sprache (Subject) / Lesedidaktik (Lesson)
There are 9 cards in this lesson
Grundlagen der Lesedidaktik, Rosenbrock, Nix
This lesson was created by philippschmidt.
This lesson is not released for learning.
- Eine systematische Leseförderung braucht die Einbettung in einen theoretischen Begriff von Lesekompetenz. Das folgende Model von Groeben & Hurrelmann ist in drei Ebenen eingeteilt: (siehe Abb. 1 S. 15 Mehrebenenmodell des Lesens) Prozessebene Subjektebene Soziale Ebene
- Ein didaktisch orientiertes Modell von Lesekompetenz Die Prozessebene: Kognitive Anforderungen des Leseakts Prozessebene: Buchstaben-, Wort- und Satzerkennung
- Buchstaben-, Wort- und Satzerkennung: Was gehört zur Worterkennung? Was ist für das Satzverstehen von Bedeutung? Was bedeutet Semantik, Morpheme und Lexeme? Prozess der Automatisierung der Worterkennung Für das Satzverstehen ist insbesondere die Bildung von Sequenzen wichtig, die semantisch zusammengehören *Semantik: die Theorie von der sprachlichen Bedeutung der Morpheme, Lexeme, Wörter, Sätze und Texte. *Morphem ist ein Fachausdruck der Sprachwissenschaft für die kleinste Spracheinheit, der eine Bedeutung oder grammatische Funktion zugeordnet ist, und damit der „Zentralbegriff“ der Wortlehre. Ein Wort kann ein Morphem repräsentieren oder aus mehreren Morphemen zusammengesetzt sein. *Lexem ist ein Fachausdruck der Sprachwissenschaft, insbesondere der Semantik und der Lexikologie. Er bezeichnet eine sprachliche Bedeutungseinheit, die von der konkreten Form und der syntaktischen Funktion abstrahiert. Der Ausdruck ist mehrdeutig. ...
- Leseanfänger, die umfassende vorschulische Erfahrungen auch mit strukturell schriftsprachlicher Kommunikation haben, haben hier deutliche Vorteile. Sie verfügen über differenzierte Satzmuster und sie sind geübter im verarbeiten des Gelesenen. D.h. ihr sogenanntes mentale Modell ist weit fortgeschritten. Was bedeutet das mentale Modell? Ein mentales Modell ist die Repräsentation eines Gegenstandes oder eines Prozesses im Bewusstsein eines Lebewesens. Da die in der Welt vorhandenen Informationen bereits von den Sinnesorganen und auch vom Gehirn massiv gefiltert und verändert werden, ist ein mentales Modell immer nur ein Ausschnitt, ein "verkleinertes" Abbild eines Teils der Wirklichkeit.
- Das Satzverstehen (kognitiver Prozess) vollzieht sich beim kompetenten Lesen automatisiert, gleichsam mühelos und ohne selbst reflexive Ressourcen in Anspruch zu nehmen. Das gilt auch noch für den nächsten Level von Prozessleistungen, für die lokale Kohärenzbildung. Was bedeutet lokale Kohärenzbildung? Definition? Dabei werden Satzfolgen verknüpft. *Kohärenzbildung meint, dass beim Lesen eines (materiellen) Textes ein sinnvoller Zusammenhang hergestellt wird. Kohärenzbildung gehört zu den Lesefertigkeiten. *Lokale Kohärenzbildung meint z.B., dass zwischen einzelnen Wörtern, Wortgruppen oder aufeinander folgenden Sätzen ein Zusammenhang hergestellt wird, so etwa zwischen zwei Ausdrücken wie «sie» und «die Frau» (vgl. auch die Materialien zur ’ Erstbearbeitung
- Was sind Inferenzen? Inferenzen sind stimmige Ergänzungen von Leerstellen im Text. Auch bei diesen über die Satzgrenze hinaus gehenden Bildungen von Sinnzusammenhängen spielt Sprach- und Weltwissen eine Rolle Für Leseanfänger oder Leseungewohnte, die sich lautierend vorlesen müssen, um überhaupt eine Idee davon zu bekommen, wovon im Text die Rede ist, sind die Vorgänge auf diesen beiden realtiv niedrigen Ebenen bereits mental so aufwendig, dass ihre kognitiven Ressourcen durch die Anstrengung auf diesen Ebenen gleichsam aufgezehrt werden, so dass sie trotz aller Mühen die etwas grösseren Zusammenhänge des Textes kaum verstsehen.
- Aber komplexes Leseverstehen fängt erst an, wenn die lokalen Kohärenzen nicht nur hergestellt, sondern auch in reduzierten Organisationsvorstellungen verdichtet und miteinander verknüpft werden, und zwar mitlaufend zu den schon genannten Leistungen der Wort- und Satzidentifikation im Fluss der Lektüre. Was bedeutet globale Kohärenzbildung? *Lokale Kohärenzbildung meint z.B., dass zwischen einzelnen Wörtern, Wortgruppen oder aufeinander folgenden Sätzen ein Zusammenhang hergestellt wird, so etwa zwischen zwei Ausdrücken wie «sie» und «die Frau» (vgl. auch die Materialien zur ’ Erstbearbeitung). Globale Kohärenzbildung bezieht sich dagegen auf das Textganze.
- Die Subjektebene: Lektüre und Persönlichkeit Was gehört zur Subjektebene? Motivation, die kompliziereten und vielschichtigen Denkakte beim Lesen langwierig einzuüben und während des Lesens selbst innere Modelle des Repräsentierten auf immer höherem Niveau anzustreben. innere Beteiligung: und der Bezug des Gelesenen auf die Lebenswelt ist, die den Reiz des Lesens ausmachen. Lesebezogenes Selbstkonzept: die Lesebereitschaft der frühen Kindheit bestimmt das Leseengagement mit, die Haltung zum Lesen ist Teil der Identität geworden.
- Die soziale Ebene: Kommunikation im Anschluss an Texte Freiwillige individuelle Lektürgewohnheiten sind stark von Bedürfnissen nach sozialer Teilhabe getragen die Anfänge der Lesesozialisation liegen im Erzählt- und Vorgelesen-Bekommen Vorlesesituationen mit kleinen Kindern werden auch Vorlesegespräche oder -dialoge genannt Für Vorschulkinder stellt der Vorlesedialog gleichsam eine "Urszene" der gemeinsamen Konstruktion eines Sinneszusammenhangs von Text und Welt und eine ausserordentlich intensive Lernsituation dar. Die Vertiefung und das Verstehen der Lektüre im sozialen Austausch,