Pädiatrie (Subject) / Genetik (Lesson)

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Genetik

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  • autosomale Chromosomenaberrationen-Epidemiologie Häufigkeit numerischer und struktureller Aberrationen - Spontanabort: 1:2 - Totgeburt: 1:20 - Lebendgeburt 1: 200
  • Chromosomenanalye- Indikationen -multiple Fehlbildungen - geistige Retardierung unklarer Ursache - intersexuelles Genitale oder abnorme Sexualentwicklung - Sterilität, gehäufte Fehlgeburten, ungekläre Totgeburt - positive Familienanamnese für Chromosomenbruchsyndrome oder monogenen Erkrankungen
  • numerische Chromosomenaberrationen- Ätiologie meist Neumutationen durch Fehlverteilungen einzelner Chromos (Non-Disjunction) in der Meiose oder Mitose --> evt. Bildung aneuploider Keimzellen und nach der befruchtung aneupliode Zygoten Non-Disjunction-Prozesse häufiger mit zunehmendem Alter der Mutter (aber auch höheres Alter des Vaters begünstigt numerische Chromosomenaberrationen)
  • Trisomie 21 (Down-Syndrom) - Definition häufigstes chromosomales Syndrom durch überzähliges Chromosom 21 --> typische kraniofasziale Dysmorphien, Skelettveränderungen, Organfehlbildungen, mentale Retardierung, muskuläre Hypotonie, erhöhte Infektanfälligkeit, erniedrigte Lebenserwartung (erhöhte Leukämieinzidienz)
  • Trisomie 21 (Down-Syndrom)- Epidemiologie 1:700 Lebendgeburten (>50% der SS mit Feten mit Trisomie 21 Spontanabort in FrühSS) mütterliches Alter >20J : 1:1.925 >25J : 1:1.205 >30J: 1:885 >35J: 1:365 >40J: 1:110 >45J: 1:32 >49J : 1:12
  • Trisomie 21 (Down-Syndrom)- Ätiologie 95% freie Trisomie 21 5% Translokation Contiguous gene syndrome --> die dreifache Dosis mehrerer Gene einer bestimmten Chromosomenregion verursacht die für das Krankheitsbild charakteristische Symptomatik
  • Trisomie 21 (Down-Syndrom)- Klinik -kraniofaziale Dysmorphie: kleiner, runder Schädel mit flachem Okziput; kurzer, breiter Hals; rundes Gesicht mit flachem Profil und vorgewölbter Stirn, flache Nasenwurzel, kurze Nase, kleiner Mund, dicke Lippen, Makroglossie, mongoloide Lidachsenstellung (schräg nach außen oben), Hypertelorismus (breiter Augenabstand), Epikanthus, kurze, spärliche Wimpern, Brushfield-Spots (weiße FLecken auf Iris), kleine Ohren mit adhärentem Ohrläppchen - Brachymesophalangie (kurze, breite Hände mit kurzen Fingern), Klinodaktylie des 5.Fingers, Vierfingerfurche, kleine Füße, kurze Zehen, Sandalenlücke -Skelettveränderungen: überstreckbare Gelenke, Beckenveränderungen, Hüftgelenkspfannen horizontal, Schenkelhälse in Cox-valga-Stellung, Azetabularwinkel abgeflacht, ausladende Darmbeinschaufeln (Elefantenohren) - Kleinwuchs -begleitende Organfehlbildungen
  • Trisomie 21 (Down-Syndrom)-Organfehlbildungen/Komplikationen -Herzfehler (40%): ASD, VSD, Endokardkissendefekte, Fallot-Tetralogie -GI-Malformationen: Duodenalstenose, Pancreas anulare, Analatresie, Megacolon congenitum, Rektumprolaps - Urogenitaltrakt: Jungen --> 100% Hypogonadismus -ZNS: muskuläre Hypotonie, mentale Retardierung -Komplikationen: Hypothyreose durch lymphozytäre Thyreoiditis, hohe Infektanfälligkeit, 10-30-fach erhöhtes Leukämierisiko
  • Trisomie 21 (Down-Syndrom)- Prognose -IQ mit 5 Jahren durchschnittlich 50 (variabel), v.a. abstraktes Denken betroffen; Gefühlsleben und Sozialverhalten meist ausgeprät und förderbar - beide Geschlechter: normaler Pubertätseintritt --> Mädchen fertil (50% der Kinder gesund, 50% betroffen), Down-Syndrom-Väter nicht bekannt -5-J-Ü mit Herzfehler 70%, ohen Herzfehler 90% -Todesursachen: Herzfehler, Infektionen, Leukämie
  • Trisomie 21 (Down-Syndrom)- Therapie je nach Fehlbildungen und Komplikationen; Frühförderung und Physio
  • Trisomie 18 (Edwards-Syndrom)- Definition chromosomales Syndrom durch überzähliges Chromosom 18 Leitsymptom:charakteristische Handstellung bei kraniofazialer Dysmorphie und erhbelich verkürzter Lebenserwartung
  • Trisomie 18 (Edwards-Syndrom)- Epidemiologie 1:8.000 Mädchen 4x häufiger als Jungen
  • Trisomie 18 (Edwards-Syndrom)- Ätiologie 80% freie Trisomie (meiotische Non-Disjunction) 20% Mosaik abhängig von mütterlichem Alter
  • Trisomie 18 (Edwards-Syndrom)-Klinik - Beugung der Finger (Zeige- und kleiner Finger über Mittel- und Ringfinger geschlagen) -dysplastische, tief ansetzende Ohren (Faunenohren), Mikrognathie, langer, schmaler Schädel mit prominentem Okziput, kurzes Sternum, enges Becken -Wiegenkufenfüße -Dystrophie -95% Herzvitien -häufig Zwerchfellhernien -oft: schwere Enzephalopathie
  • Trisomie 18 (Edwards-Syndrom)- Prognose Jungen 2-3 Monate Überleben Mädchen 10 Monate
  • Trisomie 13 (Pätau-Syndrom)- Definition/ Epidemiologie chromosomales Syndrom durch überzähliges Chromosom 13 1:4.000- 1:10.000
  • Trisomie 13 (Pätau-Syndrom)-Ätiologie 80% freie Trisomie (meiotische Non-Disjunction) 20% Mosaik oder Translokation
  • Trisomie 13 (Pätau-Syndrom)- Klinik -Mikrozephalie (häufig mit Defekten an der Schädelhaut) - okuläre Auffälligkeiten: Mikrophthalmie, Kolobome -kaüilläre Hämangiome, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, Hexadaktylien -Herzvitien, (VSD, PDA), polyzystische Nierendegeneration -retardiert, oft Epilepsie biochem.: Persistenz von embryonalem und fetalem Hb
  • Trisomie 13 (Pätau-Syndrom)- Prognose Lebensdauer 4 Monate
  • strukturelle Chromosomenaberrationen-Ätiologie Umbauten innerhalb eines Chromosoms oder zwischen verschiedenen Chromos --> unbalancierte Genverhältnisse durch Verlust oder Überschuss von Chromomaterial innerhalb eines Karyotyps oder balancierte Genverhältnisse mit Strukturumbauten ohne Verlust oder Zugewinn von chromosomalem Material
  • Unbalancierte Translokationen --> Monosomien und Trisomien kleinerer Chromosomensegmente --> Fehlbildungs-Retardierungs-Syndrome mit charakteristischem, chromosomensegmentspezifischem Phänotyp Monosomie führen zu schwereren Krankheitsbildern als Trisomien des gleichen Segments
  • Balancierte Translokation phänotypisch unauffällig, können über mehrere Generationen vererbt werden
  • Robertson-Translokation =zentrische Fusion; balanciert oder unbalanciert Verlagerung eines relativ großen Chromoabschnitts auf ein nichthomologes Chromosom, wobei 2 akrozentrische Chromos verschmelzen (Fusion 2 langer Arme akrozentrischer Chromos im Zentromerbereich, 2 kurze Arme gehen verloren --> metazentrisches Chromo) Bsp: rob(21;14) --> balanciert: 45 Chromos, klinisch unauffällig (es fehlt nur Satelliten -DNA, die es auch auf anderen akrozentrischen Chromos gibt) --> Weitergabe des fusionierten bzw. eines fehlenden Chromos oder eines zusätzlicehn Arms des akrozentrischen Chromos --> Risiko einer unbalancierten Chromosomenstörung (Robertson Trisomie 21 oder 14 ) ist hoch
  • strukturelle Chromoaberrationen - Formen Deletion, Rungbildung, Fehlteilung von Chromos, Duplikation, Inversion, Translokation
  • partielle Monosomie 5p (Cri-du-Chat-Syndrom)- Ätiologie 80% de-novo-Deletion eines Teils des kurzen Arms von Chromo 5 20% elterliche balancierte Translokation, bei der der distale Abschnitt des kurzen Arms von Chromo 5 auf ein anderes Chromo transloziert ist
  • partielle Monosomie 5p (Cri-du-Chat-Syndrom)- Epidemiologie 1:50.000 (unabhängig vom mütterl. Alter)
  • partielle Monosomie 5p (Cri-du-Chat-Syndrom)- Klinik hoher, monotoner Schrei (Katzenschrei), psychomotorische Retardierung niedriges Geburtsgewicht, Mikrozephalie, rundliches Gesicht mit Hypertelorismus und Epikanthus, tief sitzende Ohren, Mikrognathie
  • partielle Monosomie 5p (Cri-du-Chat-Syndrom)- Prognose geringe Letalität --> viele bis Erwachsenenalter IQ< 20 Sprachentwicklung bleibt oft aus; evt. permanente Bettlägrigkeit
  • partielle Monosomie 4p (Wolf-Syndrom)- Ätiologie 90% de-novo-Deletion des kurzen Arms von Chromo 4 10% Translokation oder Mosaik bei einem Elternteil Häufigkeit ist nicht genau bekannt
  • partielle Monosomie 4p (Wolf-Syndrom)- Klinik 40% Übertragung der SGA-Kinder Dysmorphien: dolichozephaler Schädel mit hoher Stirn, Hypertelorismus, Lidfaltenanomalien, antimongoloide Lidachsenstellung, breite Nasenwurzel bei breitem Nasenrücken, herabgezogenen Mundwinkel, Ohrmuscheldysplasie, Mirkoretrognathie, oft Gaumenspalte häufig Iriskolobome, Strabismus Organfehlbildungen: Herzfehler, Nierenfehlbildungen, Hypospadie bei Jungen Skelett: Grübchen an Ellenbogen und Knien, lange, spitz zulaufende Finger psychomotorische Retardierung
  • partielle Monosomie 4p (Wolf-Syndrom)- Prognose vemrutlich reduzierte Lebenserwartung
  • gonosomale Aberrationen-Definition etwas 50% aller Chromoaberrationen sind gonosomale Aberrationen mit der Folge einer gestörten Gonadendifferenzierung
  • Ullrich-Turner-Syndrom (45,XO)- Definition Gonadendysgenesie mit hypergonadotropem Hypogonadismus infolge gonosomaler Monosomie, die zu charakteristischen Dysmorphiezeichen, Minderwuchs und Organfehlbildungen bei phänotypisch weiblichen Individuen führt
  • Ullrich-Turner-Syndrom (45,XO)- Epidemiologie 1: 2.500
  • Ullrich-Turner-Syndrom (45,XO)-Ätiologie 50%: zweites X-Chromo fehlt in Folge von Non-Disjunction Mosaike und strukturelle Chromoveränderungen kommen vor unabh. vom Alter der Mutter
  • Ullrich-Turner-Syndrom (45,XO)- Klinik bei Geburt: erhebliche Wachstumsretardierung, Lymphödeme an Hand- und Fußrücken Epikanthus, Pterygium colli, Schildthorax mit weitem Mamillenabstand, tiefer Haaransatz im Nacken mit reversem Haarstrich, Cubitus valgus, verkürzter 4. Mittelhandknochen häufig: hypoplastische Nägel schwere Osteoporose weibliches äußeres Genitale; "ovarian streaks" (schmales fibröses Gebild statt Ovarien) --> sexueller Infantilismus und primäre Amenorrhoe Minderwuchs (144 cm), normale Intelligenz gebleitende Organfehlbildungen
  • Ullrich-Turner-Syndrom (45,XO)- begleitende Organfehlbildungen angeborene Herz- und Aortenfehlbildungen (Pulmonalstenose, Aortenisthmusstenose), Nierenfehlbildungen gehäuft: idiopathische Medianekrose, Aneurysmen
  • Ullrich-Turner-Syndrom (45,XO)- Variante Noonan-Syndrom Ullrich-Turner Stigmata bei Jungen oder Mädchen, die einen normalen männlichen oder weiblichen Chromosatz aufweisen; variable Gonadenfunktion
  • Ullrich-Turner-Syndrom (45,XO)- Diagnostik -Chromoanalye: 45, XO oder Mosaik - Sono von Nieren und Ovarien - Echokardiographie -Plasmagonadotropine,v.a. FSH, erhöht: hypergonadotroper Hypogonadismus
  • Ullrich-Turner-Syndrom (45,XO)- Therapie Wachstumshormontherapie (Endgröße >150cm) Östrogensubstitutionstherapie (aber zu früher Beginn beeinträchtigt die Endgröße) psychosoziale Unterstützung
  • Klinefelter-Syndrom (47,XXY)- Definition numerische gonosomale Chromoaberration mit dem Genotyp XXY, die zu primärem Hypogonadismus mt eunuchoidem Hochwuchs, Hodenatrophie, Gynäkomastie, mentaler Retardierung und emotionalen Auffälligkeiten führt
  • Klinefelter-Syndrom (47,XXY)- Epidemiologie 1:1.000 Jungs nimmt mit Alter der Eltern zu
  • Klinefelter-Syndrom (47,XXY)- Ätiologie Non-Disjunction in der Meiose
  • Klinefelter-Syndrom (47,XXY)- Klinik Diagnosestellung oft erst in Pubertät mentale Retardierung, psychische Auffälligkeiten (schüchtern, angstlich, unreif, aggressiv) eunuchoider Hochwuchs mit langen Beinen, kleine Hoden, kleiner Penis verzögerter Pubertätsbeginn Gynäkomastie(80%), meist Azoospermie und Infertitlität, Leydi-Zell-Hyperplasie geringer Bartwuchs
  • Klinefelter-Syndrom (47,XXY)- Diagnsotik -Chromoanalyse: 47,XXY -vor dem 10.LJ normale Plasmagonadotropine -in der Pubertät Zeichen des hypergonadotropen Hypogonadismus: FHS und LH erhöht, Testosteron erniedrigt - Hodenbiopsie: in der Pubertt sklerosierende Tubulusdegeneration, Leydig-Zell-Hyperplasie
  • Klinefelter-Syndrom (47,XXY)- Therapie Eubstitutionstherapie mit Testosteron ab dem 12.LJ
  • Syndrom des fragilen X-Chromosoms- Definition eines der häufigsten geentischen Syndrome und Ursache geistiger Behinderung durch vermehrte Fragilität des X-Chromos Synonyma: Marint-Bell-Syndrom, Marker-X-Syndrom
  • Syndrom des fragilen X-Chromosoms- Epidemiologie 1: 1.500 männl. NGs 1: 5.000 weibl. NGs in 7% ist das Syndrom Ursache eines schweren, in 4% eines leichten Intelligenzdefektes
  • Syndrom des fragilen X-Chromosoms- Ätiologie spezifische Chromosomenbrüchigkeit am X-Chromosom durch eine vielfache Replikation von CGG-Sequenzen im FMR1-Gen, durch eine zunehmende Verlängerung der Trinukleotidsequenz in der Generationenfolge kommt es zu einem Antizipationseffekt
  • Syndrom des fragilen X-Chromosoms- Klinik große Ohren, ein langes Kinn Jungs: Testisvergrößerung Hyperaktivität, mittlere bis schwere geistige Retardierung (durchschnittl. IQ 50)