Phytomedizin 4. Sem (Subject) / PSM (Lesson)
There are 26 cards in this lesson
PSM, allgemeines
This lesson was created by hannemac.
- klassifizierung von PSM nach zielorganismen pilze: fungizide unkräuter: herbizide insekten: insektizide, repellents, sexuallockstoffe milben: acarizide nematoden: nematizide schnecken: molluskizide nagetiere: rodentizide vögel, wild: repellents, vergrämungsmittel kulturpflanze: wachstumsregulatoren
- klassifizierung psm nach wirkung prinzipielle einsatzstrategien im chemischen PS: protektiv, kurativ, eradikativ verlagerung von psm auf/in der pflanze: kontakt-, locosystemisch, systemisch wirkungswege bei SE: kontaktgift, fraßgift, atemgift selektivität, spezifität: selektiv, breitwirksam, total-
- klassifizierung psm nach wirkungsart (zeitpunkt, verteilung, aufnahme, spezialisierung) protektiv: vorbeugend, prophylaktisch kurativ: heilend, wirkt einige tage danach eradikativ: vernichtung des pathogens kontakt-: mittel wirkt oberflächlich locosystemisch: mittel dringt nicht weit ein systemisch: mittel verteilt sich in pflanze kontaktgift: wirkt bei berührung fraßgift: wird im verdauungstrakt wirksam atemgift: wirkt über atemorgane selektiv: nur gegen wenige SE wirksam breitwirksam: gegen viele SE wirksam total-: gegen alle SE der schadgruppe wirksam
- protektive verfahren chemischer PS müssen prä-infektionell appliziert werden schützen vor befall entweder durch belag auf der pflz oder systemisch prophylaktische behandlungen häufig zahlreiche fungizide und insektizide
- kurative verfahren chemischer PS SE werden nach dem befall erfasst setzt tiefenwirkung oder systemische verteilung des wirkstoffs voraus beste möglichkeit für gezielten PS vor allem bei modernen fungiziden, zT durch kombinationswirkungen oder zusatzstoffe verstärkt
- eradikative verfahren chemischer PS zielen auf die möglichst vollständige ausschaltung der SE auf bzw. außerhalb der pflz ab heuschreckenbekämpfung, bodenentseuchung, unkrautbekämpfung, saatgutbeizung
- verlagerung von PSM auf/in pflanze oberflächenwirksam: depot teilsystemisch: tiefenwirkung vollsystemisch: laterale, basi- bzw. akropetale verteilung
- aufnahme PSM durch die wurzel symplasmatisch apoplasmatisch
- selektivität - spezifität von PSM selektivität: unterschiedlich starke aktivität gegenüber organismen verschiedener rassen, arten, gattungen, klassen etc. (insbesondere zur differenzierung kulturpflanze-schadorganismus) spezifität: PSM mit engem wirtsspektrum, verstärkte selektivität
- ED50, EC50, NOEL, NOEC ED50: dosis, bei der 50% des maximal möglichen effekts beobachtet werden EC50: konzentration, bei der ... NOEL: größte dosis, bei der kein effekt beobachtet wird NOEC: größte konzentration, bei der ... mögliche effekte, die man in versuchen beobachtet, unterscheiden sich je nach fragestellung: vitalität/mortalität, biomasseproduktion, schaderregerbefall, ...
- disruptive oder qualitative resistenz ursache: punktmutationen am molekularen target bsp: benomyl, phenylamide, strobilurine folge: sprunghafter, totaler und meist irreversibler wirkungsverlust gefördert durch häufige anwendung durch resistenzmanagement meist nicht beherrschbar
- quantitative resistenz, shifting ursache: erhöhte entgiftung, erhöhter efflux, verringerte aufnahme etc. bsp: DMI, dicarboximide folge: gradueller, langsamer und meist reversibler wirkungsverlust gefördert durch häufige anwendung und/oder unterdosierung durch resistenzmanagement beherrschbar
- ursachen der selektivität von PSM 6 positionseffekt: kontakt zur pflanze im verhältnis zum kontakt zum SE verzögerte/verhinderte penetration des wirkstoffs in die pflanze verzögerter/verhinderter transport des wirkstoffs in der pflanze (schnelle) metabolisierung des wirkstoffs in der pflanze unterschiedliche empfindlichkeit des molekularen wirkorts als antidot wirksame zusatzstoffe (safener)
- einsatzzeit VS, VSE: Vorsaat, Vorsaat mit Einarbeitung VA: Vorauflauf NA: Nachauflauf zur Sikkation nach der ernte
- anwendungsort 5 freiland unter glas im lager oberirdische behandlung bodenbehandlung
- applikation spritzen, sprühen, streuen, gießen, tauchen, nebeln, streichen, sträuben, räuchern, begasen, verdampfen, saatgutbehandlung: beizen (feucht-, flüssig-, schlämmbeizen, pillierung, inkrustierung)
-
- wirkung von beizen primäre beizwirkung: fungizid, abtötung samenbürtiger SE unmittelbar bei/kurz nach direkter behandlung des saat/pflanzgutes mit wirkstoff sekundäre beizwirkung: insektizid, nach aussaat werden beizmittel gelöst und bilden beizhof, welcher schützt
- anwendung von PSM - Ziel erreicht oder verfehlt Ziel: richtige menge, richtiger zeitpunkt, richtiger ort (an/in zielorganismus) ziel verfehlt: menge zu gering, menge zu hoch, menge schlecht verteilt, falscher zeitpunkt, ungünstige witterung gefahr der schädigung von kultur, umwelt und anwender immer gegeben! formulierung von applikationstechnik und applikation wichtig!
- wege des psm auf/im schadorganismus 1. kontakt: applikation wirkstoff - pflanze/SE 2. penetration: aufnahme/eindringen in pflanze/SE 3. wirkung im metabolismus des SE --> direkt, nach aktivierung, nach translokation/speicherung/reaktivierung 4. inaktivierung im metabolismus des SE
- formulierung eines PSM: additive additive (zusatzstoffe): verbessern handhabung (handel, transport, anwendbarkeit) und wirksamkeit belagsverteilung, anlagerung, SE: aufnahme und verteilung, kulturpflanze: aufnahme und verteilung, kulturverträglichkeit (safener), regenfestigkeit, uv-stabilität zu additiven gehören trägerstoffe(halten wirkstoff in lösung), hilfsstoffe, netzmittel, haftmittel, emulgatoren, stabilisatoren, safener
- notwendiges wissen für zulassung eines PSM 9 identität des wirkstoffs: bzw des PSM (chemische bezeichnung wirkstoff) chemisch-physikalische und technische eig: des wirkstoffs bzw des mittels (löslichkeit, dampfdruck) analyseverfahren angaben über die anwendung wirksamkeitsnachweis des mittels einschließlich pflanzenverträglichkeit toxologische eigenschaften (haut- und augenreizung, akute und chronische wirkungen, wirkung auf fortpflanzung, erbgutverändernde und krebsauslösende eigenschaften, anwender und verbraucherschutz) --> menschen, getestet an mäusen rückstandsverhalten (versuche zum verhalten in pflz und rückstanduntersuchungen, dienen zur festlegung von höchstmengen und wartezeiten - verbraucherschutz) umweltverfügbarkeit: abbauverhalten/persistenz im boden, im wasser und in der luft, mobilität im boden ökotoxikologie: toxizität für fische, fischnährtiere, regenwürmer, bienen, vögel
- muss ich pflz behandeln? womit? 1. schaderregerbonitur: SE erkennen, befallsstärke erkennen (skala von 1 (kein befall) bis 9 (sehr starker befall) und befallshäufigkeit 2. abschätzen des schadens ohne behandlung 3. welche behandlungsmöglichkeiten gibt es jetzt, welche später? 4. abschätzen des schadens mit behandlung jetzt und später 5. kosten und nutzen der behandlung 6. wären vorbeugende maßnahmen möglich (gewesen)?
- aufnahme psm in abhängigkeit von wirkstoffeigenschaften lipophile dringen besser duch kutikula aufnahme über blatt idR schwieriger
- chemotherapeutischer index dosis curativa (schützende dosis)/dosis phytotoxica (schädigende dosis) muss kleiner 1 sein
- dosis-wirkungs-beziehung ED=effektive dosis kurve: wendepunkt bei 50% ED 90 interessant für LW ED50 dafür, inwiefern nicht-zielorganismen geschädigt werden unsicherheit am kleinsten, wo kurve am steilsten parallelverschiebung nach rechts: resistenzentwicklung NOEL für risikobewertung psm wichtig
- kennzeichnung psm 9 handelsname inhalt wirkstoffname, wirkstoffgehalt indikationsbereich: welche kultur, welche SE sicherheitsratschläge risikohinweise firmenzeichen gefahrensymbol hinweise: bienen, feuer, anwendung, wartezeiten zulassungszeichen bvl mit zulassungsnummer