Wirtschaftspsychologie (Subject) / Grundlagen der ökonomischen Psychologie (Lesson)
There are 9 cards in this lesson
Inhalte und Grenzen der ök. Psy; Annahmen der ök.Psy; Geschichte; Themenbereiche
This lesson was created by RedDaisy.
- Wirtschaftspsychologie Interdisziplinäres Forschungsfeld zw. Psychologie und Wirtschaftswissenschaften. Sie befasst sich mit dem Verhalten der Menschen am Arbeitsplatz, in Organisationen, am Markt und mit deren Verständnis gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge und entsprechender Handlungen. Ziel: Anwendbarkeit theoretischen Wissens im Kontext praktischer wirtschaftlicher Probleme. Im weiteren Sinn: Arbeits-, Organisations-, Konsumenten- und Marktpsychoogie Im engeren Sinn: Ökonomische Psychologie 4 Bereiche: Arbeitspsychologie Organisationspsychologie Konsumenten- und Marktpsychologie Ökonomische Psychologie
- Ökonomische Psychologie Bestrebt eine Brücke zwischen Psychologie und Ökonomie zu schlagen. Sie beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten im Zusammenhang mit gesamtwirtschaftlichen Fragestellungen.
- Ökonomie vs. Psychologie Ökonomie geht von normativen Verhaltensmodellen aus und ist am Verhalten auf aggregierte Ebenen (nationalstaatliche Ebenen) interessiert. Das vorherrschende Menschenbild unterstellt wirtschaftlich handelnden Akteuren Rationalität und Nutzenmaximierung. Psychologie konzentriet sich auf das Individuum, auf Unterschiede zw. Menschen und auf die Dynamik in Gruppen. Sie arbeitet nicht an der Entwicklung einses grundlegenden Verhaltensmodells sondern bietet zahlreiche Theorien und Erklärungen der Komplexität des Verhaltens auf Mikroebene, die begrenz gültig sind und sich häufig widersprechen.
- Annahmen über menschliches Verhalten in der Ökonomie Homo oeconomicus: Jede Alternative die einem Individum zur Auswahl steht ist ihm bekannt und aus einem Bündel von Alternativen wählt er die für ihn beste aus. Grundannahme: Menschen können aus einem Set von Alternativen wählen. Wirtschaften bedeutet nach bestimmten Kriterien Entscheidungen zu treffen und eine Auswahl vorzunehmen. Wirtschaftende Individuen können nicht all ihre Bedürfnise befriedigen. Sie sind sich bewusst, dass die Auswahl einer Alternative den Versicht auf die anderen Alternativen und deren Vorteile bedeutet. → Nutzenentgang = Opportunitätskosten
- Opportunitätskosten Aufgrund der Knappheit der Ressourcen (Geld, Material etc.) bedeutet die Wahl einer Alternative den Verzicht auf die anderen Alternativen (nicht genügend Ressourcen um alle Alternativen zu realisieren) und damit auch den Entgang des Nutzens der nicht gewählten Alternative → Opportunitätskosten Tansformationskurve ... siehe Unterlagen
- Transformationskurve Die TFK dient der Verdeutlichung von Problemen, sie sich bei der Aufteilung von knappen Mitteln auf verscheidene Bedürfnisse, bei der Auslastung und Ineffiziens produktiver Faktoren und beim Wirtschaftswachstum ergeben. Überlegungen zur TFK gehen davon aus, dass handelnde Individuen und Institutionen bestrebt sind, Ressourcen bestmöglich einzusetzen und nach dem Maximalpinzip (größtmöglichster Erfolg durch bestehende Mittel) sowie nach dem Minimal- oder Sparprinzip (sparsamster Einsatz der Mittel) handeln → OPTIMIERUNGSPROBLEM
- Axiome zur Beschreibtung des Optimierungsverhaltens (Eigenschaften der Präferenz- Indifferenz- Relation) Vollständigkeit: aus dem Bündel von Alternativen soll die Bevorzugte gewählt werden Transitivität: Individuen schaffen konsistene Ordnungen und ändern ihre Präferenzen nicht beliebig. Reflexivität: Jedes Alternativbündel ist gleich gut wie es selbst, damit ist sichergestellt, dass jede Alternative einem Indifferenzset zugehört. Schlussfolgerung: Jede Alternative (Vollständigkeit) gehört einem Alternativbündel (Reflexivität), aber nur einem Indifferenzset (Transitivität) an. Nicht-Sättigung: Ein Alternativbündel wird einem anderen vogezogen, wenn es zumindest ein vergleichbares Gut mehr enthält. Individuen wolllen grundsätzlich also lieber mehr (es sei denn es ist ein "bad") Stetigkeit: Es ist möglich den Entgang einer bestimmten Menge des Gutes a durch eine bestimmte Menge des Gutes b zu kompensieren (Indifferenz) Konvexivität: Hat man vn Gut a eine kleine Menge, von Gut b eine Große Menge, so steht man dem entzug eines Teiles von a nur dann indifferent gegenüber, wenn man dafür eine verhältnismäßig große Menge b zusätzlich bekommt. Das entspricht dem Sättigungsgesetzt, wonach der relative Nutzenzuwachs einer Mengeneinheit eines Gutes mit Zunahme des Gutes abnimmt.
- Grundannahmen der Ökonomie Nutzenmaximierung Rationalität Akteure wählen aus einem Set von Alternativen die Bevorzugte. Sie streben danach ihren Nutzen zu maximieren, sie vergleichen die Alternativen miteinander und bilden stabile, konsistente Präferenzordnungen = rationales Verhalten. Handelnde Individuen werden hier nicht in einem sozialen Kontext gesehen, sondern von anderen isoliert betrachtet. Die Frage ist allerdings, ob Menschen ihre Ziele tatsächlich in bestmöglicher ökonomischer Weise verfolgen.
- Kritik der Psychologie an den ökonomischen Grundannahmen Kritik richtet sich gegen die Annahme, dass wirtschaftlich handelnde Menschen immer in der Lage sein sollen, rationale, den subjektiven Nutzen maximierende Entscheidungen zu treffen. ↓ Die menschliche Informationsverabreitungskapazität ist beschränkt und es kommt zu URTEILSHEURISTIKEN, also Entscheidungsreglen. Diese sind zwar Zeit und Energie sparende Entscheidungen, aber dadurch kommt es auch zu fehlerhaften Urteilen. Auch RISIKOVERHALTEN bringt die Grundannahmen ins Wanken. Wenn sich Individuen zwischen einer riskanten Alternative und einem sichern Gewinn entscheiden mssen, agieren sie meist risikoscheu. Wenn allerdings ein Verlust droht, wählen Menschen eher die riskante als die sichere Alternative (Besitzeffekt). Menschen sind kaum fähig, langfristig die Konsequenzen ihrer Handlungen überblicken zu können. Sie bevorzugen die momentan günstigere, langfristig aber schädlichere Alternative gegenüber augenblicklich wenig attaraktiven aber langfristig gewinnbringenden Alternativen. Kritik: auf der kognitiven Ebene (Heuristiken) durch Kontextvariablen aus sozialpsychologischer Perspektive