Phytomedizin 4. Sem (Subject) / Applikationstechnik, Herbizide (Lesson)

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von d.M.

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  • PSM Gefahren verschlucken: durch verwechslung (deswegen nicht aus originalbinden umfüllen!) einatmen: zB beim ansetzen von trockenbeizen (deswegen augenschutz, mundschutz) hautkontakt: beim öffnen der packung, einfüllen, ausbringen, restebeseitigung (deswegen handschuhe, schutzanzug, gummistiefel) gefahrenbezeichungen: brandfördernd/leicht entzündlich/hochentzündlich, gesundheitsschädlich/giftig/sehr giftig, umweltgefährlich/reizend/ätzend
  • S- und R-Kennzeichnung psm fallen unter gefahrenstoffverordnung s: sicherts- und r: risikohinweise  
  • ausbringungsformen und -verfahren chemischer PSM aerosol: 1-10µm, kalt-/heißnebelverfahren, Gewächshäuser: Insektizide, Schwefel stäubemittel: pulver mit teilchengrößen 10-50µm spritzmittel: spritzen 150-300µm, sprühen 50-150µm, H.V. >250l/ha, medium v. 50-250l/ha, l.v. 5-50l/ha, ultra low v. 0,5-5l/ha --> spritzen nur m.v. oder h.v. granulate: 0,5-5mm, mikrogranulate <0,5mm
  • ausbringung schneckenkorn beim drillen spezialstreuer düngerstreuer in form von granulat oft reicht randbehandlung
  • bauformen feldspritzen anbauspritze 600-1.800l anhängespritze 2.000-6.000l selbstfahrspritze 3.000-11.000l
  • ziele beim spritzen von psm gute benetzung der zielfläche: gleichmäßige querverteilung, optimale tropfengröße (kein abtrift, gute verteilung auf zielfläche), durchdringung des gesamten bestandes, keine fehlstellen oder überlappende behandlung nicht-ziel-flächen sollen nicht betroffen werden!
  • spritzbalken gestängebereite bis 36m: teilbreiten oder auch einzelne düsen müssen angesteuert werden können abstand der düsen genormt düsen beeinflussen die verteilung der tropfengrößen hangausgleich, pendelausgleich, schwingausgleich
  • düsenarten tropfengrößen beziehungen flachstrahldrüse: feintropfig bis grobtropfig antidriftdrüsen: mittel- bis grobtropfig injektordrüsen kompakt: mittel- bis sehr grobtropfig injektordrüsen: grobtropfig bis extrem grobtropfig   geringerer druck = größere tropfen sehr fein: bedeckungspotential größer, bestandesdurchdringung kleiner, abdriftrisiko größer
  • wirkungsunterschiede - düse hat einfluss auf ertrag, krankheiten, unkraut
  • einfluss auf ausbringmenge je zeiteinheit, je flächeneinheit, verteilungsgüte ausbringmenge je zeiteinheit: düsenzahl, düsengröße, druck ausbringmenge je flächeneinheit: fahrgeschwindigkeit, arbeitsbreite verteilungsgüte: düsenrichtung, strahlwinkel, düsenabstand zur behandlungsfläche
  • applikation und umwelt wind muss bedacht werden: abdrift nachbarflächen werden twls beeinflusst mindestabstände einhalten (in abhängigkeit von abdrifteckwerten) spritzflüssigkeit hat ebenfalls einfluss auf abdrift
  • reinigung der spritze auf dem feld restmengen ausbringen außenreinigung tankreinigung innenreinigung gestänge und düsen (ca 2l/m gestänge: restmenge) klarwasser zum spülen, für einige PSM zusätzliche reinigungsmittel erforderlich
  • maßnahmen zur reduktion von psm-austrägen 5 walzen-streichgeräte: 75-95% gps-gesteuerte teilflächenbehandlung: 20-60% ?: 20-40% tunnelgeräte in rebanlagen: 10-60% sensorgeräte: 10-30% spritzpläne über karten der verteilung von unkräutern
  • was unterscheidet herbizide von anderen psm? anwendungszeit: gefahr der versickerung, oberflächenabfluss, drainagenabfluss idR geringe humantoxizität idR geringe ökotoxizität hohe phytotoxizität: morphologische, räumliche, zeitliche, biochemische selektivität nutzen (evtl safener, evtl nachbauprobleme, spritzenreinigung) alternative maßnahme ist oft die BB - herbizide sind nicht nur umweltbelastend, sondern auch umweltschonend durch verhindern von erosion größte absatzmengen aller psm
  • gewässergüte PSM-wirkstoffe fließgewässer: viel isoproturon (besonders mobil im boden), bentazon PSM in fließgewässer: clopyralid, flufenacet PSm in grundwasser: viel chloridazon, ampa (abbauprodukt glyphosat, gesundheitsschädlich) viele H in gewässern wegen einsatzzeitpunkt: F werden zB bei bestandesschluss ausgebracht
  • trinkwassergrenzwerte einzelnes psm: 0,1 µg/l summe aller psm: 0,5 µg/l
  • wenn PSM in grund-/fließgewässern gefunden werden, sind es meist herbizide mit höher löslichkeit die häufig eingesetzt werden geringe sorption an tonminerale und org Substanz (Koc-wert) hoher persistenz (stoff bleibt in umwelt rel. unverändert) (ED50-wert)
  • selektivität herbizide zeitlich: unkraut läuft auf, kultur noch nicht räumlich: herbizidhaltige bodenschicht ist über kulturpflanzen morphologisch: mono-/dikotyle biochemisch: unterschiedliche aufnahme (zB auch durch behaarung), metabolisierung, transport, molekularer wirkort
  • klassifizierung herbizide nach 7 einsatzzeit: VS, VSE, VA, NA, Sikkation, nach Ernte einsatzsaison: herbst, frühjahr, sommer indikation: monokotyle, dikotyle, annuelle, perennierende, einzelne arten, ... aufnahmeort: boden(wurzel), blatt wirkungsart: verteilung (kontakt, systemisch), selektivität (selektiv, total-) chem. struktur: harnstoffderivate, carbamate, triazine eingriffsort in den stoffwechsel: fotosynthese, fettsäuresynthese, mitose
  • gruppe - wirkort PSII: harnstoffderivate (isoproturon), triazine+triazinone (atrazin), bicarbamate PSI: bipyridile (paraquat) Hill-Rk: benzonitrile + heterozyklen Chl-synthese: diphenylether (bifenox) Car-synthese: diflufenikan, clomazone AS-synthese: sulfonylharnstoffe, organophosphorverbindungen (glyphosat) mitose: dinitroaniline (pendimethalin) FS-synthese: propionsäurederivate+cyclohexenone, thiocarbamate (prosulfocarb) auxinst.: wuchsstoffherbizide zellteilung: chloracetamide (metazachlor)
  • HRAC herbicide resistance action committee internationale vereinigung gegründet durch chem. industrie ziel: problem des herbizid-resistenzmanagements gemeinsam angehen
  • resistenz herbizide innerhalb einer bestimmten unkrautpopulation natürlich vorkommende, vererbbare fähigkeit einiger biotypen, herbizidbehandlungen zu überleben, die unter normalen umständen diese population wirksam bekämpfen müssten
  • risiko der resistenzentwicklung bei häufiger anwendung einiger psm ACCase-hemmer sehr hoch ALS-hemmer hoch PS-hemmer mittel bis hoch brenner + bleacher gering lipidsynthese, fettsäuresynthese gering
  • größte herbizidresistenzen ungräser D: AFS, windhalm
  • herbizid-resistenzmanagement: was geht rein? 6 herbizidmischung und -rotation FF sortenwahl, saattermin, BB unkrautpopulationsgröße bekämpfungserfolge der letzten jahre bekannte risiken einzelner wirkgruppen
  • begriffe herbizidresistenz target site resistenz: bei wirkort metabolische resistenz: betrifft stoffwechsel kreuzresistenz: gg mehrere PSM multiple resistenz: ein genotyp mit verschiedenen resistenzen
  • herbizidresistenz bei kulturpflanzen meist gentechnisch hergestellt (aber zB clearfield raps auf natürliche weise selektiert) veränderte sorte und passendes herbizid werden zusammen vertrieben einsatz nicht selektiver herbizide in kukturpflzbeständen möglich - vorteil: weniger umweltbelastende präparate einsetzbar, nachteil: auskreuzung in wildpflz möglich
  • wahl der herbizide nach 5 kulturart und BBCH unkrautarten, abundanzen(anzahl individuen einer art) und BBCH gesetzliche vorgaben (auflagen) wirksamkeit gegenüber leitunkrautarten preise
  • herbizidversuche im feld nach eppo amtliche mittelrpüfungen, orientierende mittelprüfungen, versuche zur entwicklung des integrierten PS blockanlage mit 4 wdh parzellengröße ca 20m², möglichst gleichmäßige verunkrautung in jedem block eine kontrolle parameter wie bodenart, witterung bei spritzung, kulturzustand werden aufgenommen wirksamkeit wird aus vergleich zwischen behandelter parzelle und unbehandelter kontrolle bestimmt weitere ergebnisse wie phytotoxizität werden festgehalten
  • einfluss auf die wirkung von herbiziden 6 biotyp (jeweilige unkrautpopulation) größe/entwicklungsstadium unkraut wachsschicht auf pflanzen bodenfeuchte und bodenstruktur bei bodenherbiziden in kombi mit der unkrautgröße aktuelles "spritzwetter": T, strahlung, RLF, regen applikationstechnik
  • flächenleistung spritze mit unterschiedlichen behältergrößen 3000l behälter: 7,5ha/h 5200l behälter: 15,1 ha/ha 11200l behälter: 19,7 ha/ha
  • herbizideinsatz mais 3 VA: mitte mai NA: anfang, mitte juni spezialherbizid gräser: mitte, ende juni kompletter juni bei mais kritische periode, bis 50% bodenbedeckung (erreicht?)
  • herbizideinsatz raps 3 VS/VA: ende august NA: ende september/anfang oktober NA/spezialherbizid gräser: mitte bis ende mäz raps geht mit  70% bodenbedeckung durch winter, ab april 100%
  • herbizideinsatz frühsaat wintergetreide 2 VA: mitte september NA: früh mitte oktober, spät anfang november mitte oktober bis ende november kritische periode geht mit knapp 50% bodenbedeckung durch winter 100% bodenbedeckung ab mai
  • herbizideinsatz normal/spätsaat wintergetreide 3 VA: mitte oktober NA: anfang november NA: ende april kritische periode ende märz bis ende april, danach steigt bodenbedeckung
  • messmethoden intensität in der LW monetär, €/ha masse, kg/ha applikationshäufigkeit (fahrten über acker) psm-häufigkeit wirkstoffhäufigkeit (ein psm aus mehreren wirkstoffen)
  • geringe applikationshäufigkeiten vor und nachteile vorteil: punktuelle verunreinigungen werden vermindert (befüllen, entleeren der spritze) nachteil: eventuell ungünstiger applikationszeitpunkt
  • behandlungsindex summe aus (angewandte dosis/zugelassene dosis x behandelte fläche/gesamte fläche) für jedes einzelne psm aufwandmenge / zugelassene aufwandmenge maß für intensität im chemischen PS stellt beziehung zwischen anzahl psm-anwendungen auf einem betrieb, in einer kultur oder bei reduzierten aufwandmengen und teilflächenbehandlungen mit der maximal zulässigen ausbringmenge her
  • neptun 2000 erhebung von daten zum tatsächlichen einsatz chemischer psm im ackerbau Ds befasst sich mit erfassung der intensitäten einzelner schläge
  • nutzung herbizide, F, I, W in D H : F : I : W 8 : 4 : 2 : 1