Gynäkologie (Subject) / Beschreibung von Krankheitsbildern (Lesson)
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Definition / Ursache / Symptome
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- Was ist ein Abortus imminens? = Eine drohende Fehlgeburt, die sich durch eine Vaginale Blutung bei noch intakter Schwangerschaft äußert. Zeichen einer intakten Schwangerschaft: Zervixkanal, einschließlich des Muttermundes vollständig verschlossen Fötus lebt (Herztöne vorhanden) Evtl. zusätzlich vorhandene Symptome: Wehentätigkeit Retroplazentares Hämatom
- Was ist ein Abortus incipiens? Differenzialdiagnostik zum Abortus imminens. = Beginnende Fehlgeburt (die bereits in diesem Stadium irreversibel ist), sie äußert sich durch eine, im Vergleich zum Abortus imminens, stärkere vaginale Blutung und meist mit heftigen Schmerzen (Kreuzschmerzen) und Wehen einhergehen. Differenzialdiagnostik zum Abortus imminens: keine intakte SS mehr: Zervixkanal für einen Finger passierbar, fetale Lebenszeichen können beim Abortus incipiens bereits fehlen.
- Was ist ein Abortus incompletus? Per Definition werden alle Aborte (Fehlgeburt) bis zur 24 SSW als unvollständig (Abortus incompletus) angesehen, da die Plazenta bis zu diesem Zeitpunkt auf Grund seiner Unreife selten komplett ausgestoßen werden kann. Abortus incompletus = unvollständige Fehlgeburt, der sich darin äußert das "Schwangerschaftsmaterial", oft der Plazenta (Mutterkuchen), zurück in der Gebärmutter verbleiben und dadurch fortdauernde vaginale Blutungen auslösen.
- Was ist ein Abortus completus? = Vollständige Fehlgeburt, als Folge eines beginnenden Fehlgeburt (Abortus incipiens). Hier erfolgt die komplette und synchrone Ausstoßung des gesamten Schwangerschaftsmaterials (Embryo/Fetus, Mutterkuchen und Eihäute)
- Was ist ein Missed Abortion - verhaltener Abort? = Sonderform der Fehlgeburt, bei der es zum Absterben der Frucht kommt, ohne ausgestoßen zu werden. Die SS scheint völlig intakt: keine vaginalen Blutungen keine Wehen Zervixkanal, sowie Muttermund sind völlig verschlossen Entscheidend ist hierbei der sonographisch fehlende Nachweis von fetalen Herzaktionen und Kindsbewegungen.
- Was ist ein Abortus febrillis? = Bei einer Fehlgeburt kommt es zu einer fieberhaften Infektion (Erreger v.a. Strepto- und Staphylokokken). unkomplizierte Verlaufsform: fieberhafte Fehlgeburt, Temperatur zwischen 38 und 39°C, nur die Gebärmutterschleimhaut betroffen (Endometritis). komplizierte Verlaufsform: Entzündung breitet sich über den gesamten Uterus einschließlich Adnexen (Eileiter, Eierstock) aus. schwerste Verlaufsform: septischer Abort (mit Blutvergiftung einhergehende Fehlgeburt), Temperatur über 39°C, Schüttelfrost, Entzündung des gesamten Uterus mit Adnexen (Eileiter, Eierstock).
- Was ist ein Septischer Abort? = schwerste Verlaufsform eines fieberhaften Fehlgeburt (Abortus febrilis) und äußert sich einer Blutvergiftung der Mutter (massive Bakterienbelastung des Blutes) mit Entzündungen der Beckenorgane und einer Bauchfellentzündung die als septisch-toxischer Schock letal enden kann. Weitere Symptome: hohes Fieber über 39°C Schüttelfrost eitriger Vaginaler Ausfluss massive Druckschmerzhaftigkeit im Bereich der Gebärmutter
- Was ist ein Abortus habitualis? = das Aufeinanderfolgen von 3 oder mehr spontanen Fehlgeburten aufgefasst.
- Was ist ein Spontanabort? = Fehlgeburt aufgrund natürlicher Ursachen (z.B. genetische Defekte, Zervixinsuffizienz der Mutter, ...)
- Was ist ein Frühestabort? Was ist ein Frühabort? Was ist ein Spätabort? Der Frühestabort tritt meist infolge genetischer Schäden noch vor der Einnistung oder kurz danach auf und fällt zeitlich etwa mit der erwarteten Menstruation zusammen. Die Blutungsstärke entspricht häufig der einer normalen Regelblutung. Viele Frauen, die über eine verspätet eingetretene Regelblutung berichten, hatten vermutlich tatsächlich einen Frühestabort. Als Frühabort wird eine Fehlgeburt vor der 16. Schwangerschaftswoche bezeichnet. Bei einer Fehlgeburt ab der 16. SSW handelt es sich um einen Spätabort.
- Was ist ein Windei? Als sogenanntes Windei wird eine Schwangerschaft bezeichnet, in der sich kein Embryo ausbildet. Die befruchtete Eizelle nistet sich ein, Fruchthöhle und Plazenta bilden sich, aber die Zellen, aus denen sich der Embryo entstehen sollte, entwickeln sich nicht oder nur unvollständig weiter. Im Ultraschall ist dann nur die leere Fruchthöhle zu sehen. 50 bis 90 Prozent der Fehlgeburten im 2. Schwangerschaftsmonat können auf ein Windei zurückgeführt werden.
- Wann spricht man von einer Fehlgeburt? Wann spricht man von einer Frühgeburt? Wann spricht man von einer Totgeburt? Definition! Von einer Fehlgeburt (Abort) spricht man, wenn die Schwangerschaft vor Ende der 22. bis 24. Schwangerschaftswoche (SSW) abbricht, das Kind keine Lebenszeichen wie Atmung, Herzschlag oder Nabelschnurpuls zeigt und unter 500 Gramm wiegt. Wird das Kind zwischen der 22. SSW und der 35. SSW lebend geboren, spricht man von einer Frühgeburt. Wird das Kind nach der 24. Schwangerschaftswoche tot geboren, spricht man von einer Totgeburt.
- Was ist ein Abortus cervicalis? = eine äußerst seltene Form der missed Abortion, bei der es aufgrund eines vernarbten Muttermundes nicht zu einem Abgang der abgestorbenen Leibesfrucht kommen kann.
- Was ist eine Adnexitis? Eine Eileiterentzündung oder Eierstockentzündung tritt i.d.R. beidseitig auf, weshalb diese unter dem Begriff Adnexitis (= Entzündung von Eileiter und Eierstock beider Seiten) zusammengefasst werden. Beide Organe werden unter dem Begriff "Adnexe" zusammengefasst, was so viel wie Anhangsgebilde, in diesem Fall also "Gebärmutteranhängsel" bedeutet. Ursache ist oft eine Scheidenentzündung, deren Erreger (meist Bakterien) durch Scheide und Gebärmutter in die Eileiter und Eierstöcke aufsteigen (aszendierende Infektion). Diese aszendierende Infektion wird durch die Menstruation, währenddessen der Zervixkanal leicht geöffnet und kein Schleimpfropf vorhanden ist, begünstigt. Im Gegensatz zur akuten Adnexitis, die mit plötzlichen starken Beschwerden einhergeht, löst die chronische Form der Adnexitis eher leichtere Beschweren aus. Die Adnexitis wird auch als das "Chamäleon" der gynäkologischen Erkrankungen bezeichnet, denn die Symptome können von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein.
- Was ist eine Endometriose? (inkl. Einteilung) = irreguläres Auftreten von Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutterhöhl. Da auch das Endometrium außerhalb der Gebärmutterhöhle am Menstruationszyklus teil nimmt, äußern sich die Symptome meistens zyklusabhängig kurz vor oder während der Menstruation. Je nachdem, wo sich die verlagerte Gebärmutterschleimhaut befindet, lassen sich folgende Formen von Endometriose unterscheiden: Endometriosis genitalis externa: Endometrioseherde entwickeln sich innerhalb des kleinen Beckens wie zum Beispiel auf Gebärmutter, Bauchfell, Eierstöcken oder Eileitern. Endometriosis genitalis interna: Endometrioseherde befinden sich innerhalb der Gebärmuttermuskulatur. Hierbei kommt es zu sehr starken Regelschmerzen. Endometriosis extragenitalis: Endometrioseherde treten in Nachbarorganen der Gebärmutter auf. Dies können zum Beispiel der Darm oder die Blase sein, selten sind auch Organe außerhalb des kleinen Beckens wie Zwerchfell, Nabel oder Lunge betroffen. Grundsätzlich kann Endometriose in allen Organen vorkommen. Am häufigsten betrifft sie jedoch die Organe des kleinen Beckens in unmittelbarer Nähe zur Gebärmutter (wie den Eileiter und die Eierstöcke (Ovarendometriose)) beziehungsweise findet sich in einer Bauchfellhöhle zwischen dem Darm und der Hinterseite der Gebärmutter (Douglas-Raum) = Douglas-Endometriose.
- Was ist Fluor vaginalis? Als Scheidenausfluss (Fluor vaginalis) bezeichnet man eine verstärkte Absonderung von Sekret aus der Vagina. Physiologisch: weißlich cremig, pro Tag werden etwa 5 ml gebildet. Um den Zeitpunkt des Follikelsprungs ist das Sekret leicht vermehrt, etwas klarer und flüssiger, aber stets nahezu geruchslos. Auch während der sexuellen Erregung wird vermehrt Scheidensekret gebildet (Lubrikation). Pathologisch: nur wenn sich Geruch, Farbe oder die Konsistenz ändert ist Fluor vaginalis pathologisch
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- Was ist ein Polyhydramnion? Als Polyhydramnion wird eine pathologische Vermehrung der Fruchtwassermenge (> 2 Liter) in der Amnionhöhle bezeichnet. Es tritt bei etwa 3 % der Schwangerschaften auf. Ein Polyhydramnion kann fetale und maternale Ursachen haben und äußert sich in: Ein Polyhydramnion führt zu: einer Vergrößerung des Bauchumfangs und zu Vergrößerung und abnormen Kontraktionen (Fluktuation) des Uterus. Die kindlichen Herztöne sind abgeschwächt.
- Was ist ein Oligohydramnion? Von einem Oligohydramnion wird gesprochen, wenn bei einer Schwangerschaft die Menge des Fruchtwassers 200 bis 500 ml unterschreitet. tritt bei ca. 4% aller SS auf
- Was ist eine Frühgeburt? (inkl. Einteilung) Von einer Frühgeburt spricht man, wenn das Baby vor Vollendung von 37 Schwangerschaftswochen lebend zur Welt kommt, also vor der 38. SSW. Wobei die Babys meinst nicht mehr als 1500g wiegen. in Deutschland sind etwa 7% Frühgeburten Die Frühgeburten werden nach Dauer der SS eingeteilt in: Mäßige Frühgeburt: Geburt zwischen 32 und 37 SSW. Sehr frühe Frühgeburt: Geburt zwischen 28 und 31 SSW. Extreme Frühgeburt: Geburt vor der 28. SSW.
- Was ist ein Myom? (inkl. Einteilung) Ein Myom – auch Gebärmuttergeschwulst genannt – ist ein gutartiger Tumor der Muskelschicht (Myometrium) der Gebärmutter (Uterus). Seine Chance bösartig zu entarten beträgt weniger als 0,5%. Außerdem sind es die häufigsten gutartigen Tumore des weiblichen Genitaltrakts. Das Myom der Gebärmutter ist ein sogenannter hormonabhängiger Tumor: Östrogene regen sein Wachstum an. Da die Eierstöcke (Ovarien) diese weiblichen Geschlechtshormone bilden, ist das Wachstum von Myomen an deren Funktion gebunden. Myome wachsen demnach nur während der Geschlechtsreife, d.h. Kinder und Frauen in den Wechseljahren können keine Myome bekommen. Am häufigsten tritt ein Myom zwischen dem 35. und 55. Lebensjahr auf. Man teilt ein Myom generell erstmal nach seiner Ausbreitungsrichtung ein: intramurales Myom = Wachstum breitet sich die Geschwulst nur innerhalb der dicken Muskelschicht aus. Diese Wachstumsart kommt am häufigsten vor. subseröses Myom = Dieses Myom zeichnet sich durch eine Wachstumsrichtung nach außen, in Richtung der bedeckenden, bindegewebigen Haut (Serosa)aus. Bei ihnen besteht die Gefahr, dass benachbarte Strukturen wie die Harnleiter oder Gefäße, die an die Gebärmutter angrenzen, abgeklemmt werden. submuköses Myom = Ausbreitung des Myoms nach innen, in Richtung des Hohlraumes der Gebärmutter. Diese Wachstumsform ist eher selten, macht sich aber durch Blutungsanomalien besonders früh bemerkbar. Transmurales Myom: Hier entwickelt sich das Myom aus allen Schichten der Gebärmutter. Intraligamentäres Myom: Dieser Myom-Typ entwickelt sich neben der Gebärmutter. Zervixmyom: Dieser relative seltene Myom-Typ entsteht in der Muskelschicht des Gebärmutterhalses (Zervix). Bei allen Wachstumsformen ist eine sogenannte Stielbildung möglich. Hierbei ist das eigentliche Geschwulst nur noch durch eine Art Bindegewebsstiel an seinem Entstehungsort befestigt. Dabei besteht stets die Gefahr, dass durch eine Drehung um die eigene Achse zuführende Gefäße im Stiel abgeklemmt werden und es zu einem Zelluntergang innerhalb des Myoms kommt. Beim sogenannten Uterus myomatosus ist die Gebärmutter durch zahlreiche Geschwulste durchsetzt, was meist zu massiven Symptomen führt.
- Was ist eine chronische und akute Plazentainsuffizienz? = In der SS wird das ungeborene Kind über die Plazenta mit Sauerstoff und den nötigen Nährstoffen versorgt. Ist dieser Stoffaustausch beeinträchtigt, spricht man von einer Plazentainsuffizienz. Eine Plazentainsuffizienz kann plötzlich auftreten (akute Plazentainsuffizienz) oder sich über eine längere Zeit entwickeln (chronische Plazentainsuffizienz). Die chronische Plazentainsuffizienz ist nicht lebensgefährlich für das Baby. Sie entwickelt sich über einen Zeitraum von mehreren Tagen bis Monaten und hat häufig eine Mangelentwicklung des Fötus zur Folge. Die akute Plazentainsuffizienz stellt meist einen für das Baby lebensbedrohlichen Notfall dar. Sie entwickelt sich binnen weniger Minuten bis Stunden. Zu einer akuten Plazentainsuffizienz kommt es, wenn die Sauerstoffversorgung des Fötus abrupt unterbrochen und nicht wieder hergestellt wird. Wenn man nicht in wenigen Sekunden bis Minuten die Ursache beheben kann muss das Kind sofort per Keiserschnitt auf die Welt kommen.
- Was ist eine Placenta praevia? (inkl. Einteilung) = Unter Placenta praevia versteht man eine abnormale Lokalisation (Fehllage) der Plazenta im unteren, zervixnahen Teil der Gebärmutter. Die Häufigkeit der Placenta praevia beträgt etwa 1:200 Geburten. Das charakteristische Hauptsymptom der Placenta praevia, ist die schmerzlose Blutung im dritten Trimenon (letztes SS-Drittel). Etwa 70-80% aller vaginalen Blutungen in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft werden durch eine Placenta praevia verursacht. Die Einteilung erfolgt nach Schweregraden: Tiefer Sitz der Plazenta: Die Plazenta befindet sich im zervixnahen Bereich des Uterus - den inneren Muttermund erreicht sie allerdings nicht. Placenta praevia marginalis: Die Plazenta liegt dem inneren Muttermund an, verlegt ihn aber nicht. Die Häufigkeit beträgt etwa 25%. Placenta praevia partialis: Die Plazenta bedeckt den inneren Muttermund nur teilweise. Die Häufigkeit dieser Form beträgt etwa 30%. Placenta praevia totalis: Der innere Muttermund wird komplett durch die Fehllage der Plazenta verlegt. Die Häufigkeit der Placenta praevia totalis liegt bei etwa 20%.
- Was ist eine Ablatio placentae? = Vorzeitige Plazentalösung = jede teilweise oder vollständige Ablösung der normalsitzenden Plazenta vor der Geburt des Kindes bezeichnet, die sich durch plötzlich auftretende, dauerhaft anhaltende, starke Schmerz im Bereich der Gebärmutter als charakteristisches Leitsymptom äußern. Differenzialdiagnostik zur Placenta preavia: die Placenta preavia ist meistens nicht schmerzhaft, die Ablatio placentae hingegen sehr!
- Was ist das Vena-cava-Komressionssyndrom? Was kann man als Prophylaxe dagegen tun? = Unter dem Vena-cava-Kompressionssyndrom versteht man eine Komplikation in der Schwangerschaft, das durch plötzlichen Blutdruckabfall und Synkopen gekennzeichnet ist. Er entsteht in Folge einer Einklemmung der untere Hohlvene (Vena cava inferior) durch den Uterus. Es tritt v.a. in der Spätschwangerschaft (drittes Trigeminon) auf, bevorzugt in Rückenlage.Durch die Kompression der Vena cava inferior kommt des zu einer Unterbrechung des venösen Rückstroms zum Herzen mit zentralem Volumenmangel. Er kann zum Kreislaufkollaps führen. Symptome: Schwindel Ohnmacht Tachykardie der Mutter Dyspnoe Fetale Hypoxie (Bradykardie im CTG bei Rückenlage der Mutter) Prophylaxe: Die beste Vorbeugung des Vena-cava-Kompressionssyndrom erfolgt durch Vermeidung einer längeren Rückenlage. Im Liegen sollte von der Schwangeren eine leichte Linksseitenlage bevorzugt werden.
- Was ist eine Hyperemesis gravidarum? Als Hyperemesis gravidarum (auch unstillbares Schwangerschaftserbrechen) wird ein übermäßiges und anhaltendes, oft über den ganzen Tag wie auch nächtliches Erbrechen auch bei leerem Magen bezeichnet, kommt v.a. im ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) vor und klingt meistens etwa ab der 14. Schwangerschaftswoche ab, selten begleitet es die Schwangere in der gesamten SS. Etwa 0,5 bis 1 % der Schwangeren zeigen eine bedrohliche Hyperemesis gravidarum, diese ist jedoch im Gegensatz zum häufig vorkommenden Schwangerschaftserbrechen (Emesis gravidarum) mit erhöhter Gefährdung von Mutter und Kind durch extremen Flüssigkeits- und Elektrolytmangel verbunden. Wird Hyperemesis gravidarum unfachgemäß oder gar nicht behandelt, kann es zur Exsikkose führen. Das Ernstnehmen der Patientin in ihrem Zustand und rasches therapeutisches Eingreifen sind von höchster Priorität.
- Beschreibe die Gestosen und ihre Unterschiede (Differenzialdiagnostik). Gestosen sind Erkrankungen während der SS die mit einem erhöhten Blutdruck einhergehen. Von einem schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck (Gestationshypertonie) spricht man, wenn die Blutdruckwerte nach der abgeschlossenen 20. Schwangerschaftswoche 140 zu 90 mmHg übersteigen. Von spricht man nur dann, wenn die Blutdruckwerte vor der Schwangerschaft im Normalbereich lagen, also vorher kein Bluthochdruck bestand. Schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck tritt meist um die 20. Schwangerschaftswoche (SSW) herum auf und bleibt bis etwa 6 Wochen nach der Geburt bestehen. Von einer Präeklampsie spricht man, wenn zu hohe Blutdruckwerte (Hypertonie) und eine vermehrte Ausscheidung von Eiweiß mit dem Urin (Proteinurie) besteht. Der Blutdruck steigt über den Grenzwert von 140 zu 90 mmHg und im Urin finden sich über einen Zeitraum von 24 Stunden gemessen (Sammelurin) mehr als 300 Milligramm Eiweiß. Zusätzlich können sich Wassereinlagerungen (Ödeme) bilden, die vor allem an Händen, Füßen oder im Gesicht sichtbar sind. Zudem treten bei einer schweren Präeklampsie weitere Komplikationen wie Funktionsstörungen der Leber, der Nieren oder Blutgerinnungsstörungen auf. Die Präeklampsie betrifft etwa 5% aller Schwangeren. Eine Präeklampsie kann auch dann vorliegen, wenn die Proteinurie fehlt, dafür aber zumindest eines der folgenden Kriterien erstmals nach der 20. Schwangerschaftswoche (SSW) zutrifft: Der Fötus wächst zu langsam, er ist zu klein für die entsprechende SSW. Leber- oder Nierenfunktion gestört Neurologische Probleme, z.B. in Form von Sehstörungen oder Kopfschmerzen. Die Blutwerte zeigen Auffälligkeiten. Der Begriff HELLP-Syndrom bezeichnet eine besonders schwere Variante der Präeklampsie: H = Hemolysis, Hämolyse (Blutzellen zerfallen)EL = Elevated Liver Enzymes (erhöhte Leberwerte)LP = Low Platelets (niedrige Zahl an Blutplättchen = Thrombozyten) In 5-15% der Fälle des HELLP-Syndrom fehlt die Proteinurie. Bei etwa jeder fünften Schwangeren sind die Blutdruckwerte nicht erhöht. Bei etwa jeder siebten Frau mit HELLP-Syndrom liegt keines der beiden für die Präeklampsie typischen Symptome vor. Die Eklampsie stellt die schwerste Ausprägung einer Gestose dar. Sie bezeichnet Krampfanfälle während der Schwangerschaft oder während der Geburt bei der die Schwangeren oft Bewusstlos werden. Tritt vorwiegend bei Erstgebärenden mit Präeklampsie (Bluthochdruck, vermehrte Eiweißausscheidung im Urin und evtl. Ödeme) auf. Kommt bei Mehrlingsschwangerschaften 6 mal häufiger vor als bei SS mit einem Kind (Einlingsschwangerschaft). Eine Eklampsie ist auch möglich wenn die typischen Symptome einer Präklampsie fehlen! Von einer Pfropfgestose spricht man, wenn eine Frau bereits vor Eintritt der Schwangerschaft unter Bluthochdruck (chronische Hypertonie) oder einer Nierenerkrankung litt und sich zusätzlich im Rahmen einer Schwangerschaft Symptome einer Gestose ausbilden.
- Was ist ein Zervixkarzinom (Zervix-CA)? Das Zervixkarzinom ist ein bösartiger Tumor, der aus dem Gewebe des Gebärmutterhalses (Zervix) entsteht. Der so gefährlich ist, weil: I.d.R. die Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs keine Symptome hervorrufen. In frühen Stadien der Erkrankung löst der Gebärmutterhalskrebs ebenfalls meist kaum Symptome aus. Und auch im weiteren Verlauf können Beschwerden ausbleiben. Deshalb sollte man regelmäßig zu seinem Gynäkologen gehen.