Innere Medizin (Subject) / Nephrologie (Lesson)

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  • Wie würden sie bei dem V.a. Glomerulonephritis diagnostisch vorgehen? Anamnese Urinstatus (Proteine/Hämaturie) Labor, Sammelurin Nierensonographie Serologie (IFE nach ANCA, ANA, AGBM-Ak) Diabetes (Retinopathie, HbA1c, oGTT)
  • Definieren Sie den Begrifft Hämaturie. Blut im Urin; Dysmoprhe Erythrozyten, Akanthozyten (8>5%), Erythrozytenzylinder 
  • Wie teilen sie die Glomerulonephritis klinisch ein? 1) Asymptomatische Hämaturie 2) Akutes Nephritisches Syndrom 3) Nephrotisches Syndrom 4) Rasch progrediente Glomerulonephritis
  • Nennen Sie die häufigste Glomerulonephritis IgA-Glomerulonephritis 1) oft Makrohämaturie 2) IgA Ablagerungen im glomerulären Mesangium Prognose: chron. Nierenversagen in ca. 20% Risikofaktoren: männliches Geschlecht, Hypertonus, Rauchen eingeschränkte Nierenfunktion bei Biopsie Proteinurie >3,5 g/24 h
  • Definieren Sie den Begriff nephrotisches Syndrom Symptomkomplex aus Proteinurie >3,5 g/d/1,73 m2 KO (oder >50 mg/kg Körpergewicht bei Kindern) Hypo- bzw. Dysproteinämie Ödeme Hyperlipoproteinämie  
  • Welche Erkrankungen gehen mit einem nephrotischen Syndrom einher (DD nephrotisches Syndrom) 1) Primär glomeruläre Erkrankungen Membranöse GN (häufigste Ursache bei Erwachsenen) Minimal Change GN (häufigste Ursache bei Kindern) IgA-Glomerulonephritis Hypertensive Nephropathie Fokal segmentale Glomerulusklerose 2) Sekundär glomeruläre Erkrankungen fortg. diabetische Nephropathie Amyloidose Multiples Myelom SLE Vaskulitis  
  • Fokal segmentale Glomerulusklerose Geht mit nephrotischem Syndrom einher FSGS führt häufig zu ESRD 10-20% der nephrotischen Syndrome i.d.R. Hypertonie schlechte Prognose bei Steroidresistenz (50-70%) sekundäre Formen mgl (HIV, Hypertonie, Heroin)
  • Wie werden rasch progrediente Glomerulonephritiden eingeteilt? RPGN Typ I (<5%): Antibasalmembrannephritis, Goodpasture-Syndrom RPGN Typ II (20-35%): Immunkomplexnephritis (SLE, Kyroglobulinämie, Schönlein-Henoch-Purpura) RPGN Typ III (60-80%): Ohne Immunablagerungen (pauci Immun), Vaskulitis
  • Welche serologischen Marker können zur DD einer RPGN eingesetzt werden? ANA, dsDNA SLE ANCA MPA, M. Wegener Anti-GBM-AK Goodpasture-Syndrom Complement SLE, Cyroglobulinämie, Poststreptokokken GN, MPGN ASL -Antistreptolysin Poststreptokokken-GN)
  • Ätiologie Goodpasture Syndrom RPGN IgG und C3 entlang der glomerulären BM Anti-GB-Ak (28 kD AK gegen nicht-kollagenenöses Ende der α3-Kette Typ IV Kollagen) unbehandelt 89% ESRD, behandelt 59% ESRD
  • Einteilung der Glomerulonephritis nach Pathogenese und Histologie 1) Asymptomatische Hämaturie/Proteinurie IgA-GN, Syndrom der dünnen BM 2) Akutes Nephritisches Syndrom IgA-GN, MPGN 3) Nephrotisches Syndrom Membranöse GN, minimal Change GN, Amyloidose, Diabetes 4) RPGN Pauci immune GN, Goodpasture, Immunkomplexnephritis
  • Nennen Sie vier Parameter zur Abschätzung der Nierenfunktion 1) Kreatinin 2) Kreatinin Clearance Genauer als Kreatinin alleine; für Urinsammlung gute Mitarbeit des Patienten erforderlich; überschätzt die GFR (~10%; berücksichtigt nicht die tubuläre Sekretion von Kreatinin) 3) CDK-EPI – Besser als MDRD im GFR Bereich über 60 ml/min 4) MDRD – Berücksichtigt Alter, Kreatinin, Harnstoff, Geschlecht, Rasse (Albumin) – Gute Abschätzung der GFR im Bereich unter 60 ml/min, darüber ungenau – Wird mittlerweile von vielen Labors angeboten
  • Normwerte pH, pO2, HCO3- und BE arteriell und venös pH 7,38-7,43 7,34-7,40 pCO2 [mmHg] 38,6-43,8 43,8-53,3 HCO3- [mmol/L] 23,5-26 25,3-28,8 BE [mmol/L] +/- 2 +/- 2
  • Definieren Sie Hyperkaliämie Serum-Kalium > 5,4 mmol/L
  • Welche Ursachen kann eine Hyperkaliämie haben? Chronische oder terminale Niereninsuffizienz Kaliumsparende Diuretika Nebennierenrindeninsuffizienz Diabetische Ketoazidose, sonstige Azidose Gewebgsuntergang Artefakt
  • Welche Folgen kann eine Hyperkaliämie haben? Bradykardie Ev. Kammerersatzrhythmus Schwindel Synkope Ev. Adam-Stokes-Anfall Herzstillstand
  • Nennen Sie typische EKG-Veränderungen bei einer Hyperkaliämie Zunächst hohe T-Welle, dann Überleitungsstörungen QRS-Verbreiterung  degenerierte Kammerkomplexe Ev. Übergang ins Kammerflimmern
  • Therapie der Hyperkaliämie Mäßig (<6 mmol/L): Beseitigung der Ursache, kaliumreduzierte Diät, Orale Kationenaustauscher, Furosemid Hohe Werte (>6 mmol/L) oder EKG-Veränderungen: Insulin/Glucose, NaBic, β-Mimetikum (nur kurzfristige Verschiebung in die Zälle, Cave Rebound), Hämodialyse!
  • Welche Nahrungsmittel sollte eine Dialysepatient vermeiden? Weiße Bohnen, Kakaopulver, früchte und Nüsse
  • Nennen Sie Indikationen für eine Akutdialyse   Hyperkaliämie: Bei EKG-Veränderungen oder wenn unter konservativer Therapie keine Senkung zu erreichen ist. Hypervolämie: Lungenödem, wenn konservative Maßnahmen keinen ausreichenden Erfolg erzielen oder bei Anurie Urämie (Übelkeit, Erbrechen, Somnolenz, Stupor, Perikarditis, Epistaxis, Gastrointestinale Blutungen) Intoxikationen (z.B. Lithium) Hyperkalziämie (Schwere metabolische Azidose - wenn kein NaBic gegeben werden (Hypernatriämie))  
  • Welche Ursachen kann ein Lungenödem haben? 1) Kardiale Genese/akute Linksherzinsuffizienz 2) Überwässerung bei Niereninsuffizienz 3) Permeabilitätsstörungen (tox. Lungenödem)
  • Wie diagnostizieren Sie ein Lungenödem? Puls, RR, Auskultation BGA, Herzenzyme, Rö-Thx EKG, Echokardiographie, Pulmonaliskatheter
  • Notfallmanagement Lungenödem OK hoch, Beine tief O2-Gabe ZVK, pVK Flüssigkeitsrestriktion! Ursachenbehandlung Morphin i.v., Lasixboli i.v. Nitrate zur Borlastsenkung Hypertensivge Krise: Nachlassenkung Kreislaufinstabilität: positive Inotrope Substanzen Versagen der medikamentösen Therapie: Dialyse Resp. Insuffizienz: ITN und Beatmung
  • Nennen Sie Ursachen für eine metabolische Azidose Primäre Bikarbonatverminderung bei Exogene Säurezufuhr (Salizylate, Methanol) Endogene Säurebildung (diabetische Ketoazidose, Laktatazidose) Verminderung renale Säureelimination (chron.  Niereninsuffizienz) Renale oder gastrointestinaler Bikarbonatverlust (renal tubuläre Azidose)
  • Wie reagiert der Körper auf eine akute metabolische Azidose? Raschere Ventilation Erhöhte Ausscheidung von Wasserstoffionen Verwendung des Knochenpuffers
  • Wie therapieren Sie eine metabolische Azidose Sauerstoffzufuhr Flüssigkeitsersatz Insulinsubstitution Dialyse Puffer bei Azidose bei myokardialer Depression/Arrhythmie z.B. NaBic
  • Anionenlücke = Na+ - (Cl-+HCO3-) ungefähr 12 mmol/L + 2 mmol/L
  • Inwiefern dient die Anionenlücke der Differentialdiagnose bei Metabolischer Azidose? Vergrößert:  Ketoazidose Urämie Salicylsäure Methanol Aethylenglykol Laktat Normal Durchfall Azidose Vesikoenterale Fister CA-Hemmer
  • Nennen Sie Ursachen für eine respiratorische Azidose Verminderte Pulmolae Elimination von CO2 Obstruktion (Asthma bronchiale, Bronchitis) Restriktive Lungenerkrankungen Behinderung der Thoraxbeweglichkeit Zentral bedingt (Opiate, Sedative, Narkotika=
  • Nennen Sie Symptome und Ursachen der Respiratorischen Alkalose 1) Symptome: Parästhesien, Muskelzittern, Karpopedalspasmen, Schwindel 2) Ursachen: meistens funtionell; medikamentös: Salicylate, gramnegative Sepsis, Irriationen des Atemzentrums
  • Nennen SIe Ursachen für die Metabolische Alkalose 1) Renaler H+-Verlust Diuretikatherapie Laxantienabusus Cushing-Syndrom Barrter- und Gitelman-Syndrom 2) Gastrointestinaler H+-Verlust Erbrechen Magensaftdrainagen
  • Wie ist das Akute Nierenversagen anhand der Ursachen einzuteilen? Prärenal: Absolute oder relative Verminderung des effektiven Blutvolumens Medikamente Renal: Vasculitis Glomerulonephritis Interstitielle Nephritis Akute Tubulusnekrose Postrenal: Obstruktion
  • Nennen Sie einige nephrotoxische Substanzen, die potentiell ein ANV verursachen können. Kontrastmittel (Gandolinium?) Antimikrobielle Substanzen (Aminoglykoside, Glykopeptide, Amphotericin B) Chemotherapeutika (Zytostatika: Cisplatin, MTX, Doxorubicin, 5-FU) NSAID's/COX-2 Hemmer ACE-Hemmer
  • Nennen Sie mindestens vier unveränderliche Basis Risiken für die Entwicklung eines ANV. Alter Diabetes mellitus Leberfunktionsstörung Chronische Niereninsuffizienz
  • Nennen Sie vier akute Ereignisse, die zu einem Akuten Niervenversagen führen können. Sepsis Rhabdomyolyse Herz-/Gefäßoperationen Organtransplantation
  • Wie gehen Sie beim akuten Nierenversagen therapeutisch vor? Identifizierung und Behebung des Problems Bilanzierung des Patienten Vermeidung einer Hypo- oder Hypervolämie/Hypotonie keine aggressive Blutdrucksenkung Behandlung der Azidose/Hyperkaliämie kein Dopamin in "Nierendosis" Kritische Durchsicht der Medikamente/Anpassung an Nierenfunktion Frühzeitiger Beginn der Nierenersatztherapie
  • Crush-Niere Definition: akute Niereninsuffizenz infolge eines Zerfalls von größeren Muskelmassen bezeichnet Ursachen: Traumata, gen. Krämpfe, Medikamente, Alkoholintoxikation, Malignes neuroleptisches Syndrom Pathophysiologie: tubuläre Obstruktion durch Zylinder, Eisen Diagnose: Anamnese, CK-Anstieg Thx: Ziel-Harnfluss 200-300 mL/h, Urin-pH>7; Uralyt p.o (Kalium-Natrium-Hydrogencitrat), NaBic i.v.
  • Kontrastmittelnephropathie Definition: Durch die Gabe jodhaltiger Kontrastmittel ausgelöste Schädigung der Niere. Diagnose: Kreatinanstieg meist 2-4 Tage,  breite Streuung Thx: Vermeidung von Kontrastmittelexposition Absetzen nierentoxischer Medikamente Hydratation: NaCl 75-100 mL/h i.v.  Dialyse, 1%, nicht prophylaktisch; NaCl 75-100 mL/h i.v. keine Diuretikagabe 
  • Nennen Sie (Absolute) Indikationen für die Nierenersatztherapie Konservativ nicht beherrschbare Hyperkaliämie (>6 mmol/L) mit HRST Hypervolämie (mit Lungenödem/kardialer Dekomensation) Oligurie (<500 mL pro Tag) oder Anurie (<100 mL pro Tag) Urämische Enzephalopathie Urämische Perikarditis Urämische Gastrointestinalblutung Stark erhöhte Harnstoffkonzentration (>150 mg/dL) Metabolische Azidose (pH<7,0) Intoxikation mit dialysablen Toxinen
  • Nennen Sie Komplikationen der Nierenersatztherapie Dysäquilibrium Syndrom mit Hirnödem (zu schnelle Natrium/Harnstoffelimination) Pontine Myelinolyse (durch schnelle Anhebung des Natriums) Hämolyse (z.B. Abknicken des Schlauchsystems) Kreislaufinstabilität Blutungen durch Antikoagulation Anaphylaktoide Reaktionen Blutleck des Schlauchsystems
  • Nennen Sie die häufigsten Ursachen der chronischen Niereninsuffizienz 1) Diabetes (1 und 2: 31+3%) 2) Vaskuläre Nephropathie (22%) 3) Glomerulonephritis (12 %) 4) Chronische Pyelonephritis Interstitielle Nephritis (8%) 5) unklare Ursache (5-15%) 6) Polzystische Nierendegeneration (3-7%)
  • Definition und Prävalenz der chronischen Niereninsuffizienz Stage 1: Nierenschaden mit normaler oder leicht erhöhter GFR (<90 mL/min/1,73 m2), ca. 3,3 % Stage 2: Nierenschafen mit mild erniedrigter GFR (60-89), Prä = 3,3% Stage 3: Nierenschafen mit moderat erniedrigter GFR (30-59), Prä=4,3% Stage 4: Deutlich erniedrigte GFR (15-29), P = 0,2 Stage 5: Nierenversagen; GFR < 15/Dialyse; P=0,1
  • Welche Laboruntersuchungen fordern Sie beim Verdacht auf Niereninsuffizienz an? 1) Retentionswere (Harnstoff, Kreatinin) 2) Na, K, Cl, BGA: Eketrolytentgleisung, metab. Azidoese, Anionenlücke 3) Blutbild: Leukozytose, Anämie, Thrombozytopenie 4) Kalzium: Hyperkalziämie 5) CK: Rhabdomyolse 6) LDH: Hämolyse, Ischämie 7) Elektrophorese: monokl. Gammopathie 8) Andere: HbA1c, Amylase, Lipasse, Blutkultur
  • Welche Speziallabor Untersuchungen fordern Sie bei V.a. chronische Niereninsuffizienz an? Serologie: ANA, ANCA, dsDNA, GBM-AK, Hepatitis, HIV-Serologie Urin: 24h Sammelurin auf Eiweiß und Kreatinin, Immunfixation Labor bei AHT: Aldosteron/Renin-Ratio, TSH, Katecholamine im im Urin, Metanephrine
  • Welche bildgebenden Verfahren ordnen Sie zur Diagnose der chronischen Niereninsuffizienz an? Sonographie: Beurteilung der Größe, Abflussbehinderung, Struktur; Auschluss postrenale Ursache Duplexsonographie: Durchblutung, Stenose CT/MRT: Cave Kontrastmittel/Gadolinium!  
  • Wie hoch liegt der Zielblutdruck beim nierenkranken bzw. nierenkranken proteinuirischen Patienten? <130/80 mmHg bzw. <125/75 mmHg  
  • Welche Medikamente können zu einer Progressionsverlangsamung bei chronischer Niereninsuffizienz führen? ACE-Hemmer und AT1-Rezeptor-Blocker bei diabetischen und nichtdiabetischen Nierenernkrankten.
  • Was ist bei der salzreichen Diät in der Kombination mit ACE-Hemmern/AT-1 Blockern zu beachten? Die kochsalzreiche Diät führt zur Überexpression von AT1- Rezeptoren und gleicht damit den nephroprotektiven Effekt der ACE-Hemmer/AT-1 Blockergabe wieder aus.
  • Arterielle Hypertonie (Definition) Deutsche Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdrucks:Eine arterielle Hypertonie liegt vor, wenn  Gelegenheitsblutdruckmessungen an mindestens 3 verschiedenen Tagen systolische Blutdruckwerte >140mmHg und/oder diastolische Werte >90mmHg nachweisen Bei Kindern gelten ab einem Alter von 14 Jahren diegleichen Grenzwerte wie für Erwachsene
  • Wie lässt sich die Hypertonie einteilen? Primär: ohne bekannte Ursache, ca. 90% Sekundär: ca. 10%, bekannte Ursache renal (ca. 50%): parenchymatös, vaskulär endokrinologisch und Sonstige: 50% Edonkrinologisch: Hyperaldosteronismus M. Cushing Phäochromozytom Sonstige: Schlaf-Apnoe-Syndrom Lakritze/Drogen Kontrazeptiva Monogenetische Form Aortenisthmusstenose