Psychiatrie Mündlich (Subject) / Zwangsstörungen [F42] (Lesson)
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Kapitel 8 / 2
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- Definitionen / Kriterien Zwangshandlung: - normaler Inhalt (waschen) - unzählig, ritualisiert durchgeführt - Anspannung, Angst, Unruhe, wenn nicht ausgeführt, wenn ja erleichtert - Pat. ist sich der Unsinnigkeit bewusst (ich-dyston) Zwangsgedanke: - neg. Inhalte (aggressiv, Verschmutzung, Ansteckung, Symmetrie) - drängen sich immer wieder auf - Rituale (Gedankenspiele oder Handlungen), um Gedanken-Impulse zu neutralisieren * Leidensdruck * Einschränkung sozialer oder individueller Leistungsfähigkeit * > 2 Wo.
- Ätiologie ZS Vulnerabilität - biolog./ gen. Disp. (Dysfkt. Ncl. caudatus, Striatum, Globus pallidus; serotonerge Fkt.stör.) - psychodynamisch (überstrenger Erziehungsstil) - Zwei-Faktoren-Modell nach Mowrer - kognitiv (Nicht an den rosa Elefanten denken!) Stress Aufrechterhaltung (Vermeidungsverhalten)
- Diagnostik ZS - genaue Anamneseerhebung (Vorstellung oft fremdmotiviert) - Ausschluss Grunderkrankung (MRT, VitB12/Folsäure, Lues, Medis) - Obsessive Compulsive Scale (Y-BOCS) - Hamburger Zwangsinventar (HZI)
- Psychiatrische DD / Komorb. der ZS - Depression - Angststörung (DSM-IV ZS=AS) - Impulskontrollstörung - Gilles de la Tourette - Frühkindlicher Autismus - Schizophrenie (als gerechtfertigt erachtet = ich-synton, wahnhaft) - PKS (ich-synton, Leid Mitmenschen steht im Vordergrund)
- Organische DD der ZS * bes. bei Auftreten der ZS > 40.LJ ZNS: Enzephalitis, Epilepsie, Tumor, Ischämie Toxisch: Medis, CO Infektiös: Chorea minor bei rheum. Fieber
- Psychotherapie bei ZS I. Verhaltenstherapeutisch Reizkonfrontation - Vermeidung verhindern - Korrektur verzerrter Kognitionen - graduiert (praktikabler, nicht besser als massiert) Kognitive Verfahren - emotionale Distanzierung (neurobiol. Modell; It's not me, it's my OCD!) - Korrektur verzerrter Kognitionen Angehörigenarbeit - Psychoedukation II. Psychodynamisch - Bearbeitung des Autonomie-Abhängigkeits-Konflikts (Entlastund des Über-Ich)
- Pharmakotherapie bei ZS 1) SSRI: Fluvoxamin, Paroxetin 2) NSSRI: Venlafaxin 3) TZA: Clomipramin * höher dosiert als bei Depression * späterer Wirkeintritt als bei Depression (6-12Wo.)
- Prognose ZS PsT: 60-70% Besserung (bei Hälfte auch noch nach 2-6 Jahren) PhT: 20-40% Besserung (Rückfall bei Absetzen!) Unbehandelt: chronischer Verlauf