Klinische Psychologie (Subject) / Umschriebene Lese-Rechtschreibstörung 3 (Lesson)
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Epidemiologie und Verlauf
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- Häufigkeit Studien belegen für den deutschen Sprachraum eine Häufigkeit von 2,7% an Schülern mit LRS im Alter von acht Jahren Lese- und Rechtschreibstörungen treten bei Verwandten ersten Grades signifikant häufiger auf als in der Allgemeinbevölkerung in den meisten Studien waren die Jungen mit 60-80% gegenüber Mädchen häufiger von der LRS betroffen die Lese-Rechtschreibstörung tritt grundsätzlich in allen sozialen Schichten auf
- Verlauf das Niveau der Lese- und Rechtschreibentwicklung eines Schülers ist hochgradig stabil die schwächsten Leser erreichen am Ende der Pflichtschulzeit einen Leistungsstand, den Kinder nach der ersten oder zweiten Klasse Grundschule erlangen über die Schulzeit hinaus wird die Rechtschreibleistung zwar absolut besser, im Vergleich zur Altersgruppe bleibt sie jedoch weiterhin schlechter Schulte-Körne (2003) fand heraus, dass sich bei Patienten, die eine spezifische Therapie in der Schulzeit erhalten hatten, die Rechtschreibleistung über den Katamnesezeitraum um eine halbe Standardabweichung verbesserte im Erwachsenenalter lag die Rechtschreibleistung immerhin tendenziell im unteren Durchschnitt, aber dennoch unter dem Intelligenzniveau
- Komorbidität psychische Auffälligkeiten sind bei Kindern mit LRS häufiger als bei Kindern ohne LRS die Studie von Esser (2002) ergab, dass Kinder mit LRS im Alter von 8 Jahren zu 43,2% und im Alter von 18 Jahren noch 34,4% psychische Störungen aufwiesen bei den 18-Jährigen mit LRS fand sich im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikant höhere Suizidgefährdung (13,3% gegenüber 3,9% in der Kontrollgruppe), wobei sekundäre und komorbide Störungen zu berücksichtigen sind
- schulische und berufliche Entwicklung die schulische und berufliche Entwicklung sind gefährdet die Defizite im Lesen und Rechtschreiben wirken sich meist auch negativ auf die anderen Schulfächer aus in der Studie von Strehlow (2004) und in der Studie von Esser (2002) erlangten die Betroffenen ein geringeres schulisches und berufliches Ausbildungsniveau es ließ sich der Nachweis führen, dass sich die schlechte Rechtschreibleistung am Ende der Grundschule zu einer signifikanten Beeinträchtigung der weiteren schulischen Entwicklung im Sinne des Selektionseffekts auswirkt die Studie von Schulte-Körner (2003) hingegen ergab, dass insgesamt ein hoher IQ, ein hoher Sozialstatus und eine langandauernde Förderung prognostisch günstige Faktoren für die berufliche und soziale Entwicklung waren
- schulische und berufliche Entwicklung die schulische und berufliche Entwicklung sind gefährdet die Defizite im Lesen und Rechtschreiben wirken sich meist auch negativ auf die anderen Schulfächer aus in der Studie von Strehlow (2004) und in der Studie von Esser (2002) erlangten die Betroffenen ein geringeres schulisches und berufliches Ausbildungsniveau es ließ sich der Nachweis führen, dass sich die schlechte Rechtschreibleistung am Ende der Grundschule zu einer signifikanten Beeinträchtigung der weiteren schulischen Entwicklung im Sinne des Selektionseffekts auswirkt die Studie von Schulte-Körner (2003) hingegen ergab, dass insgesamt ein hoher IQ, ein hoher Sozialstatus und eine langandauernde Förderung prognostisch günstige Faktoren für die berufliche und soziale Entwicklung waren
- soziale Entwicklung 26-73% der dissozialen, delinquenten Jugendlichen mit spezifischen Entwicklungsstörungen (vorrangige Bedeutung der LRS) 25 % der mit 8 Jahren diagnostizierten lese-rechtschreibschwachen Jugendlichen mit 18 Jahren verurteilt wegen strafrechtlicher Delikte
- Häufigkeit Mädchen und Jungs (und Erklärungsversuche) man geht von doppelt so vielen betroffenen Jungen wie Mädchen aus Erklärungsversuche: Jungen werden häufiger untersucht, da Jungen mit einer L. auch häufig eine Aufmerksamkeitsstörung haben -> Unterrichtsstörung allgemein sind die Erwartungen an die Schulleistungen von Jungen höher -> häufigere Untersuchungen der Probleme biologische Erklärung: Testosteron-Hypothese, das meinst, dass das Testosteron sich während der intrauterinen Entwicklung, also im Verlauf der Schwangerschaft, negativ auf die sprachrelevante Hirnregionen des männlichen Fötus auswirke genetische Belastung sei größer als bei Mädchen allgemein größere Sprachkompetenz der Mädchen; Überlegenheit der Sprech- und Sprachfähigkeiten als schützender Faktor, der die L. verhindert oder die Möglichkeit bietet, die Schwäche zu kompensieren