psychologische diagnostik (Subject) / 6. VL (Entscheidungstheoretische Modelle) Nutzen / Antwortabhängige Tests (Lesson)
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Entscheidungstheoretische Modelle
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- Was ist das das Ziel des BCG-Modells? Welche Problematik versucht es aufzugreifen? Ziel des BCG-Modells: Nutzen einer diagnostischen Prozedur für eine Selektionsaufgabe in Geldeinheiten auszudrücken (inkrementeller Nutzen). Das Taylor-Russel Modell berücksichtigt nicht: · Dass es eine Binnendifferenz zwischen z.B. allen Akzeptierten gibt · Personalentscheidungen für das Institut ökonomische Folgen bedeuten (Gewinne&Verluste) · Die Entwicklung und Durchführung von diagnostischen Prozeduren Kosten verursachen
- Durch was wird der ökonomische Nutzen eines Verfahrens bestimmt? (Nach Brodgen) 1.) Die prädiktive Validität des Verfahrens 2.) Das Ausmaß in dem die im Auswahlverfahren ausgewählten überdurchschnittlich gut abscheiden (also groß Z -> wiederum beeinflusst durch Selektionsrate) 3.) Wie viel gewinn überdurchschnittlich gute Mitarbeiter im Schnitt mehr erwirtschaften als durchschnittlich gute Mitarbeiter (bzw. welche Kosten unterdurchschnittliche Mitarbeiter erwirtschaften) --> Binnendifferenzierung!
- Nenne die Formel nach Brodgen! Delta U = rxy * Zxs * SDy Delta U_strich = Durchschnittlicher Zuwachs an Nutzen je Eingestellten rxy = Prädiktive Validität des Auswahltest x für das Kriterium y Z_strich xs = durchschnittlicher standardisierter Wert der Eingestellten im Test x SDy = Standardabweichung des Kriteriums y in Geldwert
- Was muss man bei rxy statistisch beachten? Durch eine getroffene Entscheidung beschneidet man die Varianz der Stichprobe „beschnitten“ --> niedrigere Korrelation --> lässt sich hochrechnen auf gesamte Stichprobe, ist aber in der Praxis nicht immer empfehlenswert (manifeste Korrelationen sind immer unkorrigiert) --> SELEKTIONSKORREKTUR + Minderungskorrektur!
- Was muss man bei Z_strich xs beachten? Abhängigkeit von der Selektionsquote! (Wenn Quote hoch, muss ich auch weniger gute Leute nehmen, diese erreichen nicht so hohe Werte im Auswahltest und ziehen damit den Z-Wert nach unten)
- Was muss man bei SDy beachten? Was gibt es hier für Probleme? Der Kriteriumswert lässt sich nur schwer bestimmen.... Vorgehensweisen: o Objektive Daten --> z.B. Verkaufszahlen, geleistete Produktionszahlen o Subjektive Daten Einschätzungen der Geldäquivalente von Leistungen am 15., 50. und 85. Prozentrang durch Experten (Schmidt et al., 1979) --> Differenz zwischen 15. und 50. Prozentrang bzw. zwischen 50. und 85. Prozentrang ist ein Schätzer für SDy o Proportionales Regeln 40% des mittleren Gehalts: konservativer Schätzer der Leistungsstreuung
- Nenne das BCG-Modell Hier geht es um den Bruttozuwachs DeltaU = Ns * T * rxy * Zstrich xs * SDy - C * N U = Nutzenzuwachs Ns = Anzahl akzeptierter Bewerber T = Durchschnittliche Verweildauer rxy = Prädiktive Validität des Tests x für das Kriterium y SD = Standardabweichung des Kriteriums y in Geldwert (pro Jahr) C = Kosten der Testung N = Anzahl aller Bewerber
- Was hat Boudreau getan, um das BCG-Modell noch einmal zu verbessern? Welche Probleme hatte das BCG-Modell also? Erweiterung der Formel um Steuern, Zinsen und Inflation (zukünftige Gewinne/Kosten sind ökonomisch geringer zu bewerten als aktuelle)
- Bewertung von Nutzenmodellen. Was sind Vor und Nachteile? • Ökonomische Argumentation in Geldeinheiten möglich (+)o Gemeinsame Sprache mit Betriebswirtschaftlern o Verdeutlichung des Nutzens psychologischer Diagnostik• Vergleich verschiedener Auswahlprozeduren möglich (+)o Teurer und valider Test vs. billiger und weniger valider Testo Ist ein zusätzlicher teurer Test (z.B. AC) sein Geld wert?• Ungenauigkeit der Nutzenberechnung (-)o Häufig nur eher ungenaue Schätzungen der Parameter möglich (insb. von SDy) ->Nutzenberechnungen sind zum Teil sehr fehlerbehaftet Aber: Dies gilt auch für andere Anwendungen ökonomischer Entscheidungsmodelle unter Unsicherheit (Laux, 2005) (-) Kritik an dem zugrunde liegenden linearen ModellNicht-lineare Zusammenhänge zwischen Mitarbeiterleistung und Gewinnen/Verlusten für das Unternehmeno Evidenz für die relative Robustheit des Modells in vielen Kontexten
- Was sind antwortabhängige Tests? Was haben sie mit Entscheidungstheoretischen Modellen zu tun? Was haben sie für Vorteile? • Tests bei denen die Antwort des Probanden über den weiteren Verlauf des Tests bestimmt• Im Kontext Kosten/Nutzen Analyse erscheint es unsinnvoll jeden Kandidaten mit der gesamten Testbatterie zu testen • Bei manchen Probanden kann es sinnvoll sein das Verfahren nach dem 1. Test zu beenden (Prereject und Preaccept Strategien) --> Antwortabhängige Tests (also sowohl sequentielle Tests als auch adaptive Tests) folgen also der Bedingungsselektion! (Welcher Test, welches Item ist für den Proband am geeignetsten, um maximal Informationen zu gewinnen?) Vorteile:(+) Bei konventionellem Testen wird in der Regel zu viel -und häufig für die Fragestellung nicht genügend relevante -Information erhoben(+) dies erhöht natürlich die Kosten (nicht nur den finanziellen Aspekt, z.B. auch negative Einflüsse auf die Motivation des Probanden)
- Nenne 2 Varianten von von Antwortabhängigen Tests (Welchen Aspekten folgen sie?) Quantitativer Aspekt: Die Itemzahl kann von Proband zu Proband bis zu einer Entscheidung variieren (Sequentielle Tests)–Qualitativer Aspekt: Die Itemschwierigkeiten werden den Fähigkeiten des jeweiligen Probanden angepasst (Adaptive Tests)
- Was für Vorteile verbindet man mit Anwortabhängigen Tests? -Bei konventionellem Testen wird in der Regel zu viel -und häufig für die Fragestellung nicht genügend relevante -Information erhoben–dies erhöht natürlich die Kosten (nicht nur den finanziellen Aspekt, z.B. auch negative Einflüsse auf die Motivation des Probanden)
- Was zeichnet Sequentielle Tests aus? Vor- und Nachteile? Sequentiell (Ziel: Verkürzung der Testdauer, Klassifikation von Probanden in zwei oder mehr vorab definierte Gruppen) --> quantitativer Aspekt (+) Mehr oder weniger gut geeignete Bewerber können schon nach wenigen Items erkannt werden (-) Es wird allerdings nicht fein genug differenziert, d.h. das Personen und Institutionenrisiko steigt (Die Sicherheit in den Mittelbereichen ist nicht so gut!!) --> Stichwort: Image, Nutzen, Ethik
- Was ist adaptives Testen? Vor- und Nachteile? • Adaptiv (Ziel: möglichst präzise quantitative Bestimmung eines zu diagnostizierenden Merkmals) --> qualitativer Aspekto Itemschwierigkeiten werden den Fähigkeiten des Probanden angepassto Am sinnvollsten ist es mit Items mittlerer Schwierigkeit zu starteno Das nächste Item muss die optimale Schwierigkeit besitzen um maximalen Informationsgewinn zu haben --> Kriterium: Informationszuwachs im Hinblick auf die zu messende Eigenschaft --> Vermeidung von Redundanz! (+) Alle Probanden erhalten gleichermaßen positive und negative Rückmeldung (+) Ökonomie (Schnelligkeit, Genauigkeit)(-) Der Vergleich von Probanden ist problematisch(+) Einsatz von Computern --> hoher Grad an Individualisierung kann erreicht werden (branched testing vs. Taylored testing)(-) Die Reliabilitätsmessung ist problematisch
- Was wird im Taylor-Russel-Modell nicht berücksichtigt? •erhebliche „Binnendifferenzen“ unter den Geeigneten bestehen•Personalentscheidungen für die Institution ökonomische Folgen haben (Gewinne bzw. Verluste)•die Entwicklung und Durchführung von diagnostischen Prozeduren Kosten verursachen