Vorurteile
Feindselige oder negative Einstellung gegenüber Mitgliderne einer bestimmten Gruppe allein aufgrund der Zugehörigkeit zu dieser Gruppe Kognitiv = Stereotype mit negativer affektiver Bewertung Verhalten= Diskriminierung
Theorie des realistischen Gruppenkonfliktes
Sharif (1966) Konflikte zwischen Gruppen resultieren aus dem Wettbewerb um knappe Ressourcen, z.B. Nahrung, Grundbesitz, Macht, natürliche Ressourcen, Energie Beziehungen zwischen Gruppen werden bestimmt durch die objektiven Interessen der eigenen Gruppe im Verhältnis zur anderen Gemeinsames Ziel führt zu Gruppenbildung Unterschiedliche Interessen verursachen einen Konflikt zwischen den Gruppen Gemeinsame gruppenübergreifende Ziele bewirken Freundlichkeit und Harmonie
Durch welche Funktion ist Verhalten der Gruppenmitglieder primär bestimmt?
Durch die Funktion die die Beziehung zw. den Gruppen für das Erreichen des eigenen Gruppenziels hat.
Positive Interdedependanz / negative Interdependanz
Negative Interdependanz Positive Interdependanz Ziele der Ingroup können nur Ziele der Ingroup können nur verwirklicht werden, wenn Outgroup realisiert werden, wenn auchihre Ziele nicht erreicht Outgroup ihre Ziele erreicht ⇓ ⇓ Bsp. Konkurrenz um begehrte Bsp.übergeordnete ZieleRessourcen ⇓ ⇓ Abwertung der Outgroup, Positive Evaluation, AkzeptanzVorurteile, Kritik der Outgroup, Kooperation
Bsp. zu chinesischen Einwanderern
Jacobs und Landau 1971 Chinesen schließen sich dem Goldrausch an ⇒ verkommen und lasterhaft, feißte Vielfraße USA benötigt Arbeitskräfte zum Bau der transkontinentalen Eisenbahn ⇒ sachlich, fleißig gesetzestreu, erfüllen ihre Verträge Arbeitsloigkeit nach Ende des Bürgerkriegs ⇒ kriminell, hinterhältig, verschlagen und dumm
Wozu führt Interessenkonflikt?
Interessenkonflikt ⇓ bestimmt Beziehung ⇓ führt zu Einstellung
Ferienlagerexperimente
Längsschnittuntersuchung Natüliche Gruppenbildung - wurde nach Ankuft gertrennt (Exp 1 und 2) - Adler und Klapperschlangen - wohnten räumlich getrennt voneinander Phase 2 Wettbewerbe zwischen den Gruppen z.T auch selbst iniitiert -Gewinnerteam bekam Geschenke (begrenzte Ressource, negativer Interdependenz) Anstachelungen durch Versuchsleiter (Filmabend, verschiedene Termine genannt) Gruppe A - früher da, zwei Arten von Snacks: lecker vs. matschig, Leckeren Snacks aufgegessen - Konsequenz: als Gruppe B kam, Ärger, Prügelei, Lebensmittelschlacht Konsequenzen Vorurteile Negative Eigenschaften an Outgroup-Mitglieder, Festigung der Eigengruppensolidarität Leistungen der eigenen Gruppe überschätzt Leistungen der fremden Gruppe unterschätzt Phase 3 Einführung von Problemen, die nur beide Gruppen gemeinsam lösen können ⇒ übergeordnete Ziele, positive Interdependenz Bsp. Zusammenbruch der Wasserversorung, LKW-Panne Achtung: Übergeordnete Ziele müssen lösbar sein (unlösbare Probleme verschärfen noch Probleme) Gemeinsame gruppenübergreifende Problemlösungen verbesserten Gruppenleben nach und nach • Ende der Ferienlagerexperimente: gemeinsame Heimfahrt, positive Einstellung gegenüber Fremdgruppe in Folgeinterview
Zwischenfazit Ferienlagerexperiment
Kampf um begrenzte (materielle) Ressourcen führt zu Gruppenkonflikten ebenfalls beobachtbar: deutliche Aufwertung der Eigengruppe (ingroup) und Abwertung der Außengruppe (outgroup)
Minimal Gropup Paradigma Kriterien
keine face to face Interaktionen • Anonymität der Gruppenmitglieder Fehlen jeglicher instrumentellen Verknüpfung zwischen Art der Gruppeneinteilung und Art des Verhaltens kein persönlcher Nutzen der geforderten Verhaltensweisen Verhaltensweisen stellen für Vpn reale und bedeutsame Entscheidungen dar
Minimal Group Paradigma - Studie
Tajfel et al. 1971 Schulkinder - Klee und Kandinski-Gruppe Geld verteilen Ergebnisse Tendenz Bezahlung im wesentlichen fair, d.h. ingroup = outgroup Dennoch: Bevorzugung der eigenen Gruppe festzustellen Wichtig: es zählt nicht der absolute , sondern der relative Gewinn für die Eigengruppe, d.h. in bestimmten Konstellationen wäre eine Gleichaufteilung für beide Gruppen positiver gewesen, aber die Vpn haben sich für eine Maximierung der Differenzentschieden
Kernaussagen - Theorie der sozialen Identität (SIT)
Tajfel & Turner (1979, 1986) Menschen haben ein Bedürfnis, ein positives Selbstkonzept zu erreichen und aufrechtzuerhalten Selbstkonzept definiert sich nicht nur über individuelle Merkmale (personale Identität), sondern auch über Gruppenmitgliedschaften (soziale Identität) Wert der Eigengruppe wird (auch) über den Vergleich mit anderen Gruppen bestimmtmotivational bedingte Urteilsverzerrung, die zum Herstellenpositiver Distinkheit dient
Theorie der sozialen Identität (SIT)
Soziale Kategorisierung Tendenz, die soziale Welt in bzw. Eigen- und Fremdgruppen aufzuteilen; Dabei Betonung der Ähnlichkeit innerhalb, und der Unterschiede zwischen denKategorien Sozialer Vergleich Selbsterkenntnis durch den Vergleich mit anderen: dient der Erreichung bzw.Aufrechterhaltung eines positiven Selbstkonzepts und einer positiven sozialen Identität Soziale Identität Teilaspekt der Identität, die sich aus der Zugehörigkeit zu bestimmten, idealerweise positiv bewerteten Gruppen bezieht Positive Distinktheit Motivation, auf wichtigen Dimensionen die Überlegenheit der eigenen Gruppe gegenüber Fremdgruppen zu demonstrieren
Zwischenfazit (SIT)
Sozialer Wettbewerb um soziale Identität Aufwertung Eigengruppe durch Abwertung Fremdgruppe Verhalten zwischen sozialen Gruppen ist Kampf um Anerkennung
Strategien für positive Distinktheit der Ingroup (was tun wenn eigene Gruppe und somit das positive Selbstkonzept bedroht ist)
Gruppe verlassen und zu einer Statushöheren Gruppe wechseln in direkten Wettbwerb mit Outgroup einsteigen, um Position der Ingroup kollektiv zu verbessern Kognitive Umbewertung Neue Vergleichsdimension („Westdeutsche sind immer noch wirtschaftlich erfolgreicher als Ostdeutsche, aber weniger herzlich und kinderfreundlich“ Umkehrung der Bewertungsrichtung („Black isbeautiful“) Ändern der Vergleichsgruppe (nicht –dimension), z.B. könnten sich Ostdeutsche mit Polen vergleichen
Studie - SIT- Unikleidung
Sportveranstaltungen (Football) an US-Unis (Wochenende) Studie 1: Beobachtung der Kleidung der Studenten(an 7 verschiedenen Unis) am Montag morgen– Beobachtung 1: Wie viele Studenten waren da?– Beobachtung 2: Wie viele Studenten trugenKleidung ...a) der eigenen Unib) irgend einer fremden Uni Gweonnen: Kleidung der Uni wird viel mehr getragen vs. verloren, bei fremden Unis kaum Effekt
Experiment 2 Basking reflected glory
lefoninterview– Erfolg des Teams• Team hat gewonnen• Team hat verloren– AV: % der Vpn, die das Wort „Wir“ benutzen– Ergebnis: Wenn das eigene Team gewonnenhat, wurde öfter „Wir“ gesagt, als wenn daseigene Team verloren hat (HE UV2)
Beispiel für Bedrohung der sozialen Identität
Deuutschland ist auf WM-Platz 3
Beispiel für Wechsel der Vergleichsdimension
Deutschland ist Weltmeister der Herzen ( bei nicht geholtem WM-Titel)
Rekategorisierung
Identifikation auf einer höheren, alle beteiligten Gruppen umfassenden Ebene führt zur Entwicklung einer gemeinsamen, übergeordneten Gruppenidentität : „Common Ingroup Identity“ Dadurch wird positive Sicht gegenüber der eigenen Gruppe auch auf die ehemalige Fremdgruppe übertragen Problem: übergeordnete Kategorien selten von Dauer (Bsp. Fußballfans
Kontakthypothese
Allport (1954) Kontakt zwischen den Mitgliedern verschiedener Gruppen kann zur Verbesserungen vonIntergruppenbeziehungen beitragen In welcher Form? Book-Keeping-Modell Konversionsmodell Subtyping-Modell
Book-Keeping-Modell
Mentale Buchführung Jede Information ändert den Stereotyp allmählich - wichtig: Verhältnis konsistenter vs. inkonsistenter Informationen Voraussetzung für Änderung ein Kontakt: kaum Änderung viele Kontakte: große Änderung
Konversionsmodell
Ein extremes Gegenbeispiel ändert Inhalt des Stereotyps • Voraussetzung für Änderung: Konzentrierte Darbietung inkonsistenter Informationen in einem Beispiel
Subtyping Modell
Problem Konversions-Modell: Subkategorie „Ausnahmen bestätigen die Regel“ • Voraussetzung für Änderung: Inkonsistente Informationen müssen über verschiedene Individuen verteilt sein
Fazit Stereotypisierung
Kategorisierung über Menschen) ist ein unvermeidbarer Bestandteil unserer Informationsverarbeitung. Möglich ist daher „nur“ die Inhalte der Stereotype zu ändern.
Wie kann Kontakt zwischen Gruppen Konflikte reduzieren
Kontakt (Moderator) ⇓ Typikalität (Mediator) ⇓ Stereotypänderung