Erstarrung? Wie sieht das Gefüge aus? nBei der eutektischen Erstarrung befinden sich Schmelze und die 2 festen Phasen im Gleichgewicht. n Bei der Erstarrung bilden sich die a- und b - Mischkristalle als Lamellenpakete.
  • Wie können Konzentrationsunterschiede in Werkstoffen ausgeglichen werden? nDurch Diffusion
  • Was ist eine intermetallische Phase? nAus dem Überschuss von Legierungselementen im Wirtsgitter entstehen Kristalle mit anderen Gittern als beide Komponenten besitzen. nDiese Phasen haben neben Metallbindungen Anteile von Ionen oder    Elektronenpaarbindungen.
  • Bei der Erstarrung einer Schmelze geht die Keimbildung dem Keimwachstum voraus. Erläutern Sie, wie es zu homogener Keimbildung kommt. Wie ändert sich die Energiebilanz (qualitativ) bei heterogener Keimbildung? nDie homogene Keimbildung geht von der Entstehung kugelförmiger Keime innerhalb der Schmelze aus. Als Triebkraft bei der Bildung einer neuen Phase wirkt die Abnahme der freien Gibbschen Enthalpie DG. Der Keimbildung entgegen wirkt die aufzubringende Grenzflächenenergie, da zwischen den Phasen eine Grenzfläche geschaffen wird. Da beide Effekte vom Keimradius abhängen, ergibt sich ein kritischer Keimradius. Keime mit größerem Radius können wachsen, kleinere zerfallen wieder. nDie heterogene Keimbildung tritt z.B. an Tiegelwänden auf. An der Tiegelwand wird die Grenzflächenarbeit stark erniedrigt, so dass wenig Energie für den Keimwachstum benötigt wird.
  • Was ist ein ZTU-Diagramm? Welche technische Bedeutung hat es? nDas Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubild beschreibt den zeitlichen Verlauf von Umwandlungsvorgängen einer Legierung (konstante Zusammensetzung) als Funktion der Temperatur. nDas Zustandsdiagramm beschreibt lediglich das Gleichgewicht.
  • Wodurch kann die Festigkeit in (plastisch verformbaren) Metallen erhöht werden? (Härtungsmechanismen) nKaltverformen: Walzen,Hämmern,Drahtziehen nKornfeinung: Zumischen von Legierungselementen, Rekristallisation nMischkristallhärten: Beimischen von Fremdatomen die als Verankerung von Versetzungen dient nAusscheidungshärtung: Überschuss an Legierungsatomen (in/kohärent) nDispersionshärtung: pulvermetallurgische Beimischung von Fremdpartikeln
  • Welche Wärmebehandlung muss man durchführen, um einen Werkstoff durch Ausscheidungen zu härten? nLösungsglühen: vorhandene Ausscheidungen gehen in die Lösung nSchnelles Abkühlen: Die Gitter der Mischkristalle bleiben erhalten nAuslagerung: Entmischung und Ausscheidung im festen Zustand in Richtung des Gleichgewichtszustandes → metastabile Phase, die die Versetzung verhindert.
  • Was versteht man unter kohärenten und inkohärenten Ausscheidungen? nBei der Mischung zweier Phasen oder Stoffe können die beiden Phasen unterschiedlich vermischt sein. Oft findet sich die zweite Phase in Form von Ausscheidungen wieder, die in kohärente und inkohärente Ausscheidungen getrennt sind. nBei der kohärenten Ausscheidung bleibt die Gitterstruktur nahezu erhalten, während bei der inkohärenten Ausscheidung das Gitter stark gestört wird und sich eine Grenzfläche zwischen Matrix und Ausscheidung bildet.
  • Beschreiben Sie die wichtigsten Diffusionsmechanismen in metallischen, in keramischen und in Polymer-Werkstoffen. nMetalle: Zwischengitterplätze und Leerstellendiffusion. Die jeweils schnellste Komponente bestimmt in Mischkristallen den Konzentrationsausgleich nKeramiken: In Ionenkristallen diffundieren geladene Atome (z.B. Fe2+ in FeO). Gleichzeitig ist der Fluss entgegengesetzt geladener Ladungsträger notwendig, da sonst Raumladungen gebildet werden, die die Diffusion stark behindern. Hier bestimmt das am langsamsten diffundierende Ion die Diffusionsgeschwindigkeit. nKunststoffe: Nur einzelne äußere Atome oder Moleküle diffundieren oder Atome/Moleküle einer zweiten Komponente.
  • Diffusion kann im Volumen, in den Korngrenzen und an der Oberfläche stattfinden. Wo ist der Diffusionskoeffizient am größten, wo am kleinsten? nDV < DKg < DS (Der Diffusionskoeffizient ist ein Maß für die Geschwindigkeit der Diffusion) nBei hohen Temperaturen findet allerdings der Materialtransport vorwiegend über Volumendiffusion statt.
  • Geben Sie das 1. und 2. Fick'sche Gesetz wieder. Wie ändert sich die mittlere Eindringtiefe (z.B. beim Oberflächenhärten), wenn die Härtezeit verdoppelt bzw. vervierfacht wird? nDas 1. Fick´sche Gesetz beschreibt die Erfahrung, dass sich ein Konzentrationsgefälle ausgleichen will, d.h. mehr Teilchen aus einem Raum hoher Konzentration in einen Raum niedriger Konzentration diffundieren, als umgekehrt. Die Änderung der Konzentration beschreibt mathematisch der Konzentrationsgradient, der Teilchenfluss J läuft dazu entgegengesetzt und damit erhält man: J = -D*dc/dx nDas 2. Fick´sche Gesetz wird für ein Volumenelement definiert, in das Teilchen hinein- hinausdiffundieren dürfen. Da keine Teilchen erzeugt oder vernichtet werden muss ds 2. Fick´sche Gesetz (Kontinuitätsgesetz) gelten: δc/ δt = D*d²J/dx² n nMittlere Eindringtiefe xm = √(D*t) nDoppelte Härtezeit: die mittlere Eindringtiefe ist √2 mal so groß nVierfache Härtezeit: die Eindringtiefe ist zwei mal so groß
  • Ein hochverformter Werkstoff wird bei ca. T = 0.8Ts ausgelagert. Welche Gefügeänderungen finden dabei statt und wie verändert sich die Festigkeit in Abhängigkeit von der Zeit? Wie wird dieses Verhalten technisch genutzt? nDie Gitterdefekte des Werkstoffes heilen aus, da auf diese Weise die freie Enthalpie herab gesetzt werden kann und ein Energieminimum eingenommen wird. Die Defektkonzentration und –verteilung nimmt ab und es kommt zu Veränderungen der Korngröße. nDa die Gitterbaufehler weniger werden, nimmt die Festigkeit des Werkstoffes mit der Zeit ab. Die Gefügeveränderungen führen zu signifikanten Eigenschaftsveränderungen, z.B. der Streckgrenze (nimmt ab).
  • Was versteht man unter dynamischer Rekristallisation? Wofür kann man die dynamische Rekristallisation technisch nutzen? nDie Rekristallisation kann in manchen Werkstoffen schon während der Verformung beginnen. Dieses geschieht natürlich nur bei Temperaturen oberhalb der Rekristallisationstemperatur. nDa sich der Stoff während der Verformung immer wieder erholt und rekristallisiert, sind große Umformgrade (technische Nutzung) in einem Schritt möglich. nBei der dynamischen Rekristallisation stellt sich eine stationäre Korngröße ein.
  • Was sind die Triebkräfte für die Erholung, die primäre und die sekundäre Rekristallisation des Gefüges? nErholung: ¨Primäre Rekristallisation (Wachstum defektarmer Körner): Weitere Minimierung der Versetzungsdichte ¨Sekundäre Rekristallisation (Kornvergröberung): Als Triebkraft dient die in den Korngrenzen gespeicherte Grenzflächenenergie, die durch Kornwachstum verringert wird (Das Verhältnis Fläche zu eingeschlossenen Volumen wird mit Wachstum des Korndurchmessers kleiner.).
  • Definieren Sie den Begriff "spezifische Wärme". Wie lautet das Dulong-Petit Gesetz und wann gilt es? nDefinition: Die spezifische Wärme ist die Wärmeenergie (Menge), die nötig ist um einen Körper mit der Temperatur T auf die Temperatur T+1K zu erwärmen nC = ∂U/∂T = 3NAkB = 3R ≈ 25 J/ molK; es gilt recht gut für alle Festkörper bei hohen Temperaturen.
  • Geben Sie je zwei Werkstoff-Beispiele für einen guten und einen schlechten thermischen Leiter an. nGut: Kupfer, Aluminium nSchlecht: Styropor, Luft
  • Wie hoch ist der Anteil der Verformungsenergie, der in Wärme umgesetzt wird? n90-95% der mechanischen Verformungsenergie werden in Wärme umgesetzt.
  • Wodurch wird der thermische Ausdehnungskoeffizient der Werkstoffe bestimmt? Nennen Sie Werkstoffe mit hohen und geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten. nDie thermische Ausdehnung ist von den Bindungsverhältnissen in unterschiedlichen Richtungen abhängig, so dass im allgemeinen Fall mehrere Koeffizienten die thermische Ausdehnung von Festkörpern bestimmen. nHoch: Metalle nNiedrig: Beton, Keramik
  • Wodurch wird der Elastizitätsmodul in Werkstoffen bestimmt? Nennen Sie Werte für Stahl und Al2O3. Der Elastizitätsmodul ist ein Materialkennwert, der den Zusammenhang zwischen Spannung und Dehnung bei der Verformung eines festen Körpers bei linear elastischem Verhalten beschreibt. nStahl: 210000 N/mm² nAl203: ca. 70000N/mm²
  • Erläutern Sie die Matthiessensche Regel. nρ(t) = ρ0 + ρ(T) nDie Mathiessen’sche Regel besagt, dass sich der spezifische Widerstand eines Werkstoffs aus einem temperaturabhängigen Teil ρ(T) und den temperaturunabhängigen Anteil ρ0 zusammensetzt. Der Restwiderstand ρ0 ist durch die Fehler im Gitter beeinflusst, die die ungestörte Bewegung der Elektronen verhindern. ρ(T) nimmt bei steigender Temperatur zu, da hier die Beweglichkeit der Elektronen durch Erhöhte Gitterschwingungen behindert wird.
  • Nennen Sie je zwei Beispiele für gute elektrische Leiter und für Isolatoren. nGute Leiter: Kupfer (CU), Eisen (Fe) nGute Isolatoren: PS, PE
  • Erläutern Sie Diamagnetismus, Paramagnetismus und Ferromagnetismus. nDiamagnetismus: Elektron kreist um Atom und bildet damit einen Kreisstrom. Dieser wirkt eine äußeren Magnetfeld entgegen. Bei allen Festkörpern. nParamagnetismus: Die permanenten Momente werden von einem äußeren Magnetfeld ausgerichtet und verstärken dieses. Der Körper wird im Magnetfeld angezogen. nFerromagnetismus: Je nach Aufbau des Festkörpers können die magnetischen Momente schon ohne äußeres Magnetfeld ausgerichtet sein. → Ferromagn. Ist der stärkste der magnetischen Effekte.
  • Skizzieren Sie den typischen Verlauf der magnetischen Induktion in einem Ferromagneten über der Feldstärke eines äusseren Magnetfeldes. Erläutern Sie die Begriffe Remanenz und Koerzitivfeldstärke und tragen Sie diese Grössen in die Skizze ein. Welch nHysterese http://ruby.chemie.uni-freiburg.de/Vorlesung/Gif_bilder/FK_Chemie/hysterese_ep.png nRemanenz: Die Magnetisierung die nach vorheriger Sättigung zurück bleibt, wenn das Feld abgeschaltet ist. nKoerzitivfeldstärke: Ist die Feldstärke, die benötigt wird, um die Magnetisierung von der Sättigung kommend zu null zu machen. – bezeichnet die Stärke, die aufzbringen ist, um die weiss’schen Bezirke umzupolen. – charakterisiert die Härte eines Ferromagneten. nWeiss’sche Bezirke: Ausrichtung der magnetischen momente erzeugen ein Feld – Körper hat das Bestreben dieses Feld zu reduzieren. Reduzieren gelingt über Domänenbildung (weiss’sche Bezirke) → Teile des Körpers richten sich entgegengesetzt aus → äußeres Feld reduziert sich
  • Nennen Sie je einen Werkstoff, der als Hartmagnet bzw. als Weichmagnet technisch genutzt wird. nHartmagnet: Bariumferrit (Ba06Fe203) (Plattenspeicher) nWeichmagnet: Eisen (Fe) (Trafo)
  • Beschreiben Sie die Mechanismen, die zur Korrosion von Metallen, Kunststoffen und Keramiken führen. Bewerten Sie die Korrosionsbeständigkeit der verschiedenen Werkstoffe. na) Metalle: ¨ Korrosion duch wäßrige Lösungen: ¨ - wäßrige Lösung = Elektrolyt ¨ - gelöste Säuren, Laugen oder Salze = Ladungsträger ( Kationen (H+, Na+,...) oder Anionen (OH-, Cl-,...)) ¨ - Anodische Metallauflösung, z.B.: M = M+  +  e-, oder Kathodische Metallauflösung, z.B.:  M+  +  e- = M ¨ - Spannungsreihe der Metalle (stoffspez. Energie , die zum Abtrennen der Elektronen notwendig ist - edel = hohes delta G, unedel = niedriges delta G) - Festkörper = Anode oder   Kathode ¨Korrosion in der Luft und Gasen bei hoher Temperatur:  ¨ - Metall in Kontakt mit Gasphase, die O, C, N oder S enthält, bei hoher Temperatur ¨ - zwei mögliche Reaktionen: ¨ I. Deckschichtbildung: ¨    Nichtmetall reagiert mit Metall und bildet Deckschicht, z.B.: 2Ni + O2 = 2NiO ¨ II. Lösung im Metall: ¨     Nichtmetall löst sich im Gitter des Metalls durch Eindiffusion, z.B.: 2Ag + O2 = 2 Ag + 2O ¨Metalle sind sehr korrosionsanfällig, schon gegenüber der Atmosphäre. Die hohe elektrische Leitfähigkeit begünstigt elektrochemische Vorgänge. nb) Kunststoffe: ¨Zerstörung der C-C Bindungen durch UV-Licht + Luftsauerstoff ¨Kunststoffe sind verhältnismäßig stabil. Allenfalls Moleküle mit reaktionsfähigen Seitenketten können anfällig sein. nc) Keramiken: ¨Si-O-Si Bindungen (Glasoberfläche) werden durch Wasser angegriffen. (Ionenaustausch mit H+) ¨Keramiken sind besonders korrosionsbeständig. Auch nicht oxidkeramiken weise erst ab 800 C merkliche Oxidation auf. - In Gläsern kann H2O-diffusion zur Verschlechterung der Oberfläche führen.
  • Nennen Sie die wesentlichen Merkmale der trockenen Korrosion und der Nasskorrosion. nNasskorrosion: ¨elektrochemische Reaktion ¨ Metall 1 Oxid + Metall 2 = Metall 1 + Metall 2 Oxid ¨ Zwei Teilreaktionen, die getrennt ablaufen können (Reduktion Me 1, Oxidation Me 2) ¨ mit Stromfluss in einem Elektrolyt ¨ bei niedrigen Temperaturen ¨ Meist ohne Schutzschichtbildung, daher schneller als trockene Korrosion n Trockene Korrosion: ¨ Me + X = MeX, oder 2Me + X2 = 2Me + 2X ¨ direkter Elektronenaustausch ¨ in trockenen Gasen ¨ Stromlos, ohne Elektrolyt ¨ bei hohen Temperaturen ¨ Reaktionsprodukt kann Schutzschicht bilden, die weitere Reaktionen verlangsamt/verhindert
  • Unter welchen Bedingungen bildet sich eine schützende Oxidschicht an der Oberfläche von Metallen? Worauf beruht ihre schützende Wirkung? Nennen Sie zwei Metalle, die zur Bildung einer solchen passivierenden Oxidschicht neigen. nAl, Cr, Ni,... -zusätze im Metall -- Al2O3, Cr2O3, NiO - Schicht entsteht an der Oberfläche nSchicht wirkt passiv, d.h. sie nimmt nicht aktiv an der Korrosion teil. Schicht kann bei Hochtemperaturkorrosion nicht durch Diffusion von O, C, N, oder S oder von Komponenten des Werkstoffs überwunden werden nBsp.: Al, Cr
  • Führen Sie die wichtigsten Zundergesetze an. nVerzundern: nach der Keimbildung an der Oberfläche bildet sich eine Schicht aus dem Reaktionsprodukt an der Oberfläche nerhält man eine dicke Schicht, nennt man dies Verzundern nZunder ist Korrosionsprodukt nörtlich verstärkt auftretend als Zunderausblühung noder höherer S-Gehalt, der als Schwefelpocken bezeichnet wird nvorwiegend Oxide, die höheren Außentemperaturen entstehen nVerhinderung durch Schutzgas nWachstum kann durch elektrisches Potential beeinflusst werden.
  • Beschreiben Sie die Rostbildung bei Fe-Werkstoffen. nDurch die kleinen anodischen und die großen katodischen Flächen des passiven Metalls wird eine Passiv-Aktivzelle gebildet. Es kommt zur anodischen Metallauflösung n   gleichzeitig kommt es an der nassen Oberfläche zur kathodischen Hydroxylionenbildung n Anschließend bildet sich Eisen(III)hydroxid, das als Rost bekannt ist:
  • Welcher Legierungszusatz wird gewöhnlich zur Passivierung von Stahl benutzt? Geben Sie das Element und dessen, zur Passivierung notwendigen Legierungsanteil an! Üblicherweise wird Chrom eingesetzt mit einem Gehalt von 13 - 17%.
  • Was versteht man unter "Spannungsrisskorrosion"? Was versteht man unter "Wasserstoffversprödung"? nSpannungsrisskorrosion: ¨Entsteht durch schwellende Beanspruchung (z.T. weit unterhalb der Streckgrenze) im Zusammenspiel mit Korrosion. ¨Die Passivschicht wird von einem Gleitband durchstoßen. An dieser Stelle entsteht Lochfraß, der sich an dem Gleitband ins innere hineinfrisst. ¨Bevorzugt bei hochlegierten Chrom-Nickel-Stählen nWasserstoffversprödung: ¨Atomarer Wasserstoff diffundiert in den Werkstoff und reagiert zu H2 oder H2O → Mikrorisse (Flocken). ¨In gelöster Form kann er an Korngrenzen, Versetzungen oder in Gittern der Bindung der Metallatome schwächen und so Sprödbruch begünstigen.
  • Nennen Sie zwei Beispiele für den Einsatz von Opferanoden. nSchiffbau: (Rumpf) nUnterirdische Leitungen nDenkmäler ¨Opferanode z.B. aus Magnesiumlegierungen