Phytomedizin 4. Sem (Subject) / Insektizide, Recht (Lesson)

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  • wichtige einsatzbereiche insektizide 6 feldkulturen gewächshauskulturen vorratsschutz wohnraumschutz, gebäudeschutz (holzwürmer) forst- und holzschutz (borkenkäfer) tierhygiene (nutztier, haustier)  
  • Bekämpfung Insektenstadien adulte Insekten Larvenstadien Eier und andere Dauerstadien: Bekämpfung am schwierigsten, da keine Atmung/Reizweiterleitung - anderer Stoffwechsel
  • möglichkeiten insektizidapplikation spritzen: 100-300µm sprühen/nebeln: raumkulturen, 50-150µm beizen: wichtig für insektizide streuen: granulate
  • beizung, coating, inkrustierung, pelletierung beizung +2% coating +5% inkrustierung 5-15% pelletierung >25% inkrustierung/pelletierung: häufig, um aussaat mit einzelkorndrillmaschine zu erleichtern
  • verlustmindernde moderne technik 50, 75 oder 90% abdriftreduzierung sprühgeräte mit injektordüsen tunnelgeärte für obst- und weinbau axialsprühgerät mit abdeckblech (hopfen)
  • eingriffsort mehrzahl insektizide nervenreizleitung, entwicklungsvorgänge ionenkanäle für reizleitung im nerv: pyrethroide, chlorierte KWS neurotransmitter zur synaptischen übertragung: carbamate, phosphorsäureester, neonicotinoide entwicklungsvorgänge (nächste entwicklungsstufe wird gehemmt): diflubenzuron, wirkung nur gegen holometabole insekten  
  • wichtige insektizidgruppen 5 CKW (DDT, Lindan): problem mit persistenz und anreicherung in Nahrungskette (fettlöslich), in D nicht mehr zugelassen pyrethroide (deltamethrin): keine selektivität bei insekten, geringe warmblütertoxizität, resistenzprobleme phosphorsäureester (parathion): probleme mit warmblütertoxizität carbamate (methiocarb): insektizide, molluskizide, repellents neonicotinoide (chlothianidin): systemisch
  • synthetische pyrethroide basieren auf naturstoff pyrethrin sehr geringe LD50 kontakt- und fraßgifte karenzzeit 7-21 tage keine bodenbelastung wirkungslücken bei blutlaus, rüsselkäfer, kohlblattlaus
  • messung chronische giftigkeit mit LD50 verschiedenen versuchstiergruppen wird substanz in verschd. mengen verabreicht wieviele tiere sterben bei welcher menge in 14 tagen ableitung der gefahrenstoffkennzeichnung und der Vorsichtsmaßnahmen für die Handhabung
  • bienenschutz keine anwendung bienengefährlicher mittel an blühenden pflanzen oder an anderen pflz, welche von bienen beflogen werden kategorien bienengefährlichkeit: bienengefährlich, bienengefährlich außer nach dem täglichen bienenflug bis 23 uhr, nicht bienengefährlich aufgrund festgelegter anwendung, nicht bienengefährlich
  • prüfung der auswirkung auf bienen laborversuche: zur ermittlung der oralen und kontakt-toxizität, ableitung schädigungsquotient (HQ): wirkstoff in g pro ha/LD50 wenn HG>50, dann halbfreilandversuche unter flugzelt: mortalität, auftreten kurzfristiger effekte, verhalten der bienen freilandversuche: mortalität, flugaktivität, verhalten der bienen, entwicklung von brut und völkern
  • beizung - gefährdung abrieb und eintrag in umwelt (oft bei mais) bienen trinken aus pfützen - nichtzielorganismen wirkungen im ökosystem
  • neonicotinoide neueste klasse blockierung acetylcholinrezeptor sehr geringe warmblütertoxizität (unterschiedlicher aufbau acetylcholinrezeptoren insekten und menschen) systemische wirkung chlothanidin, biscaya schwerpunkte: beizen mais, raps befristetes verbot ab dezember 2013, weil evtl bienengefährlich probleme mit RGK, maiswurzelbohrer, erdflöhe
  • acylierte harnstoffe insektenwachstumsregulatoren v.a. gg schmetterlinge schwerpunkte in obst, forst inhibitor chitinsynthese, störung larvalentwicklung, fraßgift, geringes wirtsspektrum, nützlingsschonend, geringe warmblütertoxizität zB diflubenzuron
  • probleme insektizideinsatz warmblütertoxizität bioakkumulation resistenzbildung störung natürlicher regelmechanismen (secondary pests)
  • messung akute giftigkeit feststellung nach einmaliger verabreichung idR weiße ratte wirkstoff sowie fertiges handelsprodukt werden geprüft giftigkeit: konzentration in umwelt/LD 50
  • humantoxizität einiger insektizide phosphorsäureester und carbamate hohe toxizität neonicotinoide und acylierter harnstoff geringe toxizität
  • resistenzen bei insekten (beispiele individuen, 2) kartoffelkäfer RGK
  • raps 5 pyrethroide alle mit kreuzresistenzen
  • metabolische resistenz RGK ursache, bekämpfung, wirkstoffklassen pyrethroid-abbauende enzyme: anstatt zum wirkort zu gelangen wird das mittel abgebaut und ausgeschieden bekämpfungsschwellen abwarten, keine prophylaktischen behandlungen, wirkstoffwechsel, kurz vor/in blüte nur bei sehr hohem befallsdruck behandeln, bienenschutz! neonicotinoide, pyrethroide, organophosphate
  • förderung natürlicher ggspieler nutzen, beispiele verursachen signifikanten anstieg der mortalität und senken schädlingsbefall im nächsten jahr können bei insektizidmaßnahmen und BB geschont und gefördert werden laufkäfer: polyphag, larven am boden schlupfwespen: spezialisiert, larven an/in pflanze (RGK) entomopathogene pilze und nematoden: SE im boden
  • secondary pests ökosystem wird durcheinander gebracht tlws sind nützlinge betroffen
  • neue entwicklungen seit 2009 zwei richtlinien (müssen erst in nat. recht umgesetzt werden): nachhaltiger einsatz psm + maschinen zur ausbringung von psm zwei verordnungen (gilt automatisch): zulassungs-VO, sammlung statistischer daten zum psm-einsatz 2012: neues deutsches pflanzenschutzgesetz
  • zweck ps-gesetz 4 pflz vor SE und nichtparasitären beeinträchtigungen schützen pflzerzeugnisse vor SE schützen (vorratsschutz) gefahren durch die anwendung von psm abwenden oder vorbeugen (gesundheit mensch und tier, naturhaushalt): schwerpunkt rechtakte der EG oder EU durchführen
  • schritte zulassung voraussetzung: wirkstoff in positivliste der EU unterlagen bei BVL einreichen UBA (Naturhaushalt) gibt einvernehmen JKI (Wirksamkeit, Nutzen, Nachhaltigkeit) und BfR (gesundheitliche Aspekte) sind Benehmensinstitutionen Anhörung durch andere Mitgliedsstaaten der Zone PSM Zulassung für Dauer der Wirkstoffgenehmigung
  • zulassung erfolgt, wenn antrag den anforderungen entspricht wirkstoffe in positivliste prüfung hinreichende wirksamkeit und keine nicht vertretbaren effekte auf pflz und pflzl. erzeugnisse bestätigt
  • BVL legt für zulassung fest 2 anwendungsgebiete anwendungsbestimmungen: aufwandmenge, wartezeit, abstand zu gewässern, zur anwendung berechtigte personen
  • nachgeordnete behörden des bundesministeriums für ernährung, landwirtschaft, verbraucherschutz: 7 BVL Bundesanstalt Landwirtschaft und Ernährung BfR friedrich-löffler-institut (nutztiere) johann heinrich von thünen institut (ökonomie) julius kühn institut max rubner institut (ernährung und lebensmittel)
  • JKI bundesoberbehörde und forschungsanstalt berät bundesregierung zu PS, pflzgesundheit, pflzbau prüfungs- und zulassungsverfahren: risikobewertung (wirksamkeit, pflz, pflzl erzeugnisse, boden, honigbiene, nützlinge, nutzen von psm) entscheidungshilfen für risikomanagement
  • BfR zulassung: risikobewertung - gesundheit des menschen, höchstmengen für rückstände erfassung von vergiftungen
  • UBA keine behörde im bereich pflz erzeugung dem bundesumweltministerium nachgeordnet zulassung: risikobewertung (belastung naturhaushalt)
  • EU-Ebene DG Sanco: gesundheitlicher verbraucherschutz - risikomanagement EFSA: risikobewertung
  • EPPO, IPPC, FAO keine legislative, also kein recht EPPO: pflzschutzorganisation, regelt umsetzung IPPC in europa IPPC: völkerrechtlicher vertrag, austausch über pflzschutz und -hygiene, der FAO unterstellt FAO: internationale organisation zur bekämpfung des hungers in der welt
  • änderungen mit neuer eu-zulassungs-vo 6 zonale zulassung: norden - mitte - süden gegenseitige anerkennung von zulassungen verpflichtend zeitvorgaben für bearbeitung anreize zur schließung von lücken (kleine indikationsbereiche) vereinfachte verfahren für produkte mit geringem risiko regelungen parallelhandel
  • neue eu-zulassungs-vo: wirkstoffe 3 ausweitung geltungsbereich auf safener und synergisten (positivliste), beistoffe (negativliste), zusatzstoffe (zulassung) vergleichende bewertung und substitutionsprinzip kriterien zur aufnahme von wirkstoffen in positivliste: cut off kriterien
  • cut off kriterien gesundheit krebserzeugend erbgutverändernd fortpflanzung schädigend in hormonhaushalt eingreifend
  • cut off kriterien umwelt persistente organische schadstoffe persistenz, bioakkumulierbar, toxisch sehr perisistent, sehr bioakkumulierbar hormonell schädigend auf nicht-ZO
  • worauf beruhte zulassung bisher risikoabschätzung einträge mengenmäßig abschätzen, wirkungen auf abiotische/biotische umwelt lang+kurzfristig mengenmäßig abschätzen, verhältnis bildung sicherheitsfaktor bestimmen darauf beruhend risikomanagement: eintragswahrscheinlichkeiten reduzieren
  • eckdaten risiko-einschätzung PEC: zu erwartende konz. eines wirkstoffs in der umwelt (grundwasser, oberflächengewässer) TER: verhältnis von schadkonzentration zur geschätzten einwirkungs-konzentration für einen organismus (akut, chronisch)
  • einsatzbedingungen für das anwendungsgebiet 4 zeit: pflanzenbedeckung, jahreszeit boden: bodentyp, OS standort: drainage einsatz: abdrifteckwerte
  • ermittlung TER ermittlung PEC mit expositionsmodellen ermittlung schwellenwerte schädlicher wirkstoffkonz. für organismen (NOEC für chronische toxizität, EC50 für akute toxizität) ermittlung TER (verhältnis PEC und schwellenwert) = ablesen sicherheitsabstand (>10, >100) TER = NOEC oder EC50/PEC
  • Umweltauflagen für PSM 3 (5) schutzbereich wasser: naturhaushalt grundwasser NG, naturhaushalt wasserorganismen NW schutzbereich bodenorganismen und bienen: naturhaushalt bodenorganismen NO, naturhaushalt bienenschutz NB schutbereich nicht-zielorganismen: NT
  • wichtigste auflagen bienenschutz mittel bienengefährlich: keine anwendung auf blühenden oder von bienen beflogenen pflanzen, auch unkräuter mittel bienengefährlich, außer nach bienenflug bis 23 uhr, außerhalb des zeitraums keine anwendung!
  • anwendungsgebiet regelt breite der zulassung sehr enge anwendungsgebiete in D für genauere expositionsabschätzung dadurch bisher viele psm in zulassung gehalten SE, kulturart, Stadium
  • neue grundlage für zulassung wirkstoffe cut off kriterien es geht nur um die möglichkeit für gesundheits- oder umweltschäden aufgrund von stoffeigenschaften exposition in umwelt spielt keine rolle
  • psm-höchstmengen: ADI, ARfD ADI: duldbare tägliche aufnahmemenge, bewertung chronisches risiko ARfD: im verlauf eines tages ohne erkennbares gesundheitsrisiko, akutes risiko
  • rückstandshöchstgehalt wichtig für handel unabhängig von zulassung maximal zulässige konz eines psm-wirkstoffs in oder auf einem LM werden durch EFSA ermittelt EU-VO
  • erfolgskontrolle und dokumentation psm-maßnahmen erfolg ist durch geeignete methoden zu überprüfen dokumentation: name anwender, fläche, datum, anwendungsgebiet, psm und aufwandmenge 3 jahre aufbewahrung
  • saatgutverkehrsgesetz 6 anforderungen an saat- und pflzgut: sortenechtheit, sortenreinheit, sortenzulassung, mindestkeimfähigkeit, gesundheitszustand, kennzeichnung
  • pflzkartoffel-VO, kartoffelSchVO anforderungen an basispflzgut und zertifiziertes pflzgut: kein kartoffelkrebs, bakterienringfäule, schleimkrankheit, kartoffelnematoden bestimmte gewichtsanteile nassfäule, trockenfäule, kartoffelschorf   anzeigepflicht kartoffelnematoden, kartoffelkrebs, bakterienringfäule