Wirtschaftspsychologie (Subject) / VL04 - Finanzpsychologie (Lesson)

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  • Was ist Finanzpsychologie? Finanzpsychologie ist die wissenschaftliche Untersuchung des Erlebens und Verhaltens von Menschen im Umgang mit finanziellen Mitteln. - Verhaltensbezogene Analyse finanzpolitischer Entscheidungsprozesse und Reaktionen von Bürgern auf die Staatswirtschaft - Untersuchung erfolgt im Regelfall auf Mikroebene (setzt beim einzelnen Wirtschaftsobjekt an)
  • Bedeutung und Funktion von Geld - symbolische Bedeutung (Status) - ökonomische Bedeutung - dadurch wird es zum sekundären Verstärker - funktioniert nur aufgrund der allgemeinen Anerkennung
  • Austausch qualitativ unterschiedlicher interpersonaler Ressourcen auf zwei Dimensionen: Concreteness und Particularism Darauf lassen sich: Love, Services, Goods, Money, Information und Status einordnen
  • Verfahren zur Messung der Einstellung zu Geld Money Attitude Scale Money Belief and Behaviour Scale Money Ethic Scale Kurzform davon
  • Definition Geldillusion „Sie besteht in der Anschauung, dass die Geldeinheit sich immer gleich bleibt, so dass sie als Wertmaßstab für andere Dinge dienen kann, und dass sie selbst nicht gemessen zu werden braucht“--> Die Geldillusion ist die Tendenz, in Zahlen (nominel) anstatt in Kategorien realen Geldwerts zu denken.
  • Studie von Wertenbroch, Soman und Chattopadhyay (2007) zur Geldillusion Untersuchung, Fantasiewährungen mit nominal hohem bzw. niedrigem Wert Produkte kosten dementsprechend viel oder wenig --> Kaufkraft war gleich --> Personen waren bereit mehr Geld auszugeben, wenn Geld nominal mehr wert war (bei gleicher Kaufkraft)
  • Psychologie des Preises Preis --> Preiswahrnehmung/-beachtung --> Preisbeurteilung (interagieren mit Preisbewusstsein) das führt zu Preisverhalten (das indirekt auf die Festsetzung wirkt)
  • Preiswahrnehmung und Preisbeachtung - mehr Beachtung bei stärkerer Abweichung von Norm, beim ersten Kauf, unbekanntem Anbieter oder Preise stark öffentlicher Diskussion ausgesetzt sind - weniger bei starker Markentreue - positive Kaufstimmung setzt Preiswiderstand herab
  • Preis und Qualität bei hohem Risiko oder fehlendem Einblick in objektive Beschafftenheit von Produkten --> Preis dient als Indikator für Produktqualität
  • Preisschwellen und Preis-Absatz-Funktionen verschiedene Effekte (Theorie der feinen Leute) zwei gegenläufige Stufenfunktionen Stufenhöhe hängt ab von: - Geringe Produktspezifische Preisbetrachtung - Besondere Verwendungszwecke - Hohe Markentreue Stufenzahl: feinere Diskrimination und dadurch differenziertere Urteilskategorien bei Angst vor Verknappung --> Menschen sind bereit Mehr zu zahlen Theorie der feinen Leute: Demonstrativer Verbrauch, Konsum eines teuren Produktes bringt manchen Leuten besonderes Genusserlebnis - Veblem-Effekt - Statussymbole - Snob-Effekt (Gegenteil vom Band-Waggon-Effekt = Mitläufereffekt)
  • Preisverankerung und Referenzpreise Beurteilung der höhe von Preisen meist in Relation zu bestimmten Referenzpreisen (über Ankereffekt) 3 Arten von Referenzpreisen - Externe Referenzpreise - interne Referenzpreise - Preiserwartungen
  • Wahrnehmung von Preisveränderungen (Teuro-Illusion) Preistrends wurden statistisch falsch abgeschätzt --> Erwartungshaltung wirkt sich aus
  • Rationales vs. Irrationales Anlegerverhalten: Anlegertypen nach Kelly Rational Traders: Verhalten mit normativen ökonomischen Standardtheorie konform (Handeln nur wenn höherer Gewinn zu erwarten ist oder Alternative niedrigeres Risiko birgt) Passive Investors: stellen sich Portfolio zusammen und handeln danach nicht mehr, selbst wenn sie es sollten Noise Traders: Handeln zu viel, reagieren auf zu viele Informationen (auch die, die sie normativ ignorieren sollten)
  • Informationale, affektive und soziale Einflüsse auf Anleger Anleger handeln nicht kühl und überlegt, häufig auch durch Emotionen bestimmt Positive Stimmung wirkt sich besonders negativ aus, neutrale Stimmung positiv (im Vgl. zu negativer Stimmung) Manipulation der Stimmung im Versuch über Musik  
  • Motive des Sparens Sicherheit Vorsorge Rendite erzielen Verbesserung des Lebensstandards Unabhängigkeit Investitionen zum eigenen Vorteil Vererben Habgier
  • Lebenszyklustheorie Einkommen steigt, Erspartes wird kumuliert, wenn Einkommen > als Konsumausgaben Cut beim Rentenalter (dann nur noch Ausgaben, da Einkommen zu gering) --> Rational sich in den ersten 30 Jahren zu verschulden, da anschließend Einkommen steigt und bezogen wird
  • Überschuldungsprobleme bei Leuten mit... positiver Einstellung ggü. Krediten durch Konsum subjektiv starker Belohnung Extraversion Budgetplanung unzureichend gelernt Belohnungsaufschub nur schwer zu ertragen Finanzielle Belastungen schwer kalkulieren können
  • Steuern und Steuervermeidung Modell Steuerrelevanten Verhaltens (Fischer & Wiswede, 2005) Normative Gegebenheiten (Fairness, Moral) und Situative Gegebenheiten (Merklichkeit, Gelegenheitsstruktur) beeinflussen Wirkung der Belastung aufs Belastungsgefühl bzw. die Steuerkonformität. Konsequenzen und Konsequenzen wirken sich dabei auf mögliche Steuerdevianz aus
  • Zwei Besonderheiten der Wirtschaftskriminalität - hohe Intransparenz - schwach entwickelte Normen/Sanktionen --> schwach entwickeltes Unrechtsbewusstsein
  • Variablensystem für Wirtschaftskriminalität starke Wünsche schwache Normen geringe Sanktionen positive Erfahrungen abweichende Modelle wirken auf Konsequenzerwartungen positive Erfahrungen eingeschränkte legitime Mittel verfügbare illegitime Mittel wirken auf Effizienzerwartungen