Klinische Psychologie II (Subject) / Klinische 2 (Lesson)

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Grundlagen der Psychotherapie

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  • Wie wirken Antipsychotika? als Antagonisten auf die Dopaminsynapsen, indem sie an Dopaminrezeptoren binden 
  • Was ist der Unterschied zwischen den typischen und atypischen Antipsychotika? Typische: vor allem blockierende Wirkung an D2-Rezeptoren Atypische: keine hohe Affinität für D2-Rezeptoren, blockierende Wirkung an D3 und D4-Rezeptoren und Serotonin-Rezeptoren (5-HT 2A) 
  • Nennen Sie 2 typische exprapyramidale Nebenwirkungen von Neuroleptika Akathisie (Quälende motorische Unruhe; Unfähigkeit, still zu sitzen), 1 Woche Parkinsonoid (neuroleptisch induziertes Parkinson- Syndrom) Rigor, Tremor, Akinesie (Bewegungsarmut), Meist innerhalb der ersten 4 Behandlungswochen  Frühdyskinesien (dyskinetisches Syndrom) Krämpfe und unwillkürliche Bewegungen vor allem im Gesichtsbereich1. Woche  Spätdyskinesien (Unwillkürliche Bewegungen im Mund-, Schlund- und Extremitätenbereich)Erst nach mehreren Monaten/Jahren nach Behandlungsbeginn 
  • Worauf bezieht sich die IPT inhaltlich? •  Aktuelle Probleme •  Menschen, die zurzeit für Pat. wichtig sind •  Unterstützung des Pat. dabei, seine aktuelle Lebenssituation zu bewerten •  Gefühle des Patienten (positive und negative) •  Unterstützung des Pat. seine emotionalen Reaktionen zu verstehen und dadurch aktuelle Probleme zu bewätigen, sowie diese Fähigkeiten zur Knüpfung neuer Beziehungen zu nutzen 
  • Nennen Sie 3 Aspekte, die in der IPT nicht beachtet werden. •  Kindheit •  Persönlichkeit •  Psychodynamische Abwehr •  Fantasieleben •  Ursprung von Schuld, Scham oder Ärger (werden als Symptome der Depression gedeutet). 
  • Nennen Sie 4 zentralen Themen der IPT • Verluste / Trauer • Zwischenmenschliche Konflikte • Rollenwechsel – z. B. finanzielle Probleme, Scheidung, Arbeitsplatzwechsel, Ruhestand, Wohnungsverhältnisse (WG hin zu alleine wohnen) ... • Zwischenmenschliche Defizite – Es kann kein kritisches Lebensereignis identifiziert werden. – Themen wie: Einsamkeit, soziale Isolation, geringe soziale Bindung 
  • Erklären Sie die Social Zeitgeber Theorie Major life events--- Bruch des sozialen Zeitgebers---Instabilität des sozialen Rhythmus---Instabilität des biologischen zirkadianen Rhythmus ---Somatische Symptome der Depression  Die Theorie beschreibt, dass soziale Zeitgeber unseren täglichen Rhythmus bestimmen, der in Ergänzung zum biologischen Rhythmus als sozialer Rhythmus bezeichnet wird. Fallen nun soziale Zeitgeber weg, z.B. durch den Tod des Lebenspartners oder andere schwerwiegende Lebensereignisse, die als „Zeitzerstörer“ bezeichnet werden, kommt es zu Veränderungen im sozialen Rhythmus. Diese Destabilisierung wirkt sich negativ auf den biologischen Rhythmus aus und kann bei vulnerablen Personen zur Entwicklung einer Depression führen. 
  • Was sind die Hauptziele der IPSRT •  Circadiane Rhythmen und soziale Routine sollen reguliert werden um Stimmungsschwankungen besser zu kontrollieren •  Interpersonelle Problembereiche sollen identifiziert und verstanden werden und der Verlust des “gesunden” Selbst, Rollenwechsel und interpersonelle Konflikte und Defizite sollen erkannt werden und entsprechend IPT behandelt werden. 
  • Wer entscheidet über die Anerkennung eines Verfahrens und nach welchen Kriterien? • berufsrechtliche Anerkennung – Auf Antrag erfolgt eine Begutachtung durch den Wissenscha)lichen Beirat Psychotherapie (unter Berücksich(gung wissenscha=licher Kriterien) • sozialrechtlichen Anerkennung –  erfolgt durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)  –  Geprüft wird der diagnostische und therapeutische Nutzen, die medizinische Notwendigkeit und die Wirtscha=lichkeit einer neuen Methode 
  • Für welche Bereiche gibt es empirische Evidenz der Gesprächspsychotherapie? •  Affektive Störungen (F3) (Bereich 1) •  Angststörungen (Bereich 2) •  Belastungsstörungen (F43) (Bereich 3) •  Anpassungsstörungen, psychische und soziale Faktoren bei somatischen Krankheiten (F54) (Bereich 7) 
  • Rogers stellt eine universelle Störungstheorie auf. Welche Implikationen ergeben sich 
daraus für seinen Therapieansatz? Damit in Einklang entwickelt Rogers auch eine universelle Therapie und keine störungsspezifischen Ansätze. 
  • Nenne Bedingungen, die der Therapeut in der Gesprächspsychotherapie für eine erfolgsversprechende Therapie verwirklichen soll. –  1. Zwei Personen nehmen Kontakt auf, sie gehen eine psychotherapeutische Beziehung miteinander ein. –  2. Eine dieser Personen, der Klient, ist inkongruent: Er ist mit sich selbst uneins, empfindlich, ängstlich.  – 3. Die andere Person, der Therapeut, ist in der Beziehung zum Klienten kongruent: Er ist „mit sich eins“, hat Zugang zu seinem Erleben, seinen Gefühlen dem Klienten gegenüber. – 4. Der Therapeut empfindet unbedingte positive Wertschätzung für den Klienten: Er ist in der Lage, die Person des Klienten und die vom Klienten geäußerten Inhalte anzunehmen, eigene Wertungen zurückzustellen und sich auf den Klienten einzulassen.  –  5. Der Therapeut realisiert ein empathisches Verstehen des Klienten und erfasst so den inneren Bezugsrahmen des Klienten. Das, was er vom inneren Bezugsrahmen des Klienten, von dessen Gefühlen, Wahrnehmungen usw. verstanden hat, teilt er dem Klienten mit. –  6. Der Klient nimmt zumindest ansatzweise wahr, dass der Therapeut ihn empathisch versteht und unbedingt wertschätzt. 
  • Was charakterisiert das Menschenbild der humanistischen Psychologie? • Autonomie und soziale Interdependenz – Der Mensch strebt nach Unabhängigkeit. Die Entdeckung der Selbstkontrolle führt auch zur Veränderung der Umwelt • Selbstverwirklichung – Nach Befriedigung primärer Bedürfnisse, ist der Organismus weiter aktiv und strebt danach, seine schöpferischen Fähigkeiten zu entfalten • Ziel-und Sinnorientierung – Neben den materiellen Grundlagen seiner Existenz, prägen humanistische Wertvorstellungen wie Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenwürde das Leben und Handeln der Menschen • Ganzheit – Es wird die Ganzheitlichkeit von Gefühl, Vernunft, Leib und Seele betont 
  • Was ist mit Aktualisierungstendenz gemeint? allgemeine Tendenz des Organismus, alle seine Fähigkeiten zur Aufrechterhaltung, Förderung und Weiterentwicklung einzusetzen. •  Aktualisierungstendenz ist damit das höchste Motiv in der Motivhierarchie. 
  • Was ist mit Selbstaktualisierungstendenz gemeint? Selbstaktualisierungstendenz ist nach Rogers die Tendenz, den eigenen Selbstwert zu erhöhen. •  Die Selbstaktualisierungstendenz kann mit der Aktualisierungstendenz in Konflikt geraten. 
  • Nennen Sie die therapeutischen Basisvaribalen in der humanistischen Psychotherapie und beschreiben Sie eine davon. • EmpathischesVerstehen – Verstehen des „inneren Bezugssystems“ des Klienten • Akzeptieren – Akzeptieren der Person; Rückstellen eigener Bewertungen bezüglich der Inhalte • Kongruenz  – Zugang des Therapeuten zu sich selbst • Echtheit – Therapeut wird vom Klienten als „echt“ wahrgenommen • Signal-Kongruenz – Stimmigkeit des Therapeuten auf verschiedenen Kommunikationskanälen • Transparenz – Durchschaubarkeit therapeu(scher Maßnahmen 
  • Was bedeutet empathisches Verstehen?   „Ein genaues empathisches Verstehen beinhaltet die Fähigkeit, sowohl die Gefühle als auch die Erfahrungen einer anderen Person, und auch deren Bedeutung und Relevanz, akkurat und sensibel erkennen und mitteilen zu können.“ 
  • Was bedeutet Kongruenz?   Auf Seiten des Therapeuten bedeutet Kongruenz, dass der Therapeut Zugang hat zu seinen eigenen Gefühlen und Gedanken, die er dem Klienten und der therapeutischen Situation gegenüber hat. Er wehrt diese Gefühle usw. nicht ab, sondern kann sie wahrnehmen und verarbeiten, ja sogar für ein Verständnis des Klienten sowie ein Verständnis seiner eigenen Probleme nutzen.
  • Was bedeutet "Echtheit" im Rahmen der humanistischen Psychotherapie? Der Therapeut hat die Intention,Gefühle usw.zuzulassen und wahrzunehmen, und auch, den Klienten gegebenenfalls daran teilnehmen zu lassen. •  Echtheit bedeutet somit,dass der Therapeut bereit ist,dem Klienten mitzuteilen, was in ihm vorgeht, falls der Klient dies möchte. 
  • Was ist mit "Transparenz" gemeint? Transparenz bedeutet, dass die Therapie dem Klienten zugänglich ist, der Klient in alle therapeutischen Strategien und Prinzipien Einblick erhalten kann, wenn er das will, dass er die Therapie verstehen darf und soll. Transparenz bedeutet, dass der Therapeut im Umgang mit dem Klienten keine geheimen Pläne verfolgt, nicht versucht, ihn zu manipulieren 
  • Was versteht Rogers unter Konfrontation? Als „Konfrontaton“ werden solche Therapeutenäußerungen bezeichnet, in denen der Therapeut Diskrepanzen aufgreift oder themathisiert. • Dabei kann es sich handeln um: – Diskrepanzen innerhalb der verbalen Aussagen des Klienten: Zum Beispiel kann eine Diskrepanz deutlich werden zwischen der augenblicklichen Selbsteinschätzung des Klienten und seinem Idealbild. –  Diskrepanzen zwischen dem verbalen und nonverbalen bzw. paraverbalen Ausdruck des Klienten, z.B.: Der Klient sagt mit zitternder, belegter Stimme, dass ihn ein Ereignis gar nicht berührt. –  Diskrepanzen zwischen der Selbsteinschätzung des Klienten und der Sichtweise des Therapeuten 
  • Nennen Sie Funktionen des empathischen Verstehens nach Wexler (1974) • Aufmerksamkeitssteuerung – Der Therapeut lenkt die Aufmerksamkeit des Klienten auf bestimmte Informationen und ermöglicht dem Klienten so eine angemessene Informationsverarbeitung: • Hilfe der Strukturierung von Informationen – Der Therapeut nimmt durch seine empathische Reaktion auch eine (vorläufige) Strukturierung von Information (vor Betonung bestimmter Aspekte, Weglassen anderer, usw.). Dies erleichtert dem Klienten eine Differenzierung und Integration von Information. • Aktivierung von Gedächtnisbeständen – Durch die Aussagen des Therapeuten werden bestimmte, (problemrelevante) Informationen im Langzeitspeicher aktiviert und dem Klienten so wieder verfügbar: Er kann sie zur Verarbeitung aktueller Information, zum Auufau und zur Veränderung von Schemata nutzen. 
  • Nennen Sie Kritikpunkte an der klassischen Gesprächstherapie   Die klassische Gesprächspsychotherapie impliziert einen Homogenitätsmythos.   Kann man allen Klienten das gleiche therapeu(sche oder Beziehungsangebot machen? Unabhängig von der Störung?  Bisher fehlt ein störungsspezifisches Indika(onsmodell weitgehend 
  • Beschreiben Sie Freuds klassisches Konflktmodell •  Ein unlösbarer Konflikt führt zur Fixierung an die aktuelle psychosexuelle Entwicklungsphase •  Es kommt zur Reaktualisierung des ungelösten Konflikts bei spezifischen Situationen •  Konsequenz: Regression auf die damals aktuelle psychosexuelle Phase •  Suboptimale Kompromissbildung in Form neurotischer Symptome durch Abwehr mindestens eines Konfliktanteils 
  • Was ist ein unbewusster Konflikt? Geben Sie auch ein Beispiel. Unbewusster Konflikt entsteht aufgrund der Unvereinbarkeit von kindlichen Impulsen und Wünschen mit Handlungsintegrationen und elterlicher Anforderungen und ist Grundlage des Bewussten Konfliktes in der Gegenwart  –  Beispiel: • Soll ich meinen Arbeitsplatz wechseln? BK • Darf ich mich ablösen oder macht das meine Eltern traurig? UK 
  • Was ist mit Abwehr gemeint? :Das Subjekt engt ohne bewusste Absicht, Aspekte der Wahrnehmung seiner Selbst oder der Umwelt ein (unterdrückt, klammert aus, blendet aus, entstellt, verzerrt oder zerstört) •  Ziel: Versuch des Selbstschutzes auf Kosten der Wahrnehmung der Realität mit Konsequenzen auf der Verhaltensebene •  Abwehrmechanismen sind ein besonders Mittel des „Ich“, um das seelische Gleichgewicht in inneren und äußeren Belastungssituationen aufrecht zu erhalten 
  • Erklären Sie Abwehrmechanismus "Verdrängung" Das Subjekt ist unfähig, bestimmte Wünsche, Gedanken und Erfahrungen zu erinnern. Verdrängung manifestiert sich darin, dass bestimmte konflikthafte Inhalte ausgeblendet, vergessen oder übersehen werden und auch nicht durch Bemühen das Bewusstsein erreichen können. Beispiel: Subjekt vergisst ein peinliches Erlebnis, wobei erkennbar ein verbotener eroAscher Wunsch ausgeblendet wird 
  • Erklären Sie Abwehrmechanismus "Verleugnung" Bestimmte Aspekte der externen Realität bzw. des eigenen Erlebens werden gegenüber sich selbst oder anderen nicht anerkannt, auch wenn diese Aspekte für andere offensichtlich sind. Beispiel: Eine Patientin leider offenkundig unter einer Trennung, betont aber vehement, keineswegs schmerzliche Gefühle zu empfinden 
  • Erklären Sie Abwehrmechanismus "Rationalisierung" Im Zentrum der Abwehrtätigkeit stehen zweckdienliche, Sicherheit verleihende, logische und moralisch akzeptable Erklärungen und Rechtfertigungen für eigenes und fremdes Verhalten (Scheinmotive). Beispiel: Patient kontrolliert den Briefkasten der Freundin „wegen Gefahr der Überfüllung“ (angenommenes eigentliches Motiv: Eifersucht) 
  • Erklären Sie Abwehrmechanismus "Verschiebung" Eine emotionale Bedeutung wird von einer Vorstellung gelöst und geht auf eine andere, weniger intensive Vorstellung über, die aber mit der ersten inhaltlich verbunden ist. Beispiel: Das Subjekt spricht nicht von seinen Ängsten, mit der Ehefrau zu streiten, sondern von den Nachteilen ärgerlicher Ausbrüche im Straßenverkehr 
  • Erklären Sie Abwehrmechanismus "Projektion" Gefühle und Wünsche werden nicht in der eigenen Person gesehen und anerkannt, sondern aus dem Selbsterleben ausgeschlossen und einem Anderen zugeschrieben. Beispiel: überzogene Entwertung und Unterstellung von aggressiven Akten eines Nachbars, dabei hat Person selber einen  belastenden Dauerkonflikt.
  • Erklären Sie Abwehrmechanismus "Reaktionsbildung" Ersetzen von Impulsen und Affekten, die mit Schuldgefühlen verbunden sind, durch entgegengesetzte Gedanken und Gefühle.  Beispiel:'Kontext Abgrenzungskonflikt mit jüngerer Schwester; ältere Schwester möchte sich eigentlich immer weiter abgrenzen, dies führt aber zu Schulgefühlen und dazu, dass sie ihre Schwester immer wieder einlädt mit zu ihren Freundinnen zu kommen.
  • Nennen Sie Prototypische Konflikte (PK) nach OPD • Abhängigkeit vs. Individuation • Unterwerfung vs. Kontrolle • Versorgung vs. Autarkie • Selbstwertkonflikt • Über-Ich und Schuld-Konflikt • Ödipal-sexuelle Konflikte • Identitätskonflikte • Fehlende Konflikt- und Gefühlswahrnehmung 
  • Was bedeutet strukturelles Funktionsniveau? Fähigkeit das Selbst und die Beziehungen zu regulieren, wobei das Selbst = reflexive psychische Struktur
  • Was ist mit "Introjekt" in Psychodynamik gemeint? Konzept der Verinnerlichung von Beziehungserfahrungen   Entwicklung eines Konzept davon, wie anderen auf einen zugehen und auf einen reagieren
  • Nennen Sie 3 grundlegenden Modelle als mögliche Grundlage für psychodynamische Therapie • Triebkonflikt-Modell (klassisches Modell) – Libidinöse und aggressive Triebimpulse suchen nach Befriedigung – es kommt aber unvermeidbar zu Frustration und Traumatisierung und in Folge zu Unterdrückung und Verdrängung von Triebimpulsen (Prototyp des Konflikts: Es vs. Über-ich) • Entwicklungsdefizit-Modell / Modell der strukturbedingten Störungen –  Grundlegende strukturelle Funktionen stehen aufgrund lebensgeschichtlicher Bedingungen nicht ausreichend zur Verfügung  –  Auf dem Boden dieser strukturellen Störungen entwickeln sich habituelle problematische Lebens-, Verhaltens- und Beziehungsmuster –  Es wird therapeutisch grundlegend an der Integration verschiedener Motive, Selbst- und Objektrepräsentanzen und der Affektregulation gearbeitet • Konflikt/Beziehungskonflikt-Modell –  Maladaptive Lösungsversuche für früh entstandene innerpsychische Konflikte überdauern als Motiv-Abwehr-Dynamik.  –  Bei rigiden Motiv-Abwehr-Dynamiken, die mit der Gesamtpersönlichkeit verwoben sind, führt zu Aktivierung der unbewussten Konfliktdynamik in emotional relevanten Situationen –  Auslösesituationen, die eine besonders intensive Konfliktspannung induzieren, können bei weitgehend flexibler und angemessener Abwehr einen latenten Konflikt aktualisieren 
  • Beschreiben Sie die erste Signaltheorie –  Ein Betroffener kommt in eine äußere belastende oder traumatisierende Situation. Dies führt bei ihm zur Stimulation von verbotenen oder gefürchteten Triebimpulsen (z.B. Aggression). –  Wenn diese Triebimpulse internalisierten Normen (Erziehung) widersprechen, steigt Anspannung an---->es kommt zum inneren Signal einer Gefahr. –  Die regressive Reaktion auf dieses Gefahrensignal resultiert in der Aktualisierung von infantilen unbewältigten Triebkonflikten die wiederum durch Angst als Symptom abgewehrt werden (neurotisches Symptom). 
  • Was bedeutet "Widerstand" in der Psychoanalyse? Die »sichtbare« Seite der Abwehr (Anna Freud) bzw. was immer die Fortsetzung der Behandlung stört (Sigmund Freud). 
  • Was bedeutet "Übertragung" in der Psychoanalyse? Wiederholung alter Beziehungserlebnisse und – wünsche, die unbewußt den jetzigen Umgang mit neuen wichtigen Beziehungspersonen färben 
  • Was bedeutet "Gegenübertragung" in der Psychoanalyse? Unbewusste Reaktion auf die Übertragung eines Patienten--->Analyse der Gegenübertragung ist ein unverzichtbarer Bestandteil der psychoanalytischen Kompetenz 
  • Was bedeutet "Objekt" in der Psychoanalyse? •  Objekt = Ein Mensch, zu dem das Subjekt eine Beziehung hat •  Objektbeziehung = Die Art von Beziehungen des Subjekts zu anderen Personen (Meist ist die phantasierte bzw. vorgestellte Beziehung zu einer Person gemeint! Diese kann von der realen Interaktion abweichen!) •  Inneres Objekt = Repräsentanz eines Anderen in der Psyche des Subjekts  •  Orthodoxen Psychoanalyse: Objekt = eine Person oder ein Gegenstand, der eine Triebregung aufheben kann (z.B. eine Person, die sexuelle Befriedigung verschafft). •  Objektbeziehungstheorie (begründet durch Melanie Klein): Objekt = reagierender Partner (eine Person), die auf die Äußerungen des Subjekts eingeht. Der Begriff erhält hier eine stark gefühlsbetonte Bedeutung und wird nur noch sekundär als Ziel der Triebregungen verstanden. 
  • Nennen Sie die allgemeinen Interventionsformen in der Psychoanalyse • Modifizierter Umgang mit dem Unbewussten                                                           Konzept des dynamische Unbewussten: Psychische Inhalte werden vom psychischen Apparat gezielt unbewusst gemacht (Verdrängung) und unbewusst gehalten • Konfrontation                                                                                                                  Macht den Patienten darauf aufmerksam, dass er etwas bestimmtes in einer bestimmten Weise tut (ohne aggressiven Unterton!) • Klärung                                                                                                            Scharfeinstellung“ des in Frage stehenden Verhaltens, Erlebens, Wahrnehmens, Verarbeitens. Deutung                                                                                                                                Bezug auf das Unbewusste wird hergestellt: • Durcharbeiten                                                                                                                                Der Vorgang, der erfordert, dem Patienten den gleichen Sachverhalt wieder und immer wieder zu zeigen, zu unterschiedlichen Zeiten und in verschiedenen Zusammenhängen  • Konstruktion                                                                                                                               Z. B. biographische Rekonstruktion mit dem Ziel, die Frage zu klären „wie war das wirklich?“. Zweck: innere Sinngebung, Erarbeiten einer subjektiven Wirklichkeit 
  • Nennen Sie 3 Phasen der Psychodynamischen Therapie bei der Panikstörung Erste Phase: Beachtung der akuten Panik  Zweite Phase: Behandlung der Vulnerabilität für die Ausbildung einer Panikstörung  Dritte Phase: Themathsierung der Probleme der Patienten mit „Trennung und Unabhängigkeit" 
  • Wie wird die GAS aus psychodynamischer Sicht erklärt ? – Gefährliche oder traumatische zwischenmenschliche Erfahrungen führen zur Entwicklung eines Sets von Wünschen/Hoffnungen, Erwartungen, Überzeugungen und Gefühlen sich und anderen gegenüber. –  Diese Wünsche und Hoffnungen beinhalten typischerweise das Bedürfnis nach Liebe, Stabilität und Schutz und sollen mit der Furcht, dass andere einen verlassen, enttäuschen, missbrauchen oder kritisieren könnten –  „Sich sorgen“ lenkt von diesen ängstigenden Wünschen und Hoffnungen ab und stellt damit einen wichtigen Abwehrmechanismus im Rahmen der GAS dar. (gilt auch z. B. für die Fokussierung auf Körpersymptome der Angst) 
  • Erklären Sie den zentralen Beziehungskonflikt Grundstruktur ZBK: – einen Wunsch des (W) – eine Reaktion der Objekte auf diesen Wunsch (RO) – eine Reaktion des Selbst auf die Reaktion der Objekte (RS).  Beispiel: – W: Ich wünsche mir jemanden, der mir Sicherheit gibt. – RO: Die anderen sind unzuverlässig. – RS: Ich habe Angst (Sorgen), dass etwas Schreckliches passiert. 
  • Was versteht man unter zirkulärem Fragen? Zirkuläres Fragen: ein Mitglied fragen, wie er das Verhältnis zwischen zwei anderen sieht. 
  • Was versteht man unter "Reframing?" Durch Umdeutung wird einer Situation oder einem Geschehen eine andere Bedeutung oder ein anderer Sinn zugewiesen, und zwar dadurch, dass man versucht, die Situation in einem anderen Kontext (oder „Rahmen“) zu sehen.
  • Dissoziatonstheorie als Erklärungsansatz für Hypnose •  Nach dieser Theorie kommt es unter Hypnose zu einer Dissoziation (Janet, 1925) von Bewussten und Unbewussten Inhalten. •  Janet nahm an, dass im Zustand der Hypnose durch eine Blockade der Synapsen die motorischen und sensorischen Zentren vom Cortex abgekoppelt würden •  Damit erklärte er Phänomene unter Hypnose, die „hysterischer“ (Konversions-) Symptomatik ähnlich ist (z. B. psychogene Lähmung, „multiple Persönlichkeiten“) 
  • Psychoanalytische Interpretation als Erklärungsansatz für Hypnose Hypnose wird als Zustand verstanden, in dem es zu einer „Regression im Dienste des Ich“ und zu einer „Übertragungsreaktion gegenüber dem Hypnotiseur“ kommt •  Entsprechend können „Es-ähnliche“ Phänomene wie Halluzinationen oder bisher „vergessene“ Erinnerungen früherer Situationen aufreten. 
  • Lerntheoretische Erklärungen der Hypnose Hull: Verhalten unter Hypnose gehorcht den gleichen Lerngesetzen wie ohne Hypnose---> Hypnotisches Verhalten sei gelerntes Verhalten •  Welch: Hypnose als „abstraktes Konditionieren“ – Hypnotiseur schlägt Kapital aus rein physiologischen Faktoren (sagt, dass Augen müde werden, erst nachdem die Person eine zeitlang auf einen Punkt starren sollte)  – Physiologische Ermüdung wird mit den Worten des Hypnotiseurs „deine Augen werden müde“ assoziiert