Stoffwechsel (Subject) / Stoffwechselerkrankungen (Lesson)

There are 55 cards in this lesson

Heilpraktikerausbildung

This lesson was created by sunshine190866.

Learn lesson

  • " Adipositas " - Definition 1) krankhaftes Übergewicht, das zu gesundheitlicher Beeinträchtigung führt -> 2) Körperfettanteil ist erhöht 3) normaler Fettanteil am Gesamtorganismus: -> bei Frauen -> 20 - 25 % -> bei Männern -> 15 - 18 %
  • " Adipositas " - Ursachen 1) primäre Adipositas: -> Überernährung -> verminderte körperliche Bewegung -> familiäre Häufung -> psychisch ausgelöst => Stress, Frustration, Einsamkeit -> soziale Verhältnisse 2) sekundäre Adipositas: -> endokrin bedingt z.B. bei     • Schilddrüsenunterfunktion     • Morbus Cushing     • Insulinom
  • " Adipositas " - Komplikationen 1) metabolisches Syndrom = Zusammentreffen von -> - Adipositas - Fettstoffwechselstörungen - Gicht - Diabetes mellitus - essentielle Hypertonie 2) KHK ( koronare Herzerkrankung ) 3) Schlaganfall ( Apoplexie ) 4) Arthrose 5) Beinvenenthrombose 6) Krampfadern 7) Leberverfettung 8) Gallensteine 9) psychische Veränderungen: Potenz - und Libidostörungen, Depressionen 10) Schlafapnoe - Syndrom
  • " Adipositas " - Diagnose 1) Anamnese: -> Essgewohnheiten -> Erfassung weiterer koronarer Risikofaktoren -> Psyche -> Familienanamnese 2) körperliche Untersuchung: -> BMI - Bestimmung -> Ganzkörperuntersuchungen -> Herz - Kreislauf - Untersuchung 3) Labor: -> kl. Blutbild ( BB ) -> Blutzucker ( BZ ) -> Gamma - GT, GOT, GPT -> Cholesterin, LDL, HDL, Homocystein -> Harnsäure -> Kreatinin -> Urin: Ketonkörper
  • " Adipositas " - allgemeine Therapie 1) Psychotherapie: -> Verhaltenstherapie, Entspannungstherapie, Stressbewältigung -> Selbsthilfegruppen, Teilnahme an integrativen Gewichtsreduktionsprogrammen 2) Ernährungstherapie: -> langfristige Kostumstellung mit Kalorienreduktion -> ballaststoffreiche, fett-, cholesterinarme Kost -> Nulldiät und Niedrigstkaloriendiäten unter Aufsicht, wenn keine Risikofaktoren vorliegen -> Alkoholkarenz -> Trinkmenge auf 2 Liter erhöhen -> mehrere Mahlzeiten über den Tag verteilt -> aufmerksam kauen: 30x -> aufmerksam essen: nach jedem Bissen Besteck ablegen 3) körperliches Training: -> vorsichtig Sport treiben -> Ausdauertraining ( Gehen, Radfahren, Schwimmen ) 4) medikamentöse Therapie: -> Orlistat ( Lipasehemmer ) 5) operative Therapie: -> Verkleinerung des Magens ( im Normalfall ab einem BMI > 35 )
  • " Hyperlipoproteinämie " - Definition -> erhöhte Fettwerte im Blut
  • " Hyperlipoproteinämie " - Leitsymptome 1) keine Beschwerden 2) Hautveränderungen: -> Xanthome -> Xanthelasmen -> Arcus lipoides
  • " Hyperlipoproteinämie " - Einteilungen 1) Hypertriglyzeridämie: TG > 200mg/dl 2) Hypercholesterinämie: Chol > 200mg/dl 3) kombinierte Hyperlipidämie: Erhöhung von Cholesterin und Triglyzeride
  • " Hyperlipoproteinämie " - Ursachen 1) primäre Hyperlipidämie: -> autosomal vererbte Erkrankung -> Cholesterin: > 250 - 400 mg/dl 2) sekundäre Hyperlipidämie: -> kommt vor im Zusammenhang mit     • Alkohol     • endokrinen Erkrankungen ( M.Cushing, Hypothyreose, Adipositas )     • Überernährung ( viel Fett, Eier )     • Stoffwechselerkrankungen ( Gicht, Diabetes mellitus )     • Medikamente ( Östrogene, Beta - Blocker, Glukokortikoide )     • Nierenerkrankungn ( Eiweißverlust führt reflektorisch zur Erhöhung der Produktion von Eiweißen als Träger für Lipide )     • Gallenstauungen     • Stress     • reaktiv - physiologisch: nach fettreichen Mahlzeiten, erhöhtem Alkoholgenuss
  • " Hyperlipoproteinämie " - Komplikationen 1) Fettleber 2) Pankreatitis 3) erhöhtes Risiko für Arteriosklerose mit Folgeerkrankungen: -> KHK ( koronare Herzkrankheit ) -> Herzinfarkt -> Schlaganfall -> Nierenerkrankungen -> paVk ( periphere arterielle Verschlusskrankheit ) -> Netzhauterkrankungen
  • " Hyperlipoproteinämie " - Diagnostik 1) Anamnese: -> Familienanamnese -> Alkoholkonsum -> Grunderkrankungen 2) körperliche Untersuchungen: -> vaskuläre oder endokrine Erkrankungen
  • " Hyperlipoproteinämie " - Labor 1) HDL, LDL, Cholesterin gesamt, Homocystein, TG 2) Zucker, Harnsäure, Kreatinin 3) Gamma - GT, GOT, GPT, Lipase, Alpha - Amylase, TSH 4) Urin 5) apparative Diagnostik: - Abdomen, Sonografie zum Ausschluss von Leber-, Galle-, Pankreaserkrankungen - gegebenenfalls Behandlung der Grunderkrankung
  • " Hyperlipoproteinämie " - Allgemeinmaßnahmen 1) Übergewicht abbauen 2) Bewegung 3) Psychotherapie 4) Lebertherapie 5) Phytotherapie: Knoblauch, Artischocke, Bärlauch, Sojabohnen, Löwenzahn, Mariendistel
  • " Hyperlipoproteinämie " - Ernährungstherapie 1) fett - und cholesterinarm essen -> keine gesättigten tierischen Fette 2) Cholesterin reduzieren 3) Kohlenhydrate reduzieren 4) kein Alkohol 5) ballaststoffreiche Nahrung
  • " Hyperlipoproteinämie " - Medikamente -> lipidsenkende Medikamente wie Statine oder Fibrate
  • " Gicht " - Definition 1) Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blut über 6,4 mg/dl aufgrund einer Störung des Purinstoffwechsels 2) ausgefällte Harnsäurekristalle ( sog. Urate ) lagern sich an Gelenken, Geweben und Organen ( Nieren ) ab -> verursachen dort lokale, sehr schmerzhafte Entzündungen mit Leukozytose 3) Gicht tritt häufig gemeinsam mit Adipositas, Diabetes mellitus und Hyperlipidämie auf -> metabolisches Syndrom
  • " Gicht " - Welche Erkrankungen umfasst der Begriff -metabolisches Syndrom-? 1) Adipositas + 2) Diabetes mellitus Typ II 3) essentielle Hypertonie 4) Hyperlipidämie 5) ( Gicht oder Hyperurikämie werden häufig dazu gerechnet )
  • " Gicht " - ein metabolisches Syndrom liegt bei folgenden Risikofaktoren vor! 1) Diabetes mellitus 2) gestörte Glucosetoleranz 3) pathologischer Nüchternblutzucker, bzw. Insulinresistenz => nach WHO - Kriterien von 1999
  • " Gicht " - weitere Parameter der Risikofaktoren ( metabolisches Syndrom ) 1) Blutdruck > 140/90 mgHg 2) Dyslipidämie: Triglyzeride > 1.695 mmol/L und HDL < 0,9 mmol/L ( bei Männern ) bzw. < 1,0 mmol/L ( bei Frauen ) 3) viszerale Adipositas: -> Verhältnis von Taillen - zu Hüftumfang > 0,9 ( bei Männern ) bzw. > 0,85 ( bei Frauen ) und / oder ein BMI > 30kg/ m2 4) Mikroalbuminurie: Albuminurie über 20mg/min oder ein Verhältnis von Albumin zu Kreatinin > 30mg/g
  • " Gicht " Leitsymptome 1) plötzlich geschwollenes, stark schmerzhaftes, gerötetes, heißes, teigig geschwollenes Gelenk 2) Erstmanifestation v.a. nachts 3) Begleitsymptome: Frösteln, mäßiges Fieber -> für die Dauer des Anfalls 4) in zwei Drittel der Fälle ist das Großzehengrundgelenk zuerst betroffen -> Podagra 5) es kann aber auch jedes andere Gelenk betroffen sein ( deshalb wird in der Prüfung oft nach Knie - oder Ellenbogen gefragt )
  • " Gicht " - Stadien 1) latente Gicht: -> erhöhte Harnsäurewerte ohne Beschwerden 2) akuter Gichtanfall: -> Auslöser: überreichliches Essen, Alkohol, körperliche Anstrengung, Fasten, Stress, Infekte 3) beginnende chronische Gicht: -> asymptomatsiches Intervall zwischen zwei Gichtanfällen unter Umständen mit Manifestation von anderen Stoffwechselstörungen -> Harnsäurewerte normal bis hoch 4) chronische Gicht: -> Gelenkdeformationen -> Urat - Ablagerungen in Gelenken, Haut und Knorpeln wie in der Ohrmuschel mit Ausbildung von Gichtknoten ( sog. Tophi ) -> irreversiblen Gewebeschädigungen -> Gichtniere führt zur Hypertonie und zur chronischen Niereninsuffizienz
  • " Gicht " - Ursachen 1) primäre Gicht ( 95 % der Fälle ): -> renale Ausscheidungsstörung auf Grund eines angeborenen Enzymdefektes -> familiäre Häufung -> Manifestation ( nicht Ursache ) bei Übergewicht und / oder purinhaltiger Überernährung: Fisch, Fleisch, Innereien, Pilze, Spinat, Hülsenfrüchte ( häufiger Prüfungsfehler: Nicht das Fleischessen ist die Ursache für die Gicht, sondern die renale Ausscheidungsstörung ) 2) sekundäre Gicht: -> vermehrte Harnsäurebildung durch Zelluntergang; starke Verbrennungen, Verletzungen, Leukämien, Polyzythämie, Tumoren, Zytostatika - oder Strahelntherapie -> verminderte renale Ausscheidung durch Niereninsuffizienz oder Medikamente ( Diuretika, Salizylate )
  • " Gicht " - Symptome 1) akuter Gichtanfall: -> ausgelöst durch " Fasten und Feste "     • Alkohol verstärkt die Azidose     • nach Infekten     • durch Kälte -> befällt bevorzugt Gewebe mit geringer Stoffwechselaktivität -> meist ist nur ein Gelenk betroffen:     • Großzehengrundgelenk ( Podagra )     • seltener Sprunggelenk     • Fußwurzelgelenk     • Knie -> beginnt meist nachts oder frühmorgens mit Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung, Leukozytose und heftigstem Schmerz mit großer Berührungsempfindlichkeit -> mäßiges Fieber, Kopfschmerzen mit symptomfreien Zeiten 2) chronische Gicht: -> Gelenkdeformationen -> Knorpelzerstörung -> Gichttophi: sichtbare Uratablagerungen, Knotenbildung an Ohr, Finger, Ellenbogen, Zehen, Ferse
  • " Gicht " - Komplikationen 1) Gichtniere 2) Nierensteine ( Uratsteine ) 3) Nephritis 4) Hypertonie 5) Gefäßveränderungen -> Kalziumsteine verursachen keine Gichtniere
  • " Gicht " - Diagnose 1) Anamnese: -> Risikofaktoren -> Ernährung -> Medikamente 2) körperliche Untersuchung: -> Schwellung -> Rötung -> Tophi 3) Gelenkdeformationen 4) Labor: -> Harnsäure im Blut -> BSG, Leukozyten, Kreatinin -> Harnsäure - Norm:     • Blut: 2,6 - 7 mg/dl ( Männer bis 6,5 mg/dl )     • Urin: 10 - 45 mg/dl 5) apparative schulmedizinische Diagnostik: -> Röntgen => Erfassung von Strukturveränderungen im Gelenk ( zur darstellung von Harnsäuresteinen in der Niere und den ableitenden Harnwegen ist das Röntgen ohne Kontrastmittel nicht geeignet, da Harnsäuresteine nicht schattenbildend sind -> Gelenkpunktion -> Nierensonographie -> RR - Kontrolle 6) Differentialdiagnose: -> akute Monarthritis anderer Genese ( z.B. Knie: Borreliose, Gonorrhoe ) -> aktivierte Arthrose -> akutes rheumatisches Fieber
  • " Gicht " - Therapie 1) nichtsteroidale Antirheumatika 2) Kortikoide 3) Colchzin 4) Dauerbehandlung: Allopurinol
  • " Diabetes mellitus " - Definition 1) chron. Störung des Zuckerstoffwechsels unterschiedlicher Ursache und mit verschiedenen Symptomen 2) gemeinsames Merkmal ist ein absoluter oder relativer Insulinmangel 3) die Zuckerkrankheit wird hervorgrerufen durch Insulinmangel oder verminderter Insulinwirkung an den Zellen -> da Glucose nicht mehr in Zellen gelangt, entsteht ein intrazellulärer Glucosemangel trotz erhöhtem Blutzuckerspiegel
  • " Diabetes mellitus " - Leitsymptome 1) Polyurie ( viel Wasserlassen ) 2) Polydipsie ( starker Durst ) 3) Gewichtsverlust 4) Leistungsminderung
  • " Diabetes mellitus " - Typ I - Diabetes 1) ca. 10 % 2) auch juveniler oder insulinabhängiger Diabetes mellitus genannt -> zunehmender bis absoluter Insulinmangel durch Zerstörung der B-Zellen im Pankreas 3) Ursachen: -> oft ausgelöst durch Infektion oder Stress auf immunologischer Grundlage -> 95 % -> der betroffenen Erwachsenen besitzen Antikörper gegen Inselzellen des Pankreas oder Insulin -> genetische Ursachen -> 5% der Betroffenen -> unklarer Ursache 4) Erscheinungsbild: -> Patienten sind häufig schlank trotz reichlicher Nahrungsaufnahme -> Krankheitsbild entwickelt sich sehr rasch
  • " Diabetes mellitus " - Typ II - Diabetes 1) sogenannter Altersdiabetes oder insulinabhängigen Diabetes mellitus 2) 90 % 3) Insulinproduktion noch vorhanden aber Insulinwirkung an der Zelle ist herab gesetzt, z.B. durch Insulinrezeptorenresistenz 4) Ursachen: -> möglicherweise genetische Faktoren -> häufig im Zusammenhang mit Überernährung 5) Erscheinungsbild: -> Patienten sind adipös -> Krankheitsbild entwickelt sich langsam -> Therapie häufig vorerst ohne Insulinabhängigkeit möglich
  • " Diabetes mellitus " - sekundärer Diabetes mellitus 1) hervorgerufen durch andere Grunderkrankungen, wie -> Pankreatitis -> M.Cushing -> Hyperthyreose -> Akromegalie -> Niereninsuffizienz 2) durch Medikamente: -> Beta - Blocker -> Glukokortikoide -> Ovulationshemmer -> Nikotinsäurederivate
  • " Diabetes mellitus " - Schwangerschaftsdiabetes 1) die einzige Diabetesform, die vorrübergehenden Charakter hat 2) bildet sich nach der Schwangerschaft zurück
  • " Diabetes mellitus " - Symptome 1) Anfangsstadium: -> keine oder -> uncharakteristische Symptome wie Müdigkeit, Leistungsminderung ( 30 - 50 % ) -> häufig ist die Infektanfälligkeit erhöht 2) fortgeschrittenes Stadium: -> Polyurie -> Gewichtsverlust -> Polydipsie durch Hyperglykämie mit Glukosurie -> Heißhunger -> Schwitzen -> Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindel -> Wadenkrämpfe -> Haut ist trocken und hat eine schlechte Heilungstendenz -> Pruritis, Furunkel, Pilzinfektion -> Potenzstörungen, Zyklusstörungen, Amenorrhoe -> gastrointestinale Störungen, z.B. Erbrechen u.a. Symptome können auftreten
  • " Diabetes mellitus " - Folgen 1) Makroangiopathie: -> Arteriosklerose, die die großen Gefäße betrifft:     • paVk ( perophere arterielle Verschlusskrankheit )     • Verschlusskrankheit der Hirngefäße mit ischämischen Hirninfarkt     • KHK mit Hypertonie 2) Mikroangiopathie: -> Verdickung der kapillären Basalmembran mit Durchblutungsstörungen     • Retinopathie: Netzhautschäden durch Gefäßneubildungen, Einblutungen, Netzhautablösungen und Erblindung möglich     • Nephropathie: Nierenfunktionsstörung bis zur Insuffizienz ( Dialyse ): renale Hypertonie: mangelhafte Nierendurchblutung führt zur Ausschüttung von Renin     • Polyneuropathie: evtl. verursacht durch Schädigung der kleinen Blutgefäße, die die Nerven versorgen -> kann führen zu -> stummen Herzinfarkte ( sie werden nicht bemerkt ) -> Herzrhythmusstörungen -> Dysphagie -> Völlegefühl, Oberbauchdruck -> vermehrte Magensäureresektion -> Diarrhö oder Obstipation -> gestörte Pupillenreflexe -> Blasenentleerungsstörung, Impotenz -> abgeschwächte Eigenreflexe -> Parästhesien -> Muskelschwäche 3) diabetisches Fußsyndrom: -> Verletzungen am Fuß infizieren sich, heilen nicht ab     • infiziertes Ulcus     • Gangrän     • Amputation von Zehen und Extremitäten 4) weitere Folgen: -> Resistenzminderung -> häufige bakterielle Haut - und Harnwegsinfekte -> Hypertriglyzeridämie mit Fettleber -> Coma diabeticum -> hypoglykämischer Schock ABER: eine Fettleber infolge eines Diabetes mellitus verursacht keine Leberzirrhose
  • " Diabetes mellitus " - Diagnose 1) Anamnese: -> familiäre Belastung -> Schwangerschaftsdiabetes gewesen? -> Durst, Polyurie, Schwäche, Müdigkeit, Infektanfälligkeit? Potenzstörungen? Störungen der Monatsblutungen 2) körperliche Untersuchung: -> Zeichen von Minderdurchblutung -> Fußpulse -> Inspektion der Haut ( trocken, Furunkel, Schweißdrüsenabszesse ) -> Palpation der Leber -> Reflexe, Sensibilitätsprüfung, Vibrationsempfindung 3) Labor: -> BZ - Tagesprofil: Bz nüchtern, kurz vor und 1 h nach jeder Mahlzeit messen -> Glykohämoglobine HbA1c ( verzuckerte Bluteiweiße ermöglichen die Bewertung der Blutzuckerwerte der letzten 120 Tage ) -> oraler Glukosetoleranztest (s.u.) -> Ketonkörper, HDL, TG, HS, Gamma-GT, Kreatinin -> Glucose im urin, Albumin im Urin 4) Kontrollparameter: -> HbA1c - Wert ( Konzentration an glykiertem Hb ):     • < 6%: sehr gut eingestellt     • 6-7%: gut eingestellt     • 7-9%: maäßig eingestellt     • 9-10%: schlecht eingestellt     • > 10%: sehr schlecht eingestellt 5) oraler Glucosetoleranztest ( oGGT ) -> Nüchternzucker bestimmen -> 75g Glukose trinken lassen -> nach 2h erneute Blutzuckerbestimmung     • Nüchtern: Normal < 100mg/dl                      Grenzwert 100 - 120 mg/dl                      Diabetes mellitus > 120 mg/dl     • 2 - h - Wert: Normal < 140 mg/dl                          Grenzwert 140 - 200 mg/dl                          Diabetes mellitus > 200 mg/dl 6) schulmedizinische apparative Diagnostik: -> EKG -> Oberbauchsonografie -> augenärztliches Konsil -> Dopplersonografie -> Messung der Nervenleitungsgeschwindigkeit 7) Urinuntersuchung: -> erst nach Erreichen des Schwellenwertes von 180 - 200 mg/dl Glukose im Blut tritt vermehrt Glukose im Urin auf -> Glukosurie 8) Harnparameter: -> Glukosurie -> Proteinurie -> Ketonkörper -> erhöhtes spezifisches Gewicht -> erniedrigter pH - Wert ( zu sauer )
  • " Diabetes mellitus " - Therapie 1) Allgemeinmaßnahmen: -> Diätschulung -> körperliche Aktivität -> Normalgewicht anstreben 2) Typ - I - Diabetes: -> Insulintherapie 3) Typ II - Diabetes: -> orale Antidiabetika -> orale Antidiabetika in Kombination mit Insulin -> Insulin alleine
  • " Diabetes mellitus " - welcher Blutzuckerspiegel in mg/dl ist normal? -> 80 - 120 mg/dl
  • " Diabetes mellitus " - Vergleich zwischen Typ I und Typ II 1) Diabetes mellitus Typ I: -> Manifestationsalter:     • Erkrankung meist bis 40. Lebensjahr -> Ursache:     • Multifaktorielles Geschehen     • Umwelteinflüsse und erbliche Faktoren spielen eine Rolle     • absoluter Insulinmangel     • B - Zellen des Pankreas zerstört -> meist Autoimmunerkrankung -> Klinik:     • starke Gewichtsabnahme innerhalb kurzer Zeit, Exsikkose, starkes Durstgefühl, häufiges Wasserlassen, Erbrechen, Bauchschmerzen, Wadenkrämpfe -> Therapie:     • diabetesgerechte Ernährung, Insulin, Substitution, Bewegung 2) Diabetes mellitus Typ II: -> Manifestationsalter:     • Erkrankung in höheren Lebensalter -> Ursache:     • Adipositas     • genetische Veranlagung     • Insulinrezeptorenresistenz -> Klinik:     • schleichender Beginn, Harnwegsinfekte, Hautjucken, Pilzinfektionen, Sehstörungen, Schwäche und Müdigkeit, meist Fettstoffwechselstörung, Bluthochdruck -> Therapie:     • Gewichtsreduktion, Diät, Bewegung ( Sport )     • medikamentös => orale Antidiabetika bei Versagen Insulin
  • " Diabetes mellitus " - Komplikationen 1) Diabetisches ( hyperglykämisches ) Koma 2) Hypoglykämischer Schock
  • " Diabetisches ( hyperglykämisches ) Koma " - Definition 1) durch Insulinmangel erfolgt ein langsamer Blutzuckeranstieg auf > 400 - 600 mg/dl
  • " Diabetisches ( hyperglykämisches ) Koma " - Leitsymptome 1) Vorboten: -> Appetitlosigkeit -> Polyurie -> Polydipsie 2) Dann: -> tiefe Bewusstlosigkeit -> Kussmaul - Atmung ( rhythmische, übertiefe Atemzüge ) und Acetongeruch der Atemluft beim ketoazidotischen Koma
  • " Diabetisches ( hyperglykämisches ) Koma " - Arten 1) Ketaazidotisches Koma ( Typ I - Diabetes mellitus ): -> aufgrund von Hyperglykämie ( im Blut ) und Fettabbau ( in der Zelle als Energieersatz ) vermehrte Ketonkörper Bildung -> metabolischen Azidose ( Übersäuerung ) 2) Hyperosmolares Koma ( Typ II - Diabetes mellitus ): -> extreme Hyperglykämie mit Glukosurie, hohen Flüssigkeits - und Elektrolytverlusten ( Polyurie ) und Exsikkose ( Austrocknung ); -> in den Zellen wird weniger Fett abgebaut, da immer noch Zucker in den Zellen zur Verfügung steht -> es entstehen also keine Ketonkörper wie beim Typ I ( s.o. ) 3) Ketoazidotisches Koma: -> Pseudoperitonitis ( Bauchschmerzen ) -> Kussmaul - Atmung -> ausgeatmete Luft riecht nach faueln Äpfeln ( Azeton ) -> Hypotonie bei Schock, Nierenversagen
  • " Diabetisches ( hyperglykämisches ) Koma " - Hyperosmolares Koma ( Typ II - Diabetes mellitus ) - Ursachen 1) Erstmanifestation eines Diabetes mellitus 2) vergessene Insulininjektion 3) Diätfehler 4) erhöhter Insulinbedarf: Operation, Unfall, Herzinfarkt, Erkrankungen im Magen - Darm - Trakt
  • " Diabetisches ( hyperglykämisches ) Koma " - Hyperosmolares Koma ( Typ II Diabetes mellitus ) - Symptome 1) Vorboten beim schleichend beginnenden hyperosmolares Koma: -> Durst, Polydipsie, Polyurie -> Appetitlosigkeit, Müdigkeit, langsam zunehmende Somnolenz, Tachypnoe -> weiche, eingezogene Augenbulbi ( Exsikkose ) -> ggf. Bauchschmerzen, Bauchdeckenspannung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Gewichtsverlust -> Hautturgor vermindert ( Exsikkose durch Dehydration: der hohe Blutzucker zieht Wasser aus dem Gewebe ab -> wird vermehrt ausgeschieden -> jedes ausgeschiedene Zuckermolekül nimmt Wassermoleküle mit ) -> schlaffer Muskeltonus, Reflexe abgeschwächt, später fehlend
  • " Diabetisches ( hyperglykämisches ) Koma " - Ketoazidotisches Koma 1) diabetisches Koma zeigt keine Ödeme 2) Diagnose: -> Anamnese => bestehender Diabetes mellitus oder Erstmanifestation eines Typ I - Diabetes 3) Labor: -> Blutzuckerspiegel
  • " Diabetisches ( hyperglykämisches ) Koma " - MERKE 1) im Zweifel, ob Zuckerüberschuss oder Zuckermangel herrscht gilt: -> bei einem Bewusstlosen immer Glucose i.v. verabreichen ( bei bewusstsein -> orale Verabreichung ) 2) Erste Hilfe: -> Notarzt, stabile Seitenlage, Vitalzeichenkontrolle, venösen Zugang legen
  • " Diabetisches ( hyperglykämisches ) Koma " - Leitsymptome 1) Atem riecht nach Aceton 2) Bewusstlosigkeit 3) Hypotonie 4) Muskelreflexabschwächung 5) Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen 6) Durst
  • " Hypoglykämischer Schock " - Definition 1) Blutzuckerspiegel sinkt < 40 mg/dl
  • " Hypoglykämischer Schock " - Ursachen 1) Überdosierung von Insulin oder Antidiabetiker 2) ungenügende Nahrungsaufnahme, Hungern, Fasten 3) Erbrechen, Durchfälle 4) plötzlich starke körperliche und psychische Belastungen oder Erkrankungén 5) massiver Alkoholkonsum ( verstärkt die Insulinproduktion ) 6) insulinproduzierender Tumor 7) Leberfunktionsstörung 8) Nierenerkrankung
  • " Hypoglykämischer Schock " - Symptome 1) Heißhunger, kalter Schweiß 2) Unruhe, aggressive Verhaltensstörungen, Zittern 3) Übelkeit, Erbrechen 4) Schwäche, Müdigkeit, Verwirrtheit 5) Mydriasis ( Pupillenerweiterung ) 6) zentrale Atem - und Kreislaufstörungen 7) neurologische Störungen, gesteigerte Reflexe 8) Schock mit Krampfanfällen