Fertigungstechnik (Subject) / 3a Gießen (Lesson)

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3a KIT

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  • Vor / Nachteile Gießen größere Gestaltungsfreiheit gegenüber anderer Fertigungsverfahren komplexe Bauteile in einer Verfahrensstufe herstellbar Legierungstechnik ermöglicht großes Angebot an Gusswerkstoffen endabmessungsnahe Gussteile mit keinem/geringem Bearbeitungsaufwand eingesetzte metallische Werkstoffe sind wieder einschmelzbar -> Einsparung von Energie und Rohstoffen erst bei hohen Losgrößen wirtschaftlich Know-How erforderlich lange Abkühlzeiten -> geringe Produktivität
  • 3 Wärmetransportmechanismen Wärmeleitung: kinetische Energie wird von einem Molekül auf Nachbarn übertragen; dominanter Mechanismus beim Gießen Konvektion: Wärmeübertragung durch Mitführen oder Konvektion durch bewegte flüssige oder gasförmige Körper Wärmestrahlung: Wärmeübertragung ohne materiellen Träger mit Hilfe elektromag-netischer Wellen
  • 4 Arten der Erstarrungsmorphologie reines Metall: ebene Erstarrungsfronten von Formwand her kleines Erstarrungsintervall: gerichtete Erstarrung ins Innere hinein, große Oberflä-chen mittleres Erstarrungsintervall: gerichtete und homogene Erstarrung großes Erstarrungsintervall: homogene Erstarrung aus Schmelze heraus
  • Auswirkungen derWärmeabgaberichtung auf Gussteil Wärmeabgabe nach unten: gleichmäßige Schrumpfung Wärmeabgabe nach unten und zur Seite: Bildung von Außen-lunkern/Einfallstellen Wärmeabgabe in alle Richtungen: Bildung von Innenlunkern
  • 2 Haputarten von Gießöfen und untergruppen nennen Öfen mit elektrischem Strom:  o  Induktion: Tiegel (alle Werkstoffe)  o  Lichtbogen: Rinne (Gusseisen, CU-Legierungen), Wanne (Stahlguss)  o  Widerstand: Tiegel (Warmhalten von AL-Druckgusslegierungen   Öfen mit fossilen Brennstoffen: Koks, Öl und Gas (Gusseisen)
  • Aufgabe und Anforderungen eines kerns nennen plus 2 Hauptarten von kernen nennen Hohlräume oder unterschnittene Außenkonturen im Gussstück bilden Anforderungen o  Maßgenauigkeit o  Temperaturbeständigkeit o  Beständigkeit gegen Druck der Schmelze o  Abriebbeständigkeit Innenkern: bildet innere Gestalt des Gussstückes ab, z.B. Innenseite eines Rohres Außenkern: bildet äußere Gestalt des Gussstückes, Unterscheidung in stehenden, hängenden und liegenden Außenkern
  • 2 Aushärtungsverfahren von Sand in Gießformen erläutern Heißhärtend: Hot-Box-Verfahren: heißer Kernkasten, trockener Quarz-sand, wärmehärtender Kunstharzbinder in heiße Form geben -> Rand-zone härtet sehr schnell, Anwendung bei kleinen Kernen bis 10 dm³ Kalthärtend: Cold-Box-Verfahren: Herstellung in kalten Kernkästen un-ter Verwendung anorganischer/organischer Bindesysteme, Masse ver-festigt sich im kalten Kernkasten durch innere Selbsthärtung zudem: Sonderformen
  • 4 Bestandteile eines Gießsystems erläutern Lauf: waagerechte Zuführung zu Anschnitten; wegen Temperaturverlusten kurz ge-halten; bei Querschnittsübergängen scharfe Übergänge vermeiden, Gefahr der Luftansaugung     Speiser: offener oder geschlossener Raum in Gießform; von Gießströmung mit flüssigem Metall gefüllt -> Vermeidung Volumendefizit   Pfeifen: entweichen der Luft beim EingießvorgangLauf: waagerechte Zuführung zu Anschnitten; wegen Temperaturverlusten kurz gehalten; bei Querschnittsübergängen scharfe Übergänge vermeiden, Gefahr der Luftansaugung    Anschnitt: Anordnung so, dass Gießmetall nicht gegen Kerne und Sandkanten fließt; leicht vom Gussstück abtrennbar
  • Unterschied verlorene Form / Dauerform Form kann nur einmal verwendet werden und wird nach Gießen zerstört (bsp: Sandformen) Form kann wiederholt verwendet werden (bsp: Druckgussform aus Metall) für große Stückzahlen langlebig/ halten großen Belastungen stand
  • Vorteile Maskenformverfahren Herstellbarkeit glatter Oberflächen Geringe Wandstärken gute Gasdurchlässigkeit gutes Formfüllungsvermögen trockene Form Eignung für alle Werkstoffe
  • Vorteile des Feingießens   Präzisionsgießverfahren   hohe Oberflächengüte erzielbar   hohe Maßgenauigkeit möglich -> geringe Nacharbeit   hohe Gestaltungsfreiheit
  • Vorgehen Vollformgießen Vollformgießen (Lost-Foam-Gießen = spezielles Sandgussverfahren)   Modell (besteht aus EPS) wird nach Formherstellung nicht entfernt   Tauchen des Modells in keramische Schlichte   Einlegen des getauchten Modells in bindemittelfreien Formsand   Einfließende Schmelze vergast EPS
  • Vorgehen und 2 Arten des Druckgießverfahrens erläutern + 2 Vorteile Vorgehen: Schmelze in Gießkammer einer Druckgussmaschine füllen Pressen der Schmelze mit Hilfe pneumatischer oder hydraulischer Energie in den Hohlraum mittels Kolben Vorteile: schnellstes Fertigungsverfahren -> für Großserien geeignet   hohe Gießleistung und hohe Automatisierbarkeit gewährleisten hohe Wirtschaftlichkeit in Großserien Warmkammerdruckguss   Schmelze befindet sich im an die Druckgießmaschine angeflanschten Warmhalteofen   für Mg-, Sn-, Zn-Legierungen (nicht aggressiv gegen Stahlwarmhalte-tiegel) o  Kaltkammerdruckguss   Schmelze wird für jeden einzelnen Zyklus aus Dosierofen in Gießkammer eingefüllt   für Al-, Mg-, Cu-Legierungen
  • Vorteile Vakuumdruckguss Vorgehen Gute Schweißbarkeit hohe mechanische Belastbarkeit Geringe Fertigungsstreuung Entgaste Schmelze in Gießkammer 2.  Evakuierung von Gießkammer und Form -> hohe Unterdrücke in Form3.  Vorfüllen und Formfüllung mit speziellem Einpressprofil 4.  Vakuum-Absperrventil schließt im letzten Moment der Füllung -> totale Abführung der Gase
  • Vorteile Schleudergießverfahren hohe Ausbringung Einsparung der Kerne niedrige Ausschussquote höhere Qualität durch dichteres Gefüge mit entsprechend höherer Festigkeit
  • 4 Arten der verlorenen Form Vollformgießen Feingießen Maskenformverfahren Sandguss
  • 4 Arten des Gießens mit Dauerform Druckgießverfahren Vakuumdruckguss Schleudergießen Schwerkraftkokillengießen
  • 2 Arten des Halbzeugguss Elektroschlacke umschmelzen Strangguss
  • 4 Sondergießverfahren Thixo-Casting Verbundguss Foliengießen MMC
  • 6 Arten von Öfen nennen Öl/Gasbeheizter Tiegelofen Gießerei Kupolofen Lichtbogenofen Widerstandsofen Induktionstiegelofen Induktionsrinnenofen
  • Zweck + Werkstoffeigenschaften + Charakteristiken von Elektroschlacke umschmelzen Werkstoffeigenschaften: Geringste S-Gehalte (auch Charakteristik) Geringste nichtmetallische Einschlüsse  (auch Charakteristik) Hervorragende Güteeigenschaften Charakteristiken: Minimale Absonderungen Optimale Blockstruktur Zweck: Erzielung hochreiner Werkstoffzustände, da sich Schlacke oben absetzt und im unteren Bereich ein hoch reiner Metallblock entsteht
  • Ziele des Verbundgusses + Varianten Verbundguss   Verbinden zweier unterschiedlicher metallischer Werkstoffe durch Gießen   Varianten: gleichzeitiges, aufeinanderfolgendes Gießen oder Umgießen   Zusammhalt durch Form- oder Stoffschluss   Ziele o  Höhere Festigkeit an bestimmten Stellen o  Gewichtsreduzierung
  • Vorteile des Metallschäumens hohe Dämpfungseigenschaften   Gewichtsvorteil gegenüber massiven Bauteilen
  • Erläuterung des MMC MMC = Verbundwerkstoff aus Metallmatrix und Füllmaterial (Keramik, Fasern) mit dem Ziel der Gewichtsreduktion bei trotzdem hoher Steifigkeit und Festigkeit
  • Erläuterung Thixo-Casting Formgebung von Metallen innerhalb des Solidus/Liquidus Intervalls   flüssige und feste Phase existieren nebeneinander   Vergießen in zähem breiigen Zustand Ablauf o  feinkörniges, globulares Gefüge wird über induktives Rühren oder thermome-chanische Route herbeigeführt o  Erwärmung auf Formgebungstemperatur erfolgt induktiv o  in Gießkammer einlegen (meist per Roboter) o  darauf folgt der Pressvorgang, das „Thixogießen“
  • Vorteile und Vorgehen Foliengießen   Erzeugung metallischer/keramischer Folien   Prozess o  Schlicker wird auf Foliengießbank auf Kunststofffolie gegossen o  Schlickerschicht wird mit Gießrakel abgestrichen (bestimmen der Dicke) o  Durchlaufen des Trockentunnels o  Schneiden, Sägen, Stanzen o  Sintern bei >1000°C o  Beschichten   hohe Fertigungskapazität   kostengünstige Produktion   hohe Reproduzierbarkeit
  • Vorteile MIttelfrequenz gegenüber Netzfrequenz Öfen   höhere spezifische Leistung   kleinere Tiegel   geringere Wärme- und Speicherverluste   schnelleres Kaltanfahren   anfahren ohne Sumpf und Anfahrblock   schneller Legierungswechsel   geringerer Stromverbrauch bei kleineren Anlagen
  • 3 Arten von Gussfehlern Gussspannungen o  ungleichmäßiges Aushärten o  kritisch bei mechanischen Bearbeitungen o  vorbeugbar durch Wärmebehandlung Volumenfehler o  spezifisches Volumen von Metallen nicht mit sinkender Temperatur ab Warmrisse o  entstehen bei weitgehend erstarrtem Gusskörper, wenn noch geringe Reste flüssiger Phase vorliegen Festigkeit bei Erstarren   klein   interkristallines Speisungsvermögen gut: rissfreies Gussstück   interkristallines Speisungsvermögen schlecht: Warmrissigkeit   groß: rissfreies Gussstück (da hoher innerer Zusammenhalt)
  • 3 Möglichkeiten zur Gussgerechten Konstruktion 6 Gestaltung Konstruktion: kleine Ausrundungen (an Kreuzungen, um Querschnitt gering zu halten) Kreuzknoten in T-Knoten wandeln Ringwulst um Wanddicken zu minimieren Heuversche Kreismethode   anstreben von annähernd konstanten Wanddicken   allmähliche Querschnittsanpassung   Kreise sollen zum Einfluss hin stetig größer werden Eingießsysteme (so wenig Luft wie möglich Einfließen lassen)