Entwicklung (Subject) / VL_05_06_ (Lesson)

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Methoden der Entwicklungspsychologie

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  • Arten der Veränderung: Quantitative Veränderung mengenmäßige Zunahme von Variablen (Kontinuierlich) Beispiel 1: Wortschatz Wie viele Wörter spricht ein Kind in bestimmten Altersstufen Wortexplosion“ mit ca. 2 Jahren   Beispiel Intelligenz kristalline Intelligenz = Kultur- und Allgemeinwissenwächst über die Lebensspanne an und bleibt bisins Alter erhaltenfluide Intelligenz = Schnelligkeit der Informations-verarbeitung sinkt im Alter deutlich ab⇒ Hier gibt es eine sogenannte „Entwicklungsfunkti-on“ Beispiel: Quantitativer Emotionsverlauf im Jugendalter Glücklich – unglücklich; fröhlich – gereizt;freundlich – ärgerlich (-3 bis +3) Der durchschnittliche Affekt (Erregung) nimmtmit dem Alter ab
  • Arten von Veränderung: Qualitative Veränderung I und II Vorliegen einer Strukturveränderung und Erkennen einer Abfolge gut unterscheidbarer Entwicklungsschritte Analyse derartiger Prozesse ⇒ im Fokus steht das Alter, in dem das zu untersuchende Merkmal erstmalig auftritt und die Dauer, um von einer zur nächsten Entwicklungsstufe zu gelangen ⇒ Von daher geht es um Stufen- und Phasenmodelle  Erfassung von qualitativen Veränderungen durch Teilaufgaben, die altersspezifisch gelöst werden können Beispiel für qualitative Veränderung: Qaualitative Veränderung I Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell Kurt Fischers Skill Theory Qualitative Veränderung II Emotionale Entwicklung Auslöser von Ängsten im Jugendalter
  • Qualitative Veränderung III - Lösung von Entwicklungsaufgaben Identitätsentwicklung Quantitative Beschreibung von Verlaufsmustern qualitativer Entwicklung Identität = Zustand, in dem man klare Werte und Ziel hat und sein Verhalten danach richtet Durch empirische Studien zeigte sich die Reihenfolge : Lebensereignisse ⇒Selbstwertsteigerung ⇒ erhöhte Kontrollüberzeugung Mit zunehmendem Alter tritt die diffuse Identität seltener und die erarbeitete Identität häufiger auf Zu Beginn des Identitätsformungsprozess stehen herausragenden Lebensereignisse Die Steigerung des Selbstwertes liegt zeitlich vor der Festigung der Kontrollüberzeugung Gibt es Stabilität oder Veränderung? In jungen Jahren eher Veränderung als Stabilität im Gegensatz zu 21 bis 24jährigen
  • Die vier Identitätszustände nach Marcia diffuse Identität Moratorium übernommene Identität erarbeitetet Identität
  • Veränderung als komplexer Aufbauprozess - Entwicklungsskalen Eindimensionale zentrale Dimension, wenig komplex Entwicklung ist eine strukturelle Veränderung Beibehaltung des Differenzierungsgrades bzw. Komplexitätsgrades Mehrdimensional Entwicklung ist eine strukturelle Veränderung Erhöhung des Differenzierungs- bzw. Komplexitätsgrades Beispiel: hierarchische Clusteranalyse z.B. Entwicklung von Emotionen: Angst und Schuld Angst ist bei kleinen Kindern auch schon da (z.B. fremdeln), aber wird durch andere Bedingungen ausgelöst (Angst an sich bleibt die Gleiche!) Auf der Basisstruktur von Angst entstehen Nebenzweige z.B. Schuld.
  • Veränderung von Zusammenhangsmustern Ereignisse, die einmal hoch miteinander korrelierten und sich gegenseitig auslösten, tun dies nicht mehr → Einflussfaktoren plötzlich nicht mehr gegeben z.B. Elternverhalten und kindliche Aggression Bis zu dem Alter von 10 Jahren korreliert die kindliche Aggression mit dem inadäqua-ten Verhalten der Eltern Später ist das Verhalten der Kinder autonomer und wird kaum noch/ gar nicht mehr vom Elternverhalten beeinflusst Anderes Beispiel: Kinder sollen angeben, welche Strategie sie bei einem Problem nutzen ⇒  aktives coping oder Vermeidung⇒ Ab dem 16. Lebensjahr kommt ein 3. Faktor dazu ⇒ Selbstbewertung und Selbstregulation / innere Beruhigung Regresionsgeraden für die Vorhersage von Affekten zum Zeitpunkt 1 für die Affekte zum Zeitpunkt 2, aufgeteilt in Klassenstufen Veränderung von Zusammenhängen über das Alter Selbstwert und Stimmung
  • Querschnittstudie Beschreibung: Verschiedene Stichproben von Individuen (S1 bis Sn) Diese werden in verschiedenen Altersstufen erhoben (A1 bis An) → Bsp. Gruppen von 20- Jährigen, von 30-Jährigen, von 40-Jährigen etc. Erhebungshäufigkeit: 1x (T1) Erhebungszeitpunkt: gleich UV: Lebensalter AV: erfasste Werte Vorteile: Ökonomisch: Man muss nur einmal messen, Man braucht keine Vpn suchen, die über Jahre hinweg am Experiment teilnehmen, finanzielle Ressourcen werden geschont) Oft lassen sich Vpn für eine einmalige Untersuchung leichter rekrutieren Große Alterspanne kann erfasst werden Nachteile: Konfundierung von Alter und Kohorte (unterschiedliche Entwicklungsbedingungen) z.B. „nachlassende“ Intelligenz im Alter ist auf die früher schlechtere Schulbildung zu-rück zu führen und nicht auf einen „Verlust“ heutzutage ist die Schule mehr auf logisches Denken wie in IQ-Test ausgelegt ⇒dies war früher nicht so ⇒ niedrigere IQ-Werte Selektive Populationsveränderung möglich d.h. Die Populationen, aus denen die verschiedenen Altersstichproben stammen, können durch mit dem Alter variierende Ereignisse (wie z.B. Krankheit und Tod) verändert werden sie erlebten den 2.Weltkrieg ⇒ es überlebten eher die intelligenten Menschen (signifikant!) ⇒ Stichprobe mit allgemein intelligenteren Leute, Intraindividuelle Veränderungen werden nichterfasst d.h. Entwicklungsfunktion kann nicht erfasst werden Man untersucht sehr unterschiedliche Individuen ⇒ von daher weiß man nicht ob es eine Entwicklung ist Es liegen also nur Angaben über Altersdifferenzen zwischen verschiedenen Stichproben vor und nicht Veränderungen über das Alter!
  • Längsschnittstudie Beschreibung Eine Stichprobe von Individuen (S1) Diese werden zu verschiedenen Zeitpunkten wiederholt untersucht (T1...Tn) UV: Lebensalter Vorteile: Erfassung von altersabhängigen intraindividuellen Veränderungen und ihrer Determinanten  Feststellung der Stabilität oder Instabilität von Entwicklungsmerkmalen Die Vergleichbarkeit der verschiedenen Altersgruppen ist leichter herzustellen Nachteile: sehr aufwendig (zeitlich, organisatorisch) sowohl für Forscher als auch für Versuchspersonen man verbringt das ganze Forscherleben mit einer Studie ⇒ systematischer Drop-out möglich Ausfälle von Versuchspersonen aufgrund systematischer Faktoren, die mit der abhängigen Variablen korrelieren, z.B: korreliert die soziale Mobilität mit der Intelligenz Konfundierung von Alter und Testzeitpunkt → keine Kohortenkontrolle: Befunde sind kohortenspezifisch Individuen sind an den historischen Kontext gebunden und die Veränderungen des Individuums können nicht eindeutig auf das Alter zurückgeführt werden ⇒ vor und nach der Wende Testungseffekte (d.h. Resultate von Wiederholungsuntersuchungen sind durch die Teil-nahme an vorhergehenden Untersuchungen beeinflusst) Bsp. wachsende Vertrautheit mit Untersuchungsverfahren, Sättigungseffekte durch Abnahme des Interesses, Veränderungen im Untersuchungspersonal etc.
  • Zeitwandelstudie Kombination aus Querschnittsstudie und Längsschnittstudie Gleiche Altersgruppen aus verschiedenen Kohorten werden miteinander verglichen. Haben Personen aus verschiedenen Kohorten im gleichen Alter dieselben Eigenschaften? Beispielfrage: Unterscheiden sich die 6-jährigen, die 1980 geboren wurden von den 6- jährigen, die 1984 geboren wurden?
  • Sequenzmodell von Schaie (1965) Erweiterung der Methoden durch Kombination von Quer-, Längs- und Zeitwandelmethode Betrachtung aller Entwicklungsvorgänge in ihrer Abhängigkeit vom Alter, der Kohorte und dem Testzeitpunkt Er sieht das Verhalten als eine Funktion von Alter, Kohorte und Testzeitpunkt an V = f (A, K, T) V = Verhalten bzw. Entwicklung / Veränderung Alter (A) = Zeitintervall zwischen Geburt und Messzeitpunkt (reifungsbedingte Einflüsse) Kohorte (K) = alle Individuen, die in einem bestimmten Zeitraum (meist ein Jahrgang) ge-boren wurden (gleiche Umwelteinflüsse innerhalb der Kohorten) Testzeit (T) = Zeitpunkt, an dem die Individuen untersucht werden (aktuelle, kulturelle, so-ziale und historische Einflüsse → gelten dann für alle Individuen) Traditionellen Modelle sind durch Addition verknüpft Erweiterung der Stichprobenpläne durch drei Sequenzmodelle: Kohorten-Sequenz-Analyse Testzeit-Sequenz-Analyse Quer-Sequenz-Analyse
  • Kohorten-Sequenz-Analyse mind. Zwei Kohorten (1950 und 1960) bei mind. zwei aufeinander folgenden Altersstufen (30 und 20) unabhängige Erfassung von Alters- und Kohorteneffekten Für den gleichen Altersbereich werden also für verschiedenen Kohorten Daten im Längsschnitt erhoben Annahme: Testzeit = 0 (nicht immer gegeben) Nutzen: Feststellen von Generalisierbarkeit von Altersverläufen über verschiedene Kohorten
  • Testzeit-Sequenz-Analyse mind. Zwei Altersstufen (30 und 20) zu mindestens zwei aufeinander folgenden Zeiten (1970 und 1980) unabhängige Erfassung von Testzeit- und Alterseffekten Für den gleichen Altersbereich werden also für verschiedene Messzeitpunkte Daten im Querschnitt erhoben Annahme: Kohorte = 0 (nicht immer gegeben) Nutzen: Feststellen von Generalisierbarkeit von Altersunterschieden über verschiedeneTestzeiten Bsp.: Entwicklung des Wortschatzes zwischen 3 und 6 Jahren ⇒ Querschnittstudie von 3- und 6-Jährigen 3 Jahre später erneute Querschnittstudie, wobei die zuvor 3-Jährigen nun als 6-Jährige erneut erhoben werden (Längsschnittstudie)
  • Quer Sequenz-Analyse mind zwei Kohorten (1950 und 1960) zu mindestens zwei aufeinander folgenden Zeiten(1970 und 1980) unabhängige Erfassung von Testzeit- und Kohorteneffekte  Annahme: Alter = 0 (nicht immer gegeben) Es geht nicht um Alterseffekte, sondern man will die Frage beantworten, ob Unterschiede durch verschiedene Testzeitpunkte oder verschiedene Kohorten entstanden sind
  • Kritik an Sequenzmodellen Additive Verknüpfung: eindimensionaler Effekt Alter und Kohorte untrennbar verbunden
  • Interventions-, Trainingsstudien Die Interventionsstudien bzw. Trainingsstudien (Vorher-Nachher-Studie) sind ein Studiendesign der quantitativen Forschung  Idee: Durch ein bestimmtes Training wird ein spezielles Verhalten verändert bzw. spezielles Verhalten eingeübt (Kontrollgruppe vs. Trainingsgruppe) Trainingsstudien: kurzer Zeitraum und hohe Intensität Interventionsstudien: langfristiger (längerer Zeitraum) und niedrigere Intensität Allgemeinste Ziele : Veränderung durch Lernen und Übung Allgemeine Ziel-Ebene 1 (Funktionen) Präventiv, (allgemein) fördernd, kurativ, rehabilitativ Allgemeine Ziel-Ebene 2 K-Kompetenzen (kurzzeitig), L-Kompetenzen (langzeitig), externe fakultative Kompetenzen Spezifische Ziel-Ebene: (intern) programmspezifisch Ethische Aspekte: Kontrollgruppe wird nicht trainiert, obwohl sie auch Probleme hat und eigentlich trainiert werden müsste d.h. Leute der Kontrollgruppe werden benachteiligt (führt dazu, dass nur wenige Studien dieser Art durchgeführt werden)
  • Mikrogenetische Methode Kurzzeit-Längsschnittstudien, in denen den gleichen Probanden (meist über mehrere Wochen) wiederholt in Testsitzungen, die in kurzen Abständen aufeinander folgen, Aufgaben aus diesem Bereich gegeben werden Anzahl der Beobachtungen hoch im Vergleich zur Veränderung des Phänomens Intensive Analyse des beobachteten Verhaltens zu jedem Messzeitpunkt Experimentelle Beeinflussung der Fähigkeit einer Person, um einen Entwicklungsschub zu induzieren Soll Entwicklung auf „Mikroebene“ simulieren Ziele: Überprüfung des Entwicklungsprozesses oder der kausalen Wirkung von Einflussfaktoren
  • Typen erfolgreicher Intervention Intervention mit Leistungssteigerung ohne zusätzlichen Entwicklungsschub Intervention mit Leistungssteigerung und längerfristigem Entwicklungsanschub Intervention ohne unmittelbare Kompetenzverbesserung, aber mit längerfristigem Entwicklungsanschub Intervention mit Leistungssteigerung unmittelbar nach der Intervention, aber ohne Verbesserung von L-Kompetenzen
  • Fünf Erkenntnisse der Mikrogenetischen Methode Weg der Veränderung Rate der Veränderung Breite der Veränderung Variabilität der Veränderung Ursache der Veränderung
  • Datenerhebung Beobachtungsmethode Grad der Strukturierung: freie, unsystematische Beobachtung Kontrollierte, systematische Beobachtung Timesampling: Das Zeitfenster ist festgelegt & man guckt wie oft etwas auftritt z.B. aggressives Verhalten Eventsampling: Immer dann, wenn das Ereignis auftritt wird es kodiert Grad der Teilnahme: Beobachter vs. Tatsächlich Mitwirkender  Offene vs. verdeckte Beobachtung: Es könnte sein, dass der Beobachter durch seine Anwesenheit das Geschehen beeinflusst. Zur Vermeidung solcher Beobachtungseinflüsse kann man Versuchsräume mit Einwegfenstern oder Videokameras benutzen Übliche Gütekriterien der wissenschaftlichen Datenerhebung sollten gelten (Objektivität, Reliabilität und Validität)
  • Befragung/Selbstauskunft In Entwicklungspsychologie werden diverse Fragebögen und halbstandardisierte/halbstrukturierte Interviews genutzt Datenquelle: Kinder, Eltern, Lehrer
  • Entwicklungstests Machen eine Aussage über den Entwicklungsstand eines Kindes ⇒ an welcher Stelle des Entwicklungskontinuums das aktuelle Denken, Handeln und Fühlen eines Kindes einzuordnen ist Einsatz in Frühförderung, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinderkliniken, Schulen Aufgabe des Entwicklungstests ⇒ den Entwicklungsstand eines Probanden mit der Entwicklungsnorm zu vergleichen und daraus Schlüsse zu ziehen (Ist die Entwicklung normal, Ist das Kind sehr begabt?) Fragen zur Retrognose, Diagnose und Prognose zu den Bereichen Psychomotorik, Wahrnehmungsentwicklung, Intelligenzentwicklung, Entwicklung des Sozialverhaltens, Sprachentwicklung sollen dadurch beantwortet werden
  • Statistische Analysen: Varianzanalysen - Mittelwertsvergleiche Altersabhängige Veränderungen Gruppenunterschiede zu gegebenem Alterszeitpunkt Erinnerung: Varianz zwischen den Gruppen sollte größer sein als Varianz innerhalbder Gruppen
  • Statistische Analysen - Korrelationen Stabilität individueller Unterschiede (Korrelation sollte gleich bleiben) Zusammenhänge zu Prädiktorvariablen Bsp. Wie stark ist der Zusammenhang zwischen der Einstellung zum Lernen und der Schulleistung?
  • Cross-Lag-Panel-Analyse Die Möglichkeit, unterschiedliche Kausalmodelle in korrelativen Längsschnittstudien auszuschließen, wurde von Campbell (1963) in einem eigenen Versuchsplan verfeinert“, dem so genannten Cross-lagged panel design. In einem Cross-lagged panel design werden mindestens 2 Variablen zu zwei verschiedenen Messzeitpunkten erhoben . Es lassen sich dann zwei synchrone Korrelationen (A), zwei Autokorrelationen (B) und zwei zeitverzögerte Kreuzkorrelationen (C) berechnen. Die Hypothese, nach der X einen kausalen Einfluss auf Y ausübt, nicht aber umgekehrt, ist plausibler, wenn C1 höher ausfällt als C2.
  • Multiple Regressionsanalyse Es soll diejenige Linearkombination gefunden werden, die den multiplen Zusammenhang zwischen Xi und Y optimal beschreibt, wobei die Variable, die vorhergesagt werden soll (AV), als das Kriterium bezeichnet wird und die Variablen aufgrund derer vorhergesagt wird (UVs), als Prädiktoren bezeichnet werden
  • Strukturgleichungsmodell Ist eine Kombination aus konfirmatorischer Faktorenanalyse (hypothesenprüfendes Verfahren), multipler Regression und der Pfadanalyse Strukturgleichungsmodell umfasst ein Messmodell und ein Strukturmodell Messmodell spezifiziert die Beziehungen zwischen den beobachteten Variablen und den hypothetischen Konstrukten. Strukturmodell beschreibt die Zusammenhänge zwischen den theoretischen Konstrukten. Strukturgleichungsmodell = eine um ein Messmodell erweiterte Pfadanalyse. Außerdem wird noch zwischen latenten exogenen (beeinflussende, quasi UV) und endogenen (beeinflusste, quasi AV) Variablen unterschieden (→ Aufdecken kausaler Zusammenhänge) Latente Variable = nicht direkt beobachtbar ; Manifeste Variable = direkt beobachtbar
  • Wachstumskurvenmodell Veränderungsmessung von Mittelwerten einer Gruppe Es wird geguckt, ob individuelle Veränderungen erklärbar sind Analyse unter verschiedenen Gesichtspunkten: nach der allgemeinen Richtung der Veränderung (z.B. ansteigend oder abfal-lend), nach der allgemeinen Form des Kurvenverlaufs (z.B. linear ansteigend, kurvilinear nach anfänglicher positiver Beschleunigung negativ beschleunigt), unter Berechnung der spezifischen mathematischen Funktion, die dem Kurven-verlauf am besten entspricht (z.B. Exponentialfunktion, logistische Kurven), nach der Änderungsgeschwindigkeit (den Zuwachsraten) innerhalb bestimmter Zeitabschnitte des Entwicklungsverlaufs; nach den Zeitpunkten, zu denen bestimmte Charakteristika der Entwicklungs-funktion (z.B. Minimum, Maximum, Asymptote) erreicht werden.
  • Forschungsmethoden - Säuglingsalter Für das Säuglingsalter: Orientierungsdauer, Blickrichtung, Fixierdauer Habituierungsmethode Emotionale Reaktion Physiologische Reaktion Paradigma 1 : Habituation Standardstimulus wird wiederholt präsentiert, bis die Aufmerksamkeit nachlässt, d.h. der Säugling nicht mehr fixiert Operationalisierung: Anzahl der Präsentation des Standardstimulus bis der Säugling nur noch 50% der Zeit der ersten Fixationsdauer den Reiz fixiert Weitere Operationalisierung: % der Zeit, um den die Aufmerksamkeit während der Gewöhnung abfällt Absolute Fixierungsdauer bei der Gewöhnung Reaktion auf neuen Stimulus nach der Gewöhnung Paradigma 2 : Präferenzmethode Gedächtnisaufgabe: Wiedererkennen Schritt 1: 5-30 Sekunden werden zur Gewöhnung zwei identische Stimuli gezeigt Schritt 2 : Zwei kurze Testdurchgänge (5 – 20 Sek), in denen der bekannte Standardreiz und ein neuer Reiz präsentiert werden. Der Ort (links – rechts) wird variiert. Operationalisierung: Blickdauer neuer Reiz/ Gesamte Blickdauer (Neuer Reiz und Standardreiz) während beider Testdurchgänge
  • Messprobleme der Entwicklungspsychologie Je mehr man vorhersagen möchte, desto schwierigerwird es Die Langzeitstabilitäten sind gering (.356 bei 4-23J) im Vergleich zu den Kurzzeitstabilitäten Hypothetische strukturelle Beziehungen und Pfadkoeffizienten zwischen dem 7-monatigen visuellen Erinnerungsgedächtnis und dem IQ mit 11 Jahren unter Gebrauch der Zusammensetzung der Messungen von Schnelligkeit und Gedächtnismit 11 Jahren
  • Differentielle Enticklungspsychologie individuelle Unterschiede der Verhaltensänderungen Beschreibung und Erklärung der inter individuellen Differenzen in den intra individuellen Veränderungen
  • Drei Sichtweisen der Entwicklung Die individuelle Die universelle Die differentielle
  • Sichtweisen der Entwicklungspsychologie - Die Individuelle Mensch wird im Laufe seiner Entwicklung nur mit sich selbst verglichen d.h. Veränderung einer einzelnen Person Keine Generalisierung möglich
  • Sichtweisen der Entwicklungspsychologie - Die universelle Suche nach allgemeingültigen Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung Durchschnittswert als Entwicklungsnorm Entwicklungsfunktion oder Stufensequenzen nterindividuelle Unterschiede als Fehlervarianz (es wird ja der Mittelwert gebildet. Die Abweichung jeder einzelnen Person von dem Mittelwert stellt die Standardabweichung und somit die Fehlervarianz dar.) Generalisierbarkeit? Schwierig eine Stichprobe zu finden, die wirklich repräsentativ ist Minderheiten mit anderen Verläufen beeinflussen (verzerren) Mittelwert Säkulare Trends: langfristige Veränderungen von Merk-malsmittelwerten über Generationen hinweg werden irrtümlich als Alterseffekt interpretiert Individuelle Endniveaus können sich von den universellen Endniveaus unterscheiden
  • Die differentielle Sichtweise Abweichung der individuellen Entwicklung von der universellen Entwicklung Beschreibung und Erklärung interindividuellen Differenzen in den intraindividuellen Veränderungen Ermöglicht bsp. die Beurteilung von Entwicklungsretardierung oder –akzeleration (Ab-weichung von der Norm) Beispiel: Hans erzielt im ersten Jahr 18 Rohpunkte in einem Test, im nächsten Jahr auch 18. Aus individueller Sicht würde man sagen, er habe sich nicht verändert. Der Durchschnittliche Entwicklungsverlauf jedoch zeigt, dass in seinem Jahrgang die Leistung zugenommen hat. Somit hat er sich aus differentieller Weise verschlechtert, da er schlechter im Vergleich zum Durchschnitt ist.
  • Bowlbys Baum verschiedene Zweige = verschiedene individuelle Entwicklung Je höher man kommt umso mehr ist es das Produkt der eigenen Entscheidung, nicht der Umgebung