neurologie (Subject) / Neuroinfektiologie, Neuroimmunologie, Neurodegeneration und Demenzen (Lesson)

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Examensvorbereitung

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  • Was sind mögliche Infektionswege bei einer Meningitis? hämatogen: z.B. aus dem Nasopharynx bei Meningokokken per continuitatem: Ohr, NNH, Orbita direkt: offenes Trauma, operativer Eingriff
  • Was sind Hauptsymptome bei einer Hirnhautentzündung? Kopfschmerz, Nackenschmerz, Meningismus Lichtscheu hohes Fieber Vigilanzstörung
  • Was sind Meningismuszeichen? Zeichen meningealer Reizung: Brudzinski Kernig Lasègue
  • Woran ist bei blutigen oder xantochromen Liquor zu denken? Subarachnoidalblutung
  • Woran ist bei einem eitrig-trüben Liquor zu denken? bakterielle Meningitis
  • Wie unterscheidet sich der Liquorbefund bei einer bakteriellen, viralen bzw. tuberkulösen Meningitis? bakteriell-eitrig-trüber Liquor->1000 Zellen/μl Liquor-Granulozyten-↓Glc-↑Laktat-↑Eiweiß viral-klarer Liquor-<1000 Zellen/μl Liquor-Lymphozyten-Glc, Laktat und Eiweiß normal tuberkulös-Spinngewebsgerinnsel im Liquor-25-250 Zellen/μl Liquor-lymphomonozytär-Glc gering niedrig-Laktat und Eiweiß erhöht
  • Ab wann spricht man von einer Liquorpleozytose? >4 Zellen/μl Liquor
  • Wo ist der Unterschied bzgl. der Lokalisation einer bakteriellen eitrigen Meningitis und einer tuberkulösen Meningitis? bakteriell eitrige Meningitis = Haubenmeningitis d.h. v.a. die Hirnhäute der Konvexitäten betroffen tuberkulöse Meningitis = basale Meningitis
  • Was sind die häufigsten Erreger einer bakteriell eintrigen Meningitis? bis 1. Lebensjahr: E. coli bis 4. Lebensjahr: Haemophilus influenzae bis 14. Lebensjahr: Meningokokken gesunde Erwachsene: Pneumo-, Meningokokken Senium, chronische Erkrankung, Alkoholismus: Pneumokokken Immunsuprression: Listeria monocytogenes
  • Wie erfolgt die kalkulierte AB-Therapie bei bakteriell eitriger Meningitis? Ceftriaxon + Ampicillin ggf. + Aciclovir, um eine möglicherweise vorliegende Herpesenzephalitis abzudecken
  • Was ist eine Komplikation einer Pneumokokken-Meningitis und was ist daher therapeutisch empfohlen? diffuses Hirnödem Dexamethason i.v. über 4 d
  • Wie wird eine bakteriell eitrige Meningitis behandelt, wenn penicillinresistente Pneumokokken als Erreger vermutet werden? Ceftriaxon + Vacomycin/Rifampicin
  • Wie wird eine nosokomiale Meningitis behandelt? Vancomycin + Meropenem
  • Für welche Patientengruppen ist die Pneumokokken-Impfung empfohlen? für alle Kinder für Erwachsene ab 60 immunsupprimierte und chronisch kranke Patienten im Rahmen einer Splenektomie (hier auch Impfung gegen Hib und Meningokokken)
  • Was ist bei einer Meningokokken-Meningitis prophylaktisch zu beachten? Tröpfcheninfektion Prophylaxe im näheren Umfeld: Rifampicin oder Ciprofloxacin Schwangere: Ceftriaxon
  • Was bezeichnet das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom? Komplikation der Meningokokken-Sepsis: akuter Ausfall der NNR durch hämorrhagische Nekrosen hämorrhagisches Exanthem, Schock, Verbrauchskoagulopathie 90% Letalität
  • Was ist der häufigste Meningokokken-Typus in Deutschland und gegen welchen Typ wird geimpft? 2/3 Meningokokken Typ B: kein Impfstoff 20% Typ C: Impfstoff vorhanden, ab dem 2. Lebensjahr
  • Wie kommt es zur einer ZNS-Tuberkulose und was sind mögliche Manifestationen? hämatogene Streuung des Mycobacterium tuberculosis ins ZNS Manifestatiosformen: tuberkulöse Meningitis, intrazerebrale Tuberulome, Hirnabszesse, Spondylitis (Entzündung der Wirbelkörper)  
  • Was sind Symptome einer tuberkulösen Meningitis? allgemeines Krankheitsgefühl mit B-Symptomatik, psychische Auffälligkeiten nach 2 Wochen: Vigilanzminderung, Hirnnervenparesen, Störungen der Liquorzirkulation
  • Welche Hirnnerven sind bei einer tuberkulösen Meningitis v.a. betroffen? die an der Hirnbasis verlaufenden N. oculomotorius, N. abducens und N. facialis
  • Wo ist eine tuberkulöse Meningitis typischerweise lokalisiert? an den basalen Meningen
  • Wie erfolgt die Therapie bei einer tuberkulösen Meningitis? 4fach für 3-6 Monate:Isoniazid, Rifampicin, Ethambutal, Pyrazinamid 2fach für 6-9 Monate:Isoniazid, Rifampicin
  • Wie ist die Prognose bei einer tuberkulösen Meningitis? trotz Therapie versterben 25%
  • Ist die bakterielle oder die virale Meningitis häufiger? virale Meningitis
  • Wie ist das Erregerspektrum bei viraler Meningitis? v.a. Enteroviren: Coxsackie, ECHO, Polio Flaviviren HSV Mumps FSME Tollwut Immuschwäche: EBV, CMV, VZV
  • Wie stellt sich die FSME klinisch dar? FSME-Virus = Flavivirus Infektion nach Zeckenbiss in 10-20% symptomatisch 2-gipfliger Fieberverlauf typisch auch tiefe Hirnstrukturen (Basalganglien, Thalamus) können betroffen sein -> parkinsoähnliches Bild 10% Defektheilung, 1% letal
  • Wie wird Tollwut übertragen, was sind Symptome, wie kann die Diagnose gestellt werden und wie ist die Prognose? Erreger: RabiesvirusÜbertragung: Biss von infizierten Tieren -> 15% manifeste Erkrankung Inkubationszeit: 1-3 Monate:schwere Allgemeinsymptomatik, Fieberenzephalitisches Exzitationssyndrom vs. seltenere paralytische Form Nachweis: Hautbiopsie im Nacken die meisten Patienten versterben, passive Immunisierung kann Erkrankung jedoch verhindern bzw. die Patienten überleben lassen
  • Welche 2 Manifestationsformen werden bei einer Tollwut unterschieden und was sind jeweils Symptome? enzephalitisches Exzitationssyndrom-Halluzinationen-Unruhe-Hydrophobie-Schlundkrämpfe-vegetative Symptomatik paralytische Form (seltener, meinst nach Biss einer Fledermaus)-ähnelt Guillain-Barré-Syndrom mit von distal nach proximal fortschreitenden Paresen
  • Was ist die subakut sklerosierende Panenzephalitis SSPE? Spätkomplikation bei durchgemachter Maserninfektion v.a. Kinder um das 10. Lebensjahr Slow-virus-Erkrankung: langsam aber progredient fortschreitende Sklerosierung des Gehirns letal, Krankheitsdauer 1 Jahr
  • Was sind Symptome in den verschiedenen Stadien einer SSPE? 1. Verschlechterung kognitiver Funktionen, psychiatrische Auffälligkeiten 2. Myoklonien der Stammmuskulatur nach akustischen Reizen, extrapyramidale Störungen 3./4. kortikale Blindheit, Spastik, epileptische Anfälle, Koma, apallisches Syndrom
  • Im Rahmen welcher Erkrankungen werden Radermecker-Komplexe im EEG beobachtet? Creutzfeld-Jakob-Erkrankung SSPE Herpesenzephalitis
  • Was ist eine andere Bezeichung für "periodic-sharp-and-slow-wave-Komplexe"? Radermecker-Komplexe
  • Wer ist von einer Röteln-Infektion betroffen, welche Symptomatik steht im Vordergrund? =progressive Panenzephalitis mit zerebellärer Ataxie und zerebralen Krampfanfällen meist im Jungendalter als Komplikation einer kongenitalen Rötelninfektion, fast nur Jungen
  • Woran sollte man denken bei erstmalig epileptischen Anfällen, plötzlichen neuropsychiatrischen Auffälligkeiten, Gedächtnisstörungen und abnormalen Sinneswahrnehmungen? Herpesenzephalitis
  • Welche zerebralen Strukturen sind Manifestationsort von HSV 1 bzw. HSV 2? HSV 1: Enzephalitis HSV 2: Meningitis
  • Welche Hirnanteil ist bei einer Herpexenephalitis typischerweise betroffen? basaler Temporallappen: bilaterale hämorrhagisch-nekrotische Entzündung
  • Wie erfolgt die Diagnostik einer Herpesezephalitis? PCR: Nachweis der HSV-1/2-DNA EEG: Radermecker-Komplexe im Temporallappen (abwechselnd slow und sharp waves) MRT: Signalveränderungen im basalen Temporallappen bilateral Liquor: anfangs granulozytäre Pleozytose, später lymphoplasmozytäre Pleozytose
  • Wie erfolgt die Therapie bei einer Herpesenzephalitis? Aciclovir i.v. mind. 2 Wochen
  • Wie ist die Prognose bei einer Herpesenzephalitis? unbehandelt: 2/3 letal unter Therapie: 20% letal, 1/4 residuelle Symptomatik nach Abschluss der antiviralen Therapie kann es zu Rezidiven kommen
  • Welche Erreger kommen für einen Hirnabszess in Frage? Staphylokokken, Streptokokken anaerobe Bakterien Toxoplasmen Actinomyces
  • Was sind typische Symptome bei einem Hirnabszess? Kopfschmerz, Fieber, fokal-neurologische Symptome epileptische Anfälle Meningismus
  • Wie stellt sich ein Hirnabszess in der CT dar? Abszesskapsel = kontrastmittelaufnehmende, hyperdenser ringförmiger Struktur Abzess = hypodens
  • Welche Verfahren sind zur Darstellung eines Hirnabszesses am sensitivsten bzw. am spezifischsten? sensitivstes Verfahren: MRT spezifischstes Verfahren: Granulozyten-Szintigrafie
  • Welche Färbung ist bei Ausschluss einer TBC zum Beispiel im Rahmen einer Hirnabszessdiagnostik anzufertigen? Ziel-Neelsen-Färbung
  • Wie erfolgt die Therapie bei einem Hirnabszess? hoch dosierte kalkulierte AB-Therapie: Cephalosporine + Metronidazol oberflächlicher Abszess: komplette Exzision tiefer Abszess: zunächst Punktion + Drainage, im Verlauf komplette Exzision
  • Welche Spirochäteninfektionen des ZNS werden unterschieden und was sind jeweils Erreger und Übertragungsweg? Neuroborreliose: Borrelia burgdorferi, Zeckenbiss Neurosyphilis: Treponema pallidum, sexuell Leptospirose: Leptospiren, infektiöser Harn von Nagetieren, Hunden, Schweinen
  • An welche Erkrankungen ist bei Hirnnervenparesen und asymmetrischem Verteilungsmuster von Paresen und Sensibilitätsausfällen zu denken? Neuroborreliose Neurosyphilis TBC Neurosarkoidose = alles Chamäleons
  • Wie stellt die sich die Neuroborreliose klinisch dar? 1. Stadium: Erythema migrans = pathognomonisch 2. Stadium (2-3 Monate später): neurologische Symptome, Myokarditis, Arthritis, primär meningitischer Verlauf v.a. bei Kindern 3. Stadium (Monate bis Jahre später): Acrodermatitis chronica atrophicans
  • Wie wird eine Neuroborreliose diagnostiziert? Borrelien-AK in Serum und Liquor Borrelien-DNA aus Urin, Synovia, Haut (Liquor nicht zuverlässig)  
  • Wie wird eine Neuroborreliose behandelt? Cephalosporine der III. Generation i.v. für 2 Wochen oder Doxycyclin p.o. Kinder: Erythromycin