Sozialpsychologie (Subject) / Sommersemester 13 (Lesson)
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- Affiliationsmotiv Bedürfnis mit anderen Menschen zusammen zu sein, in Stresssituationen besonders ausgeprägt (warten beim Zahnarzt), soziale Beziehungen als wichtigste Umweltdeterminante von Lebenszufriedenheit.
- soziale Unterstützung durch (vermutete) Gegenwart Anderer, die man kennt und mag, „Puffer-Effekt“ (Menschen, die sich unterstützt fühlen, sind weniger stressanfällig) Arten soz. Unterstützung: emotional, kognitiv, instrumentell (mentoring) Berkman & Syme: höhere Sterblichkeit von Männern mit kleinem sozialen Netz, jedoch keine Kausalinterpretation möglich
- Einflüsse auf Sympathie Räumliche Nähe (Festinger, Schachter & Back 1950) im Studentenwohnheim: je näher Leute beieinander wohnen, desto eher schließen sie Freundschaften Ähnlichkeit (Newcomb, 1961: Freundschaft mit Zimmernachbarn bleibt nur bei Ähnlichkeit erhalten) > nicht nur räumliche Nähe ausreichend Mere Exposure (je häufiger man eine Person sieht, desto attraktiver findet man sie) Reziproke Zuneigung (self-fulfilling prophecy; Personen, die mich mögen mag ich auch) Physische Attraktivität: Babys schauen attraktive Gesichter länger an, wichtigste Determinante, ob Zufallsbekanntschaft wiedergetroffen wird (Studie Walster)
- 4 Theorien interpersoneller Attraktion Balancetheorie Heider (unbalancierte Strukturen instabil) Reinforcement-affect Modell (op. Kond: Verstärkung > Annäherung > Attraktion) Soz. Austauschtheorie: Thibault & Kelly (Kosten-Nutzen-Vergleichsniveau, Equity Theorie: ausgewogene Beziehungen als glücklichste: begünstigter und benachteiligter Partner fühlt sich unwohl) 2-Phasen-Modell des Attraktionsprozesses (Byrne, 1986: 1. Negatives screening nach Unähnlichkeit, 2. Positives screening nach Ähnlichkeit Stadium Physische Nähe Soziale und demogr. Nähe Körperl. Attraktivität Ähnlichkeit in Einstellungen Komplementäre Bedürfnisse Selbst-enthüllung Kein Kontakt Bewusstheit Oberfl. Kontakt Gegenseitigkeit
- Definition und Konzeptionen von Liebe 3 Emotions-Motivationssysteme: Libido (Reproduktion), Attraktionssystem (Selektivtät), Bindungssystem (elterl. Pflichten) Kameradschaftliche (Intimität/Zuneigung ohne Leidenschaft/Erregung, kollektiv. Kulturen) vs. leidenschaftliche Liebe (Sehnsucht + physiologische Erregung) (Hartfield, 1988) Dreieckstheorie der Liebe (Intimität, Leidenschaft, Verbindlichkeit) > ideal ist vollzogene Liebe
- Evolutionäre Ansätze der Liebe Evolutionstheoretisch: Attraktivität vs. Unterstützungsmöglichkeit als Partnerwahlkriterium Unterschiedl. „parentale Investitionen“ bestimmen Reaktionen: M. reagieren stärker auf sex. Untreue (Zweifel an Vaterschaft), F. stärker auf emot. Untreue (Zweifel an Zuverlässigkeit)
- Bindungsstile und intime Beziehungen Kindlicher Bindungsstil ausschlaggebend für spätere Bindungen (1/3 ändern Bindungsstil) Sicherer BS: beständigste Beziehungen, erleben sie am befriedigendsten vermeidender BS: unwahrscheinlich, dass sie Beziehungen eingehen, distanziert ängstlicher BS: kurzlebigste Bez., am wütendesten, wenn Liebe nicht erwidert wird
- Stimulus-Value-Role Ansatz (Murenstein) Attraktivität (S) beim ersten Kontakt, Fähigkeiten (V) zwischen 2 und 7 Monaten und Rolle ab 8 Monaten am wichtigsten
- Eros, Ludus, Agape leidenschaftl. Liebe (Eros) und spielerisch herausfordernde Liebe (Ludus) früher höher wahrgenommen, fürsorgliche Liebe (Agape) gegenwärtig höher (Ehe)
- Arten von Beziehungen und Zufriedenheit in Beziehungen Austauschbeziehungen: gerechter Austausch von Kosten und Nutzen (Austauschtheorie) Sozial motivierte Beziehungen: Reaktion auf die Bedürfnisse der anderen Person Zufriedenheit abhängig von Vertrautheit, Konfliktbewältigung, Bindungsstil, Attributionsmuster (positives internal, negatives external attribuieren), soz. Vergleich, Equity
- Phasen der Auflösung (Duck, 1982) Unzufriedenheit > intrapersönliche (abwägen, bewerten), dyadische/interpersonal Phase (Konfrontation, Diskussion), soziale Phase (öffentliche Version), intrapersönliche Phase (Verarbeitung, Bewältigung, Rückblick)
- Definition prosoziales Verhalten Eigenschaften: freiwillig, intentional, Wohltat für Empfänger Altruismus: Motivation, zu helfen, trotz Kosten für die eigene Person („selbstlos“)
- Motive zum proszialem Verhalten, Empathie Evolutionär: Verwandtenselektion („inclusive fitness“), Reziprozität, soz. Normen Empathie-Altruismus-Hypothese (Batson et al. 1991): Empathie motiviert Verhalten, das Unbehagen der anderen Person zu reduzieren (ohne Perspektivenübernahme: Reduktion des eigenen Unbehagens (Carol im Kurs sehen)
- personale und kulturelle Determinanten prosozialen Verhaltens geringe Vorhersage durch Persönlichkeitseigenschaften, Hilfeverhalten situativ determiniert Geschlechtsunterschiede: Frauen (soz. Arbeit/Pflege), Männer (ritterlich-heroisches Verh.) In interdependenten Kulturen größere Unterschiede Eigen- vs. Fremdgruppe
- situative Determinanten der Hilfeleistung und Probleme Auf dem Land wird eher geholfen („urban overload“ Hypothese: Rückzug auf eigene Person) Anzahl der Zuschauer (Pluralistische Ignoranz: Zeugen à alles in Ordnung, die anderen tun auch nichts, Verantwortungsdiffusion: „wenn die anderen nichts tun tue ich auch nichts“) Darley & Latane: Gruppendiskussion, kein/1/4 Zeugen: je weniger, desto mehr / frühere Hilfe Darley & Batson: „Samariter“ helfen sign. mehr, je höher Zeitdruck, desto weniger Hilfe Bewertungsangst: Kann ich überhaupt helfen? Sozial motivierte vs. Austauschbeziehung, selbstrelevante vs. nicht selbstrelevante Aufgaben
- Schritte, die durchlaufen werden müssen, um Hilfeleistung zu zeigen 1) Ereignis bemerken (-abgelenkt; in Eile) 2) Ereignis als Notfall interpretieren (-pluralistische Ignoranz) 3) Verantwortung übernehmen (-Verantwortungsdiffusion) 4) passende Art d. Hilfeleistung kennen (-fehlendes Wissen/Kompetenz) 5) Entscheidung umsetzen (-Gefahr für eigene Person, rechtl Belange, Scham) wenn irgendwo (-...) ausgeführt: keine Intervention; Hilfe wird nicht geleistet, ansonsten schon
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- verschiedene Arten von Aggression Aggressive Handlung: intendiertes Verhalten, Ziel: physischem / psychischem Schmerz Feindselige Aggression („heiße A.): Ärger und Wut führt zum Ziel, jemanden zu schädigen Instrumentelle Aggression („kalte“ A.): auf dem Weg zum Ziel wird jemand geschädigt
- biolog. Basis von Aggression Aggressivität hat Überlebenswert und Fortpflanzungsvorteil (Schädigung von Konkurrenten) Kulturübergreifend, vererbt? (Adoptionsstudien), neurobiologische Basis (Hirnareale) Mensch hat Kontrolle seiner Impulse entwickelt > Anpassung an Umwelt Neurotransmitter Serotonin (Mangel bei Depression) hemmt, Testosteron fördert Aggression > Männer eher offene/physische, Frauen versteckt Aggression Alkohol erhöht Aggressionsbereitschaft (verschlechterte Informationsprozesse?) Wechselwirkung Testosteron ↔ Dominanz
- situative Einflüsse auf Aggression Modell Anderson et al. (1996):Provokation, soz. Zurückweisung, Frustration + situative Bedingungen (Schmerz, Hitze, Lärm) + Individuelle Unterschiede (Empathie, Feindseligkeit) >Gedanken, Gefühle, Erregung > Komplexere Denkprozesse > Aggressionsbereitschaft Wird Absicht unterstellt, Selbstwertbedrohung > mehr Aggression Frustration als Ergebnis relativer Deprivation: Gefühl, man hat weniger als man verdient; weniger, als man erwarten könnte; weniger als andere Menschen in gleicher Situation Priming, Fehlattribution: Erregungstransfer
- Katharsishypothese Freud (Eros: A. ist Todestrieb / Thanatos: A. muss kontrolliert abgeführt werden, Impulsblockierung), Lorenz (Dampfkesselmodell) Frustration → negativer Befindlichkeit → Aggression → Katharsis Eher nicht, wenn Aggression nicht zielführend (Bushman: Sandsack Fittness vs. Provokateur)
- Lerntheoretische Perspektive von Aggression Aggression ver- und erlernbar, M. in unterschiedl. Situationen unterschiedl. aggressiv Form und Häufigkeit aggressiven Verhaltens abhängig von früherer Verstärkung Modell-Lernen: (Bandura) Gummipuppe, Kinder imitieren sowohl aggressives als auch nicht aggressives Verhalten (KG aggressiver als nicht aggressives Modell) Quellen der Sozialisationserfahrung: Eltern (Erziehungsstil hinsichtlich körperl. Gewalt, Streitigkeiten der Eltern und Bewältigung, Missbrauch), Gleichaltrige (Kinder mit hohem Status, Bandenzugehörigkeit), Kultur (Kultur der Ehre)
- Mediengewalt und Aggression Reduktion von Aggression Fernsehkonsum im Alter von 8 Jahren ist Prädiktor für Aggressivität mit 19 Jahren Beobachten von Gewalt führt zu Abstumpfung beim Beobachter Beobachten von Gewalt führt zu Abstumpfung (Thomas et al.,1977) Warum?: dargestellte Effektivität, Normativität, Identifikation, Empfänglichkeit (Spannung verhindert kritische Haltung), Imitation Folgen: veränderte Hirnaktivität (verminderte Sensibilität ggü. Gewalt, Überschätzung der Häufigkeit von Gewalt), gewalthaltige Pornographie erzeugt physiologische Erregung – starke Erregung kann Aggression bewirken, gewalthaltige Computerspiele reduzieren Hilfeverhalten Reduktion: Androhung harter Strafen ineffektiv (zeitverzögert, unwahrscheinlich), Todesstrafe reduziert Mordraten nicht
- physische Attraktivität „Durchschnittsgesichter“ attraktiv > „Macht der Vertrautheit“ Geringe Kulturunterschiede, Attraktivitätsstereotyp (Halo-Effekt) abhängig von in jeweiliger Kultur wertgeschätzten Eigenschaften) Synder, Tanke & Berscheid, 1977): Telefongespräch mit vermeintlich attraktiver Frau führt dazu, dass sich die Frau attraktiver verhält
- Investitionsmodell (Rusbult, 1983) Belohnung/Kosten/Vergleichseben > Zufriedenheit mit BeziehungZufriedenheit/Investitionen in Beziehung/Qualität der Alternativen zur Beziehung > Hingabe und Verpflichtung der Beziehung gegenüber > Stabilität der Beziehung
- Deindividuation durch Masse/Maske/ Dunkelheit/Uniform ohne Namenskennung > Interaktion als Masse, nicht als Individuum > veränderte Gruppennormen (Verantwortlichkeitsreduzierung)
- Kognitiv-neoassozianistischer Ansatz (Berkowitz, 1990) negative Gefühle > ängstliche Gedanken > flight-Reaktion > ärgerliche Gedanken > fight-Rektion
- Frustrations-Aggressions-Hypothese Erleben von Frustration (=Zielbehinderung) steigert WSK einer aggressiven Reaktion, besonders dann, wenn Frustration auf illegitime oder unerwarteter Art erfolgt
- Verhalten in gestörten Beziehungen (Rusbult): Ende (aktiv-destruktiv: Beschimpfen des Partners), Vernachlässigung (passiv-destruktiv: Ignorieren), Stimme (aktiv-konstruktiv: Änderungsversuche), Loyalität (passiv-konstruktiv: warten, hoffen)
- Verhängnisvolle Anziehung bei gegensätzlichen, extremen, einzigartigen Eigenschaften: was ursprünglich der 'Grund' für die Beziehung war, wird oft zum Trennungsgrund.
- wie gehen Frauen und Männer, Verlassene und Verlassende mit einer Trennung um? Trennungserfahrung, Studie Akert: Freundschaft für Frauen wichtiger, außer bei Einvernehmlichen (W: gleich), Verlassene: sehr unglücklich, Einsamkeit, Depression, Trauer, Wut, körperl. Beschwerden; Verlassende: schuldig, unglücklich, nahezu keine körperl. B.; Einvernehmliche: weniger unglücklich/verletzt, jedoch mehr betroffen, körperl. Beschwerden
- sozialer Einfluss „Veränderung von Einstellungen, Überzeugungen, Meinungen, Werten, Verhaltensweisen, da man damit von anderen konfrontiert ist unterschiedlicher Grad an Druck, der auf das Individuum ausgeübt wird
- Majoritätseinfluss: informationaler vs. normativer sozialer Einfluss Majoritätseinfluss: Anpassung an Mehrheit der Gruppenmitglieder (stärkere Wirkung auf F.) Informationaler sozialer Einfluss Normativer sozialer Einfluss Bedürfnis, richtig zu liegen in neuen, mehrdeutigen Situationen Informationen anderer: Hinweis auf Realität private Akzeptanz (Konversion) Wunsch nach Akzeptanz, Harmonie Anpassung an Erwartung anderer (sozialen Sanktionen entgehen) Öffentl. Konformität, nicht private Akzeptanz Studie Asch: stärkerer normativer Einfluss, da bei Anonymität Fehlerrate sinkt, drastischer Anstieg der Konformität bei 1-3 Mitgliedern, danach Abnahme, Unabhängigkeit und Einstimmigkeit entscheidend, soziale Unterstützung hält an, wenn Partner nicht mehr anwesend ist, nicht, wenn er zur Mehrheit überläuft)
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- Social Impact Theory (Latané, 1981) (Majoritätseinfluss) Stärke/Macht + Unmittelbarkeit + Anzahl der einflussnehmenden Personen sagt Ausmaß von Konformität vorher (je wichtiger, je größer (bis 4 Personen) Gruppe, desto eher Konformität
- Moderatorvariablen Majoritätseinfluss Bedingung der Gruppenzugehörigkeit, Glaubwürdigkeit/Expertise, Unmittelbarkeit, Gruppengröße, Einstimmigkeit, Art des Objekts, Bedingung eines korrekten Urteils, Kulturunterschiede (Selbstdefinition, Zeit) z.B.: Baron et al. (1996) (Zeugenerkennung): Konformität aufgrund normativen Einflusses sinkt mit Bedeutsamkeit eines korrekten Urteils, während sie in mehrdeutigen Situationen aufgrund des informationalen Einflusses steigt
- Gefahren und Widerstand Majoritätseinfluss Gefahren: Pluralistische Ignoranz, „Ansteckung“ in Menschenmengen (psychogene Massenerkrankung), ungesundes, unvernünftiges Verhalten Widerstand: unzuverl. / ungenauer informativer E.? (Wissen beschaffen, Experte anwesend? Sinnvolle Aktion?), bewusstmachen des normativen E. (Verbündete, Konsequenzen?)
- Minoritätseinfluss Beeinflussung des Verhaltens/Überzeugung einer Mehrheit durch die Minderheit intraindividuelle (diachrone) ↔ interindividuelle Konsistenz (synchron): Farbe von Dias Konversionstheorie (Moscovi, 1976): Minderheit setzt Validierungsprozess in Gang, beeinflusst indirekt private, aber nicht unbedingt öffentliche Meinung, Mehrheit setzt Vergleichsprozess in Gang, direkte öffentliche Angleichung, nicht unbed. private Meinung Einflussfaktoren: Größe der Minderheit, zügiges Gewinnen von Überläufern, gute Argumente, Vermeiden von Überläufern Metaanalysen (Wood): Majoritätseinfluss größer im öffentlichen und direkten privaten Urteil, Minoritätseinfluss größer im indirekten privaten Urteil
- Compliance Einwilligen, Nachgeben, Verhaltensänderung, Nachkommen der Bitte der Einflussquelle Strategien sozialen Einflusses: automat. Infoverarbeitung (Urteilsheuristiken), Schlüsselreize (Pseudobegründung, besonders bei kleineren Gefallen) DITF (große Forderung > Erhöhung WSK Zustimmung zur kleineren Bitte: Ankereffekt Reziprozitätsnorm., Kontrastprinzp, Zeitspanne, 1. Bitte realistisch, gleicher Bittsteller FITD (kleine Bitte > Erhöhung WSK Zustimmung zur größeren Bitte, gleiches Themen-gebiet): Konsistenzprinzip, Zeitspanne, 1. Bitte freiwilliges Engagemant, gleicher Bittsteller
- Gehorsam gegenüber Autoritäten Autorität: höherer soz. Status innerhalb definierter Hierarchie, Quelle:Expertise (informativer E.), Belohnung / Bestrafung, Gehorsam als wichtige soz. Norm (normativer E.) Destruktiver Gehorsam: Milgram, situative Determinanten: Distanz zum Opfer, Legitimität der Autorität und Ausmaß der Kontrolle, Vorbildfunktion anderer angebl. VP, Aufgabenteilung Gründe: Aggressive Tendenzen spielen kaum eine Rolle, Normenkonflikt fällt zugunsten des Gehorsams aus (gesellschaftl. Honorierung, gradueller Anstieg, keine Zeit / Ressourcen zum Nachdenken, Selbstrechtfertigung der vorherigen Schocks, Verantwortungsverschiebung) Widerstand: Betonung der Eigenverantwortung, Expertise und Motive der Autorität/ Angemessenheit von Gehorsam hinterfragen
- Definition Gruppe Zwei oder mehr Personen, die miteinander interagieren (bewusste Wahrnehmung und Kommunikation), interdependent sind (gemeinsame Ziele, Interessen, geteilte Bedürfnisse), ein Wir-Gefühl erleben (Wahrnehmung als Gruppe und Abgrenzung von Anderen), zeitl. Stabilität Arten von Gruppen: Primär- (Familie) vs. Sekundärgruppe (Freunde), formelle (Verein) vs. informelle Gruppe (Freunde), Eigen- vs. Fremdgruppe, Klein- vs. Großgruppe, Menge (Ansamml. v. Pers.)/Masse (neg.: Deinidivuation)/Ansammlung (mehrere P. keine Gruppe)
- Strukturmerkmale und Zweck einer Gruppe Strukturen: Normen (mehr oder weniger explizit), Rollen (gemeinsame Erwartungen innerhalb der Gruppe), Status (Maß des Hilfreich-Seins, je höher, desto größerer Einfluss, Handlungsspielraum, Erwartung der Modellfunktion), Kohäsion (Messbar über Soziometrie: Wahlen und Ablehnungen bzgl. bestimmten Kriteriums) > Sanktionen / Belohnung Kommunikationsstrukturen in Kleingruppen: Stern (dyadisch, hohe Zentralisation / Führung, wenige Kommunikationswege), Ypsilon , Kette, Kreis, Vollstruktur Zweck: Materieller Nutzen (Ziele, Sicherheit, Schutz, Macht), psychologischer Nutzen (Kontaktbedürfnis, Selbstdefinition, Selbstwert) Gruppenpositionen: Rangdynamisches Positionsmodell nach Raoul Schindler: αβγω
- Phasen des Gruppenlebens (Lewin und Tuckman) Lewin: 1. „unfreezing“ (Kennenlernen, Neuorientierung), 2. „change“ (neue Verhaltensweisen), 3. „refreezing“ (Einüben und Festigung des Verhaltens) Tuckman: 1. Formierungsphase, 2. Konfliktphase, 3. Normierungsphase, 4. Arbeits- und Ausführungsphase, 5. Beendigungsphase
- Führung in Gruppen - eigenschaftstheoretischer Ansatz Great-Person Theorie (Charisma): Schlüsseleigenschaften machen guten Führer aus eigentlich geringer Zusammenhang zwischen IQ, Status, Initiative und Selbstvertrauen mit Führungseffektivität Problem: Selektions- / Sozialisationsproblem, Status durch Stereotype bedingt (Beziehungen, Manieren, Selbstbewusstsein) Führungsperson vertritt Gruppenziele, -normen besonders stark, redet besonders viel
- einfache oder schwierige Aufgaben? Zajonc: Küchenschaben bei einfachen Aufgaben vor Publikum besser, bei schwierigen Aufgaben schlechter (physiologische Erregung à dominante Reaktion wird erhöht ausgeführt à Erleichterung bei leichten/Hemmung bei schweren Aufgaben) Replikation auch beim Menschen: Leistung/Qualität (verschlechtert bei komplexen, verbessert bei einfachen Aufgaben), Lösungsgeschwindigkeit, Erregung hauptsächlich bei komplexen Aufgaben, erstaunlich geringe Korr. mit Bewertungsangst
- Beziehungsdialektik (Bez. immer in Veränderung, richtiges Verhältnis entscheidend!): Autonomie ↔ Verbundenheit, Neuheit ↔ Vorhersagbarkeit, Offenheit ↔ Verschlossenheit
- Einfluss der Stimmung auf Hilfeverhalten Positive (Erhalt, positives Denken, Selbstaufmerksamkeit) und negative (negative state relief Hypothese von Cialdini: bei Schuldgefühlen und Traurigkeit Versuch, sich selbst zu helfen) Stimmung kann Hilfeverhalten erhöhen, bei neutrale Stimmung nicht, bei negativer Stimmung oft Konzentration auf eigene Person à Notfall wird nicht bemerkt
- Kosten-Nutzen-Modell (Piliavin) Sozialer Austausch: Kosten-Nutzen-Modell von Piliavin: Abgleich Kosten Nicht-Hilfe für Empfänger + Helfer, Hilfe, wenn Belohnung für Verhalten größer ist als Kosten Kosten Nicht-Hilfe Empfänger Kosten der Hilfe für den potentiellen Helfer hoch niedrig Hoch Indirekte Hilfe (Polizei) oder Umdefinition der Situation (der tut nur so) Direkte Hilfe (selber helfen) Niedrig Ignorieren oder Fliehen (in Eile > Wegbeschreibung) ? (viele Möglichkeiten)
- Aufgabentypologie Steiner (wie handelt die Gruppe bei welcher Aufgabe?) Aufgabentypologie Steiner (1972): in Subkomponenten teilbar? Quantität (Maximierung) oder Qualität (Optimierung)? Aufgabentyp additiv: Einzelleistungen aufaddiert, Gruppe leistet mehr als bestes Mitglied (Köhler-Effekt: zwei Personen heben zusammen mehr als addierte Einzelleistungen): Last heben Kompensatorisch: Gruppenprodukt ist Durchschnitt aller Einzelleistungen à Gruppe kann mehr als ein Teil der Mitglieder leisten Disjunktiv: Gruppe wählt eine Antwort aus à Leistung kann die des besten Mitglieds sein, jedoch auch darunter liegen Konjunktiv: alle Mitglieder tragen zum Gruppenprodukt teil à hohes Niveau möglich, kann aber auch Leistung des schlechtesten Mitglieds entsprechen (Kammermusik) Gruppe kann entscheiden à Ermessensspielraum à flexibel
- Gruppeninteraktionsprozess Gruppeninteraktionsprozess (individuelle Faktoren: Fähigkeiten + gruppale Fakotren: Größe + Umweltfaktoren: Aufgabencharakteristika) > bei hierarchischen Gruppenstrukturen kann es zu Behinderung bei Lösung kreativer Aufgaben kommen
- Prozessgewinne und Prozessverluste Prozessgewinne: Leistungszuwachs durch Gruppensituation, z.B. Motivationsgewinne, wichtig: Leistung der Personen aufeinander abgestimmt, damit keine Koordinationsverluste Prozessverluste: Motivationsverlustesoziales Faulenzen: auch bei vorgestellter Anwesenheit anderer (Reduktion durch Indentifizierbarkeit, persönliche Bedeutung, Glaube an eigene Bedeutsamkeit, Gruppe nicht zu groß, Gruppenkohäsion), Trittbettfahren: v.a. bei disjunktiven A., > Verantwortungsdiffusion , Gimpel-Effekt: Angst vor Ausbeutung, Unterschätzung der Gruppenleistung ↔ Illusion der Gruppenproduktivität: eigener Beitrag überschätzt) (Reduktion durch bessere Rollenvertteilung Prozessverluste - Koordinationsverluste (Abstimmung, Zeiteinteilung), Gruppendenken: Angst, Versäumnis, Informationen zu teilen Soz. Faulenzen: beinfachen Aufgaben mit Bewertung der Einzelleistung, bei schweren ohne Einzelleistung besser (ungehemmter)
- Gruppenbrainstorming meist schlechtere Ergebnisse in Realgruppe (Ideenfindung in Gruppe) als von Nominalgruppen (Ideenfindung alleine,) wegen Bewertungsangst, soz. Faulenzen, Koordinationsverluste (Produktionsblockierung)
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