Soziologie (Subject) / Theorie (Lesson)

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Soziologische Klassiker

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  • Weber - (Der Geist des Kapitalismus und die protestantische Ethik) Nenne Merkmale des modernen Kapitalismus. Was ist der „Geist“ des Kapitalismus? → Zeit ist Geld, Zeitverschwendung ist somit auch Geldverschwendung und Sünde, denn man sollte die Zeit nutzen um zu Arbeiten und viel Geld zu verdienen → Kredit/Zinsen sind Geld, Geld sollte angelegt, und die Gewinne wieder investiert werden, um noch mehr Geld zu verdienen → Kreditwürdigkeit sollte durch Vertrauen/Tüchtigkeit gewonnen werden, sodass man sich einen Kredit bekommt/verdient → Buchführung des Haushalts (Haushaltsbuchführung), um Einnahmen und Ausgaben zu überblicken und auch Sparmöglichkeiten zu finden
  • Weber - (Der Geist des Kapitalismus und die protestantische Ethik) Was macht die protestantische Ethik aus? → Protestantische Ethik/Calvinismus: Lehre der doppelten Prädestination → Menschen glauben an Gott und das Jenseits, und daran dass das Leben ewiges Leben bestimmt (was früher sehr wichtig für die Menschen war) → in der Reformation im 16. Jhd. Distanziert man sich von Werkheiligkeit/Ablasshandel, man geht nun nicht mehr davon aus, dass das es durch Gnadenmittel Sündenerlass gibt, und mann sich zu Lebzeiten sein Seelenheil „erkaufen“ kann. Von Gott allein ist vorbestimmt wer ewig lebt/ins Jenseits gelangt. Da die Menschen aber schon im Leben Gewissheit über ihren Heilszustand wollen, suchen sie Zeichen. Die Beziehung des Menschen zu Gott (Glaube) ist nach protestantischem Verständnis ein Geschenk. Gute Werke sind zwar nicht ausschlaggebend (ob man das ewige Leben erhält), werden jedoch als ein Zeichen des Glaubens, und somit der Erwähltheit gewertet. Die Menschen bemühten sich also um eine gottgefällige Lebensführung mit systematischer Selbstkontrolle. → religiöse Askese= Lebensplan: systematischer Verzicht, mit dem höheren Ziel des Heilszustandes (=gilt als Weltflucht) → innerweltliche Askese= im normalen Berufsleben muss sich der Glauben der Menschen bewähren/behaupten/beweisen (keine Weltflucht sondern trotz Berufsleben, asketisches Leben/asketische Ideale). „3 Regeln“ der innerweltlichen Askese: 1)Reichtum ist erstrebenswert, da er ein Ausdruck rastloser/fleißiger Arbeit ist, aber man darf sich nicht darauf ausruhen, sondern muss ihn neu investieren 2)Zeitvergeudung ist die schlimmste Süde 3)Arbeit ist asketisches Mittel
  • Weber - (Der Geist des Kapitalismus und die protestantische Ethik) Besteht ein Zusammenhang zwischen der protestantischen Ethik und dem Geist des Kapitalismus? Forderung asketischer Lebensführung → Beeinflussung des kapitalistischen Lebens(stils): → Konsum eindämmen= arbeiten aber Geld nicht ausgeben (Konsum/Genuss ist schlecht; Reichtum durch Gewinnstreben ist gottgewollt) → Entfesselung des Erwerbsstrebens (fleißige Arbeit ist ein asketisches Mittel und führt zu Bewährung des Glaubens) => Durch den Sparzwang wegen innerweltlicher Askese kommt es bei Protestanden zur Kapitalbildung, und andere Leute müssen den Protestanten nachziehen (selbstläufer) => ^Erklärung: Protestantismus führt zu → (Geist des) Kapitalismus
  • Weber - (Verstehende Soziologie) Nenne Webers Definitionen von Soziologie, Handeln und sozialem Handeln. Was ist Sinn (nach Weber) und welche Bedeutung hat er? → Soziologie soll heißen: „eine Wissenschaft die soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf ursächlich erklären will“ → Handeln: ist dabei menschliches Verhalten (einerlei ob äußerliches oder innerliches Tun, Unterlassen oder Dulden) mit dem der Akteur einen subjektiven Sinn verbindet → soziales Handeln: ist menschliches Verhalten (einerlei ob innerliches/äußerliches Tun, Dulden, Unterlassen), das in seinem Sinn auf das Verhalten anderer bezogen, und daran in seinem Ablauf orientiert ist (der „andere“ muss ein Wesen mit Bewusstsein und sinnhaftem Verhallten sein; Anzahl der anderen, Zeit, Ort und Verhältnis zum anderen = egal/unabhängig) → Sinn: subjektiv gemeinter Sinn; der Sinn der die Grundlage des Handelns des Akteurs ist; es gibt keinen richtigen/wahren/objektiven Sinn, Sinn wird höchstens intersubjektiv geteilt
  • Weber - (Verstehende Soziologie) Was ist Versehen, was Erklären und wie unterscheiden sich beide? → deutend verstehen: Handlung + Motive (typisch im Zusammenleben) → ursächlich Erklären= aktuelles + motivationsmäßiges Verstehen aktuelles Verstehen: erfassen/erkennen der Handlung als Sinneinheit → welche Handlung liegt vor? motivationsmäßiges Verstehen: Motive/Gründe für die Handlung, subjektiver Sinn/Motivationen des Akteurs wird erfasst → warum führt der Handelnde diese Handlung durch? => der Handelnde war in dieser oder jener Weise motiviert und hat deshalb diese oder jene Handlung durchgeführt   
  • Weber - (Verstehende Soziologie) Was sind die Idealtypen des Handelns? Welche Funktionen haben sie? Wo liegt der Unterschied zwischen den Idealtypen und Durchschnittstypen? Unterschied zwischen den Idealtypen und Durchschnittstypen → Idealtypen: inhaltsleer, maximale Sinnadäquanz → Idealtypen helfen bei der Zuordnung zu Kategorien (sind aufgrund ihrer Eindeutigkeit Ideal für Gedankenexperimente) → Realtypen: Mischung/Geflecht von vielen Motivationen (kein Mensch ist nur böse motiviert) → Bsp. Filmkategorien: Komödie, Action(Ideal), aber auch Actionkomödie(Real) → Handeln kann man verschieden Auslegen, und dementsprechend mehrfach/schwer zuordnen (bsp. Tattoo), deswegen gibt es in der Realität keine Idealtypen, (aber zur Ansalyse sind Kategorien hilfreich)   → zweckrationales Handeln: Handeln mit abwägen von Mittel und Zweck, sowie Nebenkosten. Handelnder erstellt ein Kosten-Nutzen-Kalkül und handelt Effizienzorientiert → Bsp. Geld/Ökonomisch → wertrationales Handeln: Handeln aus Überzeugung, der Erfolg ist beim Handeln nicht so wichtig/egal, im Mittelpunkt steht der Glaube an die Richtigkeit des Tuns → Bsp. Vegan leben => Sinnhaft → traditionelles Handeln: Handeln aufgrund von eingelebten Gewohnheiten/Routinen. Man macht alles wie man es schon immer gemacht hat, handeln kann auch zweckmäßig sein → affektuelles Handeln: Handeln aufgrund der aktuellen Gefühlslage/Emotionen/Bedürfnisse die befriedigt werden müssen => nicht Sinngeleitet
  • Weber - (Verstehende Soziologie) Was bezeichnet man als methodologischen Individualismus? → Handeln einzelner muss beobachtet werden → aus den Handlungen vieler Individuen entsteht ein soziales Phänomen → man beobachtet einzelne Individuen nur weil durch sie soziale Phänomene dadurch erklärt werden sollen → Colemansche Badewanne)
  • Weber - (Soziale Beziehungen und soziale Gebilde) Wie sind soziale Beziehungen definiert? → soziale Beziehungen: ein seinem Sinngehalt nach aufeinander gegenseitig eingestelltes und dadurch orientiertes Sichverhalten mehrerer (Sinngehalt ist orientiert an anderen) → Zeit → gegenseitig aufeinander eingestellt, aber trotzdem anderer Sinngehalt (unterschiedliche Ziele/Einstellungen, sodass eine Beziehung unterschiedlich verstanden werden kann) = Einseitige soziale Beziehung/ Einseitiges Handeln  
  • Weber - (Soziale Beziehungen und soziale Gebilde) Welche Arten von sozialen Beziehungen unterscheidet Weber? → 1) konfliktär - Kampf= Handeln mit der Absicht der Durchsetzung des eigenen Willens gegen Widerstand des/der Partner= Kriegt um Ressourcen - Konkurrenz= Kampf mit friedlichen Mitteln (keine physische Gewalt) → geregelte Konkurrenz: Ziele/Mittel an Ordnung/institutionellen Regelungen orientiert (Wettlauf → 2) konsensuell/ konsensuale soziale Beziehungen -Vergesellschaftung= rational motivierter Interessenausgleich/Interessenverbindung, entsteht durch gemeinsames verfolgen eines Ziels (zusammen ist man stärker) - Bsp. Sekte, und in den meisten Firmen → Vermischung von Ziel& Geselligkeit, beides gleich wichtig - Vergemeinschaftung= wegen subjektivem Gefühl der Zusammengehörigkeit der Beteiligten, Grund ist Geselligkeit & Gemeinschaftsgefühl - Bsp. Ehe (Liebe), nationale Gemeinschaft (stolz), Bruderschaft) => soziale Beziehungen können beides sein, Vergemeinschaftung& Vergesellschaftung → 3) organisierte soziale Beziehungen → Verbände, Betriebe, Vereine, Anstalten
  • Mead - (Sozialbehaviorismus) Was ist Mead zufolge… a) …eine gesellschaftliche Handlung b) …eine Geste c) …eine vokale Geste d) …ein signifikantes Symbol ...
  • Mead - (Sozialbehaviorismus) Welche Rolle spielt der Sinn bei Mead? ...
  • Mead - (Sozialbehaviorismus) Was versteht Mead unter „Me“ und „I“? Welche Bedeutung kommt ihnen nach Mead zu? ...
  • Mead - (Sozialbehaviorismus): Klausurfrage Was ist eine gesellschaftliche Handlung und wozu ist sie dienlich? Wie funktioniert die Verhaltensabstimmung?
  • Mead - (Interaktionismus) Wie lautet Meads zentrale Prämisse? ...
  • Blumer Wie lauten die drei Prämissen des symbolischen Interaktionismus? ...
  • Blumer Gegen welche Annahmen wenden sich diese Prämissen? ...
  • Blumer Was bedeutet symbolischer Interaktionismus? ...
  • Schütz/Berger/Luckmann - (Phänomenologische Soziologie) Was bedeutet die Aussage, der Handelnde verbinde mit seinem Handeln einen Sinn? Was bedeutet die Aussage, der Handelnde verbinde mit seinem Handeln einen Sinn? (Schütz 1974, S.25) (Analyse d. Konstitution v. Sinn im Bewusstsein > transzendentale phänomenologische R.) Sinngebung = ursprünglich subjektive Bewusstseinsleistung (subjektive/individuelle Erfahrungen/ Auslegungen > gesellschaftlicher Wissensvorrat) Sinnkonstitution (im Bewusstsein des einsamen Ich) = reflexive Zuwendung zu Erlebnissen (erfordert Bezugsschema = erinnerte Erfahrung > Vergleich mit Erlebtem) => Erfahrungen (Erlebnis strömt ein, reflektieren, fasslich machen, einordnen lässt es zur Erfahrung werden) (Erlebnis bekommt Sinn (wird zur Erfahrung) durch reflexive Zuwendung durch (Bezugsschema:) Vergleich mit/Abgrenzung von/Bezug auf andere Erfahrungen) (Problem: Handlung auf Zukunft bezogen, Sinngebung hat Vergangenheitsbezug > Lösung: Futur II (vollendete Zukunft: Plan/Entwurf machen: sich fertige Handlung (+ Sinn) vorstellen > sinnhaftes H.)
  • Schütz/Berger/Luckmann - (Phänomenologische Soziologie) Was bedeutet es und unter welchen Voraussetzungen kann davon gesprochen werden, dass ein Handelnder sein Handeln sinnhaft auf das Verhalten anderer bezieht? Was bedeutet es und unter welchen Voraussetzungen kann davon gesprochen werden, dass ein Handelnder sein Handeln sinnhaft auf das Verhalten anderer bezieht? (Analyse des Fremdverstehens und der Konstitution intersubjektiven Sinns > natürlich-phänomenologische Reduktion) Voraussetzungen für Bezug des Akteures auf Handeln anderer: 1) anderer = Alter Ego (anderes Ich mit Bewusstseinserlebnissen) 2)Fremdverstehen (als Bildung intersubjektiven Sinns: zwischen mind. 2 Subjekten geteilter Sinn (Ursprung in Wir-Beziehung: face-to-face) -für die natürlich-phänomenologische Reduktion darf die Generalthese der wechselseitigen Perspektiven vorausgesetzt werden (Vereinfachung/Idealisierung, damit man Fremdverstehen rekonstruieren kann)
  • Schütz/Berger/Luckmann - (Sozialkonstruktivismus) Was verstehen Berger und Luckmann unter dem Begriff der „Lebenswelt“? 1. Was verstehen Berger und Luckmann unter dem Begriff der „Lebenswelt“? Def. Lebenswelt = Wirklichkeit des Alltags aus Perspektive des Alltagswissens (Lebenswelt des Alltags = durchschnittlich Sicht der Wirklichkeit -für den „Durchschnittsmenschen“ bei Bezug auf gesell. Wissensvorrat/ -die selbstverständlich/natürlich/gegeben gesehen wird (Muttersprache) = Gegenstandsbereich der natürlich-phänomenologischen Analyse = intersubjektiv gültige Wirklichkeit = gemeinsame Umwelt > Ermöglichung gemeinsamen Erlebens = Grundlage für / Ergebnis von gesell. Wissensvorrat = Wirklichkeit des Alltags = intersubjektiv gültige Deutung der Welt auf Basis von Alltagswissen soziologische Analyse erfordert Analyse des Wissens (Zustandekommen des Wissens?) Grundthese: gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit durch Alltagswissen
  • Schütz/Berger/Luckmann - (Sozialkonstruktivismus) Welche Besonderheiten hat die Wirklichkeit der Alltagswelt? 2. Welche Besonderheiten hat die Wirklichkeit der Alltagswelt? -als fraglos gegebene Wirklichkeit (=physikalisch zweifellos vorhandene /selbstverständliche Wirk.) -als intersubjektiv (=für alle wirkliche Alltagswelt/Jedermanns-bewusstsein/-wissen: gemeinsames Wissen der normalen/selbstverständlichen/alltäglichen Routine (Tageinteilung) -beruht auf Objektivationen (Bsp. Licht > Farben > genaue Namen für Farben/Erde dreht sich um sich selbst, mal hell und mal dunkel > Einteilung in Tag und Nacht, verschiedene Tageszeiten > Uhr)
  • Schütz/Berger/Luckmann - (Sozialkonstruktivismus) Was verstehen Berger und Luckmann unter Objektivation, Typisierung und Institutionalisierung? Was verstehen Berger und Luckmann unter Objektivation, Typisierung und Institutionalisierung? Def. Objektivation =Verkörperung von (inter-)subjektivem Sinn in (im)materiellen Objekten >machen Welt wirklich/selbstverständlich)(Sprache = Medium/Speicher der O.> Welt wird fassbar) (andere Beispiele: Technik/ kulturelle Artefakte) Def. Typisierung = Objektivationen von Erfahrungen/Handlungen/Interaktionen in Form fester Kategorien/Routinen/Schablonen (Kategorien =Muster vieler Einzelfälle, die zusammengefasst werden aufgrund hinreichender Gemeinsamkeiten, Einzelfall exemplarisch für Rest/ Routinen = Wiederholung v. Handlungen nach bestimmtem Handlungsablauf/-muster in hinreichend ähnlichen Situationen (Rezepte für Handlungen in Situationen, die sich wiederholen)) (Anonymisierung) Def. Institutionalisierung = Selbstverständlichkeit/Unveränderbarkeit v. Objektivationen/Typisierung (werden intersubjektiv, verlieren Kontingenz durch Weitergabe an Dritte)  Mensch kann Welt produzieren, die er nicht mehr als menschliches Produkt, sondern als gegeben/ selbstverständlich/Rahmen seiner Taten erlebt!!! Beispiel der Sitzung: -Objektivation: Brief-/Postkasten (im Gegenstand ist festgelegt, dass dem Empfänger der Brief auch zugstellt werden kann, wenn er nicht da ist und dass das Briefgeheimnis gewahrt wird) -Typisierung: Briefträger/-zusteller (typische Merkmale (Tasche, Uniform) sorgen dafür, dass wir wissen, wer uns die Briefe zustellt/zustellen darf) Institutionalisierung: Deutsche Post (Unternehmen, das vorhanden ist, um überall in ganz Deutschland, auch auf dem Land die Briefzustellung zu gewährleisten) Wie kommen wir vom sozialen Handeln zur Gesellschaft? (soziales Handeln> Sinn (subj./intersubj.) > gesell. Wissensvorrat > in verfestigten Strukturen: Gesell.)