Pädagogik (Subject) / Helsper (Lesson)

There are 46 cards in this lesson

Paedagogisches Handeln in den Antinomien der Moderne

This lesson was created by Hawkaru.

Learn lesson

This lesson is not released for learning.

  • Welcher Gedanke hat dem 18.Jahrhundert auch den Namen pädagogisches Jahrundert eingebracht? "Machbarkeit des Menschen durch Erziehung"
  • Was meinte Wilhelm Dilthey zur Wissenschaft der Pädagogik? dass die Wissenschaft der Pädagogik „mit der Deskription des Erziehers in seinem Verhältnis zum Zögling beginnen“ soll und dass die „Erziehung eine Funktion der Gesellschaft“ ist.
  • Welche Fragen stellte sich Schleiermacher zur Erziehung? Wozu sollte erzogen werden? Was konnte an „Alten“ übermittelt werden, was war „veraltert“? An welchen Orten sollte diese Erziehung stattfinden? Was waren die Ziele, die Inhalte und die Mittel dieser Erziehung? Wie konnteder „Erfolg“ pädagogischen Handelns gesichert werden?
  • Wie lautet der Gedanke hinter "Gestaltbarkeit und Machbarkeit des Menschen durch Erziehung? Pädagogische Pflanzung: „Gesetzmäßigkeit des natürlichen, kindlichen Wachstums schädliche Einflüsse fernhalten und förderliche verstärken“=> Päd agoge als Gärtner. „Diese Konzeptionen werden im zwanzigsten Jahrhundert als „empirischeErziehungswissenschaft“ fortgeschrieben.
  • Was ist die Antinomie? Logischer Widerspruch von Aussagen, von denen jede gleichermaßen gut be- gründet ist
  • was bedeutete konstitutiv? aufbauend, nutzenbringend
  • teleologisch/Teleologie/Telos Lehre von der Zielgerichtetheit menschlicher Handlungen; Natureigenschaften, etc. Lehre, dass Handlungen oder überhaupt Entwicklungsprozesse an Zwecken orientiert sind
  • Metaerzählungen? Meta- = höhere Ebene Konzepte mit universalem Wahrheitsanspruch
  • partikular – universalistisch einzeln, auf einen Teil bezüglich – auf die Vielseitigkeit bezüglich
  • normativ Normen/Regeln setzend
  • Individuation Der Weg zu einem eigenen Ganzen
  • interaktiv - asymmetrisches Vermittlungsverhältnis Ungleich in einen Prozess eingreifbar
  • subsumtives Regelwissen Untergeordnetes Regelwissen
  • Im Zuge welcher gesellschaftlicher Veränderungen entwickelte sich eine Problematisierung von Erziehung oder anders ausgedrückt, wie wurde pädagogisches Handeln zum Gegenstand des Nachdenkens? In der Epoche der (Selbst)aufklärung, im 18. Jahrhundert („pädagogisches Jahrhundert“) es gab die Vorstellung einer „Machbarkeit des Menschen“ durch Erziehung
  • Helsper spricht von der „modernen Problematik pädagogischen Handelns“, was meint er damit? Die WWW-Fragen: Wozu sollte erzogen werden? Was konnte an „Altem“ vermittelt werden, was war veraltet? An welchen Orten sollte diese Erziehung stattfinden? Was waren die Ziele, die Inhalte und die Mittel dieser Erziehung ? Usw
  • Warum muss eine „zweckrationale Vorstellung“ pädagogischen Handelns laut Helsper prinzipiell bezweifelt werden? ...weil der Pädagoge nicht in der Lage ist, seine Intention über eine eindeutig kontrollierte Handlung so umzusetzen, dass sie beim Heranwachsenden nur diese Wirkung auslösen kann. Dies wird zweitens umso ungewisser, je umfassender die beabsichtigte Wirkung ist und je weiter sich der zeitliche Rahmen erstreckt. Zudem existiert an keinem Punkt des Prozesses ein fertiges „pädagogisches Produkt“, sondern der Prozess ist immer unvollendet.
  • Welche Aspekte einer professionellen Handlungstheorie pädagogischen Handelns skizziert Helsper am Ende seines ersten Kapitels? Der Ansatzpunkt für die professionelle Handlungstheorie ist ein strukturelles „Technologiedefizit“ (= Arbeit an der Veränderung von Perso- nen durch komplexe, interaktive, nicht technologisierbare Vermittlungsprozesse), das von der Ungewissheit und einer „gebrochenen Teleologie“ ausgeht und pädagogisches Handeln als antinomisch fasst.
  • Wie lässt sich mit Helsper das pädagogische Spannungsfeld von Autonomie und Zwang beschreiben und welche Grundparadoxie pädagogischen Handelns zeigt sich hier? ..ist die Spannung zwischen der „Unterwerfung unter den gesetzlichen Zwang“ und der „Fähigkeit sich seiner Freiheit zu bedienen“, die Grundparadoxie lautet: „den Zu Erziehenden zu etwas auffordern, was er noch nicht kann und ihn als jemand zu achten, der er noch nicht ist, sondern allererst vermittels eigener Selbsttätigkeit wird
  • Wie erklärt Helsper die Spannung zwischen Organisation und Interaktion für pädagogisches Handeln? Die Institutionalisierung pädagogischen Handelns führt dazu. Gesetzliche Regeln + Lehrpläne, standardisierte Ablaufmuster von Unterrichtsstunden, schulische Abschlüsse, Pausenverordnungen, Stundentafel, das Lehrpersonal ist in hierarchische Strukturen einge- fügt, Koordination der Raumnutzung, ... Kreatives, Grenzen erprobendes und damit innovatives pädagogisches Handeln findet aufgrund routinisierter Organisationsstrukturen nicht mehr statt =>organisatorische Zwänge,
  • Was meint Helsper damit, pädagogisches Handeln bewege sich in den Spannungen kultureller Pluralisierung? kulturelle Pluralisierung ist eine Vielfalt von verschiedenen Lebensformen, Weltanschauungen usw. Hierbei muss infrage gestellt werden zu welchen Werten, Normen usw. der Pädagoge erziehen soll Konkrete Lebensformen werden infrage gestellt und damit einer umfassenden Erziehung der ganzen Person; die Pluralisierung von Selbst und Weltbildern sowie die kulturelle Freisetzung aus traditionellen Lebensformen verändern wesentliche Rahmenbedingungen tradierter pädagogischer Beziehungen; neue Vorstellungen: es gibt „Lernhelfer“ u. „Sozialisationsbegleiter
  • Inwiefern sieht Helsper ein Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz für berufliches-pädagogischen Handeln? Die Spannung von Nähe u. Distanz wurzelt darin, dass die Verberuflichung pädagogisches Handeln aus der affektiven und einzigartigen Beziehung der El- tern Kind Intimität herauslöst; von einer begrenzten professionellen Haltung aus können Pädagogen Nähe ermöglichen Verlässlichkeit, Orientierung an Gerechtigkeit, und einer einfühlenden Fürsorge - Ergebnis ist Vertrauen
  • Wie beschreibt Helsper Pädagogik zwischen der Entfaltung kindlicher „Natur“ und Disziplinierung und auf welche historische Entwicklung macht er dabei aufmerksam? „Traum der Pädagogik“ – von der Erschaffung eines neuen Menschen durch Erziehung, der sich entsprechend seiner menschlichen Natur entfalten soll, die Kehrseite ist die Entfaltung pädagogischer Machtdiskurse („Rute“, „Repressionsmacht“, „Disziplinierungsmacht“) und Diszipli-nierungstechniken; es bestehen für die Heranwachsenden meistens (System)zwänge trotz wachsender Freiheitsgrade
  • Worin liegt laut Helsper das pädagogische Spannungsfeld zwischen Allgemeinbildung und sozialer Brauchbarkeit? Einerseits zwischen programmatische Orientierung auf die Entfaltung der Bildsamkeit des heranwachsenden Subjekts und andererseits eine Bezogenheit auf die sozialen Erfordernisse und damit der Gefahr, durch diese Leistungen sowohl gesellschaftliche Bedeutung zu erlangen als auch politisch, ökonomisch und sozial funktionalisiert zu werden
  • Was beschreibt Helsper als „spannungsreiche Grundfigur pädagogischen Handelns“? Das pädagogische Handeln als interaktiv-asymmetrischen (Wechselwirkung zwischen zwei Ungleichbereichtigen (Lehrer und Schüler)) Vermittlungsverhältnis steht in Spannung zwischen Fallverstehn und subsumtivem Regelwissen (allgemein Wissen) das ist eine Spannungsreiche Grundfigur
  • Welche vier Bezugspunkte nennt Helsper für beruflich-pädagogisches Handeln? Gesellschaft Person Kultur Natur
  • Welche vier Modernisierungsparadoxa nennt er und was besagen sie? Individualisierungsparadox = (Zwang vs. Freiheit) Möglichkeiten für eine eigenverantwortliche Lebensführung steigen, aber auch die Belastungen. (autonome Lebensführung steigt, Belastung der Eigenverantwortlichkeit wird größer)   Rationalisierungsparadox = (Organisation vs. Interaktion) soziale Interaktion findet immer umfassender in ausdifferenzierten sozialen Organisationen statt, die von kommunikativen Erfordernissen und Besonderheit der Handelnden abstrahieren. Pädagogisches Handeln aber ist zwingend auf konkrete, interaktive Aushandlungsprozesse verwiesen , die druch abstrakte Organisationsregeln gefährtdet werden. (zunehmende Organisation gefährdet Handlungen des Pädagogen)   Pluralisierungsparadox =  (Differenzierung vs. Einheit) pädagogisches Handeln muss an die Vervielfältigung partikularer Lebensformen anschließen und nur in generalisierender Form in sie einführen. (Vielfalt von Kulturen lässt eine einheitliche pädagogische Führung nicht zu)   Zivilisierungsparadox = (Nähe vs. Distanz) bezieht sich auf die „widerspruchsvolle Gleichzeitigkeit“ einer umfassenden Freisetzung sinnlich affektiver Ansprüche bei einer distanziert rationalisierten Zurichtung sozialer Verkehrsformen. (Spannung zwischen Emotionaler Nähe und begrenzender Distanz)
  • Gefährdung pädagogischen Handelns zwischen pädagogischer Enteignung (Unterwerfung) und krisenauslösender Überforderung (Aufforderung zur Selbstständigkeit und Eigenverantwortung) des Zu-Erziehenden = Freiheit vs Zwang
  • von den konkreten Personen und Situationen absehende Generalisierung zum Zweck der Organisation => Organisation u Interaktion
  • „Vollkommenheit“ und „Brauchbarkeit“ Allgemeinbildung vs Ausbildung
  • Gefahr einer distanzierten Vergleichgültigung und Kälte einerseits oder familialer Intimisierung andererseits = Nähe vs Distanz
  • Pluralisierung von Selbst- und Weltbildern = Welches Pradoxon? Differenzierung vs. Einheit
  • Entfaltung kindlicher „Natur“ einerseits und Kontrolle der Leidenschaften andererseits = welches Pradoxon? Disziplinierung vs. Wachsenlassen
  • Orientierung auf die umfassende Entfaltung der Bildsamkeit des heranwachsenden Subjekts einerseits und Bezogenheit auf die sozialen Erfordernisse (politische, ökonomische) andererseits = ? Paradoxon Allgemeinbildung vs Ausbildung
  • Spannung eines Zuviel oder Zuwenig an emotionalem Engagement = ?Paradoxon Distanz vs.Nähe
  • Organisationsregeln als routinehafte Entlastung einerseits, da kommunikativer Aushandlungsbedarf eingeschränkt wird, und bürokratische Überformung der interaktiven pädagogischen Prozesse andererseits = ? Paradoxon Oragnisation vs. Interaktion
  • pädagogische Absicht zu Autonomie und eigenverantwortlichem Handeln zu befähigen =? Paradoxon Freiheit vs. Zwang
  • Person des Pädagogen bürgt stellvertretend dafür, wie mit der Unsicherheit und der kulturellen Vielfalt umgegangen werden kann = ? Paradoxon Differenzierung vs. Einheit
  • Disziplinierung, heute vermehrt in Form pädagogisch angeleiteter Selbstdisziplinierung, gegenüber freier Entfaltung der „kindlichen Bedürfnisse“ = ? Paradoxon Disziplinierung vs. Wachsenlassen
  • Vorwürfe distanzierter Vermittlung von Fachinhalten einerseits oder unzulässigen Eingriffen in die Privatsphäre andererseits = ? Paradoxon Distanz vs. Nähe
  • Orientierung an der Ermöglichung unterschiedlicher Lebensformen anstelle einer partikularen Erziehungshaltung = ?Paradoxon Differenzierung vs. Einheit
  • 4 konstitutiven Spannungen pädagogischen Handelns Freiheit und Zwang Organisation und Interaktion Pädagogische Einheitsentwürfe und kulturelle Vielfalt Nähe und Distanz
  • 2 exemplarische Widerspruchskonstellationen Allgemeinbildung und soziale Brauchbarkeit Freie Entwicklung der kindlichen Natur und kulturelle Disziplinierung
  • Welches Jahrhundert ist das pädagogische Jahrhundert? 18. Jahrhundert
  • Welche Vorstellung bildetete sich im Rahmen der Reformpädagogik in Bezug auf Kindererziehung aus? die Natur des Kindes duch "Einfühlung" verstehend von "innen" aufzuschließen (ästhetische Erfahrung)
  • Warum wurde von einigen Pädagogik als nicht technologisierbar verstanden? da Bildung nur in Begegnung zwischen  einem konkreten Pädagogoen und dem Heranwachsenden stattfindet
  • Was besagt das Technologiedefiziet? das meint, dass es für eine zielorientierte Handlung keine klaren Methoden gibt.   Pädagoge muss immer mit Veränderungsabsicht handeln ohne über Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge verfügen zu können umd mit ungewollten Nebenwirkungen rechnen, die seine Absicht durchkreuzen.