ziele beim spritzen von psm
gute benetzung der zielfläche: gleichmäßige querverteilung, optimale tropfengröße (kein abtrift, gute verteilung auf zielfläche), durchdringung des gesamten bestandes, keine fehlstellen oder überlappende behandlung nicht-ziel-flächen sollen nicht betroffen werden!
spritzbalken
gestängebereite bis 36m: teilbreiten oder auch einzelne düsen müssen angesteuert werden können abstand der düsen genormt düsen beeinflussen die verteilung der tropfengrößen hangausgleich, pendelausgleich, schwingausgleich
düsenarten
tropfengrößen beziehungen
flachstrahldrüse: feintropfig bis grobtropfig antidriftdrüsen: mittel- bis grobtropfig injektordrüsen kompakt: mittel- bis sehr grobtropfig injektordrüsen: grobtropfig bis extrem grobtropfig geringerer druck = größere tropfen sehr fein: bedeckungspotential größer, bestandesdurchdringung kleiner, abdriftrisiko größer
wirkungsunterschiede - düse hat einfluss auf
ertrag, krankheiten, unkraut
einfluss auf ausbringmenge je zeiteinheit, je flächeneinheit, verteilungsgüte
ausbringmenge je zeiteinheit: düsenzahl, düsengröße, druck ausbringmenge je flächeneinheit: fahrgeschwindigkeit, arbeitsbreite verteilungsgüte: düsenrichtung, strahlwinkel, düsenabstand zur behandlungsfläche
applikation und umwelt
wind muss bedacht werden: abdrift nachbarflächen werden twls beeinflusst mindestabstände einhalten (in abhängigkeit von abdrifteckwerten) spritzflüssigkeit hat ebenfalls einfluss auf abdrift
reinigung der spritze auf dem feld
restmengen ausbringen außenreinigung tankreinigung innenreinigung gestänge und düsen (ca 2l/m gestänge: restmenge) klarwasser zum spülen, für einige PSM zusätzliche reinigungsmittel erforderlich
maßnahmen zur reduktion von psm-austrägen 5
walzen-streichgeräte: 75-95% gps-gesteuerte teilflächenbehandlung: 20-60% ?: 20-40% tunnelgeräte in rebanlagen: 10-60% sensorgeräte: 10-30% spritzpläne über karten der verteilung von unkräutern
was unterscheidet herbizide von anderen psm?
anwendungszeit: gefahr der versickerung, oberflächenabfluss, drainagenabfluss idR geringe humantoxizität idR geringe ökotoxizität hohe phytotoxizität: morphologische, räumliche, zeitliche, biochemische selektivität nutzen (evtl safener, evtl nachbauprobleme, spritzenreinigung) alternative maßnahme ist oft die BB - herbizide sind nicht nur umweltbelastend, sondern auch umweltschonend durch verhindern von erosion größte absatzmengen aller psm
gewässergüte
PSM-wirkstoffe fließgewässer: viel isoproturon (besonders mobil im boden), bentazon PSM in fließgewässer: clopyralid, flufenacet PSm in grundwasser: viel chloridazon, ampa (abbauprodukt glyphosat, gesundheitsschädlich) viele H in gewässern wegen einsatzzeitpunkt: F werden zB bei bestandesschluss ausgebracht
trinkwassergrenzwerte
einzelnes psm: 0,1 µg/l summe aller psm: 0,5 µg/l
wenn PSM in grund-/fließgewässern gefunden werden, sind es meist
herbizide mit höher löslichkeit die häufig eingesetzt werden geringe sorption an tonminerale und org Substanz (Koc-wert) hoher persistenz (stoff bleibt in umwelt rel. unverändert) (ED50-wert)
selektivität herbizide
zeitlich: unkraut läuft auf, kultur noch nicht räumlich: herbizidhaltige bodenschicht ist über kulturpflanzen morphologisch: mono-/dikotyle biochemisch: unterschiedliche aufnahme (zB auch durch behaarung), metabolisierung, transport, molekularer wirkort
klassifizierung herbizide nach 7
einsatzzeit: VS, VSE, VA, NA, Sikkation, nach Ernte einsatzsaison: herbst, frühjahr, sommer indikation: monokotyle, dikotyle, annuelle, perennierende, einzelne arten, ... aufnahmeort: boden(wurzel), blatt wirkungsart: verteilung (kontakt, systemisch), selektivität (selektiv, total-) chem. struktur: harnstoffderivate, carbamate, triazine eingriffsort in den stoffwechsel: fotosynthese, fettsäuresynthese, mitose
HRAC
herbicide resistance action committee internationale vereinigung gegründet durch chem. industrie ziel: problem des herbizid-resistenzmanagements gemeinsam angehen
resistenz herbizide
innerhalb einer bestimmten unkrautpopulation natürlich vorkommende, vererbbare fähigkeit einiger biotypen, herbizidbehandlungen zu überleben, die unter normalen umständen diese population wirksam bekämpfen müssten
risiko der resistenzentwicklung bei häufiger anwendung einiger psm
ACCase-hemmer sehr hoch ALS-hemmer hoch PS-hemmer mittel bis hoch brenner + bleacher gering lipidsynthese, fettsäuresynthese gering
größte herbizidresistenzen ungräser
D: AFS, windhalm
herbizid-resistenzmanagement: was geht rein? 6
herbizidmischung und -rotation FF sortenwahl, saattermin, BB unkrautpopulationsgröße bekämpfungserfolge der letzten jahre bekannte risiken einzelner wirkgruppen
begriffe herbizidresistenz
target site resistenz: bei wirkort metabolische resistenz: betrifft stoffwechsel kreuzresistenz: gg mehrere PSM multiple resistenz: ein genotyp mit verschiedenen resistenzen
herbizidresistenz bei kulturpflanzen
meist gentechnisch hergestellt (aber zB clearfield raps auf natürliche weise selektiert) veränderte sorte und passendes herbizid werden zusammen vertrieben einsatz nicht selektiver herbizide in kukturpflzbeständen möglich - vorteil: weniger umweltbelastende präparate einsetzbar, nachteil: auskreuzung in wildpflz möglich
wahl der herbizide nach 5
kulturart und BBCH unkrautarten, abundanzen(anzahl individuen einer art) und BBCH gesetzliche vorgaben (auflagen) wirksamkeit gegenüber leitunkrautarten preise
herbizidversuche im feld nach eppo
amtliche mittelrpüfungen, orientierende mittelprüfungen, versuche zur entwicklung des integrierten PS blockanlage mit 4 wdh parzellengröße ca 20m², möglichst gleichmäßige verunkrautung in jedem block eine kontrolle parameter wie bodenart, witterung bei spritzung, kulturzustand werden aufgenommen wirksamkeit wird aus vergleich zwischen behandelter parzelle und unbehandelter kontrolle bestimmt weitere ergebnisse wie phytotoxizität werden festgehalten
einfluss auf die wirkung von herbiziden 6
biotyp (jeweilige unkrautpopulation) größe/entwicklungsstadium unkraut wachsschicht auf pflanzen bodenfeuchte und bodenstruktur bei bodenherbiziden in kombi mit der unkrautgröße aktuelles "spritzwetter": T, strahlung, RLF, regen applikationstechnik
herbizideinsatz mais 3
VA: mitte mai NA: anfang, mitte juni spezialherbizid gräser: mitte, ende juni kompletter juni bei mais kritische periode, bis 50% bodenbedeckung (erreicht?)
herbizideinsatz raps 3
VS/VA: ende august NA: ende september/anfang oktober NA/spezialherbizid gräser: mitte bis ende mäz raps geht mit 70% bodenbedeckung durch winter, ab april 100%
herbizideinsatz frühsaat wintergetreide 2
VA: mitte september NA: früh mitte oktober, spät anfang november mitte oktober bis ende november kritische periode geht mit knapp 50% bodenbedeckung durch winter 100% bodenbedeckung ab mai
herbizideinsatz normal/spätsaat wintergetreide 3
VA: mitte oktober NA: anfang november NA: ende april kritische periode ende märz bis ende april, danach steigt bodenbedeckung
messmethoden intensität in der LW
monetär, €/ha masse, kg/ha applikationshäufigkeit (fahrten über acker) psm-häufigkeit wirkstoffhäufigkeit (ein psm aus mehreren wirkstoffen)
geringe applikationshäufigkeiten
vor und nachteile
vorteil: punktuelle verunreinigungen werden vermindert (befüllen, entleeren der spritze) nachteil: eventuell ungünstiger applikationszeitpunkt
behandlungsindex
summe aus (angewandte dosis/zugelassene dosis x behandelte fläche/gesamte fläche) für jedes einzelne psm aufwandmenge / zugelassene aufwandmenge maß für intensität im chemischen PS stellt beziehung zwischen anzahl psm-anwendungen auf einem betrieb, in einer kultur oder bei reduzierten aufwandmengen und teilflächenbehandlungen mit der maximal zulässigen ausbringmenge her
neptun 2000
erhebung von daten zum tatsächlichen einsatz chemischer psm im ackerbau Ds befasst sich mit erfassung der intensitäten einzelner schläge
nutzung herbizide, F, I, W in D
H : F : I : W 8 : 4 : 2 : 1