sprache (Subject) / Leseflüssigkeit fördern (Lesson)
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Leseflüssigkeit fördern, Lautleseverfahren, Rosebrock, Nix, Rieckmann, Gold
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- Wer Wörter und Sätze rasch und genau, quasi "automatisch" erkennen und damit flüssig lesen kann, kann seine kognitiven Kapazitäten fast vollständig für das Textverstehen einsetzen. Bei disfluenten* Lesern werden hingegen kognitive Ressourcen bereits durch die basalen Lernprozesse des Dekodierens beansprucht. Zum eigentlichen Textverstehen dringen sie nur unter grossen Mühe vor. *stockend Im didaktischen Lesekompetenzmodell von Rosebrock und Nix sind drei Ebenen benannt: Prozessebene Subjektebene Soziale Ebene
- Aus didaktischer Perspektive ist Lesen vielschichtig, wie das Modell anschaulich macht. Ausser den kognitiven lassen sich eine subjektive und eine soziale Ebene von Lesekompetenz beschreiben. Die Kognitionen beim Lesen, wie sie im oberen Drittel der Grafik als Prozessebene eingetragen sind, ¨sind auf der nächsten, der zweiten Ebene immer auch eingebunden in personale Zusammenhänge eines lesenden Subjekts. Bringen Leserinnen und Leser genügend intrinsische* oder extrinsische* Lesemotivation auf, um die kognitiven Lernprozesse überhaupt aufzunehmen und über länger Zeit durchzuhalten? intrinsisch: bezieht sich auf einen Zustand, bei dem wegen eines inneren Anreizes, der in der Tätigkeit selbst liegt, extrinsisch: Extrinsisch bedeutet von außen her, nicht aus eigenem Antrieb erfolgend. Der Gegenbegriff lautet intrinsisch.
- Passende Fördermassnahmen; Wie gehe ich dabei vor: Beobachtungen Einsatz von lesediagnostischen Instrumenten Stärken und Schwächen bei den SuS identifizieren
- Auf der Subjektebene bieten sich Fördermassnahmen und Unterrichtsaktivitäten an, die bei der Herausbildung einer positiven Leseridentität helfen können. Dazu gehören beispielsweise: Vielleseverfahren, die auf das Lesepensum einwirken und das Spektrum der Leseerfahrungen der SuS erweitern.
- Was steht auf der sozialen Ebene im Fokus? Beispiele: Die Sicherstellung eines Sozialen Umfelds, in welchem Lesen eine positive Wertschätzung erhält und in dem ein Austausch über Gelesenes, aber auch über Leseprobleme statt findet. Hier setzen die leseanimierenden Verfahren an, die in einem empathischen und kulturellen Sinn "Werbung" für Bücher und für das Lesen machen, indem sie Lektüre als anregende, genuss- und gewinnreiche Freizeitaktivität und Lebenspraxis darstellen. Beispiele: Vorlesen Autorenlesungen Vorlesewettbewerb Buchvorstellungen Bibliotheksbesuche Lesenächte usw.
- Was gehört in die Prozessebene? Um was geht es dabei? Förderung von Leseflüssigkeit gehört in die Kognitionsebene (Prozessebene), die Leseförderung zielen dabei auf basale Leseprozesse Es soll darum gehen, wie die Lesefertigkeiten der SuS auf der Buchstaben-, Wort- und Satzebene so weit verbessert werden können, dass Wortbedeutungen sicher und schnelle zugeordnet, Texte mit einer angemessenen Lesegeschwindigkeit (vor-)gelesen und dabei sinnorientiert intoniert werden können.
- Was versteht man unter Leseflüssigkeit? ...dass ein Text mühelos und routiniert gelsesn werden kann, "ohne zu merken", dass man liest. erst ein ausreichender Grad an Leseflüssigkeit auf de Wort- und Satzebene setzt jene kognitive Ressourcen frei, die für den höheren Verstehendsprozesse beim Lesen benötigt werden.
- Wird die Leseflüssigkeit durch geeignete Trainingsmassnahmen gesteigert, verbessert sich in der Folge in der Regel auch das Textverstehen. Auch auf der Subjekt- und sozialen Ebene von Lesekompetenz ist ein Zusammenhang mit der Leseflüssigkeit plausibel. Was gehört zur Leseflüssigkeit? Genauigkeit des Dekodierens Automatisierung des Dekodierens Lesegeschwindigkeit Segmentierungsfähigkeit und Betonung
- 1. Genauigkeit des Dekodierens 2. Automatisierung des Dekodierens 3. Lesegeschwindigkeit 4. Segmentierungsfähigkeit und Betonung Wörter genauer lesen, erkennen und sich weniger verlesen die Dekodierfähigkeit ist in höherem Masse automatisiert, der Lesevorgang vollzieht sich mühelos und unbewusst, d.h. ein geübter Leser kann Wörtern, die visuell wahrgenommen werden, in der Regel direkt und unmittelbar eine Bedeutung zuordnen. Die Lesegeschwindigkeit wird der Satzebene und der Ebene der lokalen Kohärenz zugeordnet. Eine höhere Lesegeschwindigkeit ist die logische Konsequenz aus einer genaueren Worterfassung und einem höheren Automatisierungsgrad. Die Fähigkeit zum betonten und sinngestaltenden Vorlesekönnen.
- Förderung der Leseflüssigkeit durch Lautleseverfahren oder Vielleseverfahren Auf was soll bei wiederholtem Lautlesen geachtet werden? Texte soll in der Regel von den SuS selbst ausgewählt werden Die Komplexität der Texte soll von der LP möglichst genau kontrolliert werden (Dekodierungsgeauigkeit von mind. 90 %, nicht zu lange Texte, 300 Wörter pro Text nicht überschreiten) Das Verfahren selbst besteht darin, dass die Tutanden dem Leselehrer (Tutor) den Text wiederholt laut vorlesen. Der Tutor hält die Lesegeschwindigkeit und die Anzahl der Lesefehler schriftlich fest) Werte in Übersichtsgraphen übertragen (Lernkontrolle für SuS) Die Leseroutine des wiederholten Lautlesens sollte solange mit demselben Text praktiziert werden, bis der zu betreuende Schüler ungefähr 100 Wörter pro Minute flüssig lesen kann)