Wirtschaftspsychologie (Subject) / Formen des Arbeitsverhaltens (Lesson)

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  • Struktur und Dimensionen des Arbeitsverhaltens (Neuberger; 2006) produktives Verhalten extraproduktives Verhalten kontraproduktives Verhalten Intrapreneurship Dienst nach Vorschrift Dimensionen: Regeln befolgen/verletzen Ziele fördern/schaden
  • Extraproduktives Verhalten (Neuberger) → Idealfall aus Sicht der Organisation! → innovatives und spontanes Verhalten, das die formalen Anforderungen übersteigt und zur Funktionsfähigkeit der Org. beiträgt. → Verhaltensweisen gehen über die vertraglich geforderten hinaus. Dazu zählen: Kooperation mit Kollegen Handlungen zum Schutze der Org. spontane Verbesserungsvorschläge freiwillige Weiterbildung Handlungen, die zum positiven Image der Org. in der Öffentlichkeit beitragen
  • Intrapreneurship (Neuberger) → Verhalten dass den Zielen der Org. nutzt, dabei aber gegen die Regeln verstößt. → Von Intrapreneuren wird erwartet, dass sie im eigenen Arbeitsbereich Erfolgschancen aufspüren, das Risiko bei der Verwirklichung von Innovationen selbst managen und dafür auch noch die Verantwortung übernehmen.
  • Kontraproduktives Verhalten (Neuberger) → Verhalten das den Zielen der Org. schadet und ihren Regeln widerspricht. Diebstahl Vorgetäuschter Krankenstand Alkohol etc.
  • Dienst nach Vorschrift (Neuberger) → Absoult regelkonformes Verhalten, das gerade auf Grund dieses Merkmals der Org. schaden kann. Katz (1964) wies darauf hin, dass eine Firma deren MA nur genau das formal vorgeschriebene und belohnte Verhalten zeigen, kaum überleben können. Gerade durch dieses Verhalten kann die Arbeit lahm gelegt werden. Der Grund liegt darin, dass ihre erfolgreiche Bewältigung im Sinne produktivenn Verhaltens gewöhnlich einer der alltäglichen Vernunft entsprechende Verletzung der Regeln erfordert.
  • Theorie der beruflichen Leistung (Campbell; 1993) Produktives Verhalten ist mehrdimensional; unter Leistung wird das beobachtete Verhalten an sich bezeichnet. Nach Campbell gibt es 3 Determinanten die Leistung erklären: deklaratives (statisches) Wissen: Fakten, Prinzipien, Selbsterkenntnis (Was kann ich und was muss ich tun?/ DK = "declerative knowledge") prozedurales Wissen: Wissen über das Verfahren (Wie mache ich etwas?/ PKS = "procederal knowledge and skills") Fertigkeiten & die Motivation zur Leistung (M = "motivation") Die Determinanten werden multiplikativ verknüpft, was bedeutet, dass jede Determinante zumindest in einem Mindestmaß vorliegen muss, damit eine berufliche Leistung zustande kommt. PCi = DK * PKS * M
  • Organizational Citizenship Behavior (OCB) von Organ → Konzept zum Extraproduktiven Verhalten Freiwilliges Verhalten, dass sich positiv auf die Funktionsfähigkeit der Org. auswirkt und im Rahmen der formalen Anreizsysteme nicht direkt oder explizit berücksichtigt wird. Freiwillig meint in diesem Fall selbstbestimmtes Vergalte im Gegensatz zu fremdbestimmten Verhalten. Zufriedenheit wirkt nicht direkt auf die Leistung, sondern auf OCB bezogen. Faktoren von OCB: 1) altruism = Hilfsbereitschaft, freiw. Unterstützung von Kollegen 2) generalized compliance = besondere Zuverlässigkeit 3) courtesy = Rücksichtnahme, Umsichtigkeit 4) sportmanship = Unkompliziertheit 5) civic virtue = Eigeninitiative, Engagement
  • Konzepte des extraproduktiven Verhaltens Gemeinsamer Nenner: Verhalten das freiwillig gezeigt wird und den Zielen der Org. dient. OCB Prosoziales Verhalten: Verhalten das auf das Wohlergehen einer Person, Arbeitsgruppe oder der ganzen Org. zielt und währen der Ausführung der beruflichen Rolle auftritt. Eigenverantwortliches Verhalten: Orientierung an Zielen die der Org. dienen, nicht direkt vorgegeben sind, selbst gewählt, oder als fremdgesetzte verinnerlicht sind Contextual Performance: Unterstützt die organisationale, soziale, psychologische Umwelt, in der das aufgabenbezogene Handeln stattfindet Organizational Spontanity: Vertraglich nicht festgestzes, impulsives und geplantes Verhalten, das zur Effektivität der Org. beiträgt. Persönliche Initiative: Verhalten, das mit den Unternehmenszielen übereinstimmt, langfristig ausgerichtet ist, Ziel- und Handlungsorientierung anweist, angesichts von Widerständen und Barrieren persistiert und proaktiv ist. Freiwilliges Arbeitsengagement: Die Bereitschaft der MA, sich freiwillig über das vertraglich vereinbarte Maß hinaus zu engagieren und dadurch die Abläufe in der Org. zu optimieren.
  • Kontraproduktives Verhalten - 3 Merkmale (nach Schuller & Marcus) Unabhängig von den Ergebnissen des Verhaltens müssen absichtliche Handlungen vorliegen. Das Verhalten muss prinzipiell in der Lage sein, der Org. auch Schaden zuzufügen, wobei dieser Schaden nicht eintreten muss. Das Verhalten muss den legitimen Interessen der Org. entgegenstehen und dabei nicht durch andere auch legitime Interessen aufgewogen werden.
  • Welche unterschiedlichen Kategorien des kontraproduktiven Verhaltens können unterschieden werden? (Arbeitsverhalten / allgemeines kontraproduktives Verhalten)In einer gründlichen Analyse vorliegender Literatur (Gruys & Sackett, 2003) wurden 87 Formen kontraproduktiven Verhaltens nachgewiesen, die man in elf Kategorien zusammenfassen kann.Kategorien kontraproduktiven Verhaltens Diebstahl und verwandtes Verhalten (unter anderem Verschenken von Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens) Beschädigung oder Zerstörung von Firmeneigentum (Sabotage etc.) Missbrauch von Informationen (Fälschung von Akten, Verrat vertraulicher Informationen) Missbrauch von Arbeitszeit und Ressourcen (Manipulation der Anwesenheitsdauer, Abwicklung von Privatgeschäften in der Arbeit) Verhalten, das die Sicherheit vernachlässigt (fahrlässige Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften) Absentismus (unentschuldigte Abwesenheit, Verspätungen etc.) Geringe Arbeitsqualität Alkoholmissbrauch Drogenvergehen (Besitz, Gebrauch oder Verkauf von Drogen) Unangemessenes verbales Verhalten Unangemessene physische Handlungen (Aggressionen, sexuelle Belästigungen)
  • Gründe/Bedingungen für kontraproduktiven Verhaltens Erlebte Ungerechtigkeit/Frustration → Absentismus, Diebstahl, Aggression, etc... Persönlichkeitsmerkmale → Integrity-Tests → Einstellungsorientierte Verfahren (was denkst du über Diebstahl, etc?) & Eigenschaftsorientierte Verfahren (Selbstbeschreibung, Persönlichkeitstest) → wichtigster Persönlichkeitsfaktor = Gewissenhaftigkeit! Selbstkontrolle→ Tendenz Handlungen zu vermeiden, deren längerfristige Nachteile kurzfristige Vorteile übersteigen → = stärkstes Korrelat mit kontraproduktivem Verhalten   
  • Maßnahmen zur Vermeidung von kontraproduktiven Verhalten Selektionsmaßnahmen: Vermeiden Personen die zu k.V. neigen überhaupt einzustellen (Integrity- Test; Infos von Schufa) Trainings: Maßnahmen zur Kontrolle. Verhaltenstraining, Soz.Komp.Training, Umgang mit Aggressionen; Konflikt- und Stressmanagmenttrainings Führung von MA: Verfahrensgerechtigkeit und Vermeidung von Gefühlen ungerechter Behandlung. Würde achten, Respekt entgegenbringen u. Ressourcen senibel verteilen. Partizipativer Führungsstil Betriebsvereinbarungen: Festlegung von Sanktionen