Pflegeberuf (Subject) / Pflegerische Kernaufgaben Grundlagen (Lesson)
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Beobachten, Beurteilen, Handeln, personenbezogene Pflege, Hygienemaßnahmen
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- Für welche Aufgaben sind Personen in Pflegeberufen hauptsächlich zuständig? Den Patienten genau zu beobachten (d.h. den körperlicher und geistiger Zustand des Patienten zu beobachten und seine Lebensumstände zu erfragen), das Beobachtete zu beurteilen (ermitteln des Beratungs- und Pflegebedarfs) und entsprechende pflegerische Maßnahmen zu ergreifen und diese zu überprüfen (intervenieren und evaluieren).
- Es gibt verschiedene Arten um den geistigen und körperlichen Zustand eines Patienten zu erfassen. Man unterscheidet hierbei zwischen Wahrnehmung und Beobachtung. Nenne den Unterschied zwischen diesen beiden Erfassungsarten. Wahrnehmen: hier erkennt und verarbeitet man zufällig und ohne jegliche Absicht gemachte Sinneseindrücke. Beobachten: hier nimmt man Informationen über den Zustand des Patienten absichtlich, zielgerichtet und methodisch wahr um dann entsprechende Entscheidungen bezüglich des weiteren pflegerischen Vorgehens treffen zu können.
- Was versteht man unter Wahrnehmung? Wahrnehmung ist immer subjektiv (individuell, persönliche Wertung d. h. verschiedene Menschen haben den gleichen Reiz betreffend oft andere Sinneseindrücke). Wahrnehmung passiert unbewusst und ganz nebenbei. Es sind verschiedene Sinneseindrücke durch die wir die Informationen bei uns selbst und bei anderen Menschen aufnehmen (visuell=sehen, auditiv=hören, vestibulär=Gleichgewicht, olfaktorisch=riechen, gustatorisch=schmecken, taktil=tasten und kinästhetisch= Tiefensensibilität). Wie man etwas wahrnimmt wird durch die verschiedensten Faktoren beeinflusst (z.B. momentane Stimmung, Umfeld, Vorurteile, Zeitpunkt, Verzerrungen z.B durch Drogen oder neurologische bzw. psyschiche Erkrankungen und Sinnestäuschungen z.B durch optische Täuschungen).
- Was versteht man unter Beobachtung? Beobachtung ist ein aktiver Prozess der Wahrnehmung. Sie geschieht absichtlich und zielgerichtet. Die Pflegeperson richtet ihre kriterienorientierte Aufmerksamkeit darauf welche aktuellen und potentiellen Gesundheitsprobleme der Patient hat und zu welchem Ergebnis die ausgewählten Maßnahmen geführt haben um diese eventuell anzupassen. Um Veränderungen rechtzeitig zu bemerken, ist eine in regelmäßigen Abständen kontinuierliche Beobachtung notwendig. Beobachtet werden z.B. Allgemeinbefinden, Beweglichkeit, Zustand von Haut und Schleimhäuten, Schmerzanzeichen usw.)
- Abhängig vom Blickwinkel der beobachtenden Person unterscheidet man verschiedene Arten der Beobachtung. Welche Beobachtungsarten kennst du? Man unterscheidet folgende Beobachtungsarten: subjektive und objektive Beobachtung, Selbst- und Fremdbeobachtung sowie Teilnehmende und Nichtteilnehmende Beobachtung.
- Nenne den Unterschied zwischen subjektiver und objektiver Beobachtung. subjektiv: Eine Person beobachtet eine andere Person oder einen Sachverhalt nach individuellen Maßstäben. objektiv: Eine Person wird unabhängig vom Blickwinkel des Beobachters, sachlich und ohne Vorurteile beobachtet.
- Warum ist objektive Beobachtung so schwierig? Weil die Wahrnehmung eines Menschen von unterschiedlich vielen, individuell beeinflussenden Faktoren abhängig ist.
- Was liefert eindeutig objektive Ergebnisse, frei von jeder individuellen Beeinflussung. Alle Untersuchungsergebnisse die messbar bzw. beurteilbar sind z.B. Blutdruck, Puls, Temperatur, EKG, MRT, CT usw.
- Nenne den Unterschied zwischen Selbst- und Fremdbeobachtung. Selbstbeobachtung: Hierbei handelt es sich um die Beobachtung der eigenen Person. Beobachtet wird z.B. ob man sich müde, fiebrig und krank fühlt. Fremdbeobachtung: Hierbei handelt es sich um die Beobachtung eines fremden Menschen. Wenn z.B. ein Patient sich über morgendlichen Schwindel klagt. Die Pflegekraft misst dann morgens, mittags und abends den Blutdruck.
- Nenne den Unterschied zwischen Teilnehmender und Nichtteilnehmender Beobachtung. Teilnehmende Beobachtung: Beobachtung durch die Pflegekraft während der Durchführung von Pflegemaßnahmen z.B. bei derr morgendlichen Grundpflege. Das hat den Vorteil das der Patient sich nicht beobachtet fühlt. Nichtteilnehmende Beobachtung: Die Pflegekraft ist nicht am unmittelbaren Geschehen beteiligt. Der Patient sollte idealerweise nicht bemerken das er beobachtet wird, da dies Auswirkungen auf sein Verhalten (z.B. Atmung) haben kann.
- Warum ist die Beobachtung des Patienten so wichtig? Sowohl Pflegende als auch Ärzte sind auf eine genaue Beobachtung des Patienten angewiesen. Das versetzt sie in der Lage entsprechende Maßnahmen zu planen, zu steuern, zu überprüfen und anzupassen. Es ist sehr wichtig alles was beobachtet wird sowohl entsprechend zu dokumentieren als auch weiterzuleiten. Nur so sind sie in der Lage potentielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen und die jeweils notwendigen Maßnahmen einuleiten.
- Welche Ziele verfolgt man mit der Beobachtung eines Patienten? individuelle Situation erkennen und eventuellen Pflege- und Beratungsbedarf ermitteln Selbstpflegefähigkeit bzw. Pflegebedürftigkeit einschätzen und Pflegemaßnahmen entsprechend planen. Veränderungen am betroffenen Menschen feststellen, beschreiben und objektivieren. Durchgeführte Pflegemaßnahmen evaluieren. Den Patienten und den Therapieerfolg überwachen. Drohende Gefahren und Komplikationen frühzeitig erkennen bzw. verhüten. Wünsche und Bedürfnisse eines Menschen erfassen.
- Welche Voraussetzungen braucht eine Pflegeperson um einen Patienten professionell und kriterienorientiert zu beobachten und die gewonnenen Daten auszuwerten? Fachwissen z.B. über physiologische und pathologische Vorgänge, über Entwicklungsphasen des Menschen, über Krankheiten und deren Auswirkungen. Die Pflegekraft muss in der Lage sein den Menschen in seiner Ganzheit zu erfassen und sowohl die körperliche als auch die psyschiche und soziale Ebene zu berücksichtigen. Die Beobachtung erfolgt bei jedem Patientenkontakt (z.B. bei Körperpflege, bei Verbandswechsel, beim Bett machen, im Gespräch). Um möglichst korrekte Daten zu ermitteln versuchen sie sich der Subjektivität ihrer Beobachtungen bewusst zu sein, mögliche Störfaktoren zu beseitigen und optimale Beobachtungsbedingungen zu schaffen.
- Auf welche eventuellen Veränderungen achtet die Pflegekraft bei der Beobachtung mit ihren Sinnesorganen? visuell (Augen): Hautfarbe, Ödeme, Schwellungen, Ernährungs- und Allgemeinzustand, Wunden, Schweiß, Bewegung und Körperhaltung auditiv (Ohren): Atemgeräusche, Husten, Schmerzäußerungen,Tonfall und Sprachstörungen taktil (tasten und führlen mit den Fingern): Körpertemperatur, Puls, Verhärtungen, Trockenheit bzw. Feuchtigkeit der Haut olfaktorisch (Nase): Atem- und Körpergeruch, Geruch der Ausscheidungen
- Erläutere warum Pflegekräfte im Vergleich zu einem Apparat vielseitiger beobachten. Als Beispiel sei hier die auskultatorische Blutdruckmessung mit der apparativen Blutdruckmessung verglichen. Die Apparatur liefert maximal Daten über die Pulsfrequenz und den Blutdruck. Wird jedoch der Blutdruck durch abhören von einer Pflegekraft gemessen, so beobachtet die Pflegekraft während des Messvorganges viele andere Parameter. Sie beobachtet unter anderem das Aussehen, die Hautfarbe und den Gesichtsausdruck des Patienten, spürt den Muskeltonus am Arm des Patienten und kann entsprechend feststellen ob der Patient sich verkrampft oder ganz locker ist, kann durch fühlen auf der Haut feststellen ob der Patient eventuell Fieberschub hat, kann sich dem Patienten zuwenden, beruhigen, nach Wünschen fragen und Fragen beantworten. In einem Punkt unterliegt der Mensch als Beobachter der apparativen Methode. Seine Beobachtungen sind beeinflusst von eigenem Befinden, von Erwartungen, von Übung und Erfahrung sowie von Konzentration und Aufmerksamkeit. Apparative Messgeräte unterstützen die Pflegekraft bei ihren Beobachtungen z.B. fällt der Pflegekraft auf das ein Patient sich besonders warm anfühlt, so wird sie die Temperatur mittels eines Thermometers nachmessen um ihre subjektiven Beobachtung mit objektiven Daten zu stützen und zu dokumentieren.
- Beobachtungen führen zur Beurteilung des Zustandes des Patienten. Welche Faktoren können zu einem falschen Urteil führen? Annahme falscher Ursachen (z.B. das Kind mag nicht essen weil es keinen Appetit hat/ in Wirklichkeit hat es aber schmerzhafte Aphten im Mund) Erwartungsfehler (z.B. die Kollegen beschreiben einen Patienten als schwierig/ entsprechend gehe ich auf diesen Patienten zu, obwohl er vielleicht gar nicht schwierig ist) Überstrahlungsfehler (z. B. eine Rötung im Fersenbereiich wird wegen einer aufwändig zu versorgenden Bauchwunde übersehen)
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- Welche Kriterien muss ich bei der Versorgung eines Patienten immer im Hinterkopf haben? Sozialer Status: Eine pflegeerfahrene Angehörige benötigt wenigerAnleitung als eine pflegeunerfahrene. Religion: z.B. beten vor der Nahrungsaufnahme Geschlecht: Eine weibliche Person möcht vielleicht nicht von einer männlichen Person gewaschen werden. Alter: In welcher Lebenspartner befindet sich der Patient.
- Warum ist geistige und körperliche Beweglichkeit wichtig? Man benötigt sie um sein Leben selbstständig führen zu können. Der Verlust bringt Einschränkungen in der Lebensqualität mit sich. Daraus kann eine Spirale aus Bewegungsarmut, Muskelabbau und Abbau kognitiver Fähigkeiten entstehen, weil eine massive Einschränkung des Aktionsrahmens mit entstehenden Kontaktmangel und daraus folgender Isolation die Folge ist.
- Warum ist geistige und körperliche Beweglichkeit wichtig? Man benötigt sie um sein Leben selbstständig führen zu können. Der Verlust bringt Einschränkungen in der Lebensqualität mit sich. Daraus kann eine Spirale aus Bewegungsarmut, Muskelabbau und Abbau kognitiver Fähigkeiten entstehen, weil eine massive Einschränkung des Aktionsrahmens mit entstehenden Kontaktmangel und daraus folgender Isolation die Folge ist.