Psychologie (Subject) / Diagnostik (Lesson)

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WS 12/13

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  • Welche Möglichkeiten der Test-/Fragebogenkonstruktion sind Ihnen bekannt (3)? Nennen Sie Beispiele für entsprechende konstruierte Verfahren. 1.Rationale Konstruktion:Rational konstruierte Tests werden aus einer Theorie über einKonstrukt abgeleitet (deduktive Methode)Vorab wird das Konstrukt zunächst näher definiert, um bestimmteUnterkategorien voneinander zu trennenFür jede Unterkategorie werden dann mehrere Aufgaben inSkalen / Subtests zusammengestelltEine Validierung der rational entwickelten Skalen ist notwendig. Bsp.:• HAWIE/ HAWIK (Wechsler)• Personal Data Sheet (Woodworth)• Manifest Anxiety Scale (Taylor)• Projektive Verfahren   2.Externale Konstruktion:Ansatzpunkt der externalen (auch kriteriumsbezogenen)Skalentwicklung: Vorliegen verschiedener Gruppen von Personenals Teil der sozialen RealitätBsp.: Angehörige verschiedener Berufe (Architekten, Kaufleute,Friseure, Verkäufer…), psychiatrische Klassifikationen(Schizophrene, Manisch-Depressive, Alkoholiker …)• Ziel: Entwicklung von Instrumenten zur Klassifikation undDiskriminierung sozial und ökonomisch bedeutsamer Gruppen• Mitgliedern solcher Gruppen werden möglichst vieleinhaltlich breit gefächerte Items vorgelegt, um dann zu schauen,ob einige von ihnen zwischen den Gruppen diskriminieren• Diese Items werden selegiert und zu Skalen zusammengestelltEine inhaltliche Interpretation der Items/ Skalen ist nicht möglich Bsp.:• Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI, Hathaway &McKinley, 1951)• Alkoholismusskala von MacAndrew• Staffeltest von Binet   3.Induktive Konstruktion:Induktiv konstruierte Tests werden durch Zusammenfassung vonItems zu Skalen, die hoch miteinander korrelieren, entwickeltKeine Orientierung an Theorie oder verschiedenenPersonengruppen• Hohe Korrelation zwischen den Items innerhalb von Skalen(interne Konsistenz oder Homogenität): Interpretation desFaktors notwendig• Niedrige Korrelationen mit den Items anderer Skalen(Einfachstruktur)Anwendung faktorenanalytischer Techniken Bsp.:• Thurstones Intelligenztest: Primary Mental Abilities• Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI-R, Fahrenberg & Selg)• NEO- FFI (Borkenau & Ostendorf)
  • Woher kommt die Bezeichnung "klassische" TT? • Ursprung: Gulliksen (1950) mit seinem Werk „Theory of mentaltests“ - Der Ausgangspunkt für die Entwicklung der KTT war dieFeststellung von Spearman (1910), dass messfehlerbehafteteVariablen miteinander niedriger korrelieren müssen, als sie estun würden, wenn kein Messfehler vorliegen würde - Die KTT versucht den Anteil der Messfehler an den wahrenWerten zu bestimmen ( Messfehlertheorie) - Die KTT ist eine Reliabilitätstheorie (liefert theoretische Begründung der Messgenauigkeit eines Tests)
  • Welche Datenarten werden nach Cattell unterschieden?   l-, q-, und t-Daten: life-record, questionair, test
  • Unterteilung von Leistungstests?   - Aufmerksamkeits- und Konzentrationstests - Intelligenztests - Entwicklungstests - Schultests  
  • Welche Konzentrationstests sind Ihnen bekannt? (4)   d2 und d2-R, FAIR-2, FAKT-II, KLT-R   d2 und d2-R Er erfasst die Konzentrationsfähigkeit der Testperson sowie dieSchnelligkeit und Genauigkeit bei der Unterscheidung ähnlichervisueller Reize (Detail-Diskrimination).alle d's mit zwei Strichen durchstreichen   - Frankfurter Aufmerksamkeits-Inventar 2 (FAIR-2),Moosbrugger & Oehlschläger, 2011 Paper-Pencil-Test, der die genaue und schnelle Diskrimination visuellähnlicher Zeichen unter gleichzeitiger Ausblendung aufgabenirrelevanter Information erfordert: kulturfairer Test - Frankfurter Adaptiver Konzentrationsleistungs-TestFAKT-II (Moosbrugger & Goldhammer, 2007) Erfasst folgende Aspekte: Konzentrations-Leistung,Konzentrations-Genauigkeit, Konzentrations-HomogenitätUnter Benutzung eines computerbasierte Algorithmus wirddas Schwierigkeitsnivau der Items maßgeschneidert(tailored-testing) an das individuelleKonzentrationsvermögen des Einzelnen dadurchangepasst, das die Vorgabe der Items umso raschererfolgt, je höher die Konzentrationsleistung liegt.   - Konzentrationsleistungstest KLT-R Erfasst im Unterschied zu Tests der Kurzzeitanspannung, wiez.B. d2, die Langzeitanspannung.Erfasst werden die Quantität und die Qualität derDauerbeanspruchungen und des Leistungsverlaufs einerTestperson.
  • Gemeinsamkeit/ Unterschied Aufmerksamkeit und Konzentration?   - beide moderieren die Reiz-Reaktions-Kette - Aufmerksamkeit wirkt ausschließlich auf die Wahrnehmung - Konzentration wirkt auf Wahrnehmung und Konzentration
  • Nach welchen Merkmalen kann man Intelligenztests einteilen? (3)   - Messintention - Durchführungsbedingungen - Zielgruppe
  • Welche Intelligenztests können für Kinder im Vorschulalter herangezogen werden?   - Wechsler-Intelligenztest für Vorschulkinder,WPPSI-III bzw. HAWIVA-IIIWechsler, dt. Bearbeitung: Ricken et al. (2007) - Bildbasierter Intelligenztest für das Vorschulalter(BIVA); Schaarschmidt et al. (2012)   - Kaufman Assessment Battery for Children, dt. Version (K-ABC)Kaufmann & Kaufmann; dt.: Melchers & Preuß (2009)
  • Was hebt den AID2 von anderen Intelligenztests ab?   Besonderheit: bei den meisten Untertests wurde adaptives Testen realisiert, was mit relativ wenigen Aufgaben relativ hohe Messgenauigkeit ermöglicht (hohe Testökonomie). Branched-Testing, d. h. je nach Leistungsverhalten der Testperson werden weitere Aufgaben gemäß eines bestimmten Ablaufssystems ausgewählt: Da die betreffenden Items dem RASCH-Modell entsprechen, sind die Testleistungen von Testpersonen, die unterschiedliche Aufgaben bearbeiten, vergleichbar.
  • Welche Kennwerte liefert der HAWIK-IV?   - Arbeitsgedächtnis, - Sprachverständnis, - Verarbeitungsgeschwindigkeit -Wahrnehmungsgebundenes Logisches Denken - Gesamt-IQ-Wert
  • Aus welchen Modulen besteht der IST 2000-R, und welche Intelligenzkomponenten werden damit gemessen?   Module- verbale Intelligenz- numerische Intelligenz- figurale Intelligenz- verbales Wissen (Erweiterungsmodul Wissen)- numerisches Wissen (Erweiterungsmodul Wissen)- figurales Wissen (Erweiterungsmodul Wissen)- Merkfähigkeit   Intelligenzkomponenten•verbale Intelligenz•figural-räumliche Intelligenz•rechnerische Intelligenz•Merkfähigkeit•schlussfolgerndes Denken•verbales Wissen•figural-bildhaftes Wissen•numerisches Wissen
  • Was versteht man unter Anamnese und unter Exploration?   Anamnese: ein Hauptanwendungsfeld des Interviews (Oberbegriff - Methode zur Gewinnung diagnostischer Information) gesprächsweise Erkundung der Vorgeschichte einer Erkrankung oder Störung (Biografie)   Exploration: bezieht sich auf den aktuellen Vorgang der Befragung Erkundung des subjektiven Lebensraums eines Probanden
  • Was bedeutet standardisierte Auswertung?   Strukturiert: Auswertung erfolgt nach definierten Kategorien, Checklisten oder Ratingskalen  
  • Formen der Strukturierung des Interviews nach Keßler?   1. Bei der Befragung •Unstrukturiert: Vorgabe max. einzelner Themen •Halbstrukturiert: Themenliste; stichwortartige Vorgabe einzelner Fragen •Vollstrukturiert: Wortlaut und Abfolge der Fragen sind festgelegt   2. Beim Antwortmodus •Offener Modus: keine Beschränkung hinsichtlich Art und Inhalt der Antwortformulierung. •Geschlossener Modus: nur kurze Bemerkungen möglich   3. Bei der Auswertung •Unstrukturiert: Auswertung erfolgt entsprechend der zuvor formulierten Hypothesen •Strukturiert: Auswertung erfolgt nach definierten Kategorien, Checklisten oder Ratingskalen
  • Worauf basieren die zentralen klin. Interviews?   Zumeist basierend auf den beiden „großen“ Diagnosesystemen: • ICD (International Klassifikation of Diseases; World Health Organization; aktuell: ICD 10) • DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders; American Psychiatric Association; aktuell: DSM IV)
  • Was versteht man unter einem Multimodalen Einstellungsinterview?   Das Attribut multimodal soll darauf hinweisen, dass dem Interview unterschiedliche Methoden zugrunde liegen. Entwickelt wurde das „Multimodale Einstellungsinterview“ von Schuler (1992).
  • Was sind die zentralen Komponenten des Multimodalen Einstellungsinterviews?   Zentrale Komponenten des Multimodalen Einstellungsinterviews sind • Verhaltensbeschreibungen • Situative Fragen
  • Wie lassen sich die Befunde aus Metaanalysen zur Validität eignungsdiagnostischer Interviews zusammenfassen?   Validität interne Validität • Widerspruchsfreiheit innerhalb der Exploration• Übereinstimmung zwischen Aussage und nachprüfbarem Sachverhalt externe Validität • ist die übliche Validitätsbestimmung- aber • Kaum externe Validitätskriterien vorhanden   • Strukturierte Interviews sind valider als unstrukturierte • Verhaltensbeschreibende Interviews sind valider als situative
  • Situative Fragen (aus "Multimodales Einstellungsinterview nach Schuler (1992)) 7. Situative FragenSchilderung erfolgskritischer Situationen, Frage nach Verhalten des Kandidaten;Rating: 5stufige Skalen
  • Für welche Anwendungen wurde das BIP entwickelt, und welche Art von Merkmalen soll es erfassen? Das Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung wurde speziell für die berufliche Eignungsdiagnostik entwickelt. (Personalmanagement, Personalauswahl und -platzierung, Trainings- und Coachingmaßnahmen, Feedbackprozesse sowie Karriereberatung).     Das BIP erfasst im Berufsleben relevanten Persönlichkeitsfassetten (14 Dimensionen: Arbeitsverhalten (Gewissenhaftigkeit, Flexibilität, Handlungsorientierung), Berufliche Orientierung (Leistungsmotivation, Gestaltungsmotivation, Führungsmotivation) und Soziale Kompetenzen (Sensitivität, Kontaktfähigkeit, Soziabilität, Teamorientierung, Durchsetzungsstärke), Psychische Konstitution (Emotionale Stabilität, Belastbarkeit, Selbstbewusstsein) Es gibt eine Selbst- und ein Fremdbeuteilungsversion.
  • Für welche Zwecke wurde der EXPLORIX entwickelt und welche Theorie liegt dem Verfahren zugrunde?   Das EXPLORIX wurde zur Berufswahlberatung und Laufbahnplanung entworfen.   Theoretische Grundlage ist die Berufswahltheorie von John Holland. Diese beschreibt 6 Persönlichkeitstypen: realistic (handwerklich-technisch),investigative (untersuchend-forschend),artistic (künstlerisch-kreativ),social (erziehend-pflegend),enterprising (führend-verkaufend) undconventional (ordnend-verwaltend).   Mit den wichtigsten drei Dimensionen (= Holland-Code) erfolgt eine Berufssuche in einem Register (länderspezifisch für die Schweiz, Deutschland oder Österreich). Darin sind jeweils über 1.000 mögliche Berufs- und Funktionsbezeichnungen enthalten, von denen durchschnittlich etwa 50–80 als Vorauswahl erscheinen. Die Bearbeitung dieser Vorschlage mit EXPLORIXR führt bei den meisten Personen zu einer engeren Auswahl von ca. 1–5 konkreten Berufsmöglichkeiten.
  • Welche Theorie bzw. welches Modell liegt dem Leistungsmotivationsinventar (LMI) zugrunde? Beschreiben Sie den Aufbau des LMI.   Das LMI erfasst berufserfolgsrelevante Dimensionen, die konventionell nicht der Leistungsmotivation zugerechnet werden. Der Test unterscheidet 17 Dimensionen oder „Leistungsorientierungen“: Beharrlichkeit, Dominanz, Engagement, Erfolgszuversicht, Flexibilitat, Flow, Furchtlosigkeit, Internalität, Kompensatorische Anstrengung, Leistungsstolz, Lernbereitschaft, Schwierigkeitspräferenz, Selbstständigkeit, Selbstkontrolle, Statusorientierung, Wettbewerbsorientierung und Zielsetzung. Die Items sind weitgehend berufsbezogen formuliert. Die Auswertung erfolgt dimensionsspezifisch oder als Gesamtwert.
  • Wozu dient der BOWIT und wie ist er aufgebaut?   Der Bochumer Wissenstest dient der Personalplatzierung beziehungsweise Personalauswahl. So ist u.a. eine differenzierte Auswertung nach Alter, Geschlecht oder Berufstätigkeit (Student, Berufstätig, Fachkraft, Führungskraft, Vertrieb, Forschung, Personal/Lehre/Weiterbildung) möglich. Erfasst werden die Faktoren „naturwissenschaftliches-/technisches Wissen“ sowie „gesellschafts- und geisteswissenschaftliche Wissen“. Es gibt 11 Fassetten: (Bildende Kunst/Architektur, Biologie/Chemie, Ernährung/Bewegung/Gesundheit, Geographie/Verkehr, Geschichte/Archäologie, Gesellschaft/Politik, Mathematik/Physik, Philosophie/Religion, Sprache/Literatur, Technik/EDV, Wirtschaft/Recht).
  • Wozu dient der START und wie ist das Verfahren aufgebaut?   SART dient zur Ermittlung grundlegender Kompetenzen beim Berufeinstieg. Der Test wurde speziell zur Orientierung für Berufseinsteiger entwickelt.   Erfasst werden Grundkompetenzen in den Bereichen Fremdsprachenerwerb (Englisch), Konzentrationsfähigkeit, EDV-Kenntnisse und Persönlichkeit.
  • Ziel projektiver Verfahren?   Sozialer Erwünschtheit und Verfälschung vorbeugen
  • Klassifikation projektiver Verfahren? + Beispiele   • Formdeuteverfahren (z.B. Rorschach-Test) • Verbal-thematische Verfahren (z.B. TAT (Thematischer Apperzeptionstest(Apperzeption: hinzuwahrnehmen)) • Zeichnerische Verfahren (z.B. Familie in Tieren) • Gestaltungsverfahren (z.B. Sceno-Test)
  • Merkmale des klassischen Projektionsbegriffs   geht auf Freud zurück Anderen Menschen werden uneingestandene Eigenschaften, Gefühle und/oder Wünsche unterstellt, die gewöhnlich negativ konnotiert sind. unbewusst Abwehrmechanismus
  • Was versteht man unter Projektion? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für da Testmaterial?   Unter dem verallgemeinerten Begriff der Projektion versteht man, dass sich eigene Interessen, Gewohnheiten, Zustände, Wünsche, etc. auf die Wahrnehmung bzw. Interpretation von mehrdeutigem Material auswirken. Folglich sind mehrdeutige Reize als Testmaterial geeignet. Für das Messen eines spezifischen Merkmals ist darauf zu achten, dass die Reize einen spezifischen Aufforderungscharakter für dieses Merkmal haben, also anregen, merkmalsbezogen zu antworten.  
  • Gemeinsamkeiten projektiver Tests und objektiver Persönlichkeitstests   Auf Selbstbericht wie bei Fragebögen wird verzichtet. Aus dem Verhalten der Testperson in standardisierten Testsituationen wird wird auf Persönlichkeitsmerkmale geschlossen. Der Test ist für die Probanden weitgehend undurchschaubar – sie wissen nicht, was genau gemessen wird
  • Als was wurde der Rorschach-Test ursprünglich entwickelt?   Rorschach entdeckte 1917 die Arbeit von Szyman Hens, der die Phantasie seiner Subjekte studierte und dabei Tintenklecks-Karten verwendete. Ein Jahr später begann er seine eigenen Experimente mit 15 zufälligen Tintenklecksen. Seiner Ansicht nach ermöglichten es die subjektiven Antworten, Rückschlüsse auf: Wahrnehmungsvermögen, Intelligenz emotionale Charakteristika
  • Ziel, Testmaterial und Instruktion des TAT -Thematischer Apperzeptionstest (TAT, Murray, 1935)?     Ziel: Messung von Motiven (needs) und Zwängen/Einflüssen der Umwelt (presses) eingesetzt wird.   Testmaterial: - 31 schwarz/weiße Bildtafeln die überwiegend Menschen in alltäglichen Situationen abbilden. Die Darstellungen sind mehrdeutig gestaltet. Die Reihenfolge der Darbietung ist vorgegeben, weiterhin gibt sind sie für bestimmte Zielgruppen vorgesehen: B-(Boys), d. h. Jungen G-(Girls), d. h. Mädchen M-(Males), d. h. Männer über 14 Jahre F-(Females), d. h. Frauen über 14 Jahre Somit werden dem Probanden von den verbleibenden 20 Tafeln in der ersten Sitzung 10 gezeigt. In der 2 Sitzung die restlichen 10, wobei diese, wie Murray (1943) schreibt, absichtlich ungewöhnlicher, dramatischer und bizarrer seien. Außerdem ist Tafel 16 vollständig weiß. Instruktion: Über zwei aufeinanderfolgende Sitzungen soll zu jeder Tafel eine Geschichte erzählt werden, so dramatisch, wie möglich. Folgende Punkte sollen enthalten sein: Was führte zu der gezeigten Situation? Was geschieht gerade? Was fühlen und denken die Personen? Wie ist der Ausgang der Geschichte? Zusätzlich soll ein anschließendes Interview geführt werden, um den zur Interpretation wichtigen biographischen Hintergrund zu den Geschichten kennen zu lernen.    
  • Psychometrische Qualität von „Familie in Tieren“   Familie in Tieren ist als psychometrischer Test unbrauchbar. Informationen über Eigenschaften, die das Kind einzelnen Familienmitgliedern zuschreibt, Verhältnisse der Familienmitglieder untereinander, Konflikte etc. sind in den Zeichennung gegebenenfalls enthalten, aber: Angaben zur Reliabilität und Validität fehlen unzureichende Standardisierung keine Ableitung von Kennwerte, keine normierte Auswertung möglich
  • Welche Vor-/ Nachteile haben Persönlichkeitsfragebögen?   Vorteile: für viele Persönlichkeitsmerkmale verfügbar Auch für andere Menschen nicht Beobachtbares kann erfasst werden Mittels Normen ist Vergleich zu anderen Menschen möglich ökonomisch   Nachteile: Selbsteinsicht nötig Anfällig für Selbsttäuschung Verfälschbar
  • Welche Fehlerquellen treten bei der Beantwortung von Items aus dem Persönlichkeitsfragebogen auf?   Itemmehrdeutigkeit Stimmung Globales Urteil Tendenz zur Mitte Soziale Erwünschtheit
  • Wie kann man Täuschung in Persönlichkeitsfragebögen evtl. verhindern und wie kontrollieren?   •Instruktion „ehrlich“ zu antworten •Forced-choice-Antwortformat • Kontrollskalen zu Selbsttäuschung und impression managememt  
  • Wie kann man Soziale Erwünschtheit erfassen?   • Skalen zur Erfassung der Tendenz, im Sinne sozialer Erwünschtheit zu antworten • Dissimulations- oder Simulationstendenzen werden mit sog. Offenheitsskalen ("Lügenskalen") erfasst.   Eine Beispiel ist die Soziale-Erwünschtheits-Skala-17 (SDS-17) von Stöber (1999). Soziale Erwünschtheit umfasst 2 Faktoren, „Self-Deception“ und „Impression Management“. Die Skala SDS-17 scheint stärker Impression Management zu erfassen (Stöber, 2001).
  • Wie wurde der MMPI-2 konstruiert?   Klinisches Verfahren (nicht klass. Pers.verfahren)! Externale Konstruktion-   zunächst 566 Items, die klinisch auffällige Patienten (Schizophrene, Hysteriker, Hypochonder …) von Kontrollpersonen trennten. Der MMPI-2 umfasst 567, zum Teil neu formulierte Items, die vier Validitätsskalen (?, L, F, K), 13 Basisskalen sowie zahlreiche Zusatzskalen bilden. Normiert an einer repräsentativen Eichstichprobe (N = 958), die Retestreliabilitäten liegen zwischen .66 und .92. Faktorenanalysen erbrachten 4 Faktoren (Psychotische Gedankeninhalte, Neurotische Verhaltensweisen, Introversion und Geschlechtsrollenidentität).
  • Wozu dient die K-Skala des MMPI-2?   Die Korrekturskala (K-Skala) des MMPI-2 ist eine Validitätsskala (zusammen mit Lügenskala, Seltenheitsskala und Weiß-nicht-Skala).   Der Punktwert einer Basisskala wird für mangelnde Offenheit nach oben korrigiert.
  • Nach welchem Prinzip wurden die Skalen des Freiburger Persönlichkeitsinventars (FPI-R) zusammen gestellt?   Konstruktion induktiv, teils orientiert an Eysencks Persönlichkeitstheorie (Extraversion, Neurotizismus), ansonsten an Interesse der Autoren an bestimmten Dimensionen des Verhaltens: an sozialen (Aggressivität) oder gesundheitspsychologisch relevanten Variablen (Lebenszufriedenheit, Beanspruchung).
  • Wie ist das NEO-PI-R aufgebaut?   Differenzierte Messung der Hauptskalen durch insgesamt 30 Subskalen (Fassetten) und fünf Hauptskalen (Big Five): Extraversion, Neurotizismus, Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit
  • Wie ist das STADI aufgebaut? Was soll es messen? Kritik? STADI   State-Trait-Angst-Depressions-Inventar (STADI) (Laux et al., im Druck) Erfassung von Angst mit den Dimensionen Aufgeregtheit und Besorgnis und Depressivität mit den Dimensionen Euthymie und Dysthymie als State und als Trait.
  • STAXI State-Trait-Ärgerausdrucksinventar (STAXI) Rohrmann et al. (im Druck)   State-Trait-Ärgerausdrucksinventar (STAXI) Rohrmann et al. (im Druck) Messung der Intensität von situationsbezogenem Ärger (Zustandsärger). Unterscheidung der emotionalen, der verbalen und der physischen Reaktionsebene Messung von 4 dispositionellen Ärgerdimensionen (Eigenschaftsärger) mit den Komponenten: Ärgertemperament und Ärgerreaktion sowie zwei verschiedenen Formen des Ärgerausdrucks (nach innen gerichteter Ärger, nach außen gerichteter Ärger) und Ärgerkontrolle Bei der Ärgerkontrolle kann nochmal zwischen nach innen und nach außen gerichteter Ärgerkontrolle differenziert werden.
  • Vorteile nichtsprachlicher Persönlichkeitstests gegenüber konventionellen Persönlichkeitsfragebogen?   Vorteile: Abhängigkeit von Sprachverständnis ist reduziert geeignet für interkulturelle Studien geeignet für Personen, die nicht lesen können interne Konsistenz so hoch wie bei konventionellen Fragebögen   Nachteile: sozial erwünschte Antworten und Faking möglich erhöhter Konstruktionsaufwand
  • Verfälschbarkeit nicht-sprachlicher Persönlichkeitstests?   Es werden Selbsteinschätzungen erhoben, die Items sind durchschaubar ebenso wie in konventionellen Tests. Vergleiche bezüglich der sozialen Erwünschtheit und mittels einer „Fake-good-instruction“ zeigten keine signifikanten Unterschiede.
  • Ziel objektiver Persönlichkeitstests? Beispiele für solche Tests   Ziel: Messung der Persönlichkeit und Motivation und Verhinderung von Verfälschungstendenzen   Beispiele: Stroop-Test (Wort-Farbe-Interferenztest; Stroop, 1935) Objektiver Leistungsmotivations Test (OLMT; Schmidt-Atzert, 2004) „Objektiv-Analytische Testbatterien“ (OA-TB; dt.: Häcker et al.) Impliziter Assoziationstest IAT (Greenwald et al., 1998)  
  • Was ist unter einem psychologischen Test/ Fragebogen zu verstehen? (Lienert 1969, S. 7): "Ein Test ist ein wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale mit dem Ziel einer möglichst quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung." Routineverfahren: Durchführung und Auswertung sind bereits an einer größeren Stichprobe erprobt und er ist auch von anderen Personen mit anderen Testleitern durchführbar."wissenschaftlich": Es gibt eine Theorie, unter welchen Bedingungen aus den Testergebnissen welche Aussagen über die getesteten Personen abgeleitet werden können (Testtheorie).Persönlichkeitsmerkmale: Erfassung eines relativ stabilen und konsistenten Merkmals der Personen, das für das im Test gezeigte Verhalten verantwortlich ist.   Rost (2004, S. 18): "Bei einem Test handelt es sich um ein spezielles psychologisches Experiment mit dem Ziel, vergleichende Aussagen über die Personen abzuleiten." Ein psychologischer Test stellt einen Spezialfall eines Experimentes dar. Die unabhängige Variable ist ein Item (Messwiederholung), die abhängige Variable die Itemantwort. Ein Test besteht aus Reizkomponenten (z.B. Fragebogenitems oder IQ-Testaufgaben) und Anweisungen zur Interpretation des darauf gezeigten Verhaltens (z.B. angekreuzte Antworten, angegebene Lösungen).
  • Welche Möglichkeiten der Test-/Fragebogenkonstruktion sind Ihnen bekannt? Nennen Sie Beispiele für entsprechend konstruierte Verfahren.   1.Rationale Konstruktion:Rational konstruierte Tests werden aus einer Theorie über ein Konstrukt abgeleitet (deduktive Methode) Vorab wird das Konstrukt zunächst näher definiert, um bestimmte Unterkategorien voneinander zu trennen.Für jede Unterkategorie werden dann mehrere Aufgaben in Skalen / Subtests zusammengestellt Eine Validierung der rational entwickelten Skalen ist notwendig. Bsp.:• HAWIE/ HAWIK (Wechsler)• Personal Data Sheet (Woodworth)• Manifest Anxiety Scale (Taylor)• Projektive Verfahren 2.Externale Konstruktion:Ansatzpunkt der externalen (auch kriteriumsbezogenen) Skalentwicklung: Vorliegen verschiedener Gruppen von Personen als Teil der sozialen RealitätBsp.: Angehörige verschiedener Berufe (Architekten, Kaufleute, Friseure, Verkäufer…), psychiatrische Klassifikationen (Schizophrene, Manisch-Depressive, Alkoholiker …)• Ziel: Entwicklung von Instrumenten zur Klassifikation undDiskriminierung sozial und ökonomisch bedeutsamer Gruppen• Mitgliedern solcher Gruppen werden möglichst vieleinhaltlich breit gefächerte Items vorgelegt, um dann zu schauen,ob einige von ihnen zwischen den Gruppen diskriminieren• Diese Items werden selegiert und zu Skalen zusammengestelltEine inhaltliche Interpretation der Items/ Skalen ist nicht möglich Bsp.:• Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI, Hathaway & McKinley, 1951)• Alkoholismusskala von MacAndrew• Staffeltest von Binet 3.Induktive Konstruktion:Induktiv konstruierte Tests werden durch Zusammenfassung vonItems zu Skalen, die hoch miteinander korrelieren, entwickeltKeine Orientierung an Theorie oder verschiedenen Personengruppen• Hohe Korrelation zwischen den Items innerhalb von Skalen(interne Konsistenz oder Homogenität): Interpretation desFaktors notwendig• Niedrige Korrelationen mit den Items anderer Skalen(Einfachstruktur)Anwendung faktorenanalytischer Techniken Bsp.:• Thurstones Intelligenztest: Primary Mental Abilities• Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI-R, Fahrenberg & Selg)• NEO- FFI (Borkenau & Ostendorf)
  • Woher kommt die Bezeichnung „klassische“ TT?   • Ursprung: Gulliksen (1950) mit seinem Werk „Theory of mentaltests“ - Der Ausgangspunkt für die Entwicklung der KTT war dieFeststellung von Spearman (1910), dass messfehlerbehafteteVariablen miteinander niedriger korrelieren müssen, als sie estun würden, wenn kein Messfehler vorliegen würde - Die KTT versucht den Anteil der Messfehler an den wahrenWerten zu bestimmen ( Messfehlertheorie) - Die KTT ist eine Reliabilitätstheorie (liefert theoretische Begründung der Messgenauigkeit eines Tests)
  • Was sind die zentralen Grundannahmen der KTT? Das Existenzaxiom Es existiert ein wahrer Testwert („true score“) als Erwartungswert der Messungen eines Pb in einem Item.   Das VerknüpfungsaxiomJede Messung setzt sich aus dem wahren Wert und einem „zufälligen“ Messfehler zusammen.   Das UnabhängigkeitsaxiomAnnahme: Die Messfehler sind unkorreliert mit dem wahren Testwert.  
  • Warum wird die KTT auch als Meßfehlertheorie bezeichnet?   Die KTT versucht den Anteil der Messfehler an den wahren Werten zu bestimmen ( Messfehlertheorie).