Recruitment
Lautheitsausgleich. Dient der Unterscheidung zw. einer cochleären (sensorischen) und einer retrocochleären (neuralen) Schwerhörigkeit. positives Recruitment: überproportionaler Lautstärkenzuwachs bei Störungen der äußeren Hörzellen (diese Dämpfen bei zu hoher Schallintensität und Verstärken bei zu niedriger). z.BSp. M.Meniere D.h. ab einer Schwelle gibt es keine Hörminderung auf dem betroffenem Ohr.
Kongenitaler Fixationsnystagmus
Bei Geradeausblick entsteht ein Nystagmus mit sinus- bzw. pendelförmigen Bewegungen. Pendelnystagmus. Kein Schwindel, bei Fixierung eins Punktes verstärkt sich der Nystagmus.
Fowler-Test
Recruitment Test. 1. positiv, wenn auf dem erkranktem Ohr später Töne gehört werden, der Lautstärkezuwachs (Recruitment) jedoch schneller vorangeht und es zu einem Lautheitsausgleich kommt. (Gleiche Lautstärke wird auf beiden Ohren gleich laut gehört)sensorische Schwerhörigkeit mit Erkrankung des Corti-Organs. (Aäßere Hörzellen, die für die Verstärkung der Lautheitsempfindung und verringerung dieser bei lauten Tönen dienen, fallen aus)2. negativ, wenn es zu keinem Lautheitsausgleich kommt, bzw. schnellere Lautstärkezuwahs nicht stattfindet.Bei neuraler Schwerhörigkeit (retrocochläer oder zentral)
Myringitis
Trommelfelentzündung. Als Myringitis bullosa (mit Bläschenbildung, meist viral), oder als granulierende Myringitis (bei Nichtansprechen auf Antibiotika oder Cortison, Abtragung der Knötchen).
akute nekrotisierende Otitis media
meist Kinder mit Scharlach und Masern-ErkrankungProgredienz mit Trommelfellperforation innerhalb von Stunden.Th. Penicillin i.v.
tuberkulöse Otitis media
häufiger bei Kindern. Otorhoe, Lymphknotenschwellung, Schwerhörigkeit, multiple Perforationen, meist keine Schmerzen. Tuberkulostatika. Tympanoplastik nach Ausheilung.
Hennebert-Fistel-Symptom
Aufgrund offener Verbindungen zw. den Labyrinthgängen durch vorangegangene Entzündungen (v.a. Syphilis, Cholesteatom) kan durch hohe Schallpegel oder Einpressen von Luft in den äußeren Gehörgang zu Schwindel und Nystagmus zur kranken Seite kommen. Wird mit einem Luftballon Luft eingesogen, kommt es zu einem Nystagmus zur gesunden Seite.
Durchblase-Geräusch
Geräusch bei Trommelfellperforation und offener Tube im Vasalva-Versuch
Aminoglycosidantibiotika zur lokalen Anwendung am Ohr.
im entzündungsfreien Interval sind sie Ototoxisch. können aber im entzündetem Ohr lokal angewendet werden (wrsch. durch Schleimhautschwellung wird die Penetration ins Innenohr verhindert)
In welchen Fällen tritt ein Nystagmus zur Gegenseite auf?
- bei Abbremsen in einer Rotationsprüfung - kalorische Prüfung mit kaltem Wasser - Lufteinsaugen im Rahmen eines Fistel-Syndroms - Ausfall eines Vestibular-Organs
Überprüfung des optokinetischen Nystagmus
beim betrachten sich rotierender Muster entsteht ein Nystagmus. Ist dieser deformiert oder arrhythmisch, liegen zentrale Störungen vor.
Fixationssuppression
durch dominieren des optischen Systems gegenüber dem vestibulärem kann der vestibuläre Nystagmus durch Fixieren eines Punktes unterdrückt werden. Fixationssuppression ist negativ bei zentralen Läsionen, sowie unter Alkoholeinfluß.
Verfahren zur objektiven Beurteilung der Hörfunktion.
Um pschogene Hörstörung, Aggravation oder Simulation aufzudecken kann man folgende Tests anwenden: - Stapediusreflex-Prüfung - akustisch evozierte Potentiale - evozierte otoakustische Emissionen (durch äußere Haarzellen generiert) - Stenger-Test
Schwartze-Zeichen
Im Rahmen von Otosklerose. Sichtbares Durchschimmern hyperämisch geschwollener Schleimhaut über einem otosklerotischem Herd durch das Trommelfell hindurch.
Carhart-Senke
bezeichnet einen Abfall der Knochenleitungskurve im Tonaudiogramm bei ca. 2000 Hz. Ursache ist die Versteifung der Gehörknochenkette durch Otosklerose. Die Carhart-Senke wird durch die Resonanzfrequenz des Trommelfell-/Gehörknöchelchenapparates hervorgerufen, welche bei 2 kHz liegt, und bildet sich nach einer erfolgreichen Stapesplastik zurück.
Gellé-Versuch
prüft die Beweglichkeit der Gehörknöchelchenkette und im Rahmen von Otosklerose-Diagnostik Eine schwingende Stimmgabel wird auf den Schädel gesetzt. Der durch Kompression eines auf den Gehörgang aufgesetzten Gummiballs. Das normal funktionierende Mittelohr, wird durch den Überdruck sowohl in Knochenleitung als auch in Luftleitung behindert (Gellé positiv). Der Ton der Stimmgabel wird für den Untersuchten deutlich leiser. Bei Steigbügelfixation im Rahmen der Otosklerose-Erkrankung hingegen bleibt der Stimmgabelton für den Untersuchten trotz der Druckerhöhung im Gehörgang gleich laut. Gelle-Test negativ, pathologisch.
Lermoyez-Syndrom
entspricht einem M.Meniere, allerdings kommt es während des Anfalls zu einer vorübergehenden Verbesserung des Hörvermögens. Th wie M. Meniere
Cogan-Syndrom
interstitielle Keratitis, Uveitis und vestibulocochleäre Störungen aufgrund einer nekrotisieenden Vaskulitis vom Typ Polyarteriitis. Schwindel, Hörverlust, Tinnitus, Lichtscheu.
Seromukotympanon
Ist Folge einer chronischen Tubenventilationsstörung. Häufigste Ursache sind vergrößerte Adenoide. Daneben können auch andere Erkrankungen des Nasenrachens oder der Nase (B) und Funktionsstörungen der muskulären Tubenöffnung (z. B. bei Gaumenspalten) ursächlich sein. Eine unbehandelte Tubenfunktionsstörung führt zu einem Unterdruck im Mittelohr. Es kommt zur Retraktion des Trommelfelles, zur Schleimhautschwellung und Sekretabsonderung (zunächst serös, bei anhaltender Funktionsstörung zunehmend mukös). Durch den Erguss und durch Verwachsungen des Trommelfells mit der Paukenschleimhaut und den Gehörknöchelchen kommt es zur Schallleitungsschwerhörigkeit mit Druckgefühl.
Lüscher-Test
Hier wird die Erkennbarkeit kleiner Lautstärkeschwankungen untersucht. Der Test erlaubt Rückschlüsse auf das Vorliegen eines Recruitments und damit auf den Ort der Schädigung bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit. Später wurde der Test abgewandelt und vereinfacht und fand in Form des SISI-Tests weite Verbreitung.
Anerkennung beruflich bedingter Lärmschwerhörigkeit
ist an bestimmte Kriterien gebunden: adäquate Lärmexposition mit mindestens 85 dB über mehrere Jahre, Entwicklung während der Lärmarbeit, erhebliche, reine Schallempfindungsschwerhörigkeit mit mehr als 40 dB Hörverlust bei 2 kHz auf dem besser hörendem Ohr, typische Tonschwellenkurve mit anfänglich umschriebener Hochtonsenke bei 4 kHz, in fortgeschrittenen Stadien ein Steilabfall oder Übergang in Schrägverlauf, in der Regel Symmetrie der Hörkurven, positives Recruitment. Die Reduktion des gehörschädigenden Lärms auf nichthörschädigende Level wird z. B. durch Gehörschutz erreicht. Die völlige Isolierung ohne jegliche Geräusch- und Lärmexposition gehört nicht dazu, und ist auch kaum realisierbar.
ERA (Electric Response Audiometry)
werden dem Patienten akustische Signale in Wiederholung angeboten. Aus dem EEG können dann die gleichbleibenden Reaktionen auf die akustischen Signale als akustisch evozierte Potenziale herausgemittelt werden.
mediane Halszyste
entwickelt sich aus den nicht obliterierten Anteilen des Ductus thyreoglossus. Sie wird meist im Kindesalter auffällig durch supralaryngeale, median gelegene Schwellung und Infektion. Im entzündungsfreien Intervall sollte die Zyste unter Mitnahme des Zungenbeinkörpers exstirpiert werden. Bei Belassen des Zungenbeinkörpers kommt es sehr häufig zu Rezidiven. Die mediane Halszyste kann durch eine Fistel mit dem Zungengrund verbunden sein
Was entsteht aus dem 1. Kiemenbogen?
dem Mandibularbogen, entstehen Hammer, Amboss und die Mandibula
Bei wieviel Hz liegt die normale weibliche Sprechstimmlage?
Die normale weibliche Sprechstimmlage liegt etwa zwischen 196 Hz und 262 Hz.
Der typische Klang der Taschenfaltenstimme
ist rau bis knarrend, gepresst, und hat eine tiefe Grundfrequenz.
Dysglossie
sind peripher bedingte Artikulationsstörungen („peripheres Stammeln“) in Folge pathologischer Veränderungen an den peripheren Sprechwerkzeugen, z.B. Läsionen an den Lippen, Zähnen, im Kieferbereich, an der Zunge, im Gaumenbereich; bei Fehlbildungen, bei Traumen, als Folgezustand nach operativen Eingriffen, bei Nervenlähmungen.
Dyslalie
(Stammeln) ist eine Artikulationsstörung, wobei einzelne Laute oder Lautverbindungen fehlen, durch andere ersetzt oder falsch gebildet werden bei unauffälligen peripheren Sprechwerkzeugen. Bis zum 4 LJ physiologisch
Dysarthrie
zentrale Sprechstörung. Sie beruhen auf Störungen der zentralen Sprechmotorik. Kennzeichnend sind eine verwaschene Artikulation, Prosodiestörungen (Störungen der Sprachmelodie), Stimmstörungen sowie Auffälligkeiten der Phonationsatmung. In vielen Fällen tritt auch eine Schluckstörung auf. Ursächlich können suprabulbäre, bulbäre, extrapyramidale und cerebelläre Läsionen unterschieden werden.
Stottern
handelt es sich um eine zentrale sprechmotorische Koordinationsstörung des Redeflusses mit temporärer Blockade der Rede. Durch diese Blockaden ist eine Balbuties (Stottern) gut erkennbar. Differentialdiagnostisch können jedoch auch „stotterähnliche“ Symptome bei Aphasien (aphasisches Stottern: Durchgangssyndrom bei Aphasie) und Dysarthrien (sog. organisches „Stottern“ bei extrapyramidalen und cerebellären Dysarthrien, oder im Sinne einer Palilalie (skandierendes Sprechen)) auftreten.
laterale Halszyste
ist eine Fehlbildung aus dem 2.-4. Kiemenbogen. Sie entsteht am seitlichen Hals. Ihre Gänge können sich vom Recessus supratonsillaris oberhalb der Gaumenmandel durch die Karotisgabel ziehend bis zum Vorderrand des Musculus sternocleidomastoideus erstrecken. Kommt es zur Infektion, so kann eine solche Zyste beträchtliche Ausmaße erreichen. Die Therapie der Wahl ist die Exstirpation im entzündungsfreien Intervall
Ranula
(Fröschleingeschwulst) kann im Sinne einer dysontogenetischen Retentionszyste angeboren sein oder durch chronisch rezidivierende Entzündungen erworben werden.In beiden Fällen ist ein Ausführungsgang der Gl. sublingualis verschlossen, was zur Sekretretention führt. Folge ist eine zystische Raumforderung im Mundbodenbereich, meist paramedian neben dem Frenulum linguae, welche eingedicktes Sekret enthält. Bei starker Größenzunahme kann die Ranula durch Beweglichkeitseinschränkungen der Zunge zu Schluck- und Sprechstörungen führen.Therapie der Wahl ist aus diesem Grund die vollständige Exstirpation der Retentionszyste oder eine breite dauerhafte Eröffnung (Marsupialisation).
Stapediusreflex
wird normalerweise bei einer Reflexschwelle zwischen 70 und 90 dB ausgelöst und führt über den afferenten Schenkel Innenohr und Hörnerv nach Umschaltung (Nucleus cochlearis, oberer Olivenkomplex und Fazialiskern) über den efferenten Schenkel (N. facialis) zur beidseitigen Kontraktion des M. stapedius. Die Kontraktion des Muskels führt zur Spannung des Trommelfells und damit zur Erhöhung des akustischen Widerstandes (Impedanzerhöhung).
Gesichtsspalten. zw. welchen Anlagen ist jeweils die Fusion gestört?
1. Gaumenspalte:Fusion zw. den Gaumenfortsätzen des Oberkiefers gestört.2. Lippen-Kiefer-Spalte: Fusion zw. medialem Nasenfortsatz und Oberkieferfortsatz gestört.3. Schräge Gesichtsspalte:F. zw. lateralem Nasenfortsatz und Oberkieferfortsatz gestört4. Quere Gesichtsspalte:F. zw. Oberkiefer und Unterkieferfortsatz gestört.
Privinismus
Muschelhypertrophie der Nase bei regelmäßiger Anwendung abschwellender Nasentropfen
Häufige Koinzidenz der Nasenpolypen mit folgenden Erkrankungen.
Nasenpolypen: hyperplastische Schleimhaut die als solitärer Choanalpolyp (von der Kieferhöhle ausgehend) oder als diffuse Polyposis (vom Siebbein) vorkommen kann. Koinzidenz mit: - Analgetikaintoleranz - Asthma bronchiale, sowie Bronchitis - Allergie - Mukoviszidose im Kindesalter
Schrapnell-Membran
Pars flaccida des Trommelfells.
Kartagener-Syndrom
Nasen-Polypen, Situs inversus, Bronchiektasien
Tornwaldt-zyste
persistierende Mittelfurche der Tonsilla pharyngea.Bei Entzündung: Bursitis pharyngealis
Mutationsfistelstimme
ist durch eine zu hohe Stimmlage bei jungen Männern trotz normaler männlicher Kehlkopfverhältnisse gekennzeichnet. Der Phonationsantrieb ist stark hyperfunktionell. Meist erst sekundär können organische Veränderungen (Sti mmlippenrötung im Sinne einer Arbeitshyperämie, oder Knötchenbildungen) auftreten. Ursachen liegen in der Ablehnung des Erwachsenwerdens, einer Identifikationsstörung mit der männlichen Rolle und in einer starken Mutterbindung.
spasmodische Dysphonie
gehört zu den fokalen Dystonien mit typisch gepresstem und zugeschnürtem Stimmklang. Ursächlich werden einerseits lange bestehende, hyperfunktionelle, psychogene Dysphonien, andererseits primäre extrapyramidale laryngeale Bewegungsstörungen verantwortlich gemacht.
Poltern
gilt als meist angeborene konstitutionelle Störung der Sprachgestaltung in Rede und Schrift. (Sprachflußstörung) Kennzeichnend sind eine überhastete, zu schnelle, undeutliche Redeführung mit Aussprachefehlern (Artikulationsstörungen) und Formulierungsschwächen. Es besteht in der Regel kein Leidensdruck
Für welche Läsion spricht ein regelmäßig richtungswechselnde Lagenystagmus
Lagenystagmus, welcher in Rechtslage nach rechts und in Linkslage nach links bzw. umgekehrt schlägt, spricht für zentrale Schäden und ist typisch bei Intoxikationen mit Alkohol und Barbituraten.
Quincke-Ödem
Beim Quincke-Ödem kann neben der Zungenschwellung auch eine Schwellung bis hinab zum Larynx bestehen und zu bedrohlicher Atemnot führen. Weiterhin wurden auch Lippenschwellungen und Darmschleimhautschwellungen (Gefahr des akuten Abdomens) beschrieben Ursache ist ein Mangel an C1-Esterase-Inhibitor vom Typ I oder II (sog. hereditäres angioneurotisches Ödem). .
Intubationsgranulome
im Bereich der Aryknorpel (nicht im ligamentösen Stimmlippenanteil), meist medial des Processus vocalis lokalisiert und imponieren als weißlich bis rosige, breitbasig gestielte, rundliche tumoröse Gebilde mit glatter Oberfläche.
Stimmlippenknötchen
Phonationsverdickungen sind symmetrische, eher kleine, knotige Verdichtungen (epitheliale Verdickungen und Bindegewebsvermehrungen) der Stimmlippen am Übergang vom vorderen zum mittleren Stimmlippendrittel. Ursächlich liegt eine starke bzw. falsche Stimmbeanspruchung (Kindergärtnerinnen!) zugrunde. Phonationsverdickungen können bei Kindern („Schreiknötchen“), viel seltener bei Sängern („Sängerknötchen“) oder bei unphysiologischen Stimmbelastungen in sprechintensiven Berufen, besonders bei jüngeren Frauen, vorkommen.
Schädigung des Nervus laryngeus inferior
kommt es zur Rekurrenslähmung mit auffälliger Bewegungseinschränkung der Stimmlippen, die meist in Paramedianstellung stehen. Heiserkeit, der Verlust der Singstimme und eine Stimmermüdung sind typische Symptome.
Schädigung des Nervus laryngeus superior
kommt es zum Ausfall des Musculus cricothyroideus (Funktion: visierartige Annäherung des Schildknorpels an den Ringknorpel und dabei Stimmlippenspannung) mit vornehmlich schlaffen Stimmlippen, geringer Heiserkeit, Verlust der hohen Töne und Stimmschwäche sowie Sensibilitätsstörungen der Kehlkopfschleimhaut.
Reinke-Ödem
ausgeprägtes, subepitheliales Ödem der Stimmlippen mit polypös-ödematöser, lappiger Schleimhaut. im sog. Reinke-Raum, einem spaltförmigem Raum zwischen Epithel und dem darunterliegendem Bindegewebe. Ätiologie unklar.