Biologie (Subject) / Sexualbiologie (Lesson)

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  • XX/XY‐Gonadendysgenesie Normale innere und äußere Genitalien, jedoch nur StranggonadenInfertilKeine morphologischen AuffälligkeitenGenaue Ursache unbekannt, Mutation am SRY‐Gen XY Kann auch auftreten, wenn die SOX Gene bedingt durch eine Mutation ausfallen und bereits begonnene testikuläre Differenzierung der Gonade nicht weiterläuft XX-Männer Phänotypisch männliche Individuen mit weiblichem Chromosomensatz (XX) 1:20 000 männliche Neugeborene Merkmale: Hypergonadotroper Hypogonadismus Infertil Diagnose meist erst bei unerfülltem Kinderwunsch Ursache: Translokation einer bestimmten Region des Y‐Chromosoms (SRY) auf das X‐Chromosom Das translozierte Y‐Stück enthält den Azoospermie‐faktor (AZF)
  • Gemischte Gonadendysgenesie  Autosomal rezessive Vererbung angenommen  Auf einer Seite normaler Hoden, auf der anderen Seite Stranggonade äußeres Genitale meist intersexuell
  • Sexualhormone: Intrauterine Phase m Sexualhormone essentiell leiten Entwicklung zum männlichen Phänotyp ein (MIH, Testosteron, Dihydrotestosteron) w Sexualhormone von minderer Bedeutung Östrogene in hohen Konzentrationen im mütterlichen Organismus
  • Sexualhormone: Kleinkinderphase kaum nachweisbare Geschlechtsunterschiede in Sexualhormonsekretion
  • Sexualhormone: Männliches Geschlecht Zeitpunkt der Geburt: Testosteronkonzentrationen von Knaben halb so hoch wie die erwachsener Männer Erste Tagen nach der Geburt: T‐Konzentrationen sinken drastisch ab 30. und 60. Lebenstag: weiterer T‐Anstieg dann einpendeln auf das niedrige präpubertäre Niveau
  • Sexualhormone: Weibliches Geschlecht Nach der Geburt: Testosteronkonzentrationen entsprechen jenen erwachsener Frauen Erste Lebenstage drastischen Abfall der Östrogenkonzentrationen, aber kein sekundärer Hormonausstoss wie im männlichen Geschlecht Kleinkindphase: kaum nachweisbare Geschlechtsunterschiede in Sexualhormonsekretion
  • Adrenarche Betrifft beide Geschlechter Wichtigste hormonelle Veränderung in der Präpubertät betrifft nicht die Sexualorgane, sondern die Nebennierenrinden. Tritt zwischen dem 6.und 8.Lebensjahr ein Hypothalamus‐Hypophysen‐Nebennierenrindenachse wird aktiv und es erden vermehrt Androgene (DHEA‐S und Androstendion) gebildet. Adrenarche soll Weiterentwicklung der Gonaden stimulieren.
  • Pubertät Hormonelle Veränderungen betreffen beide Geschlechter Hormonelle Veränderungen setzen im weiblichen Geschlecht früher ein Hypothalamus‐Hypophysen‐Gonadenachse wird aktiv dramatischer Anstieg der Sexualhormonproduktion Androgenkonzentrationen steigen an Ausbildung des extragenitalen Sexualdimorphismus Fortpflanzungsfähigkeit wird erreicht
  • Hormone während der Pubertät Männliches Geschlecht: Starker Anstieg der Testosteronproduktion bis zum etwa 17 LJ. bis zum 20.LJ werden Erwachsenenwerte erreicht Weibliches Geschlecht: LH Anstieg Starker Anstieg der Östrogenkonzentrationen bis zum etwa 14.LJ Stimulieren des Endometriums und zur Menarche ab da zyklische Schwankungen der Hormonsekretion
  • Pubertät: Hormonell induzierte somatische Veränderungen Beide Geschlechter Wachstumsschub: beteiligte Hormone (Testosteron, Wachstumshormon, Schilddrüsenhormone) Hautveränderungen: (Androgene) Akne Pubarche: Entwicklung der Schambehaarung beteiligte Hormone (Testosteron, gering Östrogene) Weibliches Geschlecht Thelarche: nur im weiblichen Geschlecht Entwicklung der Brustdrüse beteiligte Hormone (Östrogene) Männliches Geschlecht: Stimmbruch (Androgene) Körperbehaarung (Androgene)
  • somatisch‐morphologische Geschlechtsdifferenzierung 4.Ebene der Geschlechtsdifferenzierung Wird hormonell induziert durch hormonelle Veränderungen während der Pubertät Ausbildung des sekundären Sexualdimorphismus Erreichen der Geschlechtsreife und Reproduktionsfähigkeit Erreichen des Erwachsenenalters
  • Primärer Sexualdimorphismus Unterschiede in den Keimzellen (Eizellen, Samenzellen) undprimären Geschlechtsorganen, die für erfolgreiche Fortpflanzungessentiell sind.
  • Sekundärer Sexualdimorphismus geschlechtstypische Variation von Merkmalen die nichtunmittelbar für die Fortpflanzung nötig sind. z.B. Körperhöhe,Körperform, Körperzusammensetzung, Behaarungsmuster,Stimmlage
  • Ursachen des sekundären Sexualdimorphismus Proximate Ursachen geschlechtstypisch unterschiedliche Sexualhormonausschüttung ab der Pubertät Ultimate Ursachen: bereits von Charles Darwin beschrieben, Resultat intra‐ und intersexueller Selektion
  • Unterschiede: Sekundärer oder extragenitaler Sexualdimorphismus beim Menschen Somatische Unterschiede:Körperhöhe, Körpergewicht, Muskelentwicklung, Behaarungsmuster, Fettverteilung, Fettanteil, Stimmlage Motorische Unterschiede:Feinmotorik, Ausdauerkraft, Gelenkigkeit Physiologische Unterschiede:Blutvolumen, Herzminutenvolumen, Hämoglobinmenge, Länge der Reproduktionsspanne Psychische Unterschiede:Kognitive Leistung, Aggressivität
  • Pubertät und Adoleszenz Pubertät und Adoleszenz stellen einen bio‐psychosozialen Umstellungsprozess dar Pubertät bedeutet Phase der hormonellen Umstellung bis Geschlechtsreife erreicht ist Bis heute ist zeitliche Dimension der Pubertät nicht geklärt (Angaben von wenigen Wochen bis zu mehreren Jahren) Adoleszenz beschreibt Lebensabschnitt zwischen Erreichen der Geschlechtsreife und dem Ende der Wachstumsphase Adoleszenz ist evolutionär betrachtet sehr junge Lebensphase erst seit Homo sapiens
  • Somatische Merkmale der Pubertät im männlichen Geschlecht Geschlechtsreife setzt etwa zwischen dem 12. und 16.LJ. ein Maximaler Wachstumsschub und Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale erst nach dem Erreichen der Geschlechtsreife Größenzunahme der Hoden: 10.‐13.LJ. (von 2<auf 20ml) Pubarche (Schamhaarentwicklung): 10‐15.LJ. Peniswachstum: 13.‐14.LJ. (von 5 auf 12cm) Sekundäre Geschlechtsmerkmale ab 13.LJ. (Körperbehaarung, Stimmbruch, Veränderung der Body composition und Körperproportionen)
  • Somatische Merkmale der Pubertät im weiblichen Geschlecht Einsetzen der Pubertät zwischen 9.und 14.LJ Wachstumsschub bereits vor Einsetzen der Geschlechtsreife (nach Menarche nur noch max.7cm Höhenzuwachs) Geschlechtsreife durch Menarche charakterisiert Wachstum des Uterus Thelarche (Brustentwicklung (8.‐13.LJ.) Pubarche (8.‐14LJ.) Menarche  (10.‐16.LJ.) etwa 2 Jahre nach beginn der Thelarche Ausbildung des sekundären Sexualdimorphismus.(Body composition, Beckenbreite, weibliche Behaarungsmuster ect.)
  • Menarche Erste spontane uterine Blutung (8.‐16.LJ.) Einflussfaktoren: Wird hormonell ausgelöst durch Aktivwerden der Hypothalamus‐Hypophysen‐Gonadneachse Stark abhängig von exogenen Einflussfaktoren z.B. Ernährungsstatus, Hygiene, Krankheitsbelastung ect.) Fettgewebe, Gewichtsstatus Typisches Merkmal der säkularen Akzeleration Reaktion auf Lebensbedingungen Auf die Menarche folgt Phase der physiologischen Subfertilität mit einem hohen Anteil an anovulatorischen Zyklen (Abhängigkeit von der Beckenbreite und Knochenreife
  • Säkulare Akzeleration Die säkulare Akzeleration beschreibt die Beschleunigung der somatischen Entwicklung mit der Zeit Die Entwicklungsgeschwindigkeit von Individuen verschiedenen Generationen wird verglichen Dieser Trend wird für Europa seit den letzten 180 Jahren beschrieben Nach Eveleth und Tanner beträgt die mittlere Akzeleration in Europa etwa 0.33 Jahre pro Dekade seit 1840 Betroffen sind Merkmale wir Körperhöhe, Menarche, Pubertät, Menopause
  • Pathologische Störungen des Pubertätsverlaufs Genetisch: Pubertät setzt überhaupt nicht ein Gonaden liegen als Stranggonaden vor Sterilität Körper verbleibt in präpubertären Stadium Minderwuchs oder Hochwuchs Belastende Situation Therapie nur symptomatisch ZB: Turner Syndrom (X0‐ Frauen)Klinefelter (XXY‐Männer)Testikuläre Femininisierung (XY‐Frauen)Trisomie 21: nur männliches Geschlecht betroffen, Pubertät bleibt ausAdrenogenitales Syndrom
  • Pathologische Störungen des Pubertätsverlaufs Nichtgenetisch: Kann beide Geschlechtern betreffen z.T. therapierbar Stellt große psychische und physische Belastung dar
  • Hypergonadismus Pubertas präcox Frühzeitige gesteigerte Aktivität der Gonaden Frühzeitige Ausschüttung von Sexualhormonen in hohen Konzentrationen Geschlechtsreife setzt pathologisch früh ein Weibliches Geschlecht häufiger betroffen Bei Mädchen Thelarche und Pubarche vor dem 7.LJ, Menarche vor 8. LJ Mädchen werden geschlechtsreif und auch früh gebärfähig
  • Pubertas präcox: Idiopathische Form Bedeutet keine somatische Ursache erkennbar Gonadotropin‐Sekretion steigt bereits im Kleinkindesalter Mädchen 7x häufiger betroffen als Knaben Pubertät setzt ab 2. LJ ein sonstige Entwicklung normal Schwangerschaften sind möglich!!! Hormonale Behandlung dringend anzuraten
  • Zerebrale Pubertas präcox sehr selten Ursache meist Tumore im Bereich des Hypothalamus oder der Hypophyse Tumore resultieren in zu früher Aktivierung der Hypothalamus‐Hypophysen‐Gonadenachse
  • Pseudo Pubertas Präcox Pubertät tritt ohne Aktivierung der Hypothalamus‐Hypophysen‐Gonadenachse auf periphere Hormonstörung Ovarialtumore (meist benign) Nebennierenrindenerkrankungen Exogene Ursachen: Einnahme von Hormonpräparaten
  • Hypogonadismus (Pubertas Tarda) Tritt in beiden Geschlechtern auf Primärer Hypogonadismus: verminderte Hormonproduktion der Gonaden Sekundärer Hypogonadismus: Ausschüttung oder Synthese der Gonadotropine vermindert IHH idiopathischer hypogonadotroper Hypogonadismus Kallmann Syndrom: Störung der GnRH Sekretion im Hypothalamus, keine Spermatogenese, keine Testosteronproduktion Prader‐Willi‐Lapart Syndrom: Fettsucht, GnRh Sekretion gestört Sekundäre Störungen: Tumore Anatomische Störungen: Fehlbildungen der primären Geschlechtsorgane.
  • Primäre Amenorrhoe Symptom des Hypogonadismus im weiblichen Geschlecht Menarche tritt nicht ein (bis zum 16.LJ) 16.LJ. gilt als Grenzwert Dies gilt nur für dieIndustrienationen Z.B. Mittleres Menarchealter in Papua NeuGuinea: 17 Jahre Körperliche Entwicklung kann normal verlaufen oder gestört sein Sollte unbedingt diagnostisch abgeklärt werden
  • Ursachen der primären Amenorrhoe Chromosomale oder gonadale Defekte: Turnersyndrom, Pseudohermaphroditismus Adrenogenitales Syndrom Aplasien: Rokitansky‐Küster Syndrom: Aplasien oder Atresien von Vagina und/oder Uterus Extragenitale Erkrankung: z.B. Leukämie, Hypothyseose, Morbus Hodgkin Hypothalamisch‐Hypophysäre Störungen: Tumore der Hypophyse Essstörungen, Unterernährung, Stress
  • Evolutionsbiologische Ursachen zum sekundären Sexualdimorphismus Proximate Ursachen: Physiologische Ursachen Unterschiedliche Sexualhormonkonzentrationen Reproduktionsfunktion Ultimate Ursachen: Idee von sexueller Selektion Selektion setzt an einem Merkmal an, das dem Trägerindividuum einen Reproduktionsvorteil bringt Merkmal, das Reproduktionsvorteil bringt muss nicht für individuelles Überleben förderlich sein
  • Formen der sexuellen Selektion Intrasexuelle Selektion: Merkmale die Konkurrenz zwischen Männchen um Weibchen ermöglichen Intersexuelle Selektion: Partnerwahl beeinflusst Merkmalsausprägung „Female choice“ Merkmale die weibliche Wahl beeinflussen Handicap Merkmale
  • Größendimorphismus Extem:  Haremsbildung: ein Männchen kontrolliert bzw. monopolisiert mehrere Weibchen Z.B. Gorilla Solitäre LebensweiseMonopolisierung von mehreren solitär lebenden Weibchen in einem TerritoriumZ.B. Orang‐Utan Kaum: Monogame Familien:in letzter Zeit umstritten z.B. Gibbon Multi male ‐ multi female Gruppenz.B. Schimpansen
  • Psychisches Geschlecht 5.Ebene der Geschlechtsdifferenzierung Psychisches Geschlecht ist jenes Geschlecht, dem man sich selbst zuordnet Grundlage der Geschlechtsidentität Große Kontroversen ob angeboren oder umweltbedingt Soziobiologie geht von angeborenen Geschlechtsidentitäten aus, unterschiedliche Reproduktionsstrategien von Mann und Frau 1960/70er Jahre: Umwelthypothese wurde bevorzugt Heute wird von Kombination beider Standpunkte ausgegangen Anlage + kritische Periode
  • Soziales Geschlecht 6.Ebene der Geschlechtsdifferenzierung Geschlecht das von Umwelt wahrgenommen, bzw. zugeordnet wird Z.B. bürgerliches Geschlecht, das nach der Geburt festgelegt wird Pseudohermaphroditismus Ritueller Geschlechtswandel Z.B. Mahus in Polynesien, weibliche Ehemänner, männliche Töchter in Afrika Kann in krassem Gegensatz zu psychologischen Geschlecht stehen z.B. Problem der Transsexualität
  • 5 Geschlechter nach Ann Fausto‐ Sterling Theorie basiert auf hoher Prävalenz der Intersexualität bei Neugeborenen (4%) Männlich Weiblich Hermaphroditen („Herms“) Weibliche Pseudohermaphroditen („Ferms“) Männliche Hermaphroditen („Merms“)
  • Sex und Gender Sex Physiologische und anatomische Charakteristik von Männern und Frauen Angeborene Geschlechtsmerkmale Meist, aber nicht immer eindeutig Nur mit großem Aufwand physisch veränderbar Für erfolgreiche Reproduktion essentiell Gender (=kulturell/sozial konstruiertes Geschlecht) Gesellschaftlich bestimmte Rollen (Rechte und Pflichten von Frauen und Männern) Soziale Unterschied werden erlernt Unterschiede können innerhalb und zwischen Kulturen sein Soziales Geschlecht ist veränderbar
  • Geschlechtsidentität (gender identity): Die überdauernde Erfahrung der eigenen Individualität und der eigenen Erlebnisweisen als eindeutig und uneingeschränkt männlich, weiblich oder ambivalent. Die Geschlechtsidentität ist die eigene Erfahrung der Geschlechtsrolle und die Geschlechtsrolle ist die Manifestation der Geschlechtsidentität nach außen.
  • Geschlechtsrolle Alles was jemand sagt und tut um anderen und sich selbst zu zeigen, dass er/Sie männlich, weiblich oder ambivalent ist. Geschlechtsrolle schließt sexuelle Attraktion und sexuelle Reaktion ein, ist jedoch nicht darauf beschränkt
  • Ontogenese der Geschlechtsidentität Erbe‐Umwelt Debatte „Natur versus Kultur“ Simone de Beauvoir (1949):man wird als Frau nicht geboren, man wird dazu gemacht“ Kulturelle Unterschiede in Normen, Regeln für geschlechtstypisches Verhalten, Aufgaben Geschlechtsrollenvorstellungen werden im Verlauf der Ontogenese im Sozialisationsprozess von frühester Kindheit an aktiv angeeignet Wissen um Konstanz der Geschlechtszugehörigkeit (ab. 4 Jahren wissen 90% der Kinder um ihre Geschlechtszugehörigkeit und deren Konstanz)
  • Theorien zur Geschlechtsidentität Neutrale Theorien Theorien, die biologischen Faktoren wenig Bedeutung beimessen: Evolutionspsychologische Theorien Nichtbiologische Theorien Biologische Theorien
  • Neutrale Theorien wenn keine biologischen Störungen der 4 ersten Ebenen der Geschlechtsdifferenzierung vorliegen, dann entspricht psychisches Geschlecht meist dem biologischen Geschlecht
  • Theorien, die biologischen Faktoren wenig Bedeutung beimessen: Psychologische Theorien
  • Evolutionspsychologische Theorien Betonung der angeborenen Geschlechtsidentität
  • Nichtbiologische Theorien Psychologische Theorien:Berühmtestes Beispiel ist sicher Freud, der Begriffe wie Penisneid, Ödipuskomplex, Kastrationsangst geprägt hat Rezente Theorien Bekräftigungstheorie Imitationstheorie Identifikationstheorie Kognitive Theorie
  • Biologische Theorien Starke Assoziation zwischen biologischem Geschlecht und Geschlechtsrolle bzw. Geschlechtsidentität Assoziation zwischen Geschlechterrolle und Fortpflanzungsfunktion Evolutionspsychologische Theorien Frage nach proximaten und ultimaten Ursachen der Geschlechtsidentität Biogenetischer Imperativ
  • Geschlechtsidentitätsstörungen Transsexualismus Wunsch als Angehöriger des anderen anatomischen Geschlechts zu leben und anerkannt zu werden. Gefühl des Unbehagens und Nichtzugehörigkeit zum eigenen Geschlecht, Wunsch nach hormoneller und chirurgischer Behandlung um den eigenen Körper den bevorzugten Geschlecht anzugleichen
  • Behandlungskriterien Behandlung bzw. „medizinische Korrektur“ des Geschlechts ist möglich Operation: „Kastration“ Lebenslange Hormonsubstitution erforderlich Transsexuelle Identität muss mindestens 2 Jahre bestehen und es darf keine andere psychische Störung (Schizophrenie) vorliegen Kein Intersex Syndrom Operationswunsch ist kein obligatorisches Kriterium Mann‐Frau Transsexualität Frau‐Mann Transsexualität
  • Geschlechtsidentitätsstörungen im Kindes und Jugendalter Bei Kindern (vor Pubertät) sollten 4 von 5 Kriterien erfülltsein Wiederholt geäußerter Wunsch und Beharren dem anderen Geschlecht anzugehören Bevorzugtes Tragen der Kleidung des anderen Geschlechts Bevorzugung der gegengeschlechtlichen Rolle im Spiel oder Phantasien dem anderen Geschlecht anzugehören Intensiver Wunsch an typisch gegengeschlechtlichen Spielen teilzunehmen Starke Präferenz von gegengeschlechtlichen Spielkameraden Jugendliche Wunsch dem anderen Geschlecht anzugehören Wunsch nach hormoneller/chirurgischer Behandlung
  • Symptome bei Kindern (Geschlechtsidentitätsstörungen) Knaben: Ablehnung männlicher Genitalien Wunsch nach Verschwinden der männlichen Genitalien (Penis soll verschwinden) Abneigung gegen Jungenspiele und –spielzeuge sowie körperliche Wettkämpfe Mädchen: Abneigung im Sitzen zu urinieren Versicherung einen Penis zu haben oder dass einer wachsen wird Wunsch, dass Brustbildung und Menstruation nicht eintreten Ablehnung typisch weiblicher Kleidung
  • Geschlechtsidentitätsstörungen bei erwachsenen Frauen Eher selten Medizinische Hilfe wird im 3.‐4‐Lebensjahrzehnt gesucht Tomboy artiges Verhalten ab Kindesalter Pubertät wird zur Krise (Brustentwicklung, Menarche) Somatische Merkmale: (nicht obligatorisch) Hyperandrogenämische Zustandsbilder (PCOS Inzidenz erhöht) Eher männlicher Körperbau Prognose für Operation weniger gut