Bildungswissenschaften (Subject) / Psychologie für Pädagogen (Lesson)

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1. Was ist Psychologie 2. Methoden 3. Bewusstsein 4. Wahrnehmung 5. Aufmerksamkeit 6. Lernen 7. Gedächtnis 8. Problemlösen 9. Emotion 10. Motivation 11. Volition 12. Persönlichkeit

This lesson was created by MileneBruchhaus.

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  • Psychologie Wissenschaft vom Verhalten und mentalen Prozessen (mentale Prozesse umfassen unbewusste und bewusste Prozesse)
  • Strukturalismus Richtung der Psychologie, deren Ziel die Erforschung der Elemente , Strukturen und Mechanismen der Psyche darstellt [Wundt] Elementenpsychologie Fragen: Wie funktioniert das? Woraus besteht das?
  • Funktionalismus Richtung der Psychologie, die die Erforschung des Sinn und Zwecks von psychischen Vorgängen in den Vordergrund stellt [James] Frage: Wozu dient das?  
  • Psychoanalyse Richtung der Psychologie, die die Erforschung der unbewussten dynamischen Prozesse zum Ziel hat [Freud]
  • Behaviorismus Richtung der Psychologie,die ausschließlich das messbare Verhalten als wissenschaftliche Daten akzeptiert (Watson, Skinner)
  • Gestaltpsychologie Richtung der Psychologie, in der die psychische Vorgänge nicht auf Elemente (s.o.) reduziert werden, sondern als ganzheitlich organisiert angenommen werden ‐> Gestaltgesetze (Wertheimer, Köhler) [Das Ganze ist mehr – oder genauer: anders ‐ als die Summe seiner Teile.]  
  • Kognitive Psychologie Richtung der Psychologie, die die Psyche als ein informationsverarbeitendes System erforscht Alle psychischen Vorgänge stellen Erkenntnis generierende Teilschritte dar, die experimentell untersucht werden können
  • Korrelation Wechselbeziehung oder Zusammenhang zwischen zwei Variablen  z.b Körpergröße und Körpergewicht; Intelligenz und Schulleistung Es dürfen daraus nur mit großer Vorsicht Schlüsse gezogen werden  
  • versetzte Kohoertentechnik Ein Forschungsdesign, um Entwicklungsverläufe zu untersuchen, bei dem die Längs- und Querschnittserhebungen kombiniert werden Dabei können neben Verläufen auch die gleich Altersgruppen zu verschiedenen Messzeitpunkten miteinander verglichen werden, um epochale Einflüsse zu erfassen
  • Bewusstsein Zustand innerhalb des psychischen Systems, in dem Vorstellungen und Gefühle auftreten Die stattfindenden Vorgänge sind langsam, sequentiell, von geringer Kapazität, aber in gewissen Umfang kontrollierbar und flexibel einsetzbar
  • Unbewusste Vorgänge sind durch hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit, parallele Verarbeitung und hohe Kapazität gekenntzeichnet, dabei sind die praktisch nicht kontrollierbar und regide
  • Vorstellungen Die Vorstellungsinhalte können in 5 verschiedene Klassen unterteilt werden 1. Wahrnehmungen 2. Phantasien 3. Metakognitionen 4. Selbstreflexion 5. Selbstkontrollvorgänge
  • Gefühle der erlebbare Gefühlsraum lässt sich gemäß 3 Dimensionen beschreiben: 1 Lust/Unlust 2 Spannung/Lösung 3 Erregung/Beruhigung
  • Wahrnehmung Vorgang und Ergebnis der Reizverarbeitung, bei der reizgetriebene (bottum-up) und konzeptgetriebene (top-down) Prozesse zusammenspielen Wahrnehmen ist häufig nicht nur Erkennen (perception, cognition), sondern Wiedererkennen (recognition) 
  • distale Reize die objektiven äußeren Reize
  • proximale Reize die Abildung der distalen Reize in der Psyche
  • Dreifarbentheorie Beim Menschen sind alle Farben eine Mischung aus 3 Grundfarben, weil wir normalerweise 3 Arten Farbsehsinnzellen (Zäpfchen) in der Netzhaut des Auges haben  blau rot grün  [helmholtz]
  • Gegenfarbentheorie jede Farbe auf dem Farbkreis besitzt eine Gegenfarbe (Komplementärfarbe) die Mischung beider Farben sehen wir als Weiß  [Hering]
  • Gesetz der guten Gestalt Symmetrische Figuren und klare Gliederungen werden normalerweise beim Betrachten als angenehm empfunden
  • Top-Down-Prozess Vorgang der Wahrnehmung von oben, bei dem das Wahrgenommende vornehmlich durch Gedächtnis,Wissen, Erwartungen, Kontext oder Motivation "konstruiert" wird 
  • Bottum-Up-Prozesse Vorgang der Wahrnehmung von "unten", bei dem das Wahrgenomme vornehmlich durch die Reizeindrücke von den Sinnesorganen entsteht
  • Blindes Sehen Wahrnehmung eines Reizes, ohne dass dieser bewusst repräsentiert wird
  • Aufmerksamkeit Zuwendung zu einem bestimmten gegebenen oder erwarteten Ausschnitt aus der gesamten wahrnehmbaren Welt (Apperzeption= in den Fokus erheben, vs. Perzeption) wie auch aus der Phantasie und Erinnerung,  Funktionen: 1 Selektion 2 Mobilisierung 3 Integration
  • Relevanzfilter Filter, der willkürlich (d.h. aufgrund einer Absicht oder Intention) die Aufmerksamkeit auf etwas Bestimmtes, d.h. spezifisch, ausrichtet  z.b. suche alles, was rot ist
  • Signifikanzfilter Filter, der unwillkürlich (d.h. ohne dass eine bewusste Absicht vorliegt) einen spezifischen, bedeutsamen (=signifikanten) Reiz ins Bewusstsein drängt. Was signifikant ist, orientiert sich an Wünschen, Bedürfnissen, Motivation und Anliegen. z.b. das Knistern einer Chipspackung für einen Hungrigen oder der vorbeifahrende Oldtimer für eine Oldtimerfan
  • Pertinenzfilter Filter, der die Aufmerksamkeit unwillkürlich auf unbewusst wahrgenommene unspezifische Veränderungen richtet wie: Pegelsrünge (z.b. nall oder plötzliche Stille) Regelbrüche (z.B. falscher Ton beim Konzert)
  • Konzentration längerfristige Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Wahrnehmungsbreich, bis damit ein bestimmtes Ziel erreicht ist
  • Lernen Änderung von Verhaltensweisen oder kognitiver Strukturen (Wissen) aufgrund von Erfahrungen oder Übung Das geänderte Verhalten muss stabil sein und darf nicht durch Reifungsprozesse oder physiologische Einflüsse hervorgerufen worden sein
  • Reifung Entwicklungsprozesse, bei denen Verhaltendsweisen ohne oder mit nur geringer Erfahrung auftreten oder vervollkommnet werden -> Sensible Phasen (z.b. Laufen oder Sprechen lernen, Pubertät)
  • physiologische Einflüsse z.b.  durch die Körperfunktionen vorgegebe Verhaltensvariationen -> man kann nicht mehr rennen, weil man müde ist
  • klassisches Konditionieren durch häufiges zeitnahes gemeinsames Auftreten eines neutralen und eines angenehmen/unangenehmen Reizes wird eine Assoziation zwischen beiden gestiftet, die am Ende dazu führt, dass der ursprünglich neutrale Reiz dieselbe Reaktion auslöst, wie der angenehme/unangenehme Reiz z.b. der Hund, der konditioniert wird, auf einen Glockenton Speichel abzusondern [Pawlow]
  • Instrumentelles Konditionieren Tiere probieren solange herum, bis sie einen Erfolg haben (Versuch-und-Irrtum-Lernen) danach tritt dieses Verhalten häufiger auf z.b. sich aus einem Käfig befreien [Thorndike]
  • operantes Konditionieren durch die Konsequenzen wird die Auftretenswahrscheinlichkeit eines spontan gezeigten Verhaltens entweder erhöht (bei Verstärkung) oder abgesenkt (bei Bestrafung)  [Skinner]
  • Verstärkung bezeichnet das Erhöhen der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens kann durch positive oder negative Verstärkung geschehen
  • positive Verstärkung dem Verhalten folgt ein angenehmer Reiz z.b hungrige Ratte bekommt Futterpille nach Hebelbetätigung
  • negative Verstärkung dem Verhalten folgt die Beendigung eines unangenehmen Reizes/Zustandes z.b. Piepsen im Auto hört auf, wenn man sich angeschnallt hat
  • Bestrafung bezeichnet das Absenken der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens  kann durch Typ 1 oder Typ 2 erreicht werden
  • Bestrafung Typ1 dem Verhalten folgt die Entfernung eines angenehmen Reizes z.b. Kein Taschengeld, wenn eine verbotene Serie geguckt wurde
  • Bestrafung Typ 2 dem Verhalten folgt ein unangenehmer Reiz  z.b. Stromschlag bei Berühren des Weidenzauns
  • Fluchtverhalten Verhalten, das einen unangenehmen Zustand/Situation beendet
  • Vermeidungsverhalten Verhalten, dass das Eintreten einer unangenehmen Situation/Zustand verhindert  [Miller]
  • Lernen durch Einsicht Problemlösen, Denken
  • Lernen durch Beobachtung Beobachtete Verhaltensmuster von anderen werden im Gedächtnis abgelegt, um sie bei "passender" Gelegenheit abzurufen und zu zeigen [Bandura] Es sollte zwischen der "einfachen Imitation" des Verhaltens und dem "echten Modelllernen", bei dem das verfolgte Ziel verstanden wird, unterschieden werden
  • Gedächtnis Fähigkeit, etwas Wahrgenommenes aufzunehmen (Lernen), abzulegen (speichern) und bewusst (explizit) oder unbewusst (implizit) wieder zu entnehmen (abrufen, vergegenwärtigen)
  • Vergessenskurve Nach Ebbinghaus sinkt die durchschnittliche Ersparnis beim Wiedererlernen rapide und bleibt dann bei ca. 30%
  • Ersparnismethode Lernzeitverkürzung beim wiederholten Lernen eines Gegenstandes oder von Wissensinhalten (z.b. Vokabeln)
  • Sensorisches Register Ultrakurzzeitgedächtnis nicht erlebbarer ikonischer (visueller) Speicher der Sinneseindrücke aufrecht erhält (großer Speicherumfang bei geringer Haltezeit von nur 0,5 Sekunden)
  • Kurzzeitgedächtnis als flüchtig erlebter Zwischenspeicher für insbesondere akustische Reize hat nur eine Kapazität von ca. 7 (plus minus 2) inhalten und eine Haltezeit von ca. 10 sec
  • Langzeitgedächtnis als beständig erlebbarer Speicher mit sehr großer Kapazität und großer Haltezeit Untergliedert sich in das deklarative Gedächtnis und das prozedurale Gedächtnis ( Bewegungsabläufe, Konditionierungen)  im deklarativen Gedächtnis werden allgemeine Wisseninhalte (semantisches Gedächtnis) und Erlebnisse (episodisches Gedächtnis) gespeichert